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VoiglliinWtr Anzeiger. DsmserstOg. 2. Januar 186L ZN g««, Deaiw» ist lg unsere- Königl. Ministeriums de- die sich am l. Januar 1862 schon d«« pst Setzasucht immer gr Sacbson 9sqch Innern soll eS Älbeitexn" in einem festen Arber tchrer Arbeitsbuch erst dann f Diese» Blatt afchedtt w-chenttich viermal, und zwar Dienstag», Mittwoch«, Donnerstag« und Sonnabend«. Jährlicher Abv»»eme»t»prei», wAcherprL»«»- r»a« zn entrnhieu ist, aach bei Beziehnug durch die Post, 1 Lhlr. 26 »tgr. — Annoncen, die bi« Vormittag« II Uhr emgchen, werde» in die Tag« darauf erschsiuachp Nimm»« anfaenomwen, sprc« eingehende Anuonoe» finden in d« nächstfolgenden Nummer Aufnahme. — Inserate werden mit 1 NaL für Vie gespaltene LorpuS-ZeUe berechnet^ EinzeiUg« »mt 2 Ngr. — Für die anMotrtige» König!. Gerichtsämter und Stadträthe, fW welche der voigttändtsche Anzeiger Amtsblatt H, bestehen die Eeschäftsstell« in Panf« da Herr» Bürgermeister Lehma»», in Elsterberg bei Herr» E. U. Diezel, in Schöneck bei Herrn Eduard M yer, m MÜHUroff bei Herr» Ltza»ffregeld«r-<Li»»rhu«r Holzmüll«. (Wir würden den bisherigen Arbeitern und Gehilfen rathen, sofort ein Ar beitsbuch sich ausstellen zu lassen) Plauen. Nach der tiesjrhrigen Volkszählung hat Plaueu 16,152 Ein wohner. Bei der vor 3 Jahren stattgefunoenen Volkszählung hatte Plaue» 14,y i 7 Ein». " , Hauptverhandlung den 10. 3 »ouar 1862 wider Emilie Rufine HepttjP auS Wohtbausen, weg« Braudstiflung" 3n Leipzig hat ei» Tchneioergeselle die in den HanShaltungi Uche RübH ,. Beschäsü^lUg. R'Ng. Per«, Gewerbe" mit de» ftills: Schoeioergehüst, Aam heuoderhaupt und Ha»S m» Mller ««« Brez^lmas^He ffrfpp Die Befürchtungen, welche seit drei Jahren an Pariser Neujahrsgratula- tivu« stch knüpfen, wenn Er auch dießmal, wie es heißt, keine Neujahrswünsche zulasten will, find an stch Anlaß genug, jedes neue Jahr mißtrauisch ins Auge zu faste»; dieses Mal aber läßt die äußerste Spannung aller europäisch-politi schen Staatenverhältuiffe überhaupt, und die nahe, unmittelbare Entscheidung der Frage: Ob Friede oder Kampf zwischen England und dem nordamerikanischen Nordbuude? insbesondere bedenkliche Blicke in da» Neujahr leider nur zu ge rechtfertigt finden. Wohin da» Auge de- ruhig« und besonnenen Beobachter» sich «endet, e» findet, einzelne deutsche Mittel- und Kleinstaat« und etwa die entlegene Phrenäeuhalbinsel, Belgien nnd die Niederlande, im günstigst« Falle »Sch Schweden und Rorweg«, abgerechnet, Überall, entweder wie tn Frankreich, Oesterreich, Rußland nnd Jtak«, schwere murre und finanzielle Bedrängnisse, da geschichtlich nachwei»lich stet» zu entscheidend« Geschickeswendungen hzpge- d^hyt habest, oder, wie in Preußen, Oesterreich und für Gesammtdeutschlaud dringend nöthige VerfaffungSumbane, bei deren Ausführung die verschiedenst« Partei« mit «tßerster Krattaustrenguug alte Stellung« zu behaupt«, neue ein- zuuehmen bemüht dadurch aber Unsicherheit und mögliche Gefahr in alle ZutunftS- derechuungm zu bring« höchst geeignet sind. Der. alte Bund der sogen, drei nordisch« Mächte Oesterreich, Preußen und Rußland, der 4V Jahre lang einen, wir Woll« zngrbeu mitunter faulen, aber doch sicheren Frieden verbürgte und schaffte, ist geftwengt; der neue, westmächtliche zwischen England und Frankreich, lose und locker, wie die Fad« eine» Spinnengewebe», hat un» Kriege und An- uexioneu, kurze und sehr unsichere FriedeuSperioden, für ganz Europa ungeheure Militärbudget», Mißtrau« in der Politik, im Handel und Gewerbe, hin und wieder gelegentliche Reform« und noch weit mehr Reformbestrebungen, zahllose neue Frag«, «dgUtige Reguliruugen aber irgend welcher studirter und in An griff genommener Frag« mit Aussicht auf Dauer durchaus nicht gebracht. Alle» und Jegliche» ist in Frage gepellt und hängt in der Schwebe: von jeher die Zukunft.de- Türkeureiche-, jetzt noch die Selbstständigkeit und Einheit Ita lien- eben so sehr, wie die weltliche Macht de- PapstthumS und die Rechte der vertrieben« italienisch« Fürst«; da- constitutivnelle Staatslebeu Oesterreich« eben so, wie die Henschast de- ConcordatS, und die Gesammtmonarchie der Hab-durger nicht nunder, al» die föderativen Versuche der Ungar», E zechen re. Der alte Bnuve-tag in Deutschland soll nicht mehr gelten, und eine neue Form für den deutsch« Staatenbuud ist doch noch nicht gesund«. In Preußen soll da» Vrrfaffungsleben Geltung erhalten und doch die königliche Macht- und Re- gierungSbefugoiß m keiner Weise beschränkt werden. Für Rußland begehr« russisch« Summen eine Verfassung, und doch ist die dortige fast unbeschrankte Henschermacht kanm genügend, die uöthigst« inner« Reformen zu erzwingen, gleichzeitig dir polnisch« SelbststLadigkeitSgelüste nieder- und.den Einfluß nach Austen aufrecht zu erhallen. In Frankreich wollen die bloß« Formen einer Verfassung oer tatsächlich munuschrLukten Kaisermacht kein« recht« Halt mehr verleid«, und doch stad alle vor- und piestjährme Verzichte zu Gunsten einer acht Mitwirkung --» Volke-atU Staat»1ebeu Nicht» weiter, al» ludutsse in der Fo^m, aber nicht in Der That, im W s«, nach .^l>«, nachgelassen sein, da- gesetzliche Arbeitsbuch erst dann sich aü^stelsesi ztz lässe«, wenn sie in ein andere- Ar- beitSverhältniß treten. Fretlrch körm« dann auch die gesetzlich vorgeschrieben« Nachweise darüber, bei welch m Arbeitgeber und wie lange der Inhaber in Arbeit gestanden, ob er sein« Verpflichtungen nachgekommen re. nicht in Be zug auf da- frühere Arbeitsverhältmß in da- Arbeitsbuch eingetragen werden. für das Königliche Bezirksgericht rn Plauen, sowie für die Königlichen Gerichtsämter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. Vera»twortliche Xedactio», Druck und Verlag vou Moritz Wieprecht i» Pl»»e». > I,! 1 II ir mmmt zwar sein« ruhig« Gang und Perlauf; aber die große Lücke, die dep Tod des Prinz-Gemahls dort verursacht hat, läßt im Verein mit der Verwicke lung mit Amerika die sonst so zuversichtlich« Blätter uud Staatsmänner de- JnselreichS die Zukunft in keinem rosig« Lichte betrachten. Die alte Wetz nimmt ohnedieß die volle Kraft und Aufmerksamkeit England- in Anspruch; hW verbündete französische Nachbar ist nicht einen Augenblick aus d« Augen M lass«, und sind gegenwärtig schon die Einwirkung« de» wahnsinnig« amerika nischen Bürgerkrieg- auf Handel und Fabriken in England und ganz Europa schmerzlich fühlbar, so wird der« Verderblichkeit ganz unabsehbar, sobald eS noch zum Kriege kommen sollst. Vielleicht stellt stch Frankreich eben deshalb so offen ans England- Seite für dessen Recht gegen Nordamerika, um den uube- qüemen BündeSg«pffpn jenseitS der Atlantis vollauf Beschäftigung zu geben und in Europa desto freiere Hand, namentlich am Rhein, am Leman und in Ätali« zu gewinn« H.chön hat Garibaldi verkündet, spätesten- im April werde das Krieg geaen Oesterreich beginnen; schon ruft Kossuth: „Benedig an die Front, Ihr Italiener! Habt Ihr nicht Kraft genug, wendet Euch an Ungam! I» Pari- werdet Ihr' kein Hinderniß finden!" Solcher Art find die Aussicht«, mit denen wir in das Neujahr tret« Haben wir unnchtig, durch eine trübe Brille geseh«? Gott gebe eS! Wir unserseits wollen gern unseren politischen Unverstand eiugestehen und unserer irrtümlichen Auffassung der Weltlage vom Herzen unS freu«. Wie aber auch die dunkeln Zukunstsloose fallen möge«, nicht wanken wollen wir in unsere» Vertrauen auf den, der dey Weltkr'eiS lenkt; feftsteh« in Treue und Liebe zu unserem allverehrteu Köyrge und Heim, unverrückt halten am theuren Vater- lanre. Und mit diesen Gesinnung« wünschen wir all« unsern Lesern ein recht gesegnete- Neujahr! —.