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I Sahrg. »7 I Verlag» L. M. »Srt««r, Aue. Sachsen «-«»ft t»4«s n»» Gchwar»«»berger Tageblatt s Zuversicht. An der Schwelle des sechsten Kriegsjahres stehen wir vor der Tatsache, daß die Gegner alles aufbieten, um dem Kriege eine endgültige Wendung zu ihren Gunsten zu geben. Thur, chill hat in seiner letzten Unterhausrede die Notwendigkeit be tont, den Krieg bis zum Oktober siegreich zu beenden, da sonst ... Er hat den Satz nicht zu Ende geführt oder die Bericht, erstattung über die Parlamentssitzung hat die Anweisung er halten, die weiteren Worte zu unterschlagen. Es ist wohl kein Geheimnis, was der britische Premierminister entweder selbst verschwiegen hat, oder was die Presse von seiner Rede nicht hat bringen dürfen. Von maßgeblicher deutscher Seite jedenfalls ist über das, was bei uns in Vorbereitung ist, wohl mit der gebotenen Zurückhaltung in bezug auf Einzelheiten, doch im übrigen unmißverständlich gesprochen worden. Im großen' ge sehen handelt es sich darum, den ungeheuren Materialaufwand der Gegner etwas entgegenzusetzen, was ihre Siegeshoff nungen zusammenbrechen läßt. Der Anfang dieser Entwick lung ist gemacht, wie die Vergeltungswaffe Nr. 1 beweist. Cs kommt jetzt darauf an, die Zeit bis zur Einsatzmöglichkeit wei terer m Artiger Waffen zu überbrücken. Der Gegner weiß, daß es nicht so einfach für das deutsche Volk ist, die Wartezeit zu bestehen. Er versucht deshalb durch den vollen Einsatz seiner militärischen Machtmittel, durch eine verstärkte diplo matische Tätigkeit und durch eine sich überschlagende Agitation den Fortgang der Dinge in seinem Sinne zu beschleunigen. Demgegenüber gilt es für uns, in dieser Zeit der Zuspitzung des Krieges die Nerven zu behalten und in das sechste Kriegs jahr mit dem vollen Vertrauen in den Endsieg einzutreten. Wenn wir uns täglich und stündlich vor Augen halten, was dem deutschen Volke im Falle einer Niederlage droht, werden wir uns durch nichts in unserer Zuversicht beirren lassen. E.V. der katholischen Wett der von Moskau aufgehetzte Pöbel die Straße. * Die Rolle der italienischen Kriegsflotte. Der Marineminister Bonomis erklärte, „die italienische Kriegsflotte habe sich niemals durch sog. faschistische Reformen ihre traditionelle Leistungsfähigkeit zerstören lassen. Die Behauptung, sie habe keinen Brennstoff und keine Waffen gehabt, sei unwahr. Die italienischen Arsenale verfügten noch heute über gute Vorräte und die Brennstoffvorräte seien viel größer gewesen als man sich vorgestellt habe." Plünderung vnd Mord in Frankreich. Wie Flüchtlinge aus Frankreich melden, nimmt das Chaos hinter der englisch-amerikanischen Front immer mehr zu. In mehreren Städten wurden alle Verbrecher aus den Zucht- Häusern befreit, sie terrorisieren nun die Bevölkerung. Auch in Paris und anderen Städten ist die bisher von den Deut schen in Schach gehaltene Unterwelt aus ihren Schlupfwinkeln emporgestiegen. Die Zahl der Plünderungen und der Morde ist beängstigend gestiegen. Amerikanische Kriegsberichterstatter melden, daß an der gesamten Rivieraküste Frankreichs Hungersnot herrsche. Die einst so eleganten und reichen, in der ganzen Welt bekannten Kurorte böten ein trauriges Schauspiel. Ueberall würden amerikanische Soldaten um Brot angebettelt. Auf de Gaulle wurde beim Einmarsch anglo-amerikani- scher Truppen in Paris an zwei Stellen geschossen, ohne daß er verletzt wurde. Stalin hat an de Gaulle anläßlich der Uebersiedlung des Algierausschusses nach Paris einen Glückwunsch geschickt. Bei den Kämpfen im Raum von Caen hämmerten die Briten auf eine Höhe pausenlos mit Granaten, daß Splitter und Erde flogen. In ihren Schützenlöchern hörten unsere Grenadiere dann plötzlich einen anderen Ton. Nur einen Augenblick lang wunderte sich der Kompanieführer über den Sinn dieser neuartigen „Granaten", dann brüllte er „raus!", und die Grenadiere kamen gerade noch zurecht, um die Briten zwischen den Einschlägen ihrer eigenen Granaten heran- Hüpfen zu sehen. Sie hatten zum Schluß ihres Vernichtungs feuers Knall-Atrappen geschossen, die nur Schall und Rauch entwickelten und unsere Grenadiere so lange niederhalten sollten, bis die Briten über ihnen waren. Sie hatten sich verrechnet. " Reue ungarische Regierung. Unerschütterlich« Standfestigkeit. Der neue OKW-Derlcht liegt, bet Drucklegung noch nicht vor. von weit und Zu den Kämpfen um Brest. Scherl-Dilderdienst-M. Ritterkreuzträger starben den Heldentod. Oberst Wilhelm Cappel, geb. 1906 in Witten a. d. Ruhr, fiel bei den Kämpfen im Osten als Kommandeur eines Gren.- Rgts. Das Ritterkreuz hatte er im Februar d. I. erhalten, weil er südwestlich Leningrad seiner Division den Durchbruch durch den sowjetischen Einschließungsring evnöglicht hatte. Hptm. Friedrich Wilhelm Wiede aus Chemnitz, der als Batteriechef in einem Atr.-Rgt. ebenfalls im Februar das Ritterkreuz erhalten hatte, ist einer im Osten erlittenen Ver- wundung erlegen. Nach dem Heldentod wurde mit dem Ritter kreuz ausgezeichnet Hptm. Friedrich Heidelberg aus Wien. Ferner erhielten das Ritterkreuz Generalmajor Heinrich Kittel, Kommandant von Lemberg, Major Fritz Bader, Komm, eines Hochgebirgsjäger-Batl., Uffz. Martin Kiefer, Gruppens, in einem Gren.-Rgt. Die Wahrheit über Florenz. Wie bereits von militärischer Seite festgestellt wurde, ist Florenz durch deutsche Artillerie nicht beschossen worden, ob wohl feststeht, daß die Stadt mit alliierten Truppen vollbesetzt ist und als Aufmarschgebiet benutzt wird. Der Versuch der Briten und Nordamerikaner, durch Falschmeldunegn die Schuld für die von ihnen durchgeführten Zerstörungen den deutschen Truppen zuzuschieben, entspricht ihrer oft geübten Methode. Die Wahrheit läßt sich aber im Fall Florenz durch verlogene Agitation ebenso wenig ins Gegenteil umkehren wie früher im Fall Pisa, Neapel, Rom, Siena, Monte Cassino, Castel Gandolfo und zahlreicher anderer europäischer Kultur stätten, die ebenfalls ohne militärische Notwendigkeit der britischen Zerstörungswut zum Opfer fielen. Dersorgung der Südfront mit Treibstoff. Deutscher Tanker im Geleit eine» Bewachers in der Adria. PK-Kriegsber. v. Neumann DiH Der getarnte Fernsprechmast. , PK-Kriegsber. Muthherr -Sch» den Feind besonders aus. In der Bretagne hat eine vom Feind eingeschlossene Stützpunkthesatzung der Luftnachrichtentruppe unter Führung Oberleutnant Sasse wochenlang schwersten Angriffen überlegener Kräfte in heldenhaftem Kampf standgehalten die viermalige Aufforderung zur Uebergabe abgelehnt. Eine Iagdgruppe unter Führung von Hauptmann Lang schoß im Westkampfraum seit Invasionsbeginn 100 feindliche Flugzeuge ab und zeichnete sich auch bei Tiefangriffen gegen Starke nordamerikanische Kräfte zwischen Paris «ad Reims z«m Stehe« gebracht. Reue Gowjetangriffe nordostwärts Warschau und zwischen Bug und Rare«. DNB. Aus dem Führerhauptquartter, 30. Aug. Ergän zend wird zum OKW.-Bericht gemeldet: i . Der seit einigen Wochen wegen Krankheit an der Aus übung der Regierungsgeschäfte verhinderte bisherige Minister präsident Sztojay hatte, da sein Zustand die Wiederauf nahme seiner Amtstätigkeit in absehbarer Zeit nicht versprach, um seinen Rücktritt nachgesucht, dem sich die bisherige Re gierung anschloß. Der Reichsverweser hat mit der Neubil dung des Kabinetts den Generaloberst Lakatos beauftragt. Der neuen Regierung gehören u. a. an als Ministerpräsident Lakatos, als Innenminister Nikolaus Bonczos (wie bisher), Aeußeres: Feldmarschalleutnant Hennyey, Finanzen: Neme- nyi-Schneller (wie bisher), Ackerbau- und Versorgung: Bela Iurcszek (wie bisher), Justiz: Vladar. Honvedminister Lud wig Ctatay (wie bisher). — Generaloberst Lakatos faßte das Programm der Regierung wie folgt zusammen: Fortsetzung des Krieges zum Schutze der ungarischen Grenzen, Wahrung der inneren Ordnung und Ruhe sowie des Produktions standes. ^Wiederholt, da in einem Teil der gestrigen Auflage nicht enthalten.) Im Rom kam es zu einem Zwischenfall zwischen einem kommunistischen Demonstrationszug und einer katholischen Prozession. Die Kommunisten, darunter viele Frauen, kamen von einer Versammlung, in der der kommunistische Minister Togliatti über das bolschewistische Frauenideal gesprochen hatte, während die katholische Prozession, meist junge Mäd chen, von der Basilika Santa Maria Maggiore her kam. Als sich die Züge begegneten, fielen die kommunistischen Frauen über die Prozession her, entrissen den Teilnehmern Kerzen ilnd Rosenkränze und äfften die Gesänge nach. Die Prozession, die auch von arbeitsscheuem Gesindel belästigt wurde, mußte sich in die Basilika zurückflüchten. — Infolge der fortschrei- tenden Bolschewisierung Italiens beherrscht heute im Zentrum Zwischen Bug und Narew haben sich eine Kampfgruppe der 7. Infanterie-Division unter Führung von Oberst Weber und die schwere Panzerabteilung 507 unter Führung des Ritterkreuzträgers Major Schmidt durch unerschütter liche Standfestigkeit und schneidig geführte Gegenstöße beson ders ausgezeichnet. Abjchutz von 82 Terrorbombern. DNB. Au» dem Führerhauptquartter, 30. August. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Nachdem unsere Divistone» starke bi» zu fiebeamal wie derholte Angriffe des Feindes au» seinen Seine-Brücken- köpfen nordwestlich Pari- in harte» Kämpfe» aufge- faage« hatte», setzte» fie sich befehlsgemäß auf «eue Stellun gen nach Nordosten ab. Die Stadt Rouen wurde nach Zerstörung der Hafenanlagen und sonstiger militärisch wich tiger Objekte aufgegebe». Zwischen Pari« und Reim« wurden die nach Norde» angreifende» starten nordamerikanische» Kräfte in erbitterten Kämpfen zum Stehen gebracht. Im Südteil von Sotsson» sind heftige Straßenkämpfe entbrannt. Südlich der Marne erreichten motorisiert, feindliche Verbände im Vorstoß «ach Oste« die Gegend von Chalons-sur- Marne, um da» schwer gekämpft wird. Im Rhonetal wiesen unsere Flankensicherungen zahlreiche feindliche Angriffe von Osten her ab. Sine größere Anzahl feindlicher Panzer wurde vernichtet. Im Alpengcbiet westlich der französisch-italienischen Grenze wurde die Stadt Brianeon nach Harlem Kampf mit französischen Terroristen «nd amerikanischen Aufklärung»- kräften wieder in Besitz genommen. Schnellboote versenkten in der Nacht zum 3V. August westlich Dieppe einen feindlichen Zerstörer. Im gleichen Seegebiet vernichtete» Kampsfähre« und Sicherungsfahrzeuge der Kriegsmarine eine« britischen Zerstörer der H«nt-Klaffe, der nach schwerer Detonation auseinanderbrach. Das V 1-Vergeltungsfeuer auf Londou dauert an. I« Italien fanden größere Kampfhandlnngen nur im adriatischen Küstenabschnitt statt. In den Vormittags stunden wurden hier heftige Angriffe des Gegners verlustreich für ihn abgewiese«. In Rumänien scheiterten Angriffe der Sowjets bei Buzan «ad im Bistriza-Tal. Die dazwischen Über die Pässe des ««garischea Gre»zg«biete« v»rgedru«ge«e» feindlichen Kräfte wurden an mehreren Stellen im Gegenangriff zurück geworfen. Schlachtfliegerverbände griffen sowjetische Kolonnen auf den Karpatenpässe« mit Bomben und Bordwaffen erfolgreich an. 3m Weichselbrückenkopf westlich Baranow blie ben wiederholte Angriffe der Bolschewisten erfolglos. Nordostwärts Warschau sowie zwischen Bug «nd Na rew fingen unsere Truppen erneute von Panzern und Schlachtfliegern unterstützte Angriffe der Sowjets in harten Panzerkämpfen auf. Im Nordabschuitt brache» mehrere Angriffe des Feindes westlich Modohn «nd nordwestlich Dorpat verlustreich zusammen. I« der Nacht waren Truppenansammlungen und Bereit- stellungen der Sowjets in den Räumen von Modohn und Dorpat Angriffsziele unserer Kampf- «nd Nachtschlachtflieger. Nordamerikanische Bomber griffen di, Städte Mäh- risch-Ostra« «nd Oderberg sowie ungarisches Ge biet an. In der Nacht führte die britische Luftwaffe erneut unter Verletzung schwedischen Hoheitsgebietes Terrorangriffe gegen Stettin «nd Königsberg. Einzelne feindliche Flug- zeuge warfen außerdem Bomben auf Berlin «nd Ham- b « r g. Luftverteidlgungskräfte schossen bei diesen Angriffen 8 2 viermotorige Terrorbomber ab.