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UOliMUks AM ! unüAn^iM! Hohenstein-Grnstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Dieses Blatt enlhätt die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamts m« deL StadttatS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaft»» für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, -^OermSdorf, Bernsdorf, RüSdorf, Langenberg, MeinSdorf, Falken, Langenchursdorf Meichenbach, Callenberg, Grumbach, Tirschhetm, Kuhschnappsl, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rußdorf. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für di, Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeige» Ott» I «chch-aa t«»«»«»«, — Frmymcher llr. i». — I V»Wch««!»»t4 krchpz »»«44.— Gn»rt»tegtrok»»t» I«. — f »Mt» »„ml«». «. PNv«tt«>I gw«t,Selle Hoh«»Set»^raftthal. — U»»»rl4»4t et«4ei«n»te »«mstript« werd« »tcht »»rSckge- I schick», «t»se-diMDe» »hae Nemeutnemmn» fiuke» kein« «ufnesme »et »>»,«». »»«»rM. ^r^etche» »iw. »,rd «« vr»1t»»«4»»« i» llechmi», «eSeVL Ji» g«ll- »rh«r »«all Erle, 1«dt«er tr,e»t »el-de . Ltörmr, de» Betrie»,» »er Zeit»»», »ar Ltesermtteu ote »er vef»rderun^«t»ri<dt»»^n — hat »er >»- «tehee lei»« ilMpruch a»> Sieieru», »der »4chlt«ser»»4 »4» Zeitung »der auf Rückja»lu», de» »e,n»»»r«1t««. Vr K<r«,«pr,i*mon°tl. 15000.-M.einschl. Trägerlohn IMfaniaa Kan 4 ksuli A«r«is»»»ttt*: Dit Sgeiplllt Grundzelle 7-0.-, -7s 4ak»a /«» LVl durch die Post monatl. 15000.- M etnschl. Bestkllgeb. «VtvMUg, vtN ()UU die Reklamezell» 3000 —, «achwelSgebühr 200 -M. t». fsiuNs Ee- An- der Gasbehälters verursacht »» Pius und Poincaree Autz den vorliegenden Nachrichten läßt sich oordev. be- der trieben, der di Ueber das Blulutteil von Mainz liegen bisher mo» vorstehend wiedergegebenen französischen Bericht« vor. sind bis zum Grotesken innerlich unglaubwürdig: Bi« Leute sollen die Aufmerksamkeit der Polizei auf «ine Tat ihnen gelenkt haben, die sie in den Augen französisch« ab geschwächten Havas - weitergeheude Meldun» der Nheinbrück« selbst den die Wie in B die Sie der von Dreiste französische Zumutungen Das Mindestprogramm Poincarees für die vorstehenden Auseinandersetzungen mit England in Wie dem „W. T. B" hierzu von unterrichteter Seite aus dem Ruhrgebiet mitgeteilt wir, können bei diesem Varfall irgendwelche Sabotage- oder Sprengungsakte von deutscher Seite nach Lage der Dinge nicht in Frage kom men, da die Eisenbahnbrücke unter militä rischer Bewachung steht. Uebrigens soll nach ein« späteren Duisburger Meldung der Agentur Havas das Un ¬ ordnungen. Einstellung der Geldunterstützungen. 2. Vollständige Aufnahme der Arbeit auf allen bieten. 3. Inbetriebsetzung sämtlicher Eisenbahnen unter eriennuNg der französisch-belgischen Regie. 4. Wiederaufnahme der Kohleniieferungen und Sachlieferungen. Neparationsfrage soll nach einer Pariser Meldung fol gende Forderungen umfassen: 1. Aufgabe des passiven Widerstandes unter Zurück nahm« aller von den deutschen Behörden erlassenen Ver Stelle passieren muhte, zur Entgleisung zu i Angelegt sind die Deutschen Sasse, Maurer, Hahmh^chneider, Meyer, Lauth, Frey und Kög- glück durch die Erplosion eines worden sein. Obigem offenbar ziemlich bericht widersprechen nachsielMde gen, die von einer Sprengung reden: DieRede des Reichskanzlers in Bremen Ws, berichtet, begab sich am Donnerstag nachmittag, Reichskanzler Dr. Tuuo zur Bremer Handels» treter des „Berliner Tageblattes" im Vatikan erklärte, die von Poincaree am 19. Juni im Senat abgegebene Er klärung gewesen, daß es dem französischen Armeebischws gelungen sei, Monsignore Testa von der Ungeheuerlichkeit der deutschen ' Lügen zu überzeugen. (!) Aus diese Unver - srorenheit folgte eine Woche später die Quittung die sich Poincaree nicht hätte träumen lassen. Auch in den Kreisen der Kurie erwartet man kein sofortiges praktisches Ergeb nis, aber man erklärt, daß Loch eine moral i s che Basis für eine Aendemng der Nuhrlag« zweifellos ge schaffen sei. Man spricht in Nom davon wenn Poin caree «inen harten Kopf Habs, so habe auch Papst Pius einen solchen und er halte an einer einmal gewonne nen Uebekzeugung fest. Diese UeberzeuguNg beruhe aus den tagtäglichen ausführlichen und eindringlichen Berichten Testas, dem der Papst unbedingtes Verlrarlien schenke. Parisien^: Es scheint, daß die englische Regierung aus einem niedergeschriebenen Fragebogen «ine schriftlich« Ant- wort verlangt. Es handel« sich hier nicht um eine ein fache Formfrage. Nach Ansicht der englischen Regierung sei der Augenblick gekommen, dahin zu wirken, daß in Dem durch die belgisch« Ministerkrise verzögerten Mei nungsaustausch so bald wie möglich «in präzises Er- geb ms erzielt werde. Das sei nicht vollkommen die ftan - zösisch« Ansicht. Französischerseits sei man zweifellos ge- neigt, die Verhandlungen, sofern England es wünschen sollte, zu erweitern. Zum Montag werde der französisch« Botschafter Instruktionen erhalten, die ihm gestatten wür- den, nicht nur das Reparationsproblem, son dern auch zu einem gewissen Mähe die Frage der inter- alliierten Schulden anzuschneiden. Deshalb scheint die französische Regierung der Ansicht zu sein, daß es kn der idtzigen Lätze besser sei, sich aus pers ün li ch« Verhandlungen vorbereitenden Charakters zu be schränken. Es liege übrigens kein Grund vor, sich zu be- eilen, denn Deutschland wolle absolut den Widerstand fptt- i«hen. Essen, 30. Juni. Aus Duisburg in Essen «inttes- sende Reisende berichten, dah heule naht die große Nheinbrück« Duisburg — Hochfeld mit ung« - heurem Krach in die Luft geflogen sei. Gerücht» sprechen davon, dah die Erplosion in dem Augenblick «v- folgte, als ein Zug der Besatzung die Brücke passierte. Der Versand der beschlagnahmten Ruhrkohten aus den» Nuhrbezirk wurde von der Besatzung fast ausschließlich über die fraglich« Brück« geleitet. Kriegsgerichte des Todes schuldig Machte? Das ist m«hr, als man zu glauben fertig bekommt. Aber Tatbestand hin, Tatbestand her — kommt es den Franzosen daraus an? Keineswegs aus das Urteil kommt es ihnen a». Blut soll fliehen, deutsches Blut: dazu werden Tatbe stände bereitwilligst konstruiert, wenn sie nicht Vorhände» sind. Gar im Kampfe gegen die Sabotage-Akte, die sich je länger je mehr als eine außerordentlich lästige Beein trächtigung der glorreichen französischen Säbel- und Reit peitschenherrschaft an Rhein und Ruhr erweisen. Schlaget«, Gorges, saht die Sieben von Mainz: Warum sollten die Franzosen nicht mitten im Frieden das drakonischste Kriegs-"R<cht" aufrichten? Niemand fällt ihnen in de» Arm. Und Deutschland? O, keine Gefahr. Deutschland ist entwaffnet. Und schläft. Attentat auf -ie Duisburg Hochfeld« Nheinvrütke? Der Agentur Havas wird aus Duisburg berich tet: Heute nacht 2 Uhr erpl 0 diert« auf der Lilli» Duisburg—Friemersheim in der belgischen Zone im Innern eines Wagens" eines Urlauberzuges kurz nach der Aus fahrt aus Duisburg auf der Rheinbrücke «ine Bombe. Der Wagen wurde vollkommen zertrümmert, neun belgische Soldaten wurden getötet und 25 schwer verletzt. Eit» Wachtposten, der die Brücke bewachte, wurde durch et» Eisenstück getötet. nickt abgeschlossen ist.' Aber Papst Pius habe die Zu- Funktion gesetzt, während Lauth und Frey Erplosivstoffe stände im Ruhrgebiet' nicht länger mit an sehen befördert hätten. Vier von diesen Personen sollen die An können, ohne «inzugreifcn. Was den Papst hauptsüch» gelegenheit der Polizei gemeldet haben, wodurch die Der- lich zu seinem Schritte bestimmt«, ist, wie man dem Ver- Haftung der Beschuldigten möglich wurde. Die oetteidigen- den Rechtsanwälte beantragten mildernde Umstände. D« Regierungskommissar hatte acht Todesurteil« be antragt. Nach einstündiger Beratung sprachen die Nicht« folgendes Urteil: Sasse, Meyer, Gruber, Hahme, Schnei der, Maurer und Frey wurden zUm Tode verurteilt, gege» Lauth wurde auf lebenslängliche Zwangsarbeit «rkannt. Kögler wurde zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahre» verurteilt. . Unter den Einzelheiten, die die Agence Hcwas üb« den Kriegsgerichtsprozeß, in dem sieben Deutsche zum Tod« verurteilt wurden, veröffentlicht, befindet sich die Angabe, daß sie Mitglieder eines Freikorps gewese» seien. Die Angeklagten hätten zuerst geleugnet und hätte» weiterhin erklärt, die Befehle zur Sabotage seien ihn«» aus Augsburg von einem Dr. Francke, der der soziatdemo- krMchen Pattei (?) angehöre, zugegangen. ^eben neue Todesurteile d-as „Petit Journal" aus Mainz meldet, wur- Nacht vom 25. zum 26. JUni in BodenlMm tücke einer Schien« in die Mitte einer Weiche ge- dadurch den Schnellzutz Wiesbaden—Frankfurt, Sie Me Ser WWW? * Die beltzische Regierungskrise ist zu Ende uinsd auch Englands Geduld scheint zu Ende zu sein. Bald - win fordert' nicht nur eine schriftliche Antwort auf sein« Fragen von Poincaree, er gibt auch in entschlossener, un mißverständlicher Form zu erkennen, daß England gewillt ist, wenn es sein m u ß, a u ch ohne Frank - reich in Verhandlungen mit Deutschland über die Nepa- rationssrage einzutreten. Ja, Baldwin geht noch weiter. Wenn die vorliegenden Berichte den Tatsachen cntsbrechen, dann ist der Premier entschlossen, mit den gleichdenken den Alliierten und' den Neutralen zusammen einen Damm gegen die zerstörende Politik Frankreichs anfzurichien. Man muß diese Nachrichten selbstverständlich mit der nötigen Vor sicht aufnehmen. Solche Drohungen sind zunächst nur Druckmittel gegen Poincarees Starrsinn. Und dann ist Baldwin noch immer das unbeschriebene Blatt. Er ist der Welt die erste Probe seines Könnens und Wollens noch schuldig. Vielleicht sind' seine Drohungen nur Bluff und Poincaree verfähtt mit ihnen wie mit den Drohungen Lloyd G«orges, er kümmert sich nicht darum oder setzt «ine Drohung dagegen, bis London nachgibt. Ist es Baldwin aber wirklich ernst, dann nahen für die Entente kritisch« Tage, denn dann ist schwer zu erkennen, wie die so schroff heroorgetretenen Gegensätze wieder beigelegt werden sollen. Doch der Diplomatie ist ja kein Ding Unmöglich! Jeden- falls stehen wir am Beginn einer Woche, die aller Vor- , Aussicht nach ein« entscheidende Wendung bringt, durch die -endlich klar werden wird, wie fisch die Rep arat io ns frage und di« Ruhrangelegenheit weiter entwickeln werden, die seit dem letzten deutschen Angebot vollkommen ins Stocken ge- raten waren. Irankreich zu persönlichen Verhandlungen mit England bereit Die Havasagentm berichtet halbamtlich: Nachdem die Verhandlungen, die während des Ver laufes der belgischen Ministerkrise stattgefunden hatten, die Einmütigkeit des Standpunktes der belgischen und franzö sischen R«gierung in der Frage ergeben hatten, die das -englische Memo rmndum aufwirft, sind am Sonn abend dem französischen Botschafter in London erweiterte Instruktionen übermittelt worden, nach denen er in ande rer Form die französisch-britischen Verhand lungen fortsetzen kann. Die Beratungen werden also während der ersten Tage der neuen Woche in der Form versö nlkch« n Mein>Ungsaust ausche s/ aktiv fortgesetzt werden. Diese Mitteilung der Nachrichtenagentur wird ergänzt durch «ine offenbar inspiriert« Ausführung des „Petit 5. Rückkehr des Kohlensyndikats und dessen Zusam menarbeit mit 'den französischen und belgischen Inge nieuren. 6. Amnestie für sämtliche deutsche Staatsangehörige, die mit den Alliierten in Verbindung gestanden' haben. 7. Neu« Garantien. Für die Erfüllung dieser Bedingungen würde die französische Regierung folgende „Zugeständnisse" machen: 1. Verringerung der Besatzung auf eine Kopfzahl von etwa 45 000 Mann. 2. Die Truppen würden außerhalb der Großstädte Quartier beziehen. - 3. Die Räumung des Nuhrgebietes würde rm Ver hältnis zu den erfolgten deutschen Zahlungen von statten gehen. 4. Die Höhe der deutschen Reparationsschuid würde auf 50 Milliarden Eoldmcrk festgesetzt unter der Voraus - setzung, daß ein« Annullierung der alliierten Schulden er folge. 5. Eine allgemein« französische Amnestie für die verhafteten und bestraften deutschen Staatsangehörigen.so wie ein« restlos« Rückkehr der Ausgewiesenen könnten nicht erfolgen, sondern «s würde nur eine gewisse Anzahl der Gemaßregelten amnestiert werden, und zwar nach genauer Untersuchung jedes einzelnen Falles. Dieses angebliche Programm zeigt, daß sich di« Hal tung Poincarees im keiner Weise geändert hat und es muß äußerst unwahrscheinlich angesehen werden, daß England auf derartige Forderungen und „Zugeständnisse" eingehen könnte, ganz abgesehen davon, daß sie für Deutsch land selbstverständlich undiskutabel sind. le^r' i« sämtlich beschuldigt werden, Mitglieder einer Rechts- ZU sein,, deren Zweck es sei, Sabot a g «- l t t e im besetzten Gebiet vorzunehmen. Die fünf ersten IM Vatikan ist man über die- unfreundlich« Auf- --'Personen find beschuldigt, an der Sabotage von Blöden- . nahm« des Briefes des Papstes in Paris nicht beson-^Mim teilgenommen zu haben. Frey soll Schneider ange- ^and beim besten Willen nicht erkennen, m welchemum- ders überrascht. Man verhehlt sich nicht, daß Poincaree die, /^Horben und Kögler diese beiden Personen beherbergt fange dieselben zUtreffen, da die Franzosen und Belgier aus Macht besitzt, um der Kirche Unannehmlichkeiten zu be haben, obwohl er von ihren Absichten gewußt hat. Sasse begreiflichen Gründen, in diesem Falle wie in ollen ähn- reiten, zumal das französisch-vatikanische Abkommen noch und Meyer hätten «ine telephonische Hilfskabine außer - kichm Füllen für strengst« Absperrung Sorge tragen.