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Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg scn. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. B. Roßberg in Frankenberg i- Sa- Anzeiger ' ligl. Amtsgericht Md den Stadtrat zu Frankenberg Frankenberger Tageblatt Bezirks- Amtsblatt für die Kömgl. Amtshaichtmannschast Flöha, Tsvnerstkg, den 3. Januar 1918 77. Jahrgang vym 1. M. je Zentner Pfg. je Pfund 7. Kleinhandels ¬ preis S.50 1.75 13— 45 50 55 3.50 10— 15— 19— werden in» 6. .ngl. 3.50 16.50 18— 17 7 21 57 12— 4.50 15— 46— 6 15 21 ' 26 Linvecuehmen Riilstaiiven «rigehalten werde«». Die Hö hstpreise gelten für sämtliche zum Verkauf gelan genden inländischen Waren, auch für die von außerhalb Sach sens bezogenen, . III. Die Verordnung des Ministeriums des Innern vom l 35 40 45 25 Dresden, am 23. Dezember 1917. st' 'isterium -<s Jmem. für: 1.50 10— 13— 16— 14— 1.50 6.50 10— 20.- 4.50 3.50 später c) für leichtere Mare 7. Möhren: Gelbe Speisemöhren Rote Speisemöhren und Karotten Futtermöhren 3. Rote Rüben (Rote Beete), 9. Rotkohl 8— 2.50 14— 10.50 40— 35— 50— 7. Dezember 1917 (Nr. 234 der Sächs. Staatszeitung vom Dezember 1917) wird ausgehoben. Diese Verordnung tritt am 1. Januar 1918 in Kraft. Für die nachstehend genannten Gemüse gelten im Ge biet der Kreishanptman, schäften Bautzen, Lbemnitz, Dressen und Leipzig die folgenden Höchstpreise: Großhandels- Futterrüben Grünkohl Kleine runde Karotten Kohlrabi Kohlrabi (Strunk-Kohlrabi) Kohlrüben, gelbe Kohlrüben, weiße , Möhren: Gelbe Speisemühren Rote Speisenröhren und nur für die dorch are festgesetzt. Die M. je Zentner I längl. Rarolrrn Futtcrmöhren Rotkohl Spinat (nicht Spinatersatz) Stoppelrüben (Herbstrüben, Wasserrüben, Mairüben) Weißkohl Wirsingkohl Zwiebeln Diphtherie-Gera mit den Kon ollnummern: 557, 55S, 562, 564, 567, 570, 580, 535 und 587 aus dem Serumlabora torium Ruetc-Enoch in Hamburg sind wegen Abschwächung, Letanus-Sera mit den Kontrollnummern 1355, 1356, 1359, 1363, 1364, 1365, 1367, 1368 und 1372 aus den Höchster Farbwerken, mit den Kontrollnummern 166, 167, 172 und 173 aus dem Sächsischen Serumwerk in Dresden, mit den Kontrollnummern 808, 809 und 816 aus den Behring werken in Marburg sind wegen mangelnder Keimfreiheit zur EinziehuiA bestimmt worden. - Dresden, am 23. Dezember 1917. Maifterium des Innern. 10. Sellerie bis 14. 2. 18 ohne Kraut später 11. Spinat (nicht Spinatersatz) 12. SchwaMvurzeln 13. Stoppelrüben (Herbstrüben, Wasserrüben, Mairüben) 14. Weißkohl 15. Wirsingkohl 16. Wruken (Kohlrüben, Bodenkohl rabi, Steckrüben) 17» Zwiebeln, lose, bi» 31. 1. 18 Der Erzeugerhöchstpreis beträgt 1. Futterrüben , 2. Lrüpkohl s 3. Karotten, kleine runde 4. Kohlrabi , 5. . „ (Strunkkohlraoi) 6. Meerrettich: a) wenn 100 Stangen mindestens 60 Pfd. wiegen, bis 28. 2. 18 vorn 1. 3. bis 30. 4. 18 später b) wenn 100 Stangen mindestens 40 Pfd. wiegen, bis 28. 2. 18 vom 1. 3. bis 30. 4. 18 preis: je Pfund Pfg. 6 22 25 29 27 8 7 »r 1913 ab 15— „ „ vom 1. März 1918 ab 17— „ „ „ Die unter 4, 5 und 11 genannten Erzeugerhöchstpreise gellen für das Gebiet des Königreichs Sachsen, die übrigen beruhen ans Anordnung der Nrichsstelle für Gemüse und Obst und gelten für das Gebiet des Deutschen Reiches. Die Preise gelten, soweit nicht ausdrücklich ein Termin bestimmt ist, bis auf weiteres, , ' i In den Preisen sind dj- Zuschläge für das Eimntete» enthalten. Es ist verboten, neben diesen Preisen irgeMvelche Betrog« für das Einmieten oder di« damit zusammenhängen de!» Arbeiten zu berechnen. Nach wie vor verboten bleibt der Verkauf von Möhren und Karotten mit Kraut. (Verordnung des Ministeriums des Innern vom 1. August 1917 — Sächs. Staatszeitung 'vom 2. August 1917 — Nr. 177 —). II. Die Verordnung des Ministeriums des Innern -om 30. Oktober 1917 (Nr. 253 der Sächs. Staatszeitung oom 30. Oktober) erhält sollende Fassung: Nach Anhörung ^ee Kreishauvtmannschäfter, und Kom munalverbände wird angeordnet: LL. Höchstpreise für Gemüse.^ Nachstehend werden sämtliche für das Königreich Sachsen gellenden Erzeugerhochstprejse für Gemüse zur Kenntnis ge- Die Großhandelshöchstpreise mit der Neichsstelle für Gemüse und Obst den freien Handel in Verkehr gebrachte W Kommunalverbände sind hinsichtlich der non ihnen dem Markte zugeführten Ware an die Großhandelshöchstpreise nicht gebun den. Di« KleinhandrlshSchstpreise müssen jedoch unter allen kranken 6erx, cksa 1. 3»vu»r 1S18. Tageblatt-Bestellungen ich mit uns versöhnt und daß wir hier sofort auch den frjed- ichen Verkehr wieder beginnen können, der uns eine Fülle Wirt Östlicher Segnungen bringt, dam werden wir gern den IN» pnagFrnnmmtm»» Ann»vl«tungvn von Sokalvnn ISIS airvlllt cksr llutsrLsiodaols von» S. ldie» IS» Isnos^ on «Hon Svkultsgon von II ,1 UI»- vlltgsxoo Lei ckvr ^oiusl äuog sivü vorruls^va äio Dsburtsurkuncko orisr <tsg y?»ukrsuxQi8 oäsr ä»s L'awiUvobuob, äsr Impksodsin uoü äiv lotrts Lsasur. In Gs 3 odsrsv Llasssv kövnvll SIS«IoI»»n »ukgsuomwoa vsräov, ckersa gsistigo 3«- gabung und sittliedv ckurob 8el>ulrsn^nis8s vsodgev-sssa ist uaä äis sia dssirtc»- oäor sekuILrLtI>vb->s Lsu^ais clarübsr bsibrivgsu, äss» Lürs Assuacküsit äsa Lakoräeruox-oa vivsr üöii. Lvsbsosoduls »ssvavdsso ist Ois Hußnskrni-p^ükung äsr dis rum 19 äsousr kür äiv 6 LIssss »ugoMvIckstou 8odülsr Lackst ISiUveook, «Ion LS. Jonne»-, von 2 Ulin «n statt vermögen. Wenn auf solche Weise die Friedensglockcn läuten und ! den frohen Lag verkünden, daß einer der wichtigsten Feinde ...... - .. .. —. Anders verhält es sich aber, wenn bereits die Glocken des Friedens zu läuten beginnen und das Streben nach den Segnungen ruhiger Kulturtätigkeit die Völker so übermannt, daß der Unterlegene um Frieden ruft und auch der Sieger es geraten findet, den Kamps abzubrechen, anstatt den Feind vollkommen zu vernichten. Die verwickelten Verhältnisse der Gegenwart, in denen drei Viertel der Welt gegen die Mittelmächte im Kampf stehen, Mben hier eigenartige Zustände geschaffen. Gelingt es, die Entente zu sprengen und jedenfalls eines der wichtigsten Kampfglieder außer Streits zu setzen, dann ist nicht nur der Vorteil, der uns nach dieser Seite hin erwächst, ein Ziel aufs innigste zu wünschen, sondern es ist dies zugleich die Anwart schaft des Eesamtsieges. Denn, wem» es uns möglich war, unter der furchtbaren Drohung des gewaltigsten Kriegsvvlkes im Osten nicht nur das Gleichgewicht gegen die Entente zu halten, sondern ihr die blutigsten Schläge beizubringen, so kann nach menschlicher Berechnung kein Zweifel bestehen, daß wir sie nach Ausschaltung dieser Macht völlig überwinden können. War doch Rußland das einzige Lano, das es ver mochte, in deutsches und österreichisches Gebiet einzufallen, während gegen alle andere» Feinde die Grelizen der Mittel mächte so viel wie frei und unangetastet blieben und »vir sogar tief in ihren Bereich hinein den Krieg zu führen vermochten, so daß wir im Innern von Frankreich und von Italien wüh len und die Lebenskräfte dieser Völker an der Wurzel zu fasse«» Kartoffetverbrarreh Ls wird wiederholt darauf hingewiesen, daß diejenigen Personen, die sich auf die Ab schnitts u. ö der Landeskartoffeuarte eingedeckt haben, mit den 2 Ctr. Kartoffeln bis znm 14. April 1S18 reichen müssen. Kinder unter 4 Jahren müssen mit dem 1 Ctr. Kartoffeln, den sie auf Abschnitt s er hallen baden bis zum 11. März 1918 reichen. Die durch nachlässige Behandlung oder durch Mehrverbrauch entstandenen Ausfälle werden - später keinesfalls durch weitere Zuweisung von Kartoffeln ausgeglichen; es laust jeder Gefahr, der seinen Vorrat vor der Zeit verbraucht, unter Kartoffelmangel zu leiden. Stadtrat Frankenberg, den 31. Dezember 1S17. . Ausaabe Mil Lrbeusmittelkarkll. « ^Am Freitag, den 4. Januar 1918, Nachmittag von 4-7 Uhr, gelangen in den bekannte - vier Broikartenausgabestellen neue Lebensmittelkarten mit den Abschnitten 73 b»s 108 zur Am» gäbe. Die Lebensmittelkarten sind unmittelbar nach Empfang oben und unten nach Maßgabe des Vordrucks vom Haushaltungsoorstand auszuküllen, darnach ungesäumt dem Geschäftsinhaber zur Abstempelung vorzulegen, bei dem Her Haushaltungsvorstand wahrend der Glltlgkeitsdauer der Lebensmittelkarten seine Waren zu entnehmen wünscht. ' , Die Händler haben die unteren Abschnitte der Lebensmittelkarte abiutrennen, abzustempeln und gebündelt mit Angabe der Zahl bis Montags den 7. Januar ds. I»., Nachmittag S Ahr im Rathaus, Zimmer Nr. 2, abzugeben. Stadtrat Frankenberg, den 2. Januar 1918. ver ÜMeMlMana Im völüemcbt Von Geheimrat Pros. Dr. Josef Kohler, Berlin. Die menschliche Seele drängt in leidenschaftlichen Mo menten oftmals nach einer augenblicklichen Ruhe und nach einer Pause der Kämpfe. Es ist schon «ine ungeheure fast über menschliche Spannung, wenn es oorkommt, daß drei Jahre lang beinahe ohne jede Unterbrechung gekämpft wird, und nur die Ausdehnung des Kriegstheaters, aus welchem bald hinter der einen, bald hinter der anderen Kulisse der Kampf heroor bricht, ermöglicht es überhaupt, eine derartige fortdauernde Feindseligkeit mit aller Fürsorge und aller lauernden Siche rung durchzuführen. Es wird dereinst im Buch der Geschichte als einzig dastehende Leistung beschrieben werden, wie Deutsch land aus eigener Kraft, aus eigenem Boden, aus eigenen Mitteln, die ganzen Jahre her die furchtbaren Vorbereitungs mittel für den „.örderischen Kamps herzustellen vermochte. In früheren Tagen zogen die Jahreszeiten vielfach einen Strich über die kampfliche Tätigkeit, und inr Winter bezog man di« Winterquartiere und wartete die Sonne des Frühjahrs ab. Die heutigen Mittel gestalten es, den Kampf fortzufetzen und ohne Ruh und Rast den Fein^ zu schädigen, insbesondere wenn die Zeit kostbar ist, und wenn cs gilt, die schwach««» Seiten des Feindes in de»' nächsten Monaten auszumitzen und zu verhindern, daß er von außen her neue Stärkung erlangt. Mehrfach ist auch ein Waffenstillstand au gewißen Feier tagen, zur Weihnachts- oder zur Osterzeit vorgeschlagen wor- den; mit Recht aber hat man davon abgesehen, denn «in jäher Abbruch der Operationen ist oft verderblich. Insbesondere wenn gewisse fortdauernde Feinoseligkeitru stuttfinden, wir der U-Boot-Krieg, dam» kaffen sich derartige Pausen mit der militärischen Vernunft nicht vereinbaren. ?rok. Dr. Ii-msi», Direktor. nehmen üns re Ausgabestellen, Stadt- und Landbote», sowie Postansialte«» entgegen. Verkauf von Zuckerwaren Donnerstag, den 3. d. M.» Vorm, von 8 bis 1 Ayr bei A. Johns, Schloßstraße, an die Be wohner des 2. Brotkartenbeztrks. — Auf einen Haushalt entfällt eine Dme zum Preis« von Sv Pf. — Die Ausweiskarte ist vorzulegen. Stadtrat Frankenberg, am 2. Jan»^ 1918. Ausgabe- Mu Ausweiskarte« für den Fleischbezug Gelegentlich der am Freitag, den 4. Januar 1918, Stachmittags von 4—7 Ahr «taufin denden Ausgabe der Lebensmittelkarten werden in den bekannten vier Brotkartenausgabestellen auch die für die 1. bi» 12. Kalenderwoche des Jahres 1918 gültigen Ausweiskarten für Frisch- fletsch- und Frischwurstbezrrg ausgegeben. Ausweiskarten werden nicht verabfolgt, insoweit die Verbraucher noch von Vorräten aus Hausfchlachtungen zu zehren und noch nicht wieder Anspruch auf diese haben. Die Aushändigung der Ausweiskarten erfolgt nur gegen Rückgabe der abgelaufenen Fleischbezugsausweife. Stavtrat Frankenberg, am 2. Januar 1918. Frieden fördern durch Stillstand der Wassen, der uns Gelegen heit bietet, die Friedenspläne zu «utwerfen uiid im gegenseitigen Einvernehmen die Bedingungen sestzusetzen, unter welchen der Streit sich lösen joll. Bestand doch auch in den Zeiten der Fehdeübung ein Institut „einstweiliger Ruhe", welches cs ermöglicht«, daß die sriedenstiftendcil Mächte eingriffei» und so allmählich durch eine Versöhnung die Feindseligkeit zur Ruhe zi» bringen ver mochten. Man sprach hier von „Asyl", und es gab nicht etwa bloß ein örtliches, sondern auch ein zeitliches Asyl, und es gab nicht bloß ein gesetzliches, sondern auch ein gewillkürtes Asyl, welches, sei es durch obrigkeitliches Gebot, sei es durch Verein barung, herbeigesührt wurde: hier war der Verfolgt«, gegen den man das Racheschwert zückte, gesichert, und die Verwandten und Freunde begannen beiderseits das Werk der Versöhnung. Dabei war auch das seelische Moment von Bedeutung, daß die heiße Leidenschaft sich mit der Zeit etwas abkühlt, und die Meilschen, die sich anfs Blut befehdet hatten, kamen auf ein mal zum Bewußtsein, daß sie Menschen sind, die voin Schick sal vor allem zum friedliche«» Verkehr bestimmt sind. Ganz ebenso ist im Völkerkampf der Waffenstillstand, ein Institut der Friedensfürderung ersten Ranges. Ec gibt das Mittel, die Friedensbedingungen gegenseitig zu erörtern; er gibt auch die Gelegenheit, daß die Kämpfenden wieder in ein gewisses friedliches Verhältnis zu einander kommen, so daß der Gischt der Leidenschaft sich abkühlt und die Mafscnseele zur Fritdensvcreinbarung geneigt wird. Rechtlich ist der Waffenstillstand eine durch Vertrag her» beigeführte Unterbrechung des Kriegsverhältnisses, während welcher die kriegerischen Operationen zwischen beiden Teilen un tersagt sind, so daß sie aufhüren, den Charakter der «rlavbten kriegerischen Tätigkeit an sich zu tragen, also ebenso wenig zu-