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Frankenberger Tageblatt ÄNWgee »ar Srmlenberser M«Mn BelmU ber Amtsgerichts «. Verlag: k. E. «obber, Gnh. «mit Robber«) In Frankenberg. Beraatworttich fiir die Redaktion: «arl Liegert, Frankenberg Rk. 271 Mittwoch den 23. Rooemb« IS32 nachmittags SI. Zahl,ans kungsverkehr mit dem Ausland von hoher Hemd karrn, auch rm rntematiomalen Zahlungsverkehr. Düsseldorf, 23. 11. f Funkspruch.) Der bidl«. Mitgliederversammlung des Langnamvereins Rosenberg über die LegalitSts- srage und über Südtirol bare» >wun- tEdg t M )a«. bewcgung und ihre Weigening, selbst in denk Augenblick, als auch parlamentarisch eine Mehr heit für sie vorhanden gewesen sei, resolut zu- Mgreisen, absolut kein Verständnis aufbringen könne. Hitler habe offenbar eine historische Stunde ungenutzt gelassen. Demgegenüber wies Rosenberg darauf hin, das) ein brüskes Vorgehen der Hitlerbewegung nicht mir in Deutschland höchst gefährliche Erschütterungen schaffen würde. Hit ler sei 'zu klug, sein Vaterland in Abenteuer zu stürzen. Die deutsche Innenpolitik sek immer noch von der Außenpolitik gebremst und kontrolliert. Außerdem beständen ganz besondere Beziehungen zwischen der Hitlerbewegung und der Regierung Hindenburg. Es handele sich im Grunde nicht um zwei entgegengesetzte und feindliche Richtun gen. Wie die Nationalsozialisten sei auch Hinden burg von heißer Liebe zu dem Vaterland und von dem ernstlichen Willen beseelt, die deutsch« Nation in ihrer Größe wieder aufzurichten. Deutschland aber sei auch kein guter Boden für Dis Tagung wurde mit einer Ansprache des Vorsitzenden, Dr. mg. Springorum (Dort mund) . eröffnet, der darauf hinwies, dah es nun mehr notwendig sei, die als richtig erkannten grundlegenden Verfassungs-, Verwaltungs- und Finanzreform-Maßnahmm tatsächlich durchzu führen. Bei dem Umbau des Verfassungswerkes müsse zunächst Hand an die Bestimmungen über das Wahlrecht und das.Fehlen einer zweiten Kammer gelegt werden. Es scheine ein Ausbail des Reichvrates erforderlich zu sein, den man etwa in der Ver bindung des bisherigen Neichsrates und des Neichswirtschaftsrates zu einer ersten Kammer sehe. Als Ziel einer Verwaltungsreform erkeime man den dezentralisierten Einheitsstaat unter Schonung historischer und kultureller Eigenheiten einzelner Reichsteile. Bei einer Finanzreform werde man sich auf das sog. Popitz-Gutachten stützen können, das in seiner allgemeinen Struktur als geeignete Grundlage anzusehm sei. Man müsse an dem Ziel festhaltsn, die Gemeinden zu einer wahren Selbstverwaltung zurückzufahren. Der Weg dazu gehe auch über eine Aende- rung des kommunalen Wahlrechts, das mit , dem Wahlrecht zu den gesetzgebenden Körperschaften des Reiches nicht übercinzustimmen brauche. Gründlich reformbedürftig seien auch die Sozialversicherung, die Wasser wirtschaft, das Wegetecht, das Schul wesen und die Justizverwaltung. Di« Arbeitslosenhilfe, müsse vom Gemcindehaushalt > war Kannst « dies Ge-> nendr? Ober- )l im ver- isichs-, ihre, alS - sind >wahk Mbge- bund, Mos- dwirt Schacht filt Hitler Ter zur Zeit in Berlin weilende Chefredak teur Wilhelm Georg der „Nordwestdsutschm Zei tung", Bremerhaven, drahtete seinem Blatt eine Unterredung mit dem früheren Reichsbankpräsi- dentsn Dr. Schacht. Aus die Frage, ob Schacht schaftlichm Interessen im Rheinland und West falen (Langnamverein) Hielt am Mittwoch m Düsseldorf seine 60. ordentliche Mitgliederver sammlung ab, die unter dem Leitsatz „Gesund- Wirtschaft im starken Staat" stand. einsamung und die Gefahr einer materiellen Unterlegenheit gegenüber Deutschland mit sich bringen würde. Herriots Reise nach Gens ans unbestimmte Zeit verschoben Paris, 22. 11. Die Reise Herriots nach Genf, die ursprünglich auf den 23. November festgesetzt war, ist auf unbestimmte Zeit ver schoben worden. Herriot hält seins Anwesenheit in Eens rm Augenblick für unnötig, da die Arbeiten der Abrüstungskonferenz kaum vor dem 28. November beginnen wurden. Auch die Ver hinderung Macdonalds, sich nach Genf zu begeben, soll bei dem Entschluß Herriots eine gewisse Rolle gespielt haben. „Bei Gelegenheit", fuhr Schacht fort, „bitte ich Sie folgendes zu veröffentlichen: Hitler hat am 13. August nicht gesagt: Ich will dis^ganze Macht, sondern: Ich will die ganze Verant wortung. Mrd Hitler fetzt nicht Kanzler, dann wird er es in vier Monaten. Er kann warten." Ueber WAHrungsfragen gefragt, erklärte Schacht: „Irgendwelche Befürchtungen hinsicht lich eines Abgleitens der Währung brauchten solange nicht gehegt zu werden, als der Jah- stückes iedevs SubeH Marls dors l kan« zum! Arzt fehl» „Gesunde Wirtschaft im starken Staat" en »zeitL r Esi >e fast letztest völkeH i rum liege.' über» igün» tends Micki. Zeuts, sein, irten- !k zu ll in über- inder i gibt Hntcl Ge- ihnen trach- en in Heren adezu ieucr- mgen ein- ngen reiche cekten Wien ichkeit vieler : un da« vor r ae» : for- »Die vor» > aus »hnt« stärk- Ber- ihren ndes, i spä- nach egen- »nm» ischä- asten, Ort«, ischen >ev«r» Hitlers Ktellungnahme erst in den friihen Natzmittagsstunden zu erwarten Hitlers Stellungnahme auf das gestrige Schrei ben des Staatssekretärs Dr. Meitzner ist, wie von zuständiger nationalsozialistischer Seite mit geteilt wird, erst für die frühen Nachmittags stunden zu erwarten. Die letzte Entscheidung, wie Hitlers Stellung nahme ausfallen wird, ist noch nicht gefallen. Es wird noch in der Leitung der NSDAP dar über beraten. Grundsätzlich dürfte aber schon soviel feststehön, datz Hitler auch fetzt den Auf trag des Reichspräsidenten nicht direkt ablehnen, sondern datz er nur feststellm wird, datz Hinden burgs Auftrag in der erteilten Form nicht durch führbar ist. Wahrscheinlich werden dann noch Gegenvorschläge gemacht werden, dis aber dem Sinne nach wieder darauf Hinauslaufon dürften, datz Hitler mit der Bildung eines Präsidial- kabmetts beauftragt werden will, was jedoch nach dem bekannten Standpunkt des Reichspräsidenten nicht möglich ist. Dis Entscheidung dürfte also Hindenburg zugeschoben werden, der sich voraus sichtlich durch das Antwortschreiben Hitlers ver anlaßt sehen dürfte, festzustellen, datz Hitler die Durchführung des ihm vom Reichspräsidenten er teilten Auftrages für unmöglich erklärt, damit also dm Auftrag ablehnt. Reue «nterreduns rwtfGen Reuroty und Gimon Der Weg für weitere Verhandlungen offen Anz<ig<»vr»i«: 1 Millimeter Höhe ei^palüg (— ZV mm breit) 7>/, Psennig. im RedaNionsleil (—72 mm breit) 20 Pfennig. Kleine Anzeigen find bei Aufgabe zu bezahlen. Für Nachweis »Nb Vermittlung 2S Psennig Sondergebühr. — Für schwierige Satzart«,, bet Ankün digungen mehrerer Austraggeber in einer Anzeige und bet Platzvor- schriften Ausschlag. Bet grötzeren AustrSgen und im Wtederholungsab- druck Ermäßigung nach feststehender Stassel. Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirt schaftlichen Jnteressm im Rheinland und Well ¬ man auch diese Frage angreife, Frankreich allem gegenüber England, Amerika und Italien da- stche. Pertinar erklärt im „Echo de Paris", datz man französischerseits hoffe, die Engländer und Amerikaner würden endlich die Frage der deut schen Gleichberechtigung überbekommen und der Einberufung des allgemeinen Ausschusses der Ab rüstungskonferenz zustimmen. Pertinar hält diese Erwartung selbst aber für zu optimistisch. Der „Petit Parisien" ist der Ansicht, datz der Stand punkt, den Paul-Boncour Simon gegenüber ein genommen habe und an dem er festhaltsn werde, außerordentlich gut begründet sei. Die radikal sozialistische „Republique" warnt die Regierung vor einem Scheitern der Abrüstungskonferenz, weil -es die Gefahr eines finanziellen Zusam menbruches Frankreichs, dis Gefahr einer Ver- Kommt die FSnfmachtekouferenz? Genf, 22. 11. In der ernstündigen Unter redung zwischen Neurath und Simon, die am Dienstag abend stattfand» ist von neuem der Stand der diplomatischen Verhandlungen in der Eleichberechtigungsfrage durchberaten worden. Neurath soll hierbei wiederum mit großem Nach druck den grundsätzlichen deutschen Standpunkt kn der Gleichberechtigungsfrage dargelegt haben, während Simon den deutschen Außenminister über seins Besprechungen mit den Vertretern Frank reichs und den Vereinigten Staaten unterrichtete. Auf deutscher Seite wird die Lage am Dienstag abend dahin beurteilt, daß trotz zahlreicher Be denken der Vorschlag der englischen Regierung in der Gleichberechtigungsfrage dm Weg für weitere Verhandlungen offen lasse. Auch auf amerikanischer und italienischer Sens betont man, datz die Verhandlungen in Genf zunächst auf der Grundlage des englischen Vorschlages weiter fort- yeseht werden müssen. Muf deutscher Seite er- Mrt man, daß die französische Regierung nun mehr eindeutig und klar zu der deutschen Gleich berechtigungsforderung Stellung nehmen müsse, und datz van dieser Stellungnahme der Musgang der Verhandlungen abhängig sei. Ob und wann direkte Besprechungen zwischen dm Vertretern Deutschlands und Frankreichs in Genf stattfinden werden, ist noch nicht zu übersehen. Die Voraus setzungen für «ine FünfmächteMsammmkunft wer den insbesondere auf deutscher Seite als noch nicht genügend geklärt angesehen, da dre Stel lungnahme der französischen Regierung aussteht, nicht Reichskanzler werden wolle, antwortete dieser: „Es gibt nur einen, der heute Reichs kanzler werden kann, und das ist Adolf Hitler." Wird Adolf Hitler auf die Bedingungen e'm- geben, die man ihm bei der Uebertragung der Mission auferlegte? war die zweite Frage. Ant wort: „Man darf einem Mcrnn, der sine große Aufgabe und damit eine große Verantwortung übernimmt, diese Aufgabe nicht durch Bedin gungen «inschränkm — hinsichtlich der anzuwen- dmdm Methoden." Das Tageblatt erscheint an jedem Werktag: Monats-Bezuasprel» ! I.vo Mk. Bel Abholung in den Ausgabestellen des LandgMeteS la Pfg. mehr, bei Zutragnng im Stadtgebiet I s Pfg., im Landgebiet so Pfg. Botenlohn. Wochenkarten 80 Pfg.. Einzelnummer 1« Pfg., Sonnabendnummer SO Pfg. «oMcheUkonto: Leipzig ssror. Aemeindegirokonto: Frankenberg. Fernsprecher 8L. — Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachfen. Hitler für ein Prasidialkabmett Me EntMeivung liegt Sei Hinbenvurg Die Denkschrift Sitters Tis Denkschrift, die Adolf Hitler am Mittwoch dem Reichspräsidenten überreichen lassen wird, ist, wie die ,sDAZ" berichtet, am Dienstag abend von einer Kommission, an der Straßer, Frick und Goebbels maßgebend beteiligt warm, ent worfen und noch in der Nacht Hitler vorgelegt worden, der abends der Meistersinger-Aufführung in der Staatsoper beiwohnte. Wie die „DAZ" weiter erfährt, werde die Forderung nach dem Präsidialkabinett d.en zweiten Teil der Denkschrift ausfüllen. Hierfür würden positive Vorschläge gemacht werden, dre vdr allem davon ausgingen, datz die Nationalsozialisten eine autoritäre Re gierung stets für notwendig gehalten hätten und sich nun auch praktisch für eine- solche Lösung zur Verfügung stellen wollten. Die „Börsen- zertung" glaubt, daß der Führer der NSDAP trotz berechtrgter Zweifel an der Durchführbarkeit des Versuches einer parlamentarischen Lösung gut tun würdig wenn er den Versuch wagen und iVerhandkungsn mit-anderen Parteien im Sinne des Auftrages Hindenburgs einleiten würde. Schon deshalb, damit seine Bedenken wegen der praktischen Durchführbarkeit der parlamentarische Lösungen eventuell bestätigt würden Wesentlich bedeutungsvoller erscheint der „Vörsenzei- tung" dis Möglichkeit, auf diesem Wege zu einer Wiedervereinigung der Harzburger Front zu gelangen. In dm Abendstunden haben sich in natiouak- sozialistischon Kreisen dis Bedenken gegen die Annahme des Auftrages doch wieder verstärkt, da «ms indirekte Fühlungnahme mit anderen Parteien doch nicht das Ergebnis hatte, das man zunächst zu erwarten schien, andererseits die Be dingungen des Reichspräsidenten, wir aus der Antwort des Staatssekretärs Meitzner auf die Rückfragen hervorgeht, durchaus unverändert ge blieben sind. Trotzdem läßt sich zur Zeit noch in keiner Weiss absehen, wie die endgültige Ant wort Moks Hitlers aussshen wird. klärungen Hitlers nichts hinzuzufligen, der das Mißfallen gewisser irredentiftischer österreichischer Kreise avf sich gezogen habe, indem er versicherte, datz das Problem der deutschen Minderheiten in Italien keine 'unübersteigbare Präjudizialfrage im Hinblick auf das Problem einer politisch wirtschaftlichen Annäherung zwischen der italieni schen und deutschen Nasse sei. Auf die Anschluß- - frage übergehend bemerkte Rosenberg, daß ihm Mailand, 22. 11. Arturo Farrnacci, der. die in dieser Frage zutage getretene ablehnende erste faschistische Parteisekretär, hatte mit Alfred s Haltung Italiens nicht verständlich sei. Italien Rosenberg, dem Chefredakteur des „Völkischen c würde nichts verlieren, aber gewinnen, zumal man Beobachters", in Rom eine Unterredung, dis doch auf diese Weise den Einfluß Frankreichs am Dienstag in Farmaccrs Blatt „II Regime im Südosten Europas in etwas ausschalten könne, fascista" wiedergegeben wird. Farinacci erklärte Der Anschluß Oesterreichs an Deutschland würde Rosenberg, daß man unter dem revolutionären grundsätzlich beim Nationalsozialismus kein italienischen Faschisten für das Zögern der Hitler- Hindernis finden. revolutionäre Bewegungen. Auf eine weitere Frage Farinacris, die sich auf das Ansdehmings- - - v i bedürfnis beider Völker bezog und eine Anspielung geregelt wnd. Es wnd a o alles darauf, an- ^ Südtirol enthM, antwortete Ro mberg: kommen dm Demsmverkehr mcht «hm w^der Tüdbröl anqe^, so habe er dm Er- frerzugeben, als bcs durcy eme ausgeglicheneZah-'— -- - -- > -- lungsbilanz die Mark ihre Parität bewahren Neurath hat dis GleMerechtigungs- forderung gestellt Genf, 22. 11. Von zuständige? deutscher Stell« wird zu der Unterredung zwischen Nmrath und Simon ausdrücklich ssstgestellt, datz hierher di« deutsche Gleichberschtigungssorderung klar und eindeutig gestellt und daß selbstverständlich der deutsche Vertreter in keinem Punkte von dieser Forderung abgewichm sei. Jedoch biete nach deutscher Auffassung der englische Plan gewisse Möglichkeiten für weitere Verhandlungen, wenn auch in zahlreichen Punkten eine Klärung des englischen Planes unerläßlich sei. Neurath wird am Mittwoch Verhandlungen mit Henderson und Aloisi führen. Für eine optimistische Beurteilung der Lage liegt nach deutscher Auffassung keine Veranlassung vor, da der weitere Gang der Verhandlungen von der ungeklärten Haltung der französischen Regierung in der Gleichbrrschttgungsfrage abhängt. Frankreichs unnachgiebige Haltung in der GleWerechtiMgssrage Paris, 23. 11. (Funkspruch.) Dis unnach giebige Haltung Paul-Boncours gegenüber dem mglisch-amerikamschm Druck in Richtung auf «ins Anerkennung der deutschen Gleichberechti gungsforderung findet in der französischen Rechts presse einem günstigen Widerhall. Das „Jour nal" erklärt, die bests Weise, Deutschland wieder zur Rückkehr in dis Abrüstungskonferenz zu be- wegm, s«k, dm Deutschen zu zeigen, daß ihre Unnachgrebigkeit dis Arbeit nicht aufhalts. Immerhin müsse man sich klar sein, dak, wie'