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mit 15 oder deren Raum berech- 84. Jahrgang Donnerstag den 11. April 1818 abends V Stadtrat Dippoldiswalde. StaLtrat Dippoldlswalde. WU- Weitere amtliche Bekanntmachungen stehen heute in der Beilage. 'M» I -Fs Frieden im Osten Der Erfolg der siebenten Kriegsanleihe hat uns zum verhülfen Frieden im Westen Der «lmuß sdurch die „Achte" erzwUMn-fwerdenU-A M W 'H ..O M A N >M M i Oertttches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Welcher steigenden Wertschätzung sich die beiden hiesigen Fachschulen, die Gewerbeschule und die hiesige Handelsschule erfreuen, beweis die diesjährige Aufnahmezahl der angemeldeten Schüler und Schülerinnen. Am vergangenen Montag wurden tn der Unterklasse der Gewerbeschule 31 Schüler und am Mitt woch in die Handelsschule 34 Schüler und Schülerinnen ausgenommen. Der Bestand der Gewerbeschule beträgt zu Beginn des neuen Schuljahres 89 Schüler, der der Handels schule in beiden Abteilungen 137 Schüler. Datz beide Schulen ein Bedürfnis auch für den amtrhauptmann- fchasllichen Bezirk Dippoldiswalde geworden sind, beweist die Tatsache, daß sich die Grenzen des Schulbezirks beider Fachschulen bi« nach Rabenau, Kreischa, Cunnersdorf, Börenfels, Oberreichstädt, Borlas und Lübau vorgeschoben haben. Beide Schulen erfreuen sich auch der steigenden finanziellen Unterstützung von Seiten der Stadt, wie des Kgl. Ministeriums des Innern. — Das Jahr 1918 soll uns die vierte Ernte bringen, seitdem der Weltkrieg tobt- Hinter der schützenden Mauer, mit der die deutschen Soldaten in hartem, unerbittlichem Kampf gegen eine Welt von Feinden die deutsche Heimat umgeben, wird der deutjche Lauer ihnen dafür den Acker bestellen können. — Die Bedeutung der Landwirtschaft wurde im Kriege auch Jenen klar, die sich früher keine Gedanken darüber gemacht haben. Heute wissen wir alle, datz das deutsche Volk, ob in Industrie, ob tn Landwirt- schasi, ob in Handel oder Gewerbe aufeinander angewiesen ist. Und sicherlich hat der Bauersmann seinen besonderen Anteil daran, datz dem Aushungerungsplan unserer Feinde wirkungsvoll entgegengrtreten werden konnte. Auch der vrotfriede mit der Ukraine läßt die Bedeutung der Land wirtschaft klar erkennen. Dabei hat auch der Bauer im Krieg Gelegenheit gehabt, durch gute Einnahmen seinen Besitz schuldenfrei zu machen, und er ist in die Lage ver setzt, mehr als je Kriegsanleihe zu zeichnen. Die Erfüllung dieser Ehrenpflicht, die jetzt an den deutschen Bauern heran tritt, darf mit Recht erwartet werden. — Wer erfüllt scine Pflicht? Wer von unseren großen Männern hätte wohl größere Berechtigung, von dem Wesen der Pflicht zu sprechen, als unser Reichskanzler. In hohem Alter, in schwerster Zeit hat er das verant- wortungsvolle Amt im Reiche übernommen, weil er es für seine „vaterländische Pflicht" hielt, dem Reiche seine Kraft zu widmen. Seine große staatsmännische Erfahrung hat auch bei den letzten Friedensschlüssen wieder schöne Früchte gezeitigt. Und sollte es wirtlich Deutsche geben, auf die das Borbild de» greisen Kanzler« nicht eine an spornende Wirkung aurübt, bei denen sich nicht das Der- langen regt, auch Mitarbeiter zu sein und für ihren Teil zum Gelingen desEnt siege» mitzuhelsen? Sollte sich wirklich ein Deutscher der zwingenden Pflicht entziehen, die ihm grbirtet, Kriegsanleihe zu zeichnen? — Es wird bisweilen angenommen, daß »ine Reihe von Kriegsrinrlchtungen In Industrie und Handel, z. B. Nr. 83 die Kriegsgeselischaften, über den Krieg hinaus noch lange bestehen bleiben sollen. Demgegenüber wird darauf hin- gewiesen, datz schon jetzt einige Kriegsgesellschaften zu wirken aufgehört haben, datz die Regierung weiter bemüht sein wird, noch während des Krieges Kriegsgeselischaften, deren Zwecke erfüllt sind oder in anderer Weise erfüllt werden können, aufzulösen und daß die Reichsleltung nicht daran denkt, Einrichtungen, die wohl für den Krieg notwendig, aber nur für ihn geschaffen wurden, Dauer zu verleihen. Allerdings können sie nicht alle sofort bei Kriegsende be seitigt werden. Unsere Ernährungslage und die Lage auf dem Rohstossmarkt wird es mit sich bringen, datz diese Einrichtungen noch kürzere oder längere Zeit bestehen bleiben müssen. — Die achte Kriegsanleihe ist aufgelegt worden. Helfen wir ihr zum vollen Erfolge! Lassen wir uns das, was draußen geschieht, zum Borbild dienen. Wir daheim haben es doch viel leichter als die draußen. Gebt Euer Heu, gebt Hafer, da Ihr damit die Kriegführung fördern könnt! Leiht Euer Geld, weil Ihr damit nicht nur dem Datei lande helft, sondern Euch selbst gleichzeitig die sicherste und beste Kapitalsanlage verschafft! Nicht, damit uns die KrieASgreuel im Lande erspart bleiben, sollt Ihr mit Eurem Seide Helsen; sondern weil dasür gesorgt ist, daß sie uns erspart bleiben, darum könnt Ihr in Ruhe dem Baterland Euer Geld leihen. So helft Ihr denen draußen die Leiden und Opfer abkürzen und Heist zu Eurem eigenen Borteil und nach Euren eigenen Herzenswünschen zur Ab kürzung des Krieges. Not und Entbehrungen, die wir jetzt erleiden, sind das Vergängliche; das Bleibende ist das große Werk, an dem wir alle mitschasfcn und für dessen Gelingen wir der Zukunft Rechenschaft schulden. — Für Naundorf mit Gutsbezirk sind l.HerrEe- meindevorstand Emil Hermann Liebschner in Naundorf zum Ortslichter an Stelle des verstorbenen Herrn Theodor Clemens Schwenke und 2. Herr Wirschaftsbesitzer Karl Bruno Liebscher daselbst zum Gerichtsschöppen an Stelle des zum Orisrichter aufgerückten Herrn Gerichtsschöppen Liebschner, vom Kgl. Amtsgerichte Dippoldiswalde ver pflichtet worden. Schmiedeberg. Wiederholt ist in den Zeitungen amtlich darauf hingewiesen worden, daß es vorgeschrteben und namentlich zur Jetztzeit auch dringend erforderlich ist, daß Lisenbahnreisende jederzeit einen vollgültigen Personen- auswets bei sich führen, wenn sie sich unterwegs nicht großen Unannehmlichkeiten aussetzen wollen. Mancher hat schon die Außerachtlassung dieser Borschrist zu bereuen ge habt. Die Erlangung eines gülngen Pmonenausweiles ist für die hiesigen Einwohner dadurch wesentlich verein facht worden, daß die Kgl. Kreishavplmannschaft dem Gemeindevorstand hrerselbst die Befugnis zur Au-stelluna von Inland-Pässen erteilt hat. Bersehe sich jeder üster Reisende tn seinem eigenen Interesse nunmehr mit einem derartigen Passe. — Für viele Eltern und Kinder war der letzte Mon- tag durch den ersten Echulgang ein Tag von ganz be Die »Meiheritz-Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme dtr Sonn- und net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite («rr von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 65 bez. 50 Pf. - Tabellarisch« und komplizierte Inserate nüt entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dl« Spaltenzeile 50 Ps. Jnserat« «omden mp 20 Pf., solche cm, nnMe ! AmtshauptmannschaS Pf. die Spaltzelle Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- geben. Preis vierteljähr lich einschlietzl. Zutragen 2,40 M., zweimonatlich 1,00 M., einmonatlich 80 Pf. Einzel-Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be- Kunsikonig, I Pfund auf den Kopf der nichtlandwlrischaftl. Bewohnerschaft, Verkaufspreis 50 Pf-, ist vom 12. d. M. ab gegen Abschnitt M der Lebensmittelkarte in sämtlichen Verkaufs- stellen erhältlich. Saatkartoffel«. Ausweise zur Entnahme der beim unterzeichneten Stadtrate bestellten Saatkartosseln — späte Sorte — sind »oßanl im Rathause — Zimmer Nr. 9 — abzuholen. sonderer Bedeutung. Trotz Kriegszeit und schwierig« Beschaffung fehlte doch nicht gänzlich die übliche Zucker tüte. Es wurden diesmal gegen 64 Neulinge in die hiesige Volksschule ausgenommen. Für Lehrer und Leh. rerinnen wird es nun wieder eine Zeitlang harter Geduld- proben bedürfen, ehe den Kindern die nötige Schuldiszipli» beigebracht worden ist. Auch im neuen Schuljahr« muh sich unser» Schule mit weniger als die Hälfte der Lehr kräfte vor dem Kriege begnügen, 5 gegen l l. Die Folge davon sind: stark überfüllte Doppelklassen, verminderte Stundenzahl, Ausfallen mancher Lehrfächer und ein «st vielen Ueberstunden belastete» Lehrerkollegium. Ein Gesuch um Wlederrinstellung des Herrn Lehrer Sippel, der ver wundet war und nicht mehr kriegsverwendungsfähig ist, hat zurzeit noch keine Genehmigung gefunden. Auch die Kantorstelle ist noch unbesetzt geblieben. Eine Aenderung dieser mangelhaften Zustände wird aber nur da« hoffent lich nicht mehr allzu ferne Kriegsende herbeiführ« können. Attenberg. Am Montag fand in der hiesigen höher«, Lehranstalt für künftige Berkehrsbeamte die Aufnahme v«« 40 neuen Schülern statt. Kreischa. In unsere Volksschule wurden 60 Kind« (31 Knaben und 29 Mädchen) ausgenommen. Der Schul leiter sprach nach Gesang und Gebet von der Erzieh»« kraft und dem Erzieherwillen der deutschen Mütter unserer Zeit und legte ihnen ans Herz, was die Zukunft de« 'ft deutschen Volkes braucht: ein starke» Geschlecht, stark in Gehorsam, in Pflichttreue, im Mute zur Wahrheit, in der Liebe. — Zur neuerrichteten Srlekta hatten sich Zi Teilnehmer gemeldet und wird hier der Unterricht in Deutsch, Rechnen, Französisch, Stenographie an 3 Nach mittagen erteilt. — Ostern 1918 sind 65 Kinder aus der BolksMule entlassen worden (29 Knaben und 36 Mädchen). Bei der ärztlichen Untersuchung erhielten in der allgemeine« Körperbeschafsenheit: 49 I, ,5 ll, 1 lll; defekte Zähn« hatten 4l. Die normale Größe erreichten 39, darüber 19, darunter 7. Normaler Gewicht hatten 28, darüber 13, darunter 24. Berufe der Mädchen: 15 Dienstmädchen, 2 Humhaltungsschule, I Kindergärtnerin, I Chemikeri«, I Landwirtschaft, 16 bleiben zu Hause. Berufe der Knaben: 9 Fabrikarbeiter, 9 Landwirtschaft, 3 Kaufmann, 3 Schlosser, 1 Elektrotechniker, l Eisrndreher, 2 Bäcker, 1 Fleischer. — Am Sonntag den 7. April unternahmen 170 Kinder und Erwachsene die 2. Fahrt in» Alberttheater nach Dresden, woselbst das reizende Oftermärchen „Traum- jürgs Fahrt ins Frühlingsland" zur Aufsühtung gelangte, da» mit seinem hohen etischrn Werte (Glaube und Mutte»- liebe) und seiner Schönheit «inen tiefen Eindruck machte, s Possendorf. Das hiesige Rittergut wurde an einen Herrn Biermann au» Leipzig verkauft. Dresden. Der Entwurf eines Dien st st rafge setze* für Lehrer ging der Ersten Kammer zu. Der Entwmff erfüllt die von der Regierung beiden Kammern gegeben« Ai'ivgs«P«r'^^bsvnI>ü«rIivn Sksttt 6>askü«v. S. Anivgsanlsiks. Besondere geschmackvolle Ausführung, zu Gelchrnkzwecken, Andenken geigen«. S o/o Vvi-Linsung bi» SI. 0«««mb»i- IS24 auch für kleinste Beträge und Einlagen nach der Zeichnungsfrfft zur 8. Kriegst Solche können durch Postanweisung oder Gemeindegnokonto: Stadtgirokasse Glashlstb Nr. 4 und Postscheckkonto: Amt Leipzig Nr. 29331 porto- und spesenfrei erfolge«. Weißtlitz-Mllilg - TllBBung Mil AM fürHMmlile, WlckbergNL Amtsblatt fir dl« Königliche Amtshauptmannlchaft, das Königliche Amtsgericht - z ippo «... °chsteMg°m,Mlastri«r°,. »nterbalsttugab-^ un» Mi, «e Ausnahme -in«- Inserat» an bestimm«-- Stelle NN» an bestimmten Tagen V-mnN°--tNch-° Redakteur: Paul J-Hne. - Druck und Verlag °°u Lari J-Hn- m DIpP°M-m°l»°.