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Dresdner Nachrichten : 05.01.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188101051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-01
- Tag 1881-01-05
-
Monat
1881-01
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.01.1881
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3 Mark L»Ps,«.. diir» dic Poll 3 Mark?L Pia«, »iiijclne Slum,». IU «iä«. Auflage 38000 »leinpl. stilr dl« Rückaad« «lnaalandlil Ma- nufcrivt« maqi sich dl« Ifl«dartlo„ nicht »«rtlndUch. Ji>l«rat«il»U»NL>»nc auawLrtd: Ha«l»«A»i>> «. >»»>«« ln Ham- durg. Uorliu, Wie», AIVgg. Palcl, Breilau. Jranklult a M - Ru». M»fl« ln Berlin. Lelprr Hamdura. graicklurt a. che». - »aud« «««ko. i! a M. Bmeaux d .-Aiivall»«»- dairk". flav»., lutlN«. »ulller L t«. in Paria. Wien, Milli ch v». iiittiankluil Tageblatt für Wolittk, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lürsenbericht, Srem-enliste. d Mo »i» »I>>i-H,>>-->>> lnlinit si r» ii j»» t'iupltliloinlt) sssonsleinL Voglvn, Vrvbövn ÜÜlllLl. UolopotKoKo - .. .1 ^l^<hbl>,um Evorel,tttop ,P>O llllti-xi«» J»nunz<»ii-Lxi>v<Ml<»u> ,,, dringt dvi ttv«um stob kuülorou ckauro8/6tt rkrou ruwrlciruist U _ >I> vo^i>8lirli»„,„>i.l last gt>8t4,»,!trlil,)8vn cvoi88on j L ^ IIi8<IruNer-8tr»««v Mr. :r». I. jß ! ff l'iuinpiv iststurclorung z»u.Vu/oigvn an alle ^viUMMil llorm Ä ! ^>VvIt xii >ariinnst>8igon Lre»8sn odiu, >'«!dviilcu8t6ii. z ur- 8 ^ -V»8«-IilüM'. ttrrtaloM". < Mvi-teu-.VinmIlMt! vte. gratiri. mmm von von. Die Heiller beabsichtigen sich Berlin. Der Dampicr ...Kronprinz Friedrich Wiibklm" mW. der den Regimentern tcr Freiwilligen von ist gestern »ckiachmitiag wieder flott geworden: er wurde nach Vonton gehörenden VTaffen zu bemächtige». Die Waffendepotö Korsör gebracht, werde» Tag unb »Nacht bewaHt. ^ Berlin. Der Bciwaltungorach tcr Discontogeielttchait ülittwoed. cion 5. ckauuar 1881. Naciuu. I ststr. Ilaldu s 1'ivl86. (ia.8t8pivl clo8 l^rl. I-i na Ilona ei. Kiioettt ö »n«I «lor flitr»«« Vlionil» 7'/« l! I'dr. Oii8l8t>iol rto8 Illi. 8oMo liani^'. /um 12. Mnlu: tz Iu»»ltr>. Doimor8lU8 >aodmlria^8 1 Udr. if 1)io8oll)0 Xuolimitta^-Vor-Iollunx. Jhch. 7' > IT,,-. «:u-"->p>6l ilo8 I rl. ttüuizr u. r1o8l'rl. ttouävl: /. l.A.r Der ^rdla^rw«. ff beschlöß, vle vicrpröcenligc "Abichlagsvividente vom lo. Januar ab auszuzahien. Vouto ii. Das (veracht, wonach das Panzerschiis „BZartciV in die Vult gclrrcngt inerten jollle. wird oinrieU tcinenlirk. Rr. S. , Willeiimg vom l. Ja»»,»: Baronielernach Ltkar viiiow, WaNüralic Ii». »Add l?i>7 Mill., leit »eitern » Mill. - . »eialic» > reinp. , » ».. göchsie Temp. »>,2 » W. Tiiliiuomclogr. ». VIeauiil. SUd-'Wesi-WiNd. Brde>li. W.. »icdr. Äublichten lür tcn trotten, leichter zrou. 5. Januar: Theilö l'eilcr, tbcils neblig, Mittwoch, Januar. Beranuroillicher Rcdacicur lllr Pl>IttE?chkA Nr. lruril Biere» in Treode». Mit einem klassischen Witze haben die Griechen das alte Jahr beschlossen. Der Bürgermeister von Athen schickt am Sylvester an den Lordmayor von London ein Telegramm, das; in dem Augenblicke, wo ganz Griechenland unter Waffen stehe, die Statue der siegreichen Minerva, das berühmte, verloren gewesene Meisterwerk des Phidiao, vollständig wieder aufgesunden wurde. Dieser Fund habe die Kampfeslust der Hellenen außerordentlich befeuert. Aus dem Boden von Hellas steigen also die alten Götter und Göttinnen, die seit Jahrtausenden da unten vergraben lagen, wieder empor zu rosigem «ichte, um sich mit olympischem Humor an den Lerlegenhliten der winzigen, supertlugcn (Lrdengötter zu crlustigen, die aus Noten, Protokollen undVerträgen einen diplomatischenOlympos aufgeschichtet haben, von dem sie die Welt zu lenken und zu beherrschen vermeinen. So ganz wörtlich braucht man freilich das Telegramm nicht ,u nehmen. Phidiao, der berühmteste Bildhauer aller Zeiten und Völker, hat seiner Vaterstadt Athen mehrere Standbilder der Athene Minerva , der Schutzgöttin, von der sie den Namen trug, gefertigt. Das Kostbarste war eine Gold-Llfenbein-Statue von 26 Ellen Höhe, deren Goldwerth allein II Million Mark betrug ; ein zweites Götterbild aus Erz hatte die Kolossalhöhe von 50—60 Fuß. Die erstere hieß die siegbringende llilrepboro» , die andere die vorkämpseudc pramocTiu.v Athene. Die vergoldete Spitze der Lanze, welche das Götterbild emporhielt, ragte so hoch über alle Tempel der Akropolis l Burg von Athen, daß sie von den nach dem PyräuS fahrenden Schiffern schon beim Um segeln deS Vorgebirges an der Südspitze der Landschaft Attila gesehen wurde. Daß die eine oder andere dieser Minerven voll ständig wiedergefunden worden sein soll, klingt in Anbetracht der Verwüstungen und Plünderungen, die Athen im Lause der Jahr hunderte heimsuchten und bei denen die Barbaren iveder Gold noch Elfenbein, noch Erz schonten, geradezu wie ein Wunder und es wäre begreiflich, daß derAberglaube der heutigen Gri«chcn in diesem Fund stück einen Wink der Götter für den bevorstehenden Türkcnkrieg erblickt. Die Türken freilich werden sich von diesem Standbilde nicht einschüchtern lassen. Sie vertrauet» auf ihre wohldiöeiplinirtc Armee, auf ihre Krupp'schen Geschütze und Hcnry-Martinigewehre mehr als auf liebliche Sagen heidnischer Jahrhunderte. Der Fund macht den Eindruck eines HumbugS; die modernen Griechen haben mit ihren althellenischen Vorvordern Weniges, aber das Eine gemein: das Klunkern, die Aufschneiderei und die Eitelkeit. Minerva war zugleich die Göttin des Krieges und der Weisheit. Tie heutigen Griechen scheinen sich in den Krieg ohne Weisheit stürzen zu wollen. In der Kammer von Athen rief der Oppositionsführer Tritupis bombastisch aus: .»Europa kann das Berliner Eonferenz Protokoll zerreißen, ober dieser Papierfetzen wird mit dem Blute der Hellenen getränkt sein!" Worauf der Minister Kommunduros ebenso bombastisch prahlt: „Europa hat eingesehen, daß wir im Stande sind, seinen Beschluß auszuführen!" Das kleine Griechcnvolt saßt also ganz Europa bei seinem Worte und giebt ihm die tröstliche Versicherung, daß es im Stande sei, die Durchführung der Beschlüsse der europäischen Diplomatie zu garantiren. Wir möchten wünschen, daß, wenn inan Phidias von den Tobten erweckt, auch der (Mist und der gesunde Verstand seines großenZeitgenossen, des großen Staats mannes Perilles, die "Nachkommen der alten Hellenen beseelen und leiten möge. Das Schiedsgericht zur Beilegung des türkischen Streitfalles ist beseitigt ; von Verhandlungen zwischen den beiden Betheiligten kann man sich nicht viel versprechen ; nur wenn die Groß mächte beiden Theilen scharf zusetzen, werben sie Vernunft annchmcn. Englands Lage beim Eintritt in das neue Jahr ist schlimm genug. Ringsum ballt sich dunkles Gewölk zusammen, es liegt wie Gewitterschwüle über dem sonst heiteren England und Alles blickt ängstlich empor: Wo und wie wird sich der erste Blitz entladen ? DasSchlimmste wird, wie leicht denkbar. arwJrland erwartet. Der Prozeß gegen Parnell, er mag mit dessen Verurtheilung wie Frei sprechung enden, wird das Signal zu einer großartigen Volkstund gebung bilden. Die englische Negierung beschleunigt alle militäri schen Vorbereitungen mit großer Hast. Es sollen neun fliegende militärische Kolonnen Irland durchstreifen. Hierfür giebt es außer dem allgemein bedenklich erscheinenden Zustande der Insel noch einen besonderen Grund. An manchen Stellen ist nämlich ein nächtliches Ererciren bewaffneter Einwohner im vollen Gange, und die Polizei scheint sich, trotzdem sie militärisch organisirt und bewaffnet ist, nicht im Stande zu fühlen, diesem Eicrciren Einhalt zu thun. Ueber- haupt werden die Klagen gegen die irische Polizei lauter, und wohl nicht ohne Grund. Denn cs ist trotz aller Schwierigkeiten doch mindestens auffallend zu nennen, daß es ihr nur in sehr wenigen Fällen gelungen ist, den Theilnehmcrn an den Mordthatcn und Verstümmelungen auf die Spur zu kommen. Sic retrutirt sich größtentheils aus den Söhnen irischer Pächter, und cs mag wohl deshalb bei ihren Mitgliedern keine rechte Lust herrschen, gegen die eigenen Landsleute eifrig einzuschreitcn. Da die Garnisonen in Alt England durch den Truppenbcdarf in Irland und am Kap er heblich geschwächt sind, beruft man bereits die Milizen ein, Der Kriegsplan der aufständischen holländischen Bauern ist nunntehr deutlich zu durchschauen. Sie haben sich der ganzen Süd- Hälfte von Transvaal bis zum Buffalo Fluß der die Grenze nach N Uäl bildet bemächtigt, und ihre Patrouillen schauen bereits auf der ganzen Buffalo Linie nach Natal hinüber. Hierdurch sind die noch im Mittel und Nordtransvaal, namentlich in der Hauptstadt Pretoria stehenden englischen Truppen gänzlich von Natal abge schnitten. Mit den Truppen, die England Hals über Kopf nach dSm duitklen Erdtheil einschifft und die etwa in scchß Wochen in Stärke von 1 Infanterie, 2 Kavalerie Ncgimenter und 2 Batterien Artillerie in daü Land der Boers cinrückcn können, hoffen sie den Freistaat niederzuivetsen. Selbst im Falle des glänzendsten Sieges ist da« doch ein recht sckmachvoNrr Ilnterdrückungskncg. Die Eng länder sangen an, selbst zu fühlen, daß es für sie keine Ehre ist, ein kleines freiheitliebendcs Volk, das ihnen nie etwas zu Leide gctha», zu zermalmen. Die Bauern haben Ueberfluß an Reiterei, aber cs gebricht ihnen völlig an Artillerie, uno diesen Mangel können sie blos ersetzen, falls es ihnen gelingt, vor dem Eintreffen der engli schen Verstärkungen alle Garnisonen, die noch in ihrem Lande übrig geblieben sind, zu bewältigen. Auch in der Kap Kolonie selbst und in Natal werden starte Sympathien für die Holländer laut, denn man darf eben nicht vergessen, daß der Grundstock der ganzen euro zwischen Bevölkerung von Südafrika holländischen Stammes ist, daß die Engländer dort blos als Eroberer und Unterdrücker ausgetreten sind. Auch iaiin der Appell, den das Mutterland der Boers, Holland, an das englische Bolt richtete: sich nicht mit diesem schmach vollen Kriege zu beflecken, unmöglich seinen Eindruck aus die chrliebenden Briten verfehlen. Zu laut aber spricht noch die Ländergier, als daß schon jetzt ein freiwilliger Verzicht aus diesen Eroberungskrieg zu erwarten wäre. Vielmehr sucht ein Theil der englischen Presse in jeder Weise die Leidenschaften des englischen Volkes gegen die Boers von Transvaal aufzurcizen, damit die Ne gierung es nicht wage, so schändlich behandelten Bauern Konzessio nen zu machen. Es werden Niedermetzelungen harmloser Englän- der durch die „aufständischen" Boers erfunden und man macht den letzteren sogar zum Vorwurf, daß sie eine Abtheilung englischer Soldaten gerade in dem Augenblicke überfielen, als diese die Waffen abgelegt hatten, um bei Herausziehung der im Schmun steckenden Proviantwagen Hilfe zu leisten. Man weiß wirklich nicht, was hier größer ist, die Dummheit oder die Gemeinheit der Gesinnung, allein das weiß man, daß gegenüber solchen Politikern jeder Appell an ihre G-'reclitigleitsliebe vergeblich ist. Neueste Telearamme ver ..Tresvurr Nackr." v. 4. Jan. Lcrliner Börse. Parlier Nachrichten, die eine friedliche Lösung der türlifch.griechiichen Frage in sichere Auoiickit »lelitcii. sowie benere auswärtige Notwungeii bectvfiußlen heule die Verse günstig, obsciw» sie iciien Anregungen nur mit einer gewisse» Neiervc ioigte, VIe i» dem nicht sondcrilch belebten Verkehr ihren Anöernck sa»b. Zu Aniang der Vörie stellten sich die llvui'ie höher und die Geiammt-Tendenz blieb auch scsi bis gegen den Schluß, wo in Folge der "Nachricht, daß die ösicr- rcichiichc Länderbank die Konzcisicm iür die Pcst-ScmlincrVahn erhalten habe, eine Ermattung cintrat. Ercditaclicn, zeitweise durch Aiigedot gedrückt, blieben :i M. schlechter, während Fran zose» I V>., Lombarden :> M. dencr notircn. tiilenbainen ruhig, ahcr recht iesl; Oberschlcsiichc und Vcrgisch-Märkische flanke» im Vordergründe. Prioritäten ieü und gut belebt, bcsgl. Deutsche Fonds, während ircmdc, obgleich behauptet, weniger Verkehr auizuweiicn hatten. Banken still und wenig verändert, nur die leitenden iandcn Veachtiiiig. Dresdner Vank i- N Proe.i und Lcipz. Kredit etwas niedriger. Von Montan wert len waren die Sliclpapicre im Aniang beachicl, doch schloß schließlich Lanrahnlte > Proc. niedriger alo gestern. Von Indu strie» seien genannt aiö besser: Lauchhammer tn - Proe.i. Hartmann (-H t Proc.i, Körner l-l- 1 Proe.i und Gußstahl, als schlechter: Ltickmaichlncn und Frisier nm je I Proc., Solbrlg um ' « Procent. Lokales und Sächsisches. — Vom Herzog!. Lachicn-Eriieilliiiichen Hausortcn ward dem Fliiainralb Opelt das Nilterkieiiz I. Klane und dem Koiiimliiioiisrath Dietrich das Niktcrlrcnz L. Klane verliehen. Der Dherichasiiicr Lieholdin 6 hcmiiitz erhielt das Anrechts!reue. — DaS Ministerium des Inner» schreibt die "Neuwahl eines Mitglieds tcr >. Kammer a» Stelle des bcrstordeiic» .Ho'inniit- schenk v. Nie kiel" inr die näcbße Zukunft aus. Wahlberechtigt sind die Mitglieder tcr Ntltcrschait des Vvigtlandcö. - Der preußische Junizmiiiiitci hat eine hcmerkeiiSwcrthc Verfügung getrosten. Darnach sind t 0 n i c s 1 io 11 c 1 l e Zu salze zu der Eides norm gestattet. Es sei kein Grund er sichtlich, wcöhalb eo unstatthaft sein sollte, solche Worte hinzum- sügcn, durch welche tie in der Eidec-sormei enthaltene Vcthcue- rung im Sinne des Schwörenden nur verstärkt werte, linker alle» Umständen erscheine die Ansicht völlig unhaltbar: daß ei» Eid, welcher »ilt .Hinzuiügung einer konfessionellen Vctbcucrung geleistet worden, dieses Zmahcö wegen als nicht geleistet geilen müsse uno der Schwörende zur nochmaligen Leistung keö Eides verpflichtet sei. Diese Ansicht cnkvehrc nicht nur jeder gesetz lichen Grundiage und jeder logischen Begründung, sic verletze zugleich ans das Empfindlichste die religiösen Gefühle, welche bei dem nick't blos rechtlichen Akte der Eidesleistung in vollem Maße berücksichtigt werten miißten, wenn nicht mit der Abnahmc eines Eides Gefahr verbunden sein solle, geradezu Acrgerniß zu veranlassen. - Am Montag sank In Berlin eine studentische Anti s e m ite n vc rsa m m l 11 n g statt, lieber dem VorstandSlisch prangten das preußische «ub das sächsische Wappen. Der erste Ncdncr war Dulon - Leipzig, der als Referent mtttheiltc, baß sich a» der Antisemiten - Petition hauptsächlich die Uni- vcri'stätcn Leipzig, "Berlin unv Straßburg belbetligt batten. Die süddeutschen Universitäten hätte» sich sehr lau vclhalkcn; dieselben seien in einem Zustande fortwährender Viersciigkcit. Student von Schramm sagt unter Anderem, daß die Achtung der Studeiitenschait für Professor Mommscn nach Sammlung tcr l8»,cxx> Mark bedeutend gelitten habe. Einem Redner, der gegen die Bewegung austrat, wurde das Wort cntc 'gen. Falle-Leipzig Ihcilte mit, daß vorläufig W22 Unter schrillen gesammelt seien, zahlreiche Listen läge» noch and. Die Studcntenschast habe ein Reckst, an der "Bewegung tbeilzunchmen denn sie erfülle damit die höchste politische Pflicht, die Wehr pflicht. Weiter sprachen noch Or. Heurici und Ur. Förster I. Ilr. Förster u nannte eine Mischehe mit Juten Unzucht. Stut. Adler stellte sich alo ein Produkt dieser Unzucht vor. Im Gan zen ging es recht laut per. Schließlich wurde aut tie Gäste ci» Salamander acricben. — Die vor einigen Tagen ciiigetretcuc Kälte, welche in tcr! "Nackst vom Sonntag znm Montag den Höhepunkt von ctwa">> » Grad erreichte, hat sich wiederum und zwar nach tcr Röttigiäuic i» Grad Wärme umgcwandelt. Abgcicl'e» davon, baß die! gegenwärtige Witterung und tcr üemvergturwechsci keineswegs der Geiundbrit zuträglich ist, so lind auch tie Pachter tcr Teiche. Gärte» :c. mit dem neuerlichen Umschläge tcr Witterung nickst, zufrieden, da die von ihnen gehcatc .Hostiiung aut ein nniiiuehri- grv Eintreten vo„ Lckstlltschuhwctter und die diescrhaid getroste ' ntü Borkrhriingen wieder Zn Waster wurden. Gestern iah man schon einige Resultate tcr verflossenen kalten Tage in Gestalt vc» EiSstihrcii, welche sich nach den sehnsuchtsvolle» Keller» uistelcr Brauereien bewegten. — In unserer vornehme» Welt erwartet man mit Ungeduld die Vesamikgabe des Tages und der Zahl der Suvslrip- ki 0 nobä 11 c im Alberttheater in tcr "Neusiadk, da hiervon das Arrangement einer ganzen Zahl von Famiiikii-Vallicstcu abdäugl. "Auch die Anschaffung der Toilette läßt diesen Wunsch dcrechtigi erscheinen. - Der „Leipziger Zeitung" vom lil.Dcccmbcr enthält eine» „Steckbrief" gegen den Gcncralickretär tcr Leipziger Ausstcstuu gen. E m i l G a s ch, wegen Unterschlagungen. Lcipzi.sti Blat ter scheinen hiervon keine Notiz nehmen zu wollen, da aist alle Fälle ein interessantes Dunkel enthüllt werten wird. — Aus Grund dcö S 0 z i a l t st c» g e > e iz e S wurden ver boten: diejenigen Nummern tcr i» London erscheinenden „Frei heit", welche unler derAuijchriit ..Wcihnachisdaum" zur Ausgabe gelangten, ferner zwei Broschüren : „Zur Albeitcriiagc. Lasialle s Rede bei tcr am ill. April ltziüi in Leipzig abgchaltcucn Arbcitcr- vcrsammluug." «. Auslage. Leipzig. Verlag von I. Rökhiug, >875,, und „Verschiedene kleinere Aussätze von Ferdinand Lassallc". Chicago. Charles AhrenS, I"-7-'. — Bezüglich unseres gestrigen Berichtes über die Versamm- lung, betreffend die w i 1 se n s cha i t 11 cb c Thi erteilter, schreibt uns der ReichSkagsabgeordnele Herr Mar Kavier: „ES kenntet sich in dem Bericht ein PassuS, wonach ich aus laS Prügeln tcr Bettler und Vagabunden viiigcwicse» haben soll und zwar aui tad jetzige Prügeln durch die Polizei. Ibr Re- scrcnt hat freilich gleich seihst bemerkt, „wen» er reckst verstanden habe" und da er eben nickst reckst verstanden, jo kitte ich um gew Richtigstellung meiner Acußcruiig dahin, daß ick' davon gc sprechen: bevor man sich des bettelnden Huntes anncvmc. solle man fick' erst des bettelnden Mensche» anuebmen und lenen "Bestrebungen cnlgegeiilrctcn. die taraul hinausgingen, wieder tcn sogen. Vagabunden von der Polizei prügeln zu lassen. Ich bitte umiomevr draigcud um Richtigstellung, als bei bcr beuilgen Tendenz aus jeder etwa verletzenden Aeußerung durch Rede und Schritt soiort einen Prozeß zu mache» auch Ihr Bericht erst zu einer wcltläuffgcn Untersuchung führen könnte. — Lärmend verhielte» sich meist tie ..tisiinguirtc» Damcn" accomvcignirt von den „dtiiinguirten Herren", ebenso sieben die „vassivntrtcn Frömmler", wie Ihr Referent sagt, am der Seite der Antlvibistktion. Handwerker. Arbeiter und Studenten waren eS. die den „dlstinguirtcn Damen und Herren" eine Niederlage belbractstrn. — Die Frage, wie man bst P ie rdeba b ng clc i s e über die A ug»st»sbrücke legen wird, intercssirt allgemein. "Natürlich scheinen tie langen Sommerlage der Lache am Gün stigsten, indch läßt sich das auch verneine». Ein englischer In genieur. der ivlche rasche und schwierige Arbeiten »ichrsack» ge leitet bat, bcrcchuete, baß die toppclgelcisige Tracirung der Angusiusvrücke U'i> vlö L0>> Arbeitsstunden bebau, daß also, wenn, wie Herr Pariiib sich bereit erklärt hak, mit "Anbruch tcr Dunkelheit mit cicckriichem taghellen Lickst gearbeitet und die Arbeitcrick'ick'k gewechselt, i» gerade 8 Tagen der Bau vollendet werden würde, vielleicht etwaö eher, ictenialls nickst länger, i Vorausgesetzt müßte daun werden: die völlige Spcr ung des Wagenvcrkchrs ohne Ausnahme iür Tage, was sehr empfindlich, aber seit "Bestand der Marlen- und Alberts- brückc nickst unmöglich wäre. Wenn die Sache nickst 10 gemacht wird, reichen trotz Nachtarbeit kaum 14 Tage auS. da das Halbsten der Betonirnng, tcr Sck'wellcniagc und der Geteis- hestslignng viel mühsamer ist, sobald Wagcnvcrkchr störend da zwischen tritt und der Rani» zur Aiiedrcltuiig fehlt. Denn glatt wie ein Tisch werden die Lchstiicn aist der Brücke cingclasicn, iodaß kein Fuhrwerk sie spürcn wild, und das erfordert Prima- Arbeit. "7 b ein dritter AuSweg denkbar wäre, nämlich eine Poiston - Militärbrückc von tcr Dampischlistibfahttslcstc nach der Wlcstistvrrstraßc, aut welcher inr ^ Tage aller Verkehr zu ver weise» wäre t — Herr Parriih, dessen ustiellichait auch in ("al- cutta tic Plertevahuliiiien besitzt, ist vor einigen Tagen vc» Dresden dorthin über Brindisi und Kairo abgcrcisi, - Bei tcr gestrigen "B erg kc l l e r i a g d in der "Nähe des Großen Gartens wurden 214 Stück Hasen geschossen. — Der gestern bereits erwähnte tragische Lcivslmcrd eines iuiigen Mannes im A ltstädter H 01 thcaIcr, der sich dem Auditorium durch eine dumvic Detonation iah und er- schreckend vertündigte. bewirkte ioiort uiitcr dem Publikum im IV. Rang, welches sich dem Selbstmörder am nächste» bc'aud. eine heilige Unruhe. Bei solchen Fälle» möchte um» an einen besondere» Instinkt iür bas Unglück glauben, renn — tic L'cto Nation, wie tic im Auditorium zu Gehör kam, hatte durchaus nichts an sich, was absolut einen Schuß hätte erkenne» taffen. Dasselbe Geräusch würde eo gewesen sei», wenn in einem Korridor bei tcr allchineinen tie'cn Stille, mit der man den Worte» Iastb-^ar- tiiffeo lausckstc, irgend ein schwerer Gegenstand, ei» lüich, ein Brct oder etwas tcrgl. umgcworscii woidc» wäre. Dock' hatte man im Augenblick den Gedanken au einen Lcibstnwrdcr, sah 10- iort irgendwo den Unglücklichen mit bleichem Aniiitz und blutender Wunde zusammensiiikcn! DaS instinktive Gciühl erwies sich denn auch als dav richtige. Wie schon gesagt, erfolgte der Schuß gegen daSEnde des'.".»Aktes mit kaum stiille sich der Vorhang, da stürzten auch bereits die meisten der Intasien des 4. und ll. Ranges hinaus in die Korridors zu den Logen schließern, die — in nur zu lobender Rück'haltung — aui die Fragen: „War das ein Schuß", vo» einem iimgcworicneu Gegen stand sprachen, tcr den ciaciitbümlicve» „Krach" veranlaßt habe. Alährcud der nächsten Akte sprach sich tic Wahl heit aber doch bcriim und die Tragödie in der Komödie ward offenbar. Was den jungen Selbstmörder anlangt, so verlautet über seine Person noch nichts, wenigstens nichts Genaues. Kaum eine Minute nach dem Schuß waren tic diensthabenden Gendarmen und mehrere Logenschließer am Orte der Schrcckcnölhat - dem zwilchen dem IV. mit Ui. Range gelegenen Aborte — und ristcn mit Gewalt tic von Innen verspcrrte Tbiire aui. hinter der iie Im Dmikcin den traurigen Schützen am "Boden liegend fanden - er batte sonderbarer »Weise vor seiner Tbat das GaS verlöscht. Er hakte sick> gut getroffen: als man cintrat, holte er »och einmal tici »Athcin mit damit war taS Lcvc» hm. Unten im Pariuct ist der Schuß nur wenig bemerkt worden, dagegen zeigte jicki seine Nachwirkung im 4. und 5». Range durch die ganze Vorstellung In eurer angcmälligcn Unrubc und »Aufregung. In tcr l. Sitzung kcS Gc w e r b cvc r e i» s im ncucn Jahre brachte der erste Vorstand, Herr Kamm. Walter, dem Verein zunächst seinen »Neuiahrsgruß dar. Möge daö neue Jahr namcnlilck' auch im Handel und Gewerbe ein desterco wcrdcri, wie scinc Vorgänger , war der ciiilcikcutc Gedanke seiner Rete, Die Gründe, warum tic so sehnlichst erwünschte Bcstcrmig dtr »Verhältnisse aus diesem Gebiete nick't eiittrctcn wolle, findet Redner zunächst in der sogenannten ..Gc'etzm.ichcrci" H! i.t
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