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Amts- M AWWbtlitt für den Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Jn- sertionspreis: die kleinsp. Zeile 10 Pf. Sejirk des Amtsgerichts Eibenstock und dessen Hlrngeöung. Abonnement viertelj. I M. 20 Pf. (incl. 2 illustr. Beilagen) in der Expedition, bei unfern Bo ten, sowie bei allen Reichs- Postanstalten. SS. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. - 43. Jahrgang. — Dienstag, den 3. März 18S« Oessentliche Sitzung des Bezirksausschusses zu Schwarzenberg Sonnabend, den 14. März 1896, Nachmittags S Uhr im Verhandlungssaale der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschast. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in der Hausflur des amtshauptmann- schastlichcn Dienstgebäudes zu ersehen. Schwarzenberg, am 28. Februar 1896. Königliche Amtshauptmannschast. Firhr. v. Wirsing. Donnerstag, den 5. März d. I., Vormittags 9 Uhr sollen im Versteigerungslocale des hiesigen Amtsgerichts ea. 10V Stück Plüsch- und Sammet-Hauben versteigert werden. Eibenstock, den 28. Februar 1896. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgericht. Aktuar Böhme. Bekanntmachung. Mit Genehmigung der vorgesetzten Regierungsbehörde ist von deni Stadtrath unter Zustimmung der Stadtverordneten beschlossen worden, den Zinsfuß für di« Einlagen in hiesiger Sparkasse vom 1. Juli d. I. ab von 3'/- ans 3'/."/„ herabzusetzen. In Gemäßheit des revidirten Sparkasscnregulativs vom 20. März 1888 tz 8 Abs. 5 wird dies hiermit zur öffentlichen Kenntnitz gebracht. Eibenstock, den 28. Februar 1896. Der Rath der Stadt. I»r. Körner. Kirchner. Bekanntmachung, die Sonntagsruhe im HandelSgewerbe betreffend. An dem bevorstehenden Bußtag darf nur der Berkaus von Brod und Weitzer Bäckerwaare, von sonstigen Etz- und Materialwaaren, von Milch, sowie der Kleinhandel mit Heiznngs- und Beleuchtungsmaterial von <> Uhr früh bis 1 Uhr Nachmittags, mit Ausschluß von 2 Stunden von Beginn des Vormittagsgottesdienstes an, stattfinden; alle übrigen Verkaufsstellen sind während des ganzen Tages geschlossen zu halten. Zuwiderhandlungen sind mit Geldstrafe bis zu 600 Mark oder mit Haft zu bestrafen. Eibenstock, den 29. Februar 1896. Der Rath der Stadt. »w Körner. Gnüchtel. Bekanntmachung, die Einführung von Rabatten bei der Wasserentnahme betreffend. Wir haben nach Gehör des WasserausschusscS mit Zustimmung der Stadtver ordneten beschlossen, den Wasserabnebmern, die eine durch Wassermesser nachgewiesene größere Wassermenge im Jahre verorauchen, und zwar bei Entnahme von mehr als 200 »dm 10 "/„ ,, » „ 500 „ 15»,, . » 800 , 20»/„ des JahreSwasserzinses bei Zahlung des letzten WasserzinStermines zurückzuvergüten. Diese Rabatte werden zunächst nur für das Jahr 1896 in Aussicht gestellt, die end gültige Regelung soll erst erfolgen, wenn die Erfahrungen des Jahres 1896 vorliegen. Eibenstock, am 27. Februar 1896. Der Rath der Stadt. »r. Körner. Graupner. Der Abgabenrestant Nr. 218 des Verzeichnisses der dem Tanz- und Schank stättenverbot unterstellten Personen ist zu streichen. Ttadtrath Eibenstock, am 28. Februar 1896. »r. Körner. Die AröeilerverstcherungsgeseHe haben in Deutschland bereit« eine umfang- und segensreiche Wirkung ausgeübt, wie sich au« den dem Reichstage vorge legten Berichten ersehen läßt. Trotz ihrer verhältnißmäßigen Neuheit sind sie bereit» so sehr in Fleisch und Blut des Volksganzen übergegangen, daß man ihre Wirksamkeit al« etwas Selbstverständliche« auffaßt, wofür man nicht besonder» erkenntlich zu sein braucht. Man würde die wohlthätigen Folgen der einschlägigen Gesetzgebung erst dann voll zu schätzen wissen, wenn etwa die Versicherungen plötzlich außer Kraft träten, woran natürlich nicht zu denken ist. Zum Zweck der Durchführung der Unfallversicherung bestehen z. Z. inrgesammt 112 Beruf»genossenschaftcn, darunter 64 gewerbliche mit 426,335 Betrieben und 5,243,965 ver sicherten Personen und 48 land- und forstwirlhschastliche mit 4,793,256 Betrieben und 12,289,415 versicherten Personen. Dazu kommen noch 144 Reichs- und Staat«- und 268 Pro vinzial- und Kommunal-Au»führung«behörden mit zusammen 658,367 versicherten Personen, so daß am Schluffe de» Jahre« 1895 über 18 Millionen Personen gegen Unfall versichert waren. Hierzu treten noch die bei den 13 Versicherungs anstalten der Baugewerks-BerufSgenossenschaften und der Tief- bau>Berus»genoffenschaft versicherten Personen. In der Ge- sammtzahl, die auch alle versicherten landwirthschastlichen Unter nehmer sowie die landwirthschaftlich im Nebenberuf beschäftig ten Personen umfaßt, dürften eine bi« anderthalb Millionen solcher Personen doppelt erscheinen, die gleichzeitig in gewerb lichen und landwirthschastlichen Betrieben beschäftigt und ver sichert sind. Die Zahl der angemeldeten Unfälle betrug nach der vor läufigen Ermittelung 309,468, die der entschädigten Unfälle 75,9r>4, von denen 6280 den Tod, 2129 eine dauernde völlige, 42,447 eine dauernde theilweisc und 25,098 eine vorüber gehende Erwerbsunfähigkeit zur Folge hatten. Die veraus gabten Entschädigungen (Renten) betnigen 50,172,082 Mark gegen 44^81,736 im Jahre 1894. Entschädigungen (Renten) wurden im Jahre 1895 gezahlt oder angewiesen an 277,133 Verletzte, 29,071 Wittwen Getödteter, 54)356 Kinder und 1952 ASccndenten Getödteter. Daneben erhielten noch 8017 Ehefrauen, 17,437 Kinder und 218 Verwandte von Verletzten in aufsteigender Linie, die In Krankenhäusern untergebracht waren, die gesetzlichen Unterstützungen gezahlt oder angewiesen, so daß im Jahre 1895 zusammen 388,184 Personen der Wohlthaten der Unfallversicherung theilhastig geworden sind. lieber die Invalidität«- und Altersversicherung ist folgen- de« zu berichten: Vom 1. Januar 189l bi« Ende 1895 wur den im ganzen 425,477 Renten, und zwar 156,027 Invaliden- und 269,450 Altersrenten anerkannt. Davon entfallen auf di» 31 Versicherungsanstalten 144,770 Invaliden- u. 267H82 Altersrenten, aus die 9 Kasseneinrichtungen I l,257 Jnvalidcn- und 4868 Altersrenten. Im Jahre 1895 bezogen rund 217,600 Personen Altersrente und 130,900 Personen Inva lidenrente, also rund 348,500 Personen überhaupt Rente. Da sich unter diesen rund 800 Personen befinden, deren Altersrente im Laufe de« Jahre« in Invalidenrente umge wandelt wurde, und die Personen deshalb vorstehend doppelt gezählt sind, so stellt sich die wirkliche Zahl der Rentenem pfänger des Jahre« 1895 auf rund 347,700 Personen, an welche inrgesammt 42,i Millionen Mk. und zwar an Alters renten rund 26,6 Millionen Mk., an Invalidenrenten 15,s Millionen Mk. gezahlt sind. Die von den Versicherungsanstalten seit dem l. Januar 1891 festgesetzten Renten repräsentiren überschläglich ein Deck ung-kapital von rund 203,- Mill. Mk., und mit Einschluß der an den Reservefonds abzuführenden Beträge in Höhe von rund 40^ Mill. Mk. ein Kapital von rund 243,« Mill. Mk. Dem steht nach Abzug der gesummten Verwaltungskosten eine Einnahme aus Beiträgen gegenüber von rund 85,- Mill. Mk. im Jahre 1891, 84 Mill, im Jahre 1892, 85,- Mill, im Jahre 1893, 87.» Mill, im Jahre 1894 und 89,« Mill, im Jahre 1895, zusammen von 432 Mill. Mk. E« verbleibt demgemäß, ohne Berücksichtigung der Zinsen zur Deckung der Beitragserstattungen und der infolge der längeren Dauer der Beitragsleistung allmählich höher werdenden Invalidenrenten ein Kapital von rund 188,- Mill. Mk. Tagesgeschichte. — Deutschland. Trotz aller gegcntheiligen Meld ungen versichert die »Köln. Ztg.», daß der Kaiser den Bor schlägen bezüglich einer Reform der vierten Bataillone bereit« seine Zustimmung erthcilt habe. Die organisatori schen Arbeiten seien bereit« abgeschlossen; nur wirthschaftliche Fragen über die Unterbringung der neuen Regimenter nähmen noch Zeit in Anspruch. Deshalb sei es noch ungewiß, ob die Nachtragsforderung schon jetzt an den Reichstag gelangen werde. Da« Blatt versichert ferner, die neue Organisation biete namentlich eine sehr erwünschte Gelegenheit, die Be legung der Ostgrenzc zu vervollständigen, was sich angesichts verschiedener Schritte auf russischer Seite al» nöthig heraus gestellt habe. — Berlin. Im preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe hat am Freitag eine Konferenz unter dem Vorsitz de« Unterstaalssekretär« Lohmann stattgefunden, um zur Frage der Konfektion »arbeit Stellung zu nehmen. An dieser Konferenz nahmen u. A. Thetl von der Damen- Konfestion M. I. Meher, von der Herren-Konfektion Rosen baum und Gollop, der Vorsitzende de« Gewerbegericht« ». Schulz, von Arbeitervertrctern Timm u. A. Der Zweck der Konferenz hat darin bestanden, zu erwägen, ob es sich empfehle, eine Enquete über die Lage der Arbeiter und Zwischenmeistcr zu veranstalten, und zu erörtern, wie viel von den Preisen der Konfektionäre die Arbeiter und Zwischcnmeister bekommen. Die Anstellung einer Enquete wurde im Prinzip beschlossen. Behufs Berathung der Mittel und Wege soll in nächster Woche eine neue Konferenz abgchalten werden. — Wiederholt ist schon mitgetheilt worden, daß die Engländer in Johannesburg darauf ausgehen, die Deutschen au» allen Geschäften und Betrieben dort zu ent fernen, wie e« ihnen auch unmöglich zu machen, daß sie Stell ungen und Arbeit irgendwelcher Art erhalten. Jetzt kommt nun von dort die Nachricht, daß Ende Januar ein Flugblatt daselbst verbreitet wurde, worin die Angehörigen aller anderen Nationen: Australier, Kanadier, Amerikaner, Franzosen, Oester reicher, Italiener u. s. w. aufgefordert werden, die Deutschen zu bohkottiren, also denselben keinen Unterhalt, keine Arbeit mehr zu geben, als Bestrafung für ihre Einmischung in die Händel de« TranSvaalstaateS. — Nahezu drei Jahre sind seit der Eröffnung der Welt- Ausstellung von Chicago verflossen, und noch bi» heute haben, so schreibt man der »Kreuzztg.", die nordamerikanischen Ausstellungsbehörden die verliehenen Medaillen nicht vertheilt. Unter den prämiirten deutschen Ausstellern herrscht über diese beispiellose Verschleppung großer Unwille, zumal alle ihre Be mühungen um Beschleunigung der Sache bisher erfolglos ge blieben find. Auf verschiedene Anfragen hat der deutsche Reichskommissar für die Ausstellung von Chicago, Geheimrath Wermuth, unlängst mitgetheilt, daß er an die Ausstellungs behörden in Amerika fortgesetzt Vorstellungen gerichtet, daß schließlich da» Auswärtige Amt diese Anfragen ausgenommen habe. Daraufhin sind von Nordamerika wiederholt Vertröst ungen erfolgt, zuletzt mit der Versicherung, daß die Aushändig ung der Medaillen spätesten« Ende Januar erfolgen sollte. Da« ist nicht geschehen, auch die Bereitstellung von ilhbild- ungen der Medaillen vor ihrer Ausgabe ist von den amerika nischen Ausstellungs-Behörden abgelehnt worden. Wie erinner lich, trat schon bei der ursprünglichen Zusammensetzung der Jurh in Chicago eine bedenkliche Korruption zu Tage, die nur durch da« Zusammenhalten der europäischen Aussteller bi« zu einem gewissen Grade beseitigt werden konnte. Kenn zeichnend ist auch diese Rücksichtslosigkeit der amerikanischen Au«stellung«behörden, die allem Anschein nach nicht übel Lust haben, die Vertheilung noch einige Jahre hinzuziehen, wenn nicht ganz zu unterlassen. Locale und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 29. Februar. In der gestern Abend in der Bretschneider'schen Eonditorei abgehaltenen Hauptver-