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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.11.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021128020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902112802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902112802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-11
- Tag 1902-11-28
-
Monat
1902-11
-
Jahr
1902
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RachlrLollL« bpnorur- aal unicke dleiden undrrnckllchttut: Uliverlanat« Manuilrwte wttdc» nicht aulbewadn Leleiramin-Ildrelte: Siachrich,,» Lreode». HegvLrrrSeL 1858 Verlag von Atepfrh L Retrhardt. Zeigen-cans. Nnualime voll ÄiikUudiauliue» t>!» Nachmlttaas s Udr Lonn- ilnd Nennaab nur Mccneiiilrake lUi von ri bis '.,lUio Tle i'vallige Grund «eile l«o n Lllbenl « 'L'g. tülldlau»o>n uui der Privat'eil« .gelle r-A»u dl» ulr>.:!liae .tzeile al« »Ul» ^ acmod!" oder au- LepveUe bu P-, ZZuNuinmern nach -Po,»' und sc,- la,en > de. e Gru»d-ei!e,i So. «o de« oo „ich er P,g nach l-e londeikl» Taro ?luon>irn!»e trase »il i ueaen i'giauobk.gli,,!,-, Vr!cgd>.,!Icr wki'«„ m l I. P veikliuie!. sternirrechaalchlud: Amt I Sir U »na Sir. UVU«, kodvrl Vökmv Zu». °°w °,u LIvLävrslotto io «Mler »iimsii!. VsoreplLlr Lb. Vnt»li«rai»«n ktiuluili« ltlirmlil Imll WN«t »iMtsli Ili lislilttlitll II. «l>i>. I» ll Uaooo Undf -IlmeiiKi'. t llvüVÜOVll. g«,Vize» »anal-anlllalllcd dllllln ?i-«ir, " " »«hat. nt,»!., z «r. ZSr». Äikitl: sslllllMtii. rllili? «»ll« «in, illirrst'lmlililttcti dttlilis ke«!r». Kundgebung des KaiierS in Esten. Neueste Diahtsterichte. Hosiiachrichteii. Reichsvercin, Schcistcnschützeii. DieSdncr Welleimarle. Gecichtsoerstaiidluiige». „Der Daiibeiibos". Freitag, L8. November IUOL. Die Kundgebung des Kaiser- tu Essen. Vor der Abreise von Essen hat der Kaiser die Mitglieder des Direktoriums und die Vertreter der Arbeiterschaft der Krupp- lchen Werke in einem Warlcsaal des BahnhoseS um sich ver sammelt und nachstehende Anrede an sic gehalten: „Es ist Mir ein Bcdürfniß, Ihnen auSzusprechcn, wie tief Ich in Meinem Herzen durch den Tod deS Vcrcwlglc» ergrisfen u-aroen bin. Tieiclbe Trauer lägt Ihre Majestät die Kallenn und Königin Ihnen Allen oussprcchcn und hat sie das auch bereits schriftlich der Iran Krupp zum Ausdruck gebracht. Ich habe hiusig mit Meiner Gemahlin die Gasisreundschast im Ärupp'ichen Hause genossen und auch den Zauber der Liebenswürdigkeit des Verstorbenen aus Mich wirken lassen. Im Lause der Jahre haben Nch unsere Beziehungen so gestaltet, das. Ich Mich als einen Freund des Verewigten und seines .Hauses bezeichnen darf. Aus diesem Grunde habe Ich es Mir nicht versagen wollen, zu der heutigen Trauerseicr zu erscheinen, indem Ich cS sur Meine Pflicht ge- Halle», der Wittwe und de» Töchtern Meines Freundes zur lseste zu flehen. Die besonderen Umstände, welche das traurige Ercignist begleiteten, sind Mir zugleich Veranlassung gewesen, Mich als überhaupt des Deutschen Reiches hier cinzuslnven, um den 2child des Deutschen Kaisers über dem Hause und dem Andenken deS Verstorbenen zu halten. Wer den Heimgegangenen näher gekannt hat, wühle, mit welcher sein- luhligcn und empfindsamen Natur er begabt war. und dah diese de» einzigen Angriffspunkt bieten konnte, um ihn tödtlich zu treffen. Er ist ein Opfer seiner unantastbaren Integrität geworden. Eine Thal ist in deutschen Landen geschehen, so niederträchtig und gemein, das, sie aller Herzen erbeben macht und jedem deutschen Patrioten die Schamröthe auf die Wange treiben muhte über die unserem ganzen Volke angcthanc Schmach. Einem kerndeutschen Manne, der stets nur für Andere gelebt, der stets nur das Wohl des Vater landes, vor Allem aber das seiner Arbeiter im Auge gehabt hat. hat man au seine Ehre gegriffen. Diese Thal mit ihren Folgen ist weiter nichts als Mord: denn cs besteht kein Unterschied zwischen Demjenigen, der den Gisttrauk einem Anderen mischt und kredenzt, und Demjenigen, der aus bei» sicheren Ver steck seines Rcdaktionsburcaus mit den vergifteten Pfeilen seiner Verleumdungen einen Mitmenschen um seinen ehrlichen Namen bringt und ihn durch die hierdurch hcrvorgcrusencn Scclcnqualcn tödtct. Wer war es, der diese Schandthat an unserem Freunde bc- ging ? Männer, die bisher als Deutsche gegolten haben, jetzt aber dieses Nomens unwürdig sind. Hervorgegangen aus eben der Klasse der deutschen Arbeiterbevölkeruiig, die Krupp so unendlich nicl zu verdanken hat und von der Tausende in den Straßen Eisens heute mit thräncnseuchtcm Blick dem Sorge ihres WohlthäterS ein letztes Lebewohl ziiwinktcn. lZu den Bcrtretern der Arbeiter gewendet!: Ihr Krupp schen Arbeiter habt immer treu zu Eurem Arbeitgeber ge- Hallen und an ihm gehangen: Dankbarkeit ist in Eurem Herzen nicht erloschen: mit Stolz habe Ich im Auslande überall durch Eurer Hände Werk den Namen unseres deutschen Vaterlandes ver- hcrrlicht gesehen. Männer, die Führer der deutschen Arbeiter sein wollen, haben Euch Euren thcurcn Herrn geraubt. An Euch ist cs, die Ehre Eures Herrn zu schirmen und zu wahren und sein An- denken vor Verunglimpfungen zu schützen. Ich vertraue darauf, Latz Ihr die rechten Wege senden werdet, der deutschen Arbeiter- schuft fühlbar und klar zu machen, dah weiterhin eine Gemeinschaft oder Beziehungen z» den Urhebern dieser schändlichen Thai für- brave und chrliebcnde deutsche Arbeiter, deren Ehrcnschild be fleckt worden ist, ausgeschlossen sind. Wer nicht das Tischtuch zwischen sich und diesen Leuten zerschneidet, legt moralisch ge- wisserinahen die Mitschuld aus sein Haupt. Ich hege das Ver trauen zu den deutsche» Arbeitern, dah sie sich der vollen Schwere des Augenblicks bewußt sind und als deutsche Männer die Lösung der schweren Frage sniden werden." Neueste Dralltmeldunuen vom 27. November Berlin. lPrw.-Tcl! Im Reichstage sollte heute die Berathung des Zolllar iss beginnen: cs ging jedoch sofort ein von säinnilliche» Mchrheitspartcic», einschließlich der 'National- liberalen, »nlerzcichnclcr Antrag v. »ardorss ci». in einem Amen dement zu 8 1 deS Tarisgcsctzcs die O» Hlac.--A>inähme des Tarifs »ach den Kommissionsbcschlüsscn, mil Ausnahme einiger weni ger Aendcrungen desselben, auszusprcchen. Tic Mitihcilung des Antrags ries große Bewegung hervor. Der Präsident Gras Ballcslrcm erklärte, er habe Bedenke», ob der Antrag über haupt nach der Geschäftsordnung zulässig sei lBeisall links!: da ober eine io große Anzahl von Parteien des Hauies den Antrag unterzeichnet hätten, so stelle er denselben zur Diskussion zur Geschäftsordnung. In der Diskussion widersprachen die Redner der Linken der sofortigen Berathung des Antrags, der noch nicht einmal gedruckt vorlicge. woraus Abg. Bassermann s»at.-lib > Ver tagung der Sitzung aus eine Stunde beantragte. Inzwischen dauerte die Gcickästsordnungsdcbaltc fort. Berlin. sPriv.-Tests Die Zoll taris Verständigung gestaltet sich, wie verlautet, wie folgt: Tie Regierung besteht aus den Mindestsätzen ihrer Vorlage sür die Gctrcideartcn, außer Braugerste, sür die der Satz von 4 Mk. Platz greift, während für Futtcrgerste der Mindestsatz wegsällt: ferner ans dem Weg- fall der Mindestsätze sür Vieh »nd Fleisch: dagegen ist sie ein verstände» »nt den von der Kommission und in zweiter Lesung vom Reichstage aiigcnvinmeiicn höheren antvnonicn Sätzen für die Getrcidearlcn, sowie für Vieh und Fleisch, indem sie gleich zeitig dadurch die bei letztere» vom Reichstage be>chlossenc» Grundlagegewichle statt Stückzahl guthcißl. Außerdem werde» die Indnsiriczölle sur landwinhichasllichc Maschinen und für ge wisse Industrie-Erzeugnisse, deren die Landwirthschcnl bedarf, hcrabgcietzl. Schließlich erklärt sich die Negierung, wie schon früher bekannt, mit dem Verwendungszweck, WMivcn- und Waiiervcr- sichcruna, und mit dem Wegfall der slädtiichcu Oktrois nach dem I. April istlO. Antrag Karbons, einveritanben. Tic von ihr ge forderte freie kaiserliche Verfügung, im Cinverständniß mit dem Buiidcsrath über den Zeitpunkt, zu welchem der Zolllarü in Kraft treten soll, hat der 'Reichstag bereits durch seinen gestrigen Beschluß zugeitandcn. Berlin. Der Kaiser wohnte der heutigen Sitzung dcr -l. Hciupwersaimiilniig der S<tzmsba>itechniicl,en Gesellschaft bei, welcher der Großherzog von Oldenbnra präsidinc. Ter Kaller unterhielt sich längere Zeit mit den ihm vorgcstclltcn Herren. Henry Mcnicr-Pans, Vicepräsidenten der 'Association technique maritime. SchiisSbannicistcr Paovcr-Pola. Ingenieur Mutlcr- Pola, Isakion-Stockboli» und Turgon-Pans. Ten ersten Vor- trag hielt Tahlström-.^omburg über Berguiiflsweicu und SchillS- Hebung, den zwnlen ^chulthes-Bcrlin über bc» Einfluß der Elek- trizität aus die Sicherheit der Schllssahrt. Nachdem ber Vorirag Sckuilllic's »> der heutigen Tagung der schist'sbautechiillcheii Ge sell! cha st geschlossen war. wohnte der Kaiser der Sitzung bis zum Schluß bei und zog vor dem Weggänge noch den lAes der nautischen Abtheilung im Marincaml, Kontreadmiral c-chmid!, den französischen Marincatlachö Sugny in Unterredung und ver abschiedete sich dann von der Vei'ammliing. Beim Verlassen der technischen Hochschule brachte die Studentenschaft dem Kaller Ovationen dar. Nachmittags besichtigten die Theiluehmer die Schwarzkopss'sche Fabrik. Kiel. Tie ..Kieler Ztg." meldet: TaS Rcichsmarineamt ec theiste telegraphisch Befehl, daß die drei .Kreuzer .'Amazone', .Ariadne" und.'Niobe" kriegsmäßig iür Venezuela ausgerüstet ivcroeii. Die nölhigen Belebte sür Abgabe der ersvrdcrlichen Aus iüstiuig sind gestern Abend bereits eigaiigcn. Mitte nächster Woche dürften die Schiffe abgangsiähig lei» Lemberg Der Brand in den Pctroleumgrubcn bei Boryslaw wurde gestern Abend vollständig gclö'ch' Paris. Kr>casi»»i>stcr Andrst crlläric einer Abordnung oee 'Arscnalarbciter. baß er Anhänger des Achtstundentages > »nd gegenwärtig die Frage prüie, wie der Achtstundentag i» o^.i ver Kricgsvcrwailung unlerslclilcn Betrieben eingcsührt werden lüiine. P aris. Der Mariueniinislcr Pellclan crklärlc in der Flotten- komniiision, daß die zur Turch'ührniig des Mari» «.-Pro gramms criorderüchc Summe die im Budget sür lllOÜ vorc - lehene »in Ist Millionen übersteige. Dieser Betrag werde viel leicht durch Ersparungen de, den Budgets der andere» Mm, sterieu auigcbrcicht werde». Aus die Frage ^dcs Abg. Jaursts, ob der Fuianznniiisicr die Deckung dieses Fehlbetrages eocni. durch eine Anleihe beantrage» werde, erwiderte der Finanzminislei. daß er seine Ansicht hierüber erst nach erfolgter Ermächtigung des Miniiterraths oussprcchen könne. Pa ris. Von ncilwnaslltllchcr Seite wird gemeldet, General Bonron habe sich dahin geäußert, daß ein Bericht über die cl, iiiciische Ervedition lediglich ein an die Regierung ge richtetes Schriftstück lei. das zu einer Anklage durch diese odc: jene Person »mgewandelt worden wäre. Das Vorgehen Pellctan's in dieser Angelegenheit habe deshalb bei den andere» Ministern Verstimmung hervorgeriiscn. »nd der Ministerpräsident habe Pelletan veranlaßt, die Budgetkommitsion ausdrücklich daran zu erinnern, daß sic nur von den die Mi'iioncn betreffenden Stellen Kenntnis! nehme» dürste. Madrid. In der DcP.utir 1 enkammcr kam es gestern zu sehr erregten Auseinandersetzungen. Ter Republikaner Muro krinsirte >» scharten Worte», daß der König nach ultramontonen Grundsätzen erzogen worbe» sei. Ter Präsident ries den Redner zur Ordnung, --agasla lehnte eine Erwiderung auf die Acußcr- ung Muro's ab. London Bezüglich des englisch-türkischen Kon fliktes wegen der Grenzregulirung des Hinterlandes Aemcil- Aden meldet ein Telegramm ans Aden vom 26. d. M., die türk' scheu Truppen seien zwar aus dem Grenzgebiet zurückgezogen worden, sie seien aber durch bewaffnete Araber ersetzt worbe,i. welche die Einwohner bedrohen uns ans fremde Besucher schießen. Pelersb »> g. Nachdem in Bodunc in der Mandschurei die Ruhe wieder hcrgestellt ist »nd die Ebunchnien vertrieben sind, ha! man die inssi'cne Besatznngstnippe, die General Baron v. Tlackelberg ziiin Schutz gegen die Ucberkälle der Räuber in der Stadl ziirnck-zcla'scn halte, wieder nach Eharbi» zu--ückaczogc» Newnork. 'Nach eine», Telegramm ans KtngStown er folgte heute wieder ein heftiger Ausbruch des Vulkans Tousristre. Georgetown und Ehüteau Belair mußten geräumt werden. Oertliches «md Sächsisches. Dresden. 27. November —* An der heutigen Nachmittagstasel bc! Sr. Majestät dem König nahmen Ihre Kaiicil .König! Hoheiten die Frau Krön vriiizeisin und deren Schwester, die Enhcrzogi» Margarete mil den Damen »nd Heire» vom Dienst Tbeil. — Nachmittags 4> e llln einpsiiig Sc. Mawstät im Rrsidenpchlost'e den Gesandten bei den Thüiiiigllchcn Höfen Freisten» v Rcitzcnstc»». der nach den. Empfange zur Datei aezogcn winde. —* Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Johann Georg zcichnelen den Kunslsalon Emil Richter lPragcrstraße! durch einen längeren Besuch aus. um die soeben erössncte 2o»dcr-'A»sstclI>liia der Skulpturen von Stephan SindiiiL iKovcnkiagens zu besichtigen. — Se. König!. Hvsteit P r i ii z Johann Georg ist beule Vormittag ist ttbr nach Kiel astgereist. iim am Sonnabend doielb'l Kunst und rvisscnschaft. * Mttheilnng aus dem Bureau derKönigl Hoststcatc r. Im S ch a u s p lcist n us c findet Ficitag. de» 28 Noveinder die vierte Ausführung des »eue» Schauspiels ,,'A'che»- bachs" von Armin Gin,nikitbal statt. — Im Opcriistaiiie wi d Sonnabend, den 2st November, Puccini's drciaktigeS M»ük- drama „Tos ca" gegeben. In dieser Vvistcllnng wird Herr Perron zu.n ersten Maie die Partie des Searvia singen. Kö»1gl. Hofschaiistiiel. einer weientlich gekürzten Fassung präientirte sich aener» Abend tm Neustädter Hc»»c bas neue Lustspiel .Der Ta»bc»bos" vo» Ierome-WolkerS. Schade, daß dos Premsvienviiblikum das Stück nicht io geicste» hat: der äußere Eifolg der Erstausführung batte sich,eben falls erheblich anders, sieundlichcr ausgenommen. Tenn viele der Längen, die der rasche» Entwickelung der Fabel, dem Fortschritt der Handlung bindeilich waren, statte man mit Glück und Geschick beseitigt, so daß die Nnmiltelstaikeit der Wirrungen gestern sehr ersieulich gesteigert winde. Nur im ersten Akte, der in der ganzen Anlage ziemlich schwer nusgcfalleii ist und eine» Aufstau bringt, der an Tiagsästigkeit für eine tnnsaktige Tragödie genügen würde, hätte man noch liberaler streichen können Vielleicht würde es sich auch kmpsehlen, de» dritten und vierte» Akt in einen Auszug zusammen zu Ziesten, was ohne tiefere Umänderungen geschehe» könnte, da der eigentliche Schluß des Lustspiel? ja mit der Gegenüberstellung der echten und falsche» Käthe schon gegeben ist. „Eingesviell" statte man gestern im Ganze» 25, Minuten, die freilich auch ans daS Konto des rascher gewordenen Tempos r» buche» sind. Sicherer ist im Ganzen die ionsr vvrtrrsiliche Austüstrung übrigens nicht geworden: im Gcgentkcil: ma» blieb gcnern bisweilen geravrzu stecken, und zwar: vor Lache». Nun ist es in rin großes Kompliment iür Ierome, wen» «ein Humor auch ans die Darsteller so übriwälliaend wirkt, daß sie ihre Helle Freude an den Pointe» des Dialogs haben, aber merken lassen in einer die Wiikung der Scene beeinträchtigenden Weise dürsen sie sich dasboch keinesfalls. Besonders Frl. AaSnst. die gestern von geradezu bezaubernder Munterkeit und Trvlerir war, schien es daran gelegen zu lein, nicht nur das Publikum, tondrr» auch lh>e Partner als Lacher ans ihre Seite zu bekommen: sie über!>ieb ihre immoristiichei, Nuancen nach Herzenslust und statte damit den gewünschten Erfolg schon des Oefteren im zweite» Akte. Als nun vollends im dritten Ausziiste. kurz nach der großen Verstörscene. Herr Renö sich als Horace einmal bedenk sich versprach. §rl. Diacono -Herrn Müller ein falsches, nnnsticst ihr Stichwort, zuwars und zum Ueberslnk noch Frl. Gaöiitz wie eine vergnügte Bachstelze mit einem kühnen Impromptu da zwischen fuhr, da mar es ,»» die Fassung Aller geschehen, inan mußte das Quodlibet ans Sekunden vor eitel Lniligte» abbrewcn. um den erneuten Anschlag der Souffleuse — sie ist nach Schluß der Vorstellung hoffentlich mit dem Verdienstorden sür Rettung hilfloser „Schwimmer" dekorirt worden — abiiiwarten »nd weiier zu geben. Nur Herr Stahl wurde während des ganzen Abends nicht von der allgemeinen Lustigkeit angeilcckt. sondern schaute zumeist recht bitterböse aus, daß man beim besten Willen »ich! vearist, wie gleich zwei schöne Frauen auf einmal sur seine lachenden Äugen schwärmen konnten. Sehr bewundert wurde wieder das reizende dekorative Milieu, das Herr Oberregisseur Erdmann der Komödie gegeben hatte, und — die Toiletten von Frau B a stcZ zwei Wunderwerke von Dust »nd Geschmack, die die Operngläser der, Damen unausgesetzt beschäftigte»,^nnd die — cs miiß leider gesagt werden — fast inclir wie bas Stück von ihnen während der Zwischenpausen besprochen wurden. >V. ch* Klavirr-Adend. Herr Richard B Platt, ein jugendlicher amerikanischer oder englischer Pianist, von dem löb liche» Streben geleitet, sich in Deiitschland bekannt zu machen und in seinen künstlcrftchen Qualitäten abichützcn zu lassen, gab gestern einen Klavier-Abend im Mlisenhanie. lim während eines solchen zu intereisiren, fehlt cs Herrn Platt vorläufig noch an Manchem, vor Allem an Individualität. Was er spielt, gelingt >km meist sauber und korrekt und nicht ohne ki»»t!cr>schc» Ge schmack. aber es hat noch keine rechte Physiognomie und unler- scheidct sich nicht merklich von dem, was hinge, der mnsikaiiichcn Hochschule entwachsene Pianisten zu bieten in, Stande sind: gefällige, liebenswürdige Leistungen, die in gleichem Maße noch der Reise der künstlerischen Anssassuiifl. wie der technischen Ver- vollkommnung bedürfen. Mit solcher künstlerisch noch etwas primi tiver Ausrüstung kann man nöthigcnsallS anaeilehm ansprechcn, ein ganzer Abend läßt sich damit aber nicht onsiüilen. Immerhin Hot Herr Platt bewiesen, daß er seinen Studien viel Ernst und Fleiß gewidmet, daß er Intelligenz und Talent bci'iyt und berechtigt in. sich der Kategorie der kommenden und werdenden Künstler cin- znreihen. So weit man 'einem Programm mit Interesse folgen konnte, hone inan in sorgfältiger, ae'älliacr Ausführung e-.ue Bacti'ichc O uvertiire saus der 28. Kirchencantatc! im Al-ranacmcitt von Saiiit-Scic-iit, die Meiideldiohii'icsten Vui-iu»ie>,„ - i-ie-ii- . drei Fantasie» aus o>>. IIV und die ll-moll-Rstapiodie von Brahms, sowie eine vom Eoneertgeber lomoonirie Sonate. M>: der letzteren konnte Herr Platt, iowcit stöbere Eingebung »nd Eigenart in Frage kommen, »ich: sonderlich impon,,«.».' ,Gei er ließ mit dem Werke doch erkennen, daß er die Form bereu--- zu beverrscheii und tlicincttllch geschickt zu arsteilen veruest:. 7 Vorträge wurden ohne Ausnahme mit lebhaftem Bestall a iia:- nominell. , ^ Ih >>i. -j* Pa ris Se. Majestät der Den ticlie K aiie> bat dem Schriftsteller »nd knisteren Ak'tsteiliiiiqschcs des Kutliis ministe,i»ms E!>arles R n za», der dicier Tage das »lälirig.e Jubiläum als Lelner der sranzösllchcii Svmcste fast aller i» Paiis tstätig gewesene» deutsche» Diplomaten feierte, de» Rotstr» Adlerorden ft. Klasse verliebe»: aus gleichem Anlaß bat der Reichskanzler Gras von Pülow an Rozan ein lehr stculichcs Glnckwunscstsch,eiben gerichtet: ferner verlieh der Prinzregeiit vo» Bayern den, Jubilar den Michaclsorben ft. Ktasie. Der deutsche Botschafter Fürst Radoli» sowie der bayerische Geschäftsträger Baron v. d. Tann überreichten Rozan voigesteui Nachmittag die OrdcnSanszeichiiiingcn. -s- In E. A. PauIig ' S Leibbibtiotstet sind naclülehtttde neue Bücbce cingcamiac» ' Dr. Kurt Voeck : Durch Indien >>,'6 verschlossene vand Nepal Sllinoarapli'ilche »nd pbolograppgchc Linviendliilter. Meetlcr-Aruck. : Dir »lodkine Lilleralur. T'chaiidnta Aiehsche. Die neue ö)cncralion. ttnier alte» Hennail'. InirietsionisniuS General Ben Viljoen: I,n Kampf ui» Lüdusrika. Tte Tranovaalcn uii Kriege mit Ln,ila>id. KkiegSerinneningen. Artluir «Leioel: Kuntl und Kultur. AuS der Zeit titr die Zeit. Wider die Zeit :e. Edm Künig : W Wundt als !>»i>chel0i> und Plniasopli. General Kapp-«, Memoiren iAdjiilant Nayotci'n's I> Praüdcnl 'vaul Kritgcr-s 'IcbeaveriMicrinizen. Von ihm ielbll cnLIil!. Ernst v. Wildeiidnich : König Lg»rm. Tragödie. W. Böttchc: !I. Dand „Licbek leben >n der Natur". ,H. KnackNiß: N. Band der olläcmeincn KiinstgeiiliiLte. Björnttierne Vtörnson : Slui Storhove. Drama. MerelchkcwSki: Leonardo da Vinci. Bivgraobilchcr Roman aus der Wende des !L. Iabrlmnderlt F. Iah» : Herzog Groll von «Zchwabe,, :c. 'Neueste Kellcktiftik von Buleke, Viola, Stabt. Schulze-Sinib!, ^ieuiicen, Kretzer, Tbonia. Linda. Aghlen- berg, Zebkltztz. Andreas Salome, Vop-Ed-Stefsens. Poiapento re.
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