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Dresdner Journal : 29.12.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186312299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18631229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18631229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-12
- Tag 1863-12-29
-
Monat
1863-12
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 29.12.1863
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1863 Dienstag, den 29 December' Dres-nerImtrml Verantworllicher Redakteur: I. G. Hartmann. Amtlicher Theil Ul worden. zu verleihen geruht. Aeuilletom seit». ll. becn- , von Men - r ner. ännel, tritt «sä Stowpolnn- tUNL N. mein- immcr. 0 Uhr »statt: mspre- lhr Hr. hr Hr. reutsche kormoä sr Aor clovlr p»«r 3 t man „Ber- »deten irmern r nicht er ge- ') Acten > Uhr. use). sang in isik von U Uhr. rrgeu h«ch. -und ,. «. Dresden, 25. December. Seine Königliche Hoheit der Prinz GustavvonWasa ist gestern Abend ^9 Uhr von Wien hier eingetrofsen und im Königlichen PalaiS am Taschenbergr abgetreten. Dresden, 23. December. Seine Majestät der König und die Familie und, insofern der Staat ein einzige- große- HauSwesen repräsentirt, auch auf lehtern, darum hatte ste namentlich für Rom eine große Wichtigkeit. HermeS (entstanden au- repz»«»-, lernu-o«, Grenzgott) oder Mercur (letzteres Wort hängt mit dem lateinischen Zeitwerte morcori, kaufen, zusammen) ward endlich al- der eigentliche Gott de- Verkehr-, als der Durchhelfer, Geleiter, Vermittler bärgest.llt. Wie er einst den Her» kulet wieder au- dem Hades auf die Oberwelt zurück führte, so führt er auch die Gestorbenen dort hinab, wie seine Mutter Maja (vom SanSkritworte ma, Wasser, dem Urstoffe aller Wesen) die Geburten befördert, so führt er die Seelen au» dem zeitlichen Tod« in die himmlisch« Hetmath zurück. Al» Todtenführer ist er zum altgermanischcn Todtengott Wodan (vom slawischen Worte voll,, Wasser) geworden, der ebenfalls eine Dopprlnatur, eine schaffend« und vernichtend«, hat, und darum nennen die Engländer noch heute die ihm heilige Mittwoch (sie» Noreorii der Römer, morervcki der Fran zosen) den Wodanstag, v«<lne,tt»7. Weiter ward ge- zrigt, wie seine Functionen al- Gott der Heerstraßen, der Ringschulen, der Kaufleute und Diebe sich alle auf seine Haupteigrnschaft al- vrrkrhr-gott zurücksührrn lassen, und wie er deshalb recht gut mit der Vesta zu- sammrngestellt »erden kann. Nachdem Herr Grüße noch bemerkt, worin er sich al- Göttrrbot« von den drei Gott heiten Themis, Ossa und Iris (Regenbogen), denen die Alten dasselbe Amt rrtheiltrn, unterscheidet, schloß er mit her Bemerkung, daß er sein« nächste (neunte) Vor lesung den 21. Januar 1884 halten, in tziesrr die be deutender« kleinern Gottheiten besprechen und in de« drei letzten zur Dämonologie übergehen wolle. mäae h Erst und Bor- ; U ',Lbt0 » k V« da- -eitweil/flf Fortbestehen des Umlaufs von 1 Million Th<'l>c in CassenbilletS aus dem vor handenen Reservequantum betreffend. Wir, Johann, von Göltet Gnaden König von Sachsen rc. rc. rc. haben unter Zustimmung Unserer getreuen Stände be schlossen, die durch §. 2 de» wegen Anfertigung und Aus gabe neuer königlich sächsischer EafsenbilletS unter dem 6. September 1855 ergangenen Gesetzes ausgesprochene Ermächtigung, da- vorhandene Reservequantum „zeitwei lig, jedoch nicht über daS Jahr 1863 und nicht über die Summe von Einer Million Thaler hinaus, gegen Hin terlegung eine» gleich hohen Betrags verzinslicher hier ländischer Staatspapiere zu Verstärkung der umlaufen den Geldrepräsentationsmittel" zu benutzen, annoch HÜ zam Schloß des Jähret 187V sortbrstrhen zu lassen und zu dem Ende zur Erläuterung obangezvgenrn Gesetzes da^ gegenwärtige mit dessen weiterer Ausführung Unser Finanzministerium beauftragt ist, unter Bridruckung Unsere- königlichen Sie gel- eigenhändig vollzogen. Gegrben zu Dresden, am 23. December 1863. (l-. s.) Johann. Richard Freiherr von Friesen. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphisch« Nachrichten. Zeitnngtschav. (National Zeitung.) Lagetgeschichte. Dresden: Dänische Erwiderung auf die Aufforderung zur Räumung von Holstein und Lauenburg. Di« sächsischen Truppen in Holstein. — Prag: Reorganisation des polytechnischen Institut-. Bürgermeisterwahl. Demonstration. Sammlungen für Schleswig Holstein. — Berlin: Befinden drS Kö nigs. CommissionSantrag bezüglich der Verordnung gegen die Presse. — München: Haussuchungen we gen eine- revolutionären Ausrufs. — Stuttgart: Zusammenkunft der Minister v. Hügel und v. Beust. — Kassel: Adresse der Gtändeversammlung. —Ham burg: Aufklärung über da» Verbot der mUitär.Urbungen. Parts: Verhandlungen de» gesetzgebenden Körper- über da» Anleihegesrtz. — Turin: Rüstungen. Nach richten au» Rom. LkrmischteS. — Kopenhagen: Ministerkrisis. — New-Bork: Die Botschaften der beiden Präsidenten. Schleswig - Holstein (Bekanntmachungen der Bundes- commissare. Nachrichten au- den Herzogthümern und au- Thüringen.) »nseratrammahmr «mawäNn: l^ipnig: Lowouoiloolr äe» Vroockoor ckonro»!»; »b«a6»».: 8. L. N»wdurM - airoo», t AorlUu Oioriuosub. IMoU- bnoäl., kuVLU»»»»', Kur«««; Nrow.o: L. Lcacorr»; I»«: Tool» ; rrnick^vrr ». N.: ck.- an» »ck» NueUdIvw: aooi.» r«rt«: V. 1.ö«r»»r»ro <28, ru« ä« boo» -of«u,); kr»U: t'n. Luul-ic«'« Luedb. z VW»; Lompioir ä. le. V^i«u«r Loituox, 8t»s»o»pl. 867. cheranageber: r LtzulEt. Lrpockltivn 6«, vreockoer äonrnnln, vrseäou, >!»risu»tr»»»« tja. 7. u. Frl. >n geb karoline - Fra« Ketzberg emmig u vrrw. tzen. — klemm. chulze r- J°h. Serpjlg. ÜLbrUvb: 6 7*btr. — ktxr. tu ». Htinnotn» ltru»iu«ro: 1 dlgr. risrratnlpreist: k'iir Lau« «lo«r -.,z-»It«o»u 2«11«: 1 vutor ,,L1u^«r»uar" <U« 2«Uv: L klxr. «rschrtnrn: D^lol», «1t ünnnnl»»« ckor 8oun- uoä kolort»^«, avooä» Ntr ä«o kolnoockoo Fe«. im elfter a. Apo- ip,ig u. Hr. A. aretla rech in SLtzmtz. Äuaufte ksin. «. )re»dm. Der polnische Lnfstond. (Nachrichten au» Warschau und St. Petersburg.) Ernennungen nud Lersetzuugen Dresdner Nachrichten. Feuilleton. Inserate. Lage-kalender Börsen nachrichten. Mebtkiaische Literatur. „Die Behandlung de» OhrflusseS in diätetischer und ärztlicher Hinsicht. Vom Mcdicinalrathe vr. Ed. Schma lz. Gehör-u. Sprach- Arzte in Dresden. Mit 3 Holzschnitten. Dresden 1863, bei W. Türk (7H Ngr.)" Der durch viele andere Schrif ten rühmlich bekannte Herr Verfasser beschäftigt sich seit länger als 30 Jahren fast ausschließlich mit den Gehör krankheiten. Bei einer auSgrbreitrten praktischen Tä tigkeit hat er nun gefunden, daß sich der Heilung de-Ohr flusseS, welcher nach seiner Ansicht zu den uuhr oder weniger vollständig heilbaren Krankheiten d.S Ohr» ge» hört, eine Menge von Hindernissen entgcg. nstellen. Der Ver fasser erklärt zugleich, daß, ungeachtet er eine sehr große Anzahl von Ohrflüssen geheilt hat, ihm niemals ei« Fall vorgekommen sei, wo von der allmählichen Heilung Nachthrile entstanden wären. Niemals aber dürfe man einen so edlen Theil, wie da» Ohr, zu einem Fontanelle für den übrigen Körper sich gestalten lasten, weil daraus sehr leicht Durchbohrung und Zerstörung de» Trommel» feile», und später mehr oder weniger undeilbare Taub heit folge.. Nach einer Einleitung erklä-t er den Be» griff, das Wesen und die Entstehung de» Ohr flusses. Dann kommt er zu der diätetischen Behänd» lung, welche er, weil sie nach seiner Meinung minde stens ebenso wichtig als die ärztlich« Behandlung ist, mit der größten Sorgfalt und Ausführlichkeit behandelt. Er erklärt darin, daß zu der Heilung des Ohrflustrs die größte Reinlichkeit schlechterdings nothwrnbig sei, daß dieselbe nur durch Ausspritzen und zwar auf di« sprctell beschriebene Weise zu erlangen sei. Run folgt die ärztliche Behandlung, theil» in allgemet» ner, thetls in örtlicher Hinsicht. Der Verfasser verbreitet sich darin ausführlich über die Fälle, in welchen metal lische, zusammenziehende, ölig« u. a. Mittel mit Nutzen z» gebrauchen find. Zuletzt erwähnt er di« «echani» Telegraphische Nachrichten. Hamburg, Montag, 28.December. Auch iu Neustadt, Bramstedt und Mecue ist Herzog Fried» rich unter NichtdrtßeUigung der Behörden procla- wirt worben. 4SV holftrivsche nordwärts beorderte Soldaten verweigerten in Ploen die Marschfort' setzvng and find in Altona eivgetroffen. Die Sachsen Haden Altona verlassen, Hannoveraner fiab eingerückt. Paris, Montag, 28. December. Der heutige „Moniteur' zeigt au, daß der türkische Botschaf ter dem Kaiser die Antwort des Sultans auf vte Lougreßeiulabuug überreicht hat. Turin, Sonntag, 27. December. Garchaldi hat sein Mandat al» Deputirtrr niedrrgelegt. Kopenhagen, Sonnabend, 26. veeem- ber, Abends. Nachdem die Lerhandlungr» mit Andrrä wegen Bildung eines neuen Ministeriums ohne Erfolg geblieben, ist Hall wieder zum König berufen worben. (Vgl. unter „Tagesgeschichte".) Warschau, Sonntag, 27. December, Nach«. Heut« Mittag hat in der Krakauer Borstadt vor de« Grodzitzkl'scheu Hause aus ein Mitglied der Uutersuchungscommisßou ei« Mordversuch stattge- suubeu. Der Thäter blieb unrrmittelt. Den Be- wohuer» des Grodzitzki'schr» Hauses ist dir Nau- die förmliche Aufhebung der in dem letzterwähnten Beschlüsse be anstandeten königl. Bekanntmachung vom 3". Mär, d. I. später erfolgt ist, al» dir von der königl grotzbntanmschen Regierung angebotene Vermittelung zur Schlichtung der zwischen Dänemark und dem Bunde obschwebenden Differenzen von der königl Re gierung in der Sitzung vom 2«. Octobcr angenommen worden ist, al» dieselbe endlich m derselben Sitzung sich bereit erklärt hat, ,.in jedem Punkte, in welchem die für die Bundeslande ver langte Selbstständigkeit und Gleichberechtigung nicht schon al- hinlänglich gesichert angesehen werden möchte, dem Bunde entgr- genzukommen." «Wenn nun aber auch da» SuccessionSrecht Sr. Majestät de» König» und die Giltigkeit de» Londoner Vertrag« vom 8. Mat 1852 von der Bundesversammlung in Frage gestellt worden ist, so trrtt der eigenthümlrche Charakter der sogenannten Bundet- erecution nur um so deutlicher hervor, al» ehen vom Stancpunkte des Deutschen Bundes aus die Anerkennung Sr. Mas. or» Kö nigs als Herzog von Holstein und Lauendurg durch den Bund jeder Forderung in Bezug aus die dem Herzogthum Holstein von Sr. Majestät als Herzog von Holstein zu gebende versassung»- mätzige Stellung selbstverständlich wenigstens hätte vvrauSgrhen müssen. .Schließlich mutz noch bemerkt werden, daß die an die kgl. Regierung ergangene Aufforderung den Bestimmungen der Ere- cuttvnsordnung vom 3. August 1820 (Act. lO) in der willigen Beziehung nicht entspricht, daß der königl. Regierung keine Mög lichkeit gelassen worden ist, durch Eifüllung destimmier Fvrdeiun- gen die Ereculion zu beseitigen, di« vielmehr al» da» einzige Ob- lect deS Beschlusses hinaestellt wird »Unter diesen Umständen werden Se. Majestät, mein aller gnädigster König, in der beschlossenen sogenannten Erecution ein rn dem Bundesrechte begründetes Bersahren nicht anerkennen kön nen, sondern müssen Sich vielmehr dagegen Jhie allerhöchsten souveränen und dynastischen Rechte ausdrücklich reserviren, Wie Se. Majestät dem Unterzeichneten demzufolge besohlen Haden, gegen den angekündiatcn unzweifelhaften Uedergrifs hiermit feier- lichst zu protestiren, so behalten Dieselben Sich auch alle die fer ner,, Beschlüsse vor, welche Dieselben mit Ihren Rechten und In teressen vereinbar erachten möchten. »Der Unterzeichnete benutzt rc. Kopenhagen, den IS. December 1863, (gez.) Hall. An de» königl. sächsischen Ministerprä- fident.n und Minister» der auswär tigen Angelegenheiten Herrn Freiherrn v Beust Ercellenz." Da der diesseitige Erlaß mit denjenigen übrreinstimmte, welche von den Regierungen von Oesterreich, Preußen und Hannover nach Kopenhagen ergangen sind, so darf alS gewiß betrachtet werden, daß auch die Erwiderung an alle vier Regierungen in glercher Weise gelangt ist. An und für sich erscheint es nun zwar unnöthig, sich bei dem Inhalt diese» Schriftstücks aufzuhalten, da cS gegenwärtig ziemlich gleichgilkig ist, welche Ansichten ein dänischer Minister über die Anwendung der Bundes gesetze hegt. Die Antwort verdient aber doch einige Auf merksamkeit. Einmal ist daran zu erkennen, welche ent gegenkommende Aufnahme der Bund für Beschlüsse za erwarten hat, welche er nach Anleitung der identischen Note „vom eurcpäischen und politischen Standpunkte auS" zu fassen sich bereit finden läßt. Demnächst aber konnte die Ansicht der Minorität vom 7. December und insbesondere die Abstimmung der diesseitigen Regierung wohl keine entschiedncre Rechtfertigung erhalten, als ihr durch die Auslassungen deS dänischen Ministerium» zu Theil geworden ist. Um so deutlicher tritt dadurch die Nolhwendigkeit und Dringlichkeit hervor, daß der durch jenen BundeSbrschluß herbeigrführten Unklarheit eia Ziel gesetzt werde. Dresdeu, 28. December. So dankbar da- königliche Krieg-Ministerium dem Publicum für die Theilnahme ist, welche dasselbe an der Wohlfahrt der Armee nimmt, so s Circus Subr. Auf dem Platz« des ehemaligen „rothen Hanse»" (Pirnaische Straße) erhebt sich gegen wärtig wiederum ein Circus, der, am 25. December er öffnet, die Festtage über die Schaulust de» hiesigen Publicum- beschäftigte. Der CircuS unterscheidet sich in seinen Einrichtungen und in seiner Dekoration weseatlich, und zwar zu seinem Vorthrile, von früher« Cirken, indem er nicht nur größer und bequemer in seiner Anlage scheint, sondern auch eine geschmackvollere und elegantere Ausstattung und Bekleidung der Wände zeigt. Die Eröffnung am ersten Feiertage fand unter großem Andrang« des Publikums statt; der mit Menschen an gefüllte weite Trichter de» Eircus bot einen Anblick für Theaterdirertoren, sich alle Haare auszuraufen. Mit rauschendem Beifall begleiteten di« Zuschauer in fest täglicher Applauslust die präcisen Production«« der Ge sellschaft, die sehr gut zusammengesetzt ist. Die dresstrtrn Rosse von Geblüt stehen denen keines früher« Bereiters nach, das Personal ist sehr genoandt und sicher und di« Eintheilung der Vorstellungen verräth einen guten Ge schmack. Das Proaramm zeigte, sich nicht nur an Reiterei haltend, rin buntes Allerlei: Equestrtsches, Äquilibristisches, Gymnastische-, Akrobatische», kürz, da ganze Bunterlei, zu welchem sich die früher» Reiter- Tirken in neuerer Zeit entfaltet haben. Wir behalten uns por, bei näherer Kenntnißnahm« der einzelnen vvei- und vierbeinigen Kräfte der Gesellschaft auf deren «tstnngen ausführlicher hier zurückzukommen. hrten Bell- U. e von i von Am Spur pfinv- w,rd. Koh- rhrern Man »rrung ke an- er 1b, dieser grleg, b hier endem iearnr- , »c>3 s Pf . leicher , »ä v ierau» rte er un die ldiksutz kostet, durch- ig ist, kerzen- iedych mrwzg rennrr rhötzt. chtung tze Be- orgen- ch der r. von r ober en Er- Abonnements-Einladung Ans das «tt dem I. Januar künftigen Jahre- beginnende neue vierteljährige Abonnement des „Dresdner Journals" werden Bestellungen für auswärts bei allen Postan stalten, für Dresden bei der unterzeichneten Expedition angenommen. Der Preis beträgt in ganz Dachsen vierteljährlich I Thlr. IS Ngr.; im Auslande tritt Postzuschlag und Dtempelgebühr hinzu. Wir ersuchen unsre geehrten Abonnenten, «amenüich die im Auslande, ihre Bestellungen möglichst bald zu emeuern, damit keine Unterbrechung in der Zusendung des Blattes etntritt. Ankündigungen aller Art finden im „Dresdner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung. Die JnsertionSgebühren werden im Jnseratentheile mit I Ngr., unter der Nub k ,MngesandteS^ mit 2 Ngr. für die gespaltene Zelle oder deren Nau« berechnet. -- , , k 7 Königl Expedition des Dresdner Journals. <5 Dresdeu. Am 17. December hielt Herr Hof rath vr. Gräße seine letzte Vorlesung über Mytho logie vor Weihnachten. Dieselbe wurde durch die An wesenheit Sr. k. Hoheit de» Prinzen Georg geehrt. Herr Gräße behandelte darin die vier noch übrigen Glieder de» Awölfgöttersystem», Aphrodite, AreS, Hestia und Herme-. Hinsichtlich der neuesten Erklärung deS Namen- Aphrodite au» dem hebräischen Zeitwort« pari», sich au»- brriten, also eigentlich pkrooit, d. h. die sich Hingehende, konnte der Redner sich nicht überzeugen, daß dieselbe jener althergebrachten, daß nämlich jene» Wort die aus Schaum Geborene bedeute, vorzuziehrn sei, und ließ dieselbe nur höchsten» für die venu» Pandemo» oder Valgivg», die Repräsentantin der niedrigen sinnlichen Liebe, nicht aber für die Venu» Urania, die Göttin der reinen, himmlischen, seelischen Liebe, gelten. Nach Mittheilung einiger ste betreffender Sagen, z. B. vom Pygmalion, Adonis re., schilderte Herr Gräße die Venu- (dieser lateinische Name wird vom San-krtt-Zeitwerte rin, wünschen, abgeleitet) al» Liebe--, Natur- und Todten- gbtttn. Uebrr Are» (vom griechischen «peri,, Tapfer keit) oder Mar- ward bemerkt, daß derselbe nicht blö der blutgierige Gott des Kriege-, sondern auch eine, Pest, Hungersnvth und Verderben überhaupt bringend« Gottheit ist und daher auch als Planet für ««glück bringend gilt. Nachdem nachaewiesen worden, daß er eigentlich mit dem, unter die Götter als Quirinus (vpeergott) versetzten Romulus identisch ist, indem ihn sowohl di« Thraker, als die Lateiner unter dem Bilde eine» Speere- verehrten, bemerkt« Herr Grüß«, daß auch die alten Gallier eine ganz ähnliche Gottheit, Eamulus (vom keltischen Worte: «»», Kampf, da» davon her kommt) verehrten, die ste wahrscheinlich aus Griechen land erhalten hatten. Die Thätigkeit und das Wesen der Hestia oder Vesta bezog sich lediglich auf das Haus Tagesgeschichte. Dresden, 28. December. Wir sind in den Stand gesetzt, nachstehend den Wortlaut der Erwiderung mitzutheilen, welche feiten deS k. dänischen Mini sterium» an die königlich sächsische Regierung auf die, gemäß dem Bundrsbeschlusse vom 7. December d. I. er folgte Aufforderung zur Räumung der Herzogthümer Holstein und Lauenburg ergangen ist: .Der unterzeichnete EonseilSpräsident und Minister der au»- wärtigen Angelegenbeiten kr. Ma>. de« König« von Dänemark beehrt sich, den am IS. d. M. erfolgten ricbliaen Empsana der Note zu bezeugen, durch welche der tönigl. fächsische Herr Mini sterpräsident und Minister des Aeußern rhn von einem BunoeL- beschlusse vom 7. December in Kenutniß gesetzt und die königl. Regierung aujgesordert hat, dem in dem gedachten BundeSbe- schlufsc siftgesteUten sogenannten Ereculivverfahren gegenüber, die Herzogthümer Holstern und Lauenburg binnen 7 Tagen zu räumen. »Der Unterzeichnete hat seinem alleranädigsten König diese Note sofort voraelegt und ist von Sr. Majestät beauftragt, die Aufmerksamkeit der königl. sächsischen Regierung aus Folgende» zu richten: »Der Beschluß der deutschen Bundesversammlung vom 7. d. M. entbehrt schon au» dem Grunde aller Verbindlichkeit sür die königliche Regierung, weil derselbe aetaßt worden ist, nach dem der Bevollmächtigte Sr. Maj. d«S König» au» der Bunde»- versammlung widerrechtlich ausgeschlossen wordcn war. .Insofern der gedachte Beschluß sich demnächst aus den frü- bern Bundetbrschluß vom 1. Oclober beruft, vermag die königl. Regierung darin um so weniger einen giltigcn Grund de» jetzt beschlossenen sogenannten Srecutivveisahren» anzuerkennen, als Dresdeu, 28. December. Ueber die auS Kopenhagen eingehenden wichtigen Nachrichten «egen des Conflicts des Königs Christian mit der etderbänischcn Partei schreibt man auS Hamburg vom 25. December der „National-Zeitung": „Dre heute Mittag hier angelanglen Kopenhagener Zei tungen vom 24. Abends bringen uns inhaltschwere Mit theilungen, in deren Besitz wir schon gestern gewesen wären, wenn nicht ein furchtbarer Sturm die Telcgra- phenleitungen auf Seeland, insbesondere die telegraphische Verbindung zwischen Kopenhagen und Korsör zerstört hätte. DaS Ministerium Hall hat seine Entlassung ein gereicht. Unwillkürlich reihen sich daran die Fragen: wird der König die Demission annehmen und kann er sie annehmen? Wenn dies der Fall sein sollte, wer wird die vrrhängnißvolle Erbschaft des Ministerium- Hall über nehmen wollen und können? Unser- Ermessens ist e» dem Könige augenblicklich unmöglich, neue Minister zu finden; er wirb also die bisherigen bitten müssen, ihre Portefeuille» wieder zu übernehmen. Ueber die Motive, die daS Ministerium Hall bewogen haben, gerade jetzt sein DemisfionSgesuch einzureichen, findet sich noch nir gends rin« Angabe; doch ist eS wahrscheinlich, daß der König auf die Rathschläge ringegangen ist, die ihm Lord Wodrhouse und vielleicht noch einer oder der andere Ver treter der nichtdeutschen Großmächte gegeben haben und denen die Minister ihre Zustimmung versagten. Der Ksnig scheint nämlich zu beabsichtigen, den erst am vo rigen Montage geschlossenen ReichSrathungeachtet der selbe in der bisherigen Zusammensetzung nicht wieder zu- sMlmrntreten, sondern vom 1. Januar 1864 ab einer nqch dem dänisch-schleSwigschen Grundgesetze vom 18. No vember zu wählenden neuen Versammlung Platz machen sollte, zum nächsten Montage (28.) noch einmal zu be rufen, um, wie anzunehmen ist, jenes Grundgesetz oder wenigstens dessen Inkrafttreten zum 1. Januar wieder Mückzunehmen. Man darf nun aber wohl fragen, ob sich bis dahin neue Minister finden werden, die eine sGche Zusammenberufung contrasigniren. Und wenn dH» der Fall sein sollte, werden die Abgeordneten, deren Mandat für immer erloschen ist, dem Ruse Folge leisten sogar in die Rücknahme willigen? Und würde ein »er Beschluß vom dänischen Volke, insbesondere von Kopenhagener Bevölkerung anerkannt werden? Frei lich soll sich der König gegen Offiziere dahin geäußert haSen, er hoffe, daß der Friede auf verfassungsmäßige Weise erhalten bleiben werde. Aber dies ist im Munde Christian'- IX., der durchaus keinen Willen hat, einc arge JSusivn. Der König hat seiner Autorität vollend» da durch den Lode-stoß gegeben, daß er, wie die „BerlingSke Ttdrnde'' schon vorgestern meldete und gestern wiederholte, in nächster Woche zur Armee nach Schleswig sich bege be« »olle. Wir glauben nicht, daß der königliche Ge fangene jetzt sich von Kopenhagen entfernen darf; wenn er dies aber dennoch thut, wird man in Kopenhagen nicht dazwischen den Prinzen Oskar, Bruder deS König van Schweden, zum Könige von Dänemark auSrufen? So kann der 24. December 1863 nicht bloS sür die Herzogthümer durch die Proclannrung de» Herzog» Fried rich Vitt, von Schleswig-Holstein und den Einzug der Sachsen und Hannoveraner, sondern auch für die Dänen »s»c»7ltgcichichkl'ch denkwürdiger Tag werden."
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