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Dresdner Nachrichten : 18.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188412188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 17-20 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-12
- Tag 1884-12-18
-
Monat
1884-12
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.12.1884
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»««,, Leltl. , Um«, ün» »in«, »ec Sn» zLÄr „>>HuL»,i« »«Ulsseile W »«a. Snl«r»l- ^n> »»! «nn»i>'«»»vur,iu, »o, -»»lenlffin >>- «Haler, »ud M°ll' txud« a. »».. Anveltixndonk, «t Milller^Iörli,. «. »iess-Messdessu^ z Varck-Hall«. B Ucnd,.«»rI«l>U>. ». G,,iner<Ha«dur,. aioinn-DepN« ' »ii »üssaa»» ein»«,. Manuleripte Ifin, Verein' I-a-k-it Tageblatt für Politik. MißMiir. -esMr»«lletr. MeiliMl. Irmimülle. Z kllr a»s Uvilinixrlitstvst ^ ompffsblt ssvill rolcddLltigss Laxer in 2, ° ksiooo Lsckorvsarso, LlbllUl, L L LtSUSmitÄnetbi», M^üelssvri» ^ r» r»«> ttelitnwvkuneiiei, « 26 ^VIl8(1i'»1l>r8tr. Ä>. K luliutz LvkScllivli, am 8«« 4« kotrolvllw-IeLMP«»,-. llsrAv-llronIöiiedtsr. A>eolr«»»vn tn I laix II^n MS > »n>«8 sinck qnnmakr «Lmmtlieli sivxetrosisn unck maeds auf meios vilelelenl»»»»«« unä AIo^«»ItIeßeI«r-8t»ire xanr ati bsLonckars autworlcasw. V. Motrlvr. I» Allmrllt IL ^ Vitts ank kirma ru aedtoo. vt« VLplssertv-MLiillkLvtiir <1. I»««««, >(§1. »Mel., Vresckva, Lltmarkt, mMkt ihr Zrossss l-LKsr kvrtiK Krrriiirtsr VrLßbüoäor». ssickeuer vörsso fti-uies Kvrikay i» aic« xreisWil. Nr. ssr. ». ro.»»u «VI.! —«M.'LiL ! Dresden. 1881. Donnerstag, 18. Deevr. Reraim»»rtliqer Redatteur für Politische- vr. «mtl «terev tn Dressdc» In der ganzen Nation grollt der Unwille über die unwürdigen Vorgänge im Reichstage nach. Die vaterländische (Impsindung fühlt sich empört, daß erbärmlicher FraktionSgeist, kleinliche Nörgelei und persönliche Ranküne die Entscheidung im Reichstage adgeben. WaS sind da Reichsinteressen. sobald nur Jene lriumpliiren? Aber bis tiel hinein in dir deullchsreisinnige Presse schämt man sich der getroffenen Beschlüsse. Die Abgeordneten dieser Partei bade», als sic dem Reichskanzler di« dringend geforderten 20,000 Mark strichen, nicht im Sinne der großen Mehrheit ilner Parteigenossen gehandelt. Man versteht eben im Volke diese Tbat der Opposition einfach nicht. Jedes Kind begreift, daß irgendwie dafür gesorgt werde» muß, die gesteigerte Gcschästölast im Auswärtigen Amte zu bewältigen. Die vorhandene» Arbeitskräfte reichen nicht mehr aus, seitdem das Reich seine fetzige Weltmachtstellung gewonnen, seitdem seine Beziehungen zum Auslände sich enorm ausgedehnt haben, sertbem e- den im Auslande lebende» Deutsche» Schuh, dem deutschen Handel nach außen Förderung in einem Umfange ang deiben läßt, von dem früher nie die Rede war. Ter Reichstag hat eS dem Fürsten BiSmarck abgeschlagen, die erhöhte ArbeilSlcistmig durch eine vergrößerte Organisation zu besorgenim NothsaUe, da doch die Welt nicht stille sieben kann, weil wir einen Reichstag von schwachem Nationalgesühl haben, wird der Kanzler den Bedürfnissen dcS Auswärtigen Amtes durch Herbeiziebung von Hilfskräften zu genügen suchen. Da« ist seither schon geschehen. Zweckmäßiger ist freilich die richtige Verg'ößerung. Möglicherweise hat bis zur 3. Lesung daS Ecntrum ein Einsehen. Die katholischen Wähler werden bis dahin ihr Erstaunen über daS Verhalten ihrer Abgeordneten schon zum Ausdruck bringen. Die Rache des CcntrumS für die wäkrend der Wahlen erfolgte Verunglimpfung durch die offiziöse Presse und für die buntcSrätdliche Ablehnung de- Windtliorst'ichen Antrages erscheint hinreichend durch daS Neinl der zweiten Lesung gekühlt. Tics merkte man schon am Tage daraus, als eS sich um die Neuforderungen für daS Ko.»ulatweien handelte. Auch hier wurde zwar „gespart", d. h. alle Geldmittel aufs Aeußerste beschnittenaber Windtkorst ließ doch buräibl'ckcn. daß er in der dritten Lesung die ursprünglichen For derungen bewilligen würde. Die weise Tugend des Sparen« schlägt in ihr Gegentheil um, wenn sie in Knickerei auSarlet und am unrechsi.1 Ort» geübt wird. Zeder Kaufmann sagt sich — der „ReickSboie" wendet diese« g'ückliche Bild an — daß es eine Tlwr- hcit ist, wenn er beim Aufschwung« seines Geschäfts lieber die Kunden fortschickcn» als einen Gehilfen mehr nehmen wollte. Der Reichstag verstand sich mit großer Mühe dazu, für di« deutschen HandelSinterrsscn in Südafrika «Inen solchen Gehilfen in Gestalt eines BcrusSkonsulS nach der Kapstadt zu schicken, aber er gewährte ihm nur ein unzulängliches Gebalt. Di« wachsenden HandelS- intereflcn Deutschland« in überseeischen Ländern drängen immermehr dazu, die bloßen kaufmännischen Konsulate in Berufskonsulate um zuwandeln. Ein kaufmännischer Konsul ist, wie Abg. Woermann sachkundig auSsükrte, durch seine Pnvatgcschäste oft verhindert, den eigenen Konkurrenten gegenüber sein Amt mit der nötdigen Unpar teilichkeit wahrzunehmen. Nur ein Reichsbcamter. ein BcrusSkoniul ist dazu im Stande. Er bat auch den überseeischen Behörden gegenüber eine ganz andere Autorität. Der Reichstag war einig, daß ein solcher im Kaplande den bisherigen kaufmännischen Konsul ersetzen solle, aber er wollte sich nur mit einem grwöbnlichen. nicht einem Generalkonsul begnügen, und er verkürzt» auch da« GedaU van 21 aus 16 Tausend Mark Gerade aber die wachsende Bedeutung deutschen Handel« nach Südafrika, die Näh« von Angra Pequena, die Verwickelungen Englands mit den Dorr« verlangen am Kap die Gegenwart eineS höheren diplomatischen Vertreters. Leider hat die Reichsregierung diejenigen Momente, die hierfür sprechen und die ein Gehalt in Höhe von 21.000 M. rechtfertigen (da« Kapland muß ein niederträchtig tbeure« Pflaster sein), so mangelhaft in der Budgctkommission vorgefübrt, daß die Besckmeidung ihrer For derungen sich nicht blos auS OvpositionSmachrret erklären läßt. Mühsam schlevven sich auch die Verhandlungen der Dampfer subvention in der Kommission hin. Das Centru« überreicht in jeder Sitzung einen langen Fragezettel. Tbeilweite sind di» Fragen ganz wodldegründet. Man will wissen, wie gerade die Regierung aus die Summe von 5.1M.000 Mk. als Fabre-n»t»rsiü»ung gekommen ist, wie sie die Unterstützung aus die verschiedenen Linien zu vrr- tlieilen gedenkt, wie groß die Schnelligkeit brr künftigen Reichs» vostdampfer fein wird, ob man neue Dampfer bauen oder ältere neu aufputzen wolle 1 Hierüber muß eine Volksvertretung Klarheit erhalten. Die Anschauung ist auch vollkommen berechtigt, daß. wenn man einmal to bedeutende ReikbSmittel ausaiedt, dann wenig sten« auch etwa« Zweckentsprechendes geschossen, ja etwa« Vorzüg liche» geleistet werde. DaS Neuaufvntzcn alter ouSrangirter Kasten, die Verwendung langsamer Dampfer ist grundsätzlich zu vermeiden. Auch betreffs der AuSgongSliäfen der künftigen deutschen ReichSpost- damvserlinien ist die Stimme de« Reichstage« zu berücksichtigen. CS machen sich da ganz widersprechende Wünsche und Gesichtspunkte geltend. Der eine Tbetl will di« Dampfer nur aus niederländischen Häsen auSlaüfen. der andere die von Hamburg und Bremen auS- laufenden Dampfer iene nur anlausen laste» Etliche emvftlilen für letzteren Zweck eine außergewöhnliche Hcrabictzung der Eisenbahn frachten für die nach Hamburg und Bremen bestimmten, den Post- dompfern zugedachten Waaren d«S Binnenlandes: Andere führen dagegen an. daß man wegen dieser Güter doch nicht die gesammten deutschen Eisenvalintarise aus den Kops stellen könne. Es hat seine großen Schwierigkeiten, da daS Richtige zu treffen. Zn vermeiden ,st unbedingt, daß, wenn die deutschen Dampfer künftig von Rotter dam, Amsterdam ». s. w. auSgehen sollten, wir eine niederländische und keine deutsch-nationale Linie schaffen. Ein heftiger Streit ist in Süddeutschiand auch darüber entbrannt, ob Genua oder Triest der zweckmäßigste AusgangShafen für die vom Mittelinccr abzuser- tigriwen Postdampscr nach Ostasten sei? Wie gesagt, über diese und eine große Reihe hier einschlagender Fragen muß im Reichs- i tage Gewißheit geboten werden. Hingegen erscheint uns die Mab«, nnng der RegierungSvcrtreter recht wohl om Platze, welche den i Mitgliedein der Danipser-Konnnission ans Herz legten, nicht aus die Ziiiern daS einzige Gewicht zu legen, iondcrn das ganze Unter nehmen von den höheren nationalen Gesichtspunkten auS zu be trachten. Wer die Vorlage deshalb beinängeii, weil nicht positive Ziffern übet eine ausreichende Rentabilität deSRerchSunternehmenS beichaffl werden können, der stellt sich von HauS aus aus einen unrichtigen Standpunkt. Mit der Zeit wird das Unternehme» sich rcntirrn; Niemand vermochte auch vor der Erbauung der Eisen bahnen deren Rentabilität annäbernd zu berechnen. Wenn aber, wie ganz sicher angenommen, in den ersten Fahren eine landes übliche Verzinsung des ausgewendetcn Kapitals nicht zu erwarten ist, so soll »ran Uber diesem finanziellen Mangel nickt die volks- wirthschafilrcke» Voitbcile. die Belebung des.Handels, die Vermeh rung von Arbeit und Verdienst daheim, vergessen. Ein Aufschwung der deuischen Ausfuhr ist schon aus der einen Tbatsacbe zu erwarten, daß unsere Erzeugnisse künftig nicht mehr »ötbig haben, unter srenrder Finna auszntretcn. Die nationale Seite der Frage, die patriotische Gemigilniung über das Weben der deutschen Ponflagge in scriren Meeren, ist freilich Etwas, womit man den Mchrberts- parteien im Reichstage jetzt gar nicht kommen darf. Reurfte Telegramme der „DresdnerRaibr." vom 17 Decbr Berlin. Reichstag. Aba. v. Jazdrewski begründet den Antrag der polnischen Fraktion aus Zulassung der polnischen Sprache als Gerichtssprache in den Landestheilen polnischer Zungen. Das jetzige Verfahren schaffe verschiedene Kategorien der Bevölkerung und damit Unzufriedenheit, die aus die Darier Untreue hervvrzunrsen geeignet sei. Seine Fraktion werde nicht müde werden, die pol nischen Beschwerden immer und immer wieder vorzubringen, bis denselben Abhilfe geschehen. Staatssekretär Dr. v. Schelling: Dir verbündeten Negierungen seien nicht bereit, in eine Erneuerung des Streites cmzutreten. der mit der Festsetzung der gegenwärtigen ge setzliche» Bestimmungen sei» Ende gesunden. Die praktischen und politische» Momente seien damals zur Genüge behandelt worden. Abg. v. Unnili-Bomst wendet sich eingehend gegen die Ausfüh rungen v. Jagdzewski's. Unruh bestreitet, daß die Regierung ger- manisirende Tendenzen verfolge. Junggree» wünscht die Ausgeh nnng des Antrags auf die dänische ^spräche in ' Stand« erklärt sich metsckcrs. Liebknel. berechtigte Forderung. national und erklärt sich prinzipiell gegen den Antrag Jagdzewski. Windthorst erklärt die Tendenz des Antrags für berechtigt und ver langt eine strenge Prüfung i» der Kommission. Prrnz Radznvill bestreitet, daß die Polen der Airstrebung ihrer nationalen Ziele aus revolutionärem Standpunkte sich bewegtest. Der Antrag wird an eine Kommissivn verwiesen. Liebknecht begründet den Antrag auf straf rechtliche Verfolgung der Polizeibeamte, die nach dem vorjährigen Kovcubagener «ozialistenkongreß die Abg. Bollmar und Frohme in Kiel verhasreleir. Geh. Rath Wephemauu bestreitet, daß eine absichtliche Verletzung der Verfassung vorliege. Uebriaens ser noch nicht festgestellt, ob Bollmar und Frohme wirklich nach Berlin zum Reichstage reisten. Bollmar bestreitet, daß d e Beamten booe käs gehandelt hätten, denn es seien höhere vorn Berliner Polizeipräsidium Avgcschickte gewesen. Der Antrqg wird aus Vorschlag Windthvrst's der Geichäslsordnunaskommission uberwiesen und es tolgt die dritte Berathung des fortschrittlichen Diätenantrags. Windthorst erklärt sich slir denselben, vorausgesetzt, daß durch die Ausführung dieses Antrags die Institution des allgemeinen direkten geheimen Wahl rechts nicht beeinträchtigt werde. Richter: Seine Partei wolle auch mit dem Antrag das bestehende Wahlrecht nicht aesiihid >""-k spricht gegen den Antrag. Sabor iSoz.. erklärt, er stimme sü, " ^ - i,?' Sie lachen, so sieht inan antraa » »r. r-c,mbrr I-ei,bK »r. si»ril-Maj r. D-cem»rr 1,1.00, »r. «vril-Moi bü.dst, i» en v. Hell- dors spricht gegen den Antrag. Sabor iSoz., Vertreter s. Frank furt a. M.) erstatt, er stimme sü» den Antrag in der Erkenntniß. daß es zum Woble des Volkes gereiche, wenn jeder Wähler auch Gewählter sein kann. (Heiterkeit!) Wenn Si hieraus, was Sie Mit erhobenem Heiterkeit aus allen , . . . . Ihr Gelächter bedeutet und ohne auf den Ton einzugehen, der meinen Gewohnheiten widerspricht (Heiterkeit). Nachdem Sabor dergestalt das Haus längere Zeit amusrtt hatte, wurde der Diäten antrag mit bekannter Dtajonlük angenonnnen. — Morgen letzte -^itzrmg vor den Ferien: Definitive Präsidentenwahl,.Krankenkasscn- Wahlprüningen. erlin. Ter Bundestag beräth morgen in der L Lesung die Postsparkassenvorlaae, den Reichszuichuß zum Bremer Zvllan- schluß, Eingaben um Erhöhung der Gelrerdezölle. — Dem Reichs tage ging eine Vorlage, betreffend die Ausdehnung der Unlallver- srcberrmg aus drr Tmnspottaewerke. zu. Die Petitionökommission des Reichstags.beantragt, dir Petitionen der sächs.-böhm. Dampfschifs- fahrlsgcsellschasl und der ElbschiffsahrtS-Gefellschast „Kette" um Rückerstattung der Stempelbeträae für Werthpapiere dem Reichs kanzler zur Betticksichtigung zu überweisen. Brau ii schweig. Der außerordentlich« Landtag wurde Namens des RegentschaftSratheS vom Slaatsmrnister Wrisberg unter Land- em- 1.......... Landtages veranlaßt hätten. Brau »schweig. Die heutige außerordentliche Generalver sammlung der braunschweigischen Enenbahngesellschast hat den Ver tragsentwurf, betreffend die Ueberaabe des braunschweigischen Eisen- bahnunterncymeirs an den preußischen Staat genehmigt. ». ,7. Drcemdrr. »r«m »«»,,. «i-al-oi»« p»«»«rdei, «0er «ooie —. veiicrr. «tlverrvu, —. p-pierren», —. »«li,i« Wo-/,. V-Iirrr. «loldikni« —. «°i» Ung. »oidrcn!« 78st,. 71er Russen —, «er Russen —. ss, vriemonletss« —. Muiesie Un»»r. »oldanleide —. r. 0rl-nionlril,e -> Nn,»r. Pu»terr. —. vi»con!o L»7^s. »onp»- S4>/,. «0IIII..V. —. Serben —. Russin. »«»». >7. Deremder. Vre bi, rSS.M. Stanisi-ndu tzomssnrden 1«7.«0. «ordw»». I7I.L0. Mnrkuoien Sn.r?'/,. Nun. «ol»r. »or.7L. Slb-Ib-I-. Schwach. »-»»>«, >7. Decbr. Schluss. Reu,« 7L.Sc>. «nrerssr t»n.7p. Jialieuer »?,». «kaaiSbossn Lt7.eo. Lomdaiben Slb.M. d». Prinrilitien -. »novtee »sr.oo. veil. Soidrenle Sv-nier 80> ,. v r»manv> bM.no Dadai-riepen —. Tchivoch. L»nl>-n, 17. D-ermdee, »orm. II U»r li» MIu. Santa!» M-i«, I87i!er Russe» Sss>/«. Italiener Lauibardrn lv»Dürlen 8>,,. «".v tu»», issmerik. ILü',,. »z, Ungar. Moissrenic 7»'/,. Oefterr. Äaldrcntr 8»>Prenssilche Sonsal« »n. SayPicr 6»".. cuvmauiiauk Suez-Netien 7ss«3. — Stimmung: Zi,milch fest — Werter: Aal». »»»lau. t/. Deremder. Nachm. tBeirrissemartt.s Spiiliu« »r. >00 Liter I» Pr,k. »r. Deeember-Januar «».«0. »r. «Pril-Via, Juli-Ruauss tLM Welzen »r. Deeember lbb.po. Ras ^ ' - -- >.U.«>, pr. M-i-Juni I.W.I». Msslnii Mal-Juni LZ.«»». Nniilg. — vriirr: SrrSiid.rlich. »>„»n 17. Deeember. Nachmittags l NI,r. ««etreidemarlt.z Weizen fest, loci, ttb-lbss. pr. «pril-Mai ior.no. Pr. Mai-Jnul »IIM. Raggen toeo IW NU. »r. «pril-Mai NI7.M. pr. Mai-Juut iKchv. Rubül u-perilndert. ^"«inder bO.RI. pr. «piil-Mat ül.bt». Spiriiu« ff,', lec» Rpril Mai OchO, Pr. Junl-Auli ipriloieum loco p,6. London, >7. Derbe. Weizen rnbig. englischer sietig. frembrr nominell, im»rr-n»crt. schwer ucrkSullich. ^a'c, renbenz uie>:-g r, Lstessl «,aar, (i rrste VeU,. Mai, knapp, fest. - Writer: Mlisser. u - - s Lokales und Sächsisches. — Anarchist en Prozeß vor dem Reichsgericht. Sitzung vom Dienstag. In der Fortsetzung der Verhandlungen über das Elbettelder Attentat bekundet der Zeuge Palm wie in der Voruntersuchung. Neinsdott habe sich als Emissär ausgespielt und gesagt, cs müsse Dynamit angewcndet werden, Verräther würden von London und Amerika aus getödtet. Im August 1883 soll Reinsdorf nach Wiesbaden gereist sein, um im Kursaal eine Explo sion zu bewirken. Er unterließ es angeblich wegen der Anwesenheit vieler Frauen und Kinder. Reinsdorf nabe Geldsendungen aus Eng land erhalten. Dieser erklärt dies Alles für unwahr. Der An geklagte Holzhauer bestreitet im Widerspruch mit seiner Aussage in der Voruntersuchung, daß Reinsdorf geäußert habe, er wolle bei dem Eiberfelder Sedanseste Tynamitpatronen unter die Festver sammlung werfen. Aus den Aussagen der Schutzleute, die Bachmann verhafteten, geht hervor, daß Reinsdorf Bachmann durch Geldver- sprechunaen zu dem Elberfelder Attentate verleitete. Hierdurch und weil andere Zeugen bekunden, daß Bachmann fanatische Reden geführt, gestaltet sich dessen Position ungünstiger. Klempner Stuhl- mann erklärt aus's Bestimmteste, Reinsdorf sei der Besteller der zum Antbewahren des Dynamits verwendeten Blechbüchsen ge wesen. Reinsdors leugnet dies und sucht, wie gestern, Widersprüche in den Zeugenaussagen zu entdecken. Die Sachverständigen. Dr. Sintenis (Elberfeld) und Pagenstecher sagen aus: Nach den Zer störungen bei Willemsen zu schließen, sind nicht weniger als lOO Gramm Dynamit in der Blechbüchse acweseir. In der Büchse besend sich mich eine Quantität gekacktes Blei. Wenn dasselbe explodirt wäre, während Menschen im Zinrmer waren, dann wären dieselben unfehl bar getödtet worden. Nach einer Pause wird der Angeklagte, Sattlergeselle Rupich verhört. Er erklärt sich nicht schuldig, den deutschen Kaiser und andere Bundesfürsten haben tödten zu wollen, auch sei er iveder Anarchist noch Sozialist. Durch Reinsdorf, den er durch Holzhauer keimen lernte, sei er arisgeiordert worden, daS, Attentat aus den Kaiser auszusühren. Die verdeckte Zündschnur s sollte über den voni Kaiser zu passie"-'^"" s werden. Von Holz oeld. Küchler und Nachdem der Pia» am a A- ig, ven Kaiser aut 50 8! Schritte" hcrankonimen zu lassen nnd dann 5>e Zündschnur anzu- A ** zünden. Er machte angeblich nur die Zündschnur mit der Cigarre L Mß schwarz. Küedler habe geglaubt, die Zündschnur sei verkohlt und x 82 entwarf den Plan, den Kaiser während der Rückkehr des Festzuges W 8» zu tödten. Dieseemal zündete Nupsch die Schnur an. durchschifft! g sie aber alsbald wieder. Küchler wollte nach dem Mißlingen des? Attentates sofort nach Wiesbaden, uni dort den Kaiser zu ermorden, wovon ihn Rupsch angeblich obaehalten habe. Ebenso will Ruvlch verhindert haben, daß dir Explosion in der Jesthalle einen ernstlichen Schaden anrichtetr. Der Präsident bezeichnet diese Erzählung Rupsch als unwahr, er versuche, seiner Komplieelr. Jedenfalls sehe woiiener, unselbstständiger Mensch, handelte. Der Präsident stellt fest, daß Rupsch, der voraiebt, er habe die Explosion vereiteln wollen, nach dem mißlungenen Attentat mit den Genossen verkehrte, sich Most'S „Freiheit" schicken ließ, Reinsdorf als seinen Freund bezeichnet« und anarchistische Redens arten gebrauchte. Jni weiteren Verlause desVcrhörs vcrsuchtRupsch die Unwahricheinlichkeiten seiner Aussage in der Vorimtersuchuiia zu verbessern, verwickelt sich aber dadurch in Widersprüche. Seine- Aussagen sind mehr belastend für die Genossen, als entlastend für- ihn. Er weiß beispielsweise nicht mehr genau zu lagen, ob er die oder umgekehrt, und rechtfertigt „ _ einsdors verleitet /ein und versucht haben das Attentat zu verhindern, lediglich des halb sei er mit Rupsch nach Rüdesheim gefahren. Er habe sich überhaupt nur insoweit an der Legung der Mine betheffigt, als daß er die Zündschnur aulwickelte und habe dem Rupsch die Sache schließlich vollständig überlassen, da er überzeugt gewesen wäre, d»e Scknur würde sich infolge der großen Nässe nicht entzünde». Auch er bestreiket ein Anarchist zu lem. Seine Vcrhoitimg Hobe er m» deshalb der „Freiheit" gemeldet, damit von der Parteileitung für seine Familie gesorgt werde.^Allein, dieselbe sei bisher von kein« Aussagen deS Angeklagte» i erwecke», estern ver- Scite worden. . ssrbers (Bezeichnung der Gaunersprache für geheime schriftliche Mtthciluvg) seine Ber» tvandten darüber zu benachrichtigen, wie cs nach seiner Meinung möglich gemacht werden könne, daß er aus dem Getängniß fliehe, die Meinung wider den Angeklagten nur noch bestärken Küchler erklärte diese Handlungsweise unter grober Heiterkeit der Zuhörer als eine „Vorsichtsmaßregel". Die Verhandlung, der der Herr Justuminister v. Abekcn wiederum beiwohnte, wurde 5'/« Uhr ge schlossen. — Gestern wurde mit der Vernehmung deS Angeklagte» Küchler fottgttahrnl. Derselbe bleibt dabei, bah er das Attentat aui dem Niederwald vereitelt habe, nicht Rupsch. Nach der Ju- stniktion Reinsdors'S hätte der Wagen mit dem Kaiser geschont werden sollen. Die Explosion in Rüdesheim sei Rupsch's eigenes Werk, er, Küchler, sei nicht dabei gewesen. Küchler hat ein Kassiber an Holzbauer zu schicken versucht und damit einen Artikel in Most'S „Freiheit" zu bringen beabsichtigt. Der Angeklagte bezweckt damit einen Ausruf an die Frauen behufs Unterstützung der Frauen der Angeklagten. Rupsch erklärt die Aussage Ki'ichler's kür Lug und Trug, die seinigen seien allein wahr. Beide Angeklagte bleiben bei ihren Versicherungen. Die Vernehmung Rcinbach's, Sorhagen'S und Töllner's bietet kein Interesse. Den Küchler wollen sie nicht ekannt haben. Töllner schützt völlige Trunkenheit am fraglichen lbende vor. was Rupsch bestätigt. — In der letzten Versammlung de« Realschullehrer» Vereins sprach Oberlehrer vr. Fietz auSfüdrlich über die Schrift vcs Dir. vr. Knave, Ratibor: „Gnmnasium und Realgymnasium". Liesi man die ruhigen Auseinandersetzungen deS DersaffeiS, daß beide Anstalten ihre Schüler in gleichem Alter und mit gleicher Vorbildung ausnebmen, sie gleich lang unterrichten und daß in beiden 75 Procent deS Gelammt-UnlerrichlS gleich sind, so kann man sich kaum seiner Folgerung verschließen, auch den Abiturienten der Realgnmnasien sei zu den biSIierign, Berechtigungen dir Znlaff'-ng wenigstens zum mediciniscken Studium zu gewähren. Erff dann könne der Staat sagen: „Mit gleicher Liebe lieb' ick alle weil» K-ndcr". Allseitig slimmle man dein Berichterstatter bei, daß Eitern, welche beim Jahreswechsel sich über die Wahl einer Schul« anstatt für ihre Söbne zu entscheiden haben, diese Schrift empfohlen werden könne. warm
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