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WM« » UMH UN- Umgegend Amtsblutt I 6». Jahrs Nv. »7 Ss»mabend, de« 18. August IMS '^!j Sitzung des Vezirksausschuffes >209 t.S10 PI3 / Nlll^ !7 >4 ) 7 die 'a!ül 6 3 0 k z o 7 5 Z 64-^ e Wilsdruff, den 11. August 1906. Der Gerichtsvollzieher des Köuigl. Amtsgerichts 8Z-? 81^ Die auf> den 18. August 1SW vorm. 10 Uhr anberaumte Ver- —- steigerung findet nicht statt. Wilsdruff, den 17. August 1906. >?" einer aB l i ge' ds^ daß M Mittwoch, den 2y. dss. Mts., vormittags 10 Uhr "n diestgen Rathause, Sitzungszimmer Nr. 32> Eii gang Burgstraße, öffentliche 77-h 7ö^ Zt" irhin, der 72< 67-"' >>he, ZgäS.^ §Di°' >er öi^^ Inserate werdm Montags, Mitwochs und FreNaaS bi? spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertlonsprehs 15 Psg. Pro viergespaltene KorpuszeNe. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Bezugspreis vierteljährlich I Ml. 30 Psg., durch die Post be zogen 1 Mt. 54 Psg. Wilsdruff, den 10. August 1906. 2a 11/06 Nr 2 Aonisliches Amtsgericht such des Grafen Preysing in Florenz znr allgemeinen Kenntnis gelangten. Bei dem jetzt zur Verhandlung kommenden Fall richtet sich die Anklage gegen den Leut nant Kurt Mühe vom 3. bayerischen Chevauleg.-Regiment, der beschuldigt wird, vertragswidrig Erhöhungen von Wechselsummen bei in dlnnco akzeptierten Wechseln, sog. Biankettmißbrauch begangen zu Haden. Die Gruppe von Spielern, mir der Mühe in Verbindung stand, und von der im übrigen auch die Fäden nach München zu dem dortigen adligen Herrenklub hinüberreichten, vereinigte sich in einer förmlichen Spielhölle in Dleuze zum Hasard spiel. In diesem Sptelklub soll dann auch einer der bayerischen Prinzen verkehrt haben und dem Vertrauens, mißbrauch des Angeklagten zum Opfer gefallen sein. Eine Reihe von Zeugen sind in München kommissarisch durch den Landauer Kriegsgerichtsrat Ott vernommen worden, weil sie reiseunfähig sind. Der Angeklagte Leut nant Mühe befindet sich in Untersuchungshaft. Dunkle Ehrenmänner. An Gerichtsstellr sind in letzter Zeit wieder mehrere Fälle verhandelt, worden die ein scharfes Licht auf das gemeinge- fährliche Treiben der sogenannten „Selbstdarleiher" werfen, jener Wucherer, denen so mancher Kreditsuchende zum Opfer fällt, der auch an reelleren Stellen noch kreditfähig erscheinen würde, durch falsche Scham und übertriebenes Ehrgefühl aber sich veranlaßt sieht, lieber bei derartigen Geldquellen sein letztes Heil, a!S an geeigneter Stelle durch rückhaltlose Offenherzigkeit Vertrauen zu suchen. In einer Zuschrift an die „Post" finden wir eine Schilderung des Tun und Treibens jener Geldmänner, die mit einem wahren Netze von Agenten sich umgeben haben, und denen cs unter allen Umständen zunächst auf eine Schröpfung dieser Opfer in Gestalt sogenannter Einschreibegebühren und Vorschüsse für Einziehung der benötigten Auskünfte usw. zu tun ist. Da diese Auskünfte in den seltensten Fällen ganz cinwandsfrei lauten, werden natürlich Bürgen gefordert, und da derartige Geldsucher meistens auch weniger kreditfähige Bürgen zu bringen Megen, so erfordern schon die einzuziehenden Erkundigungen über diese Bürgen eine Dpesenhöhe, die zn dem gewünschten Darlehen in schreiendem Mißverhältnisse steht. Wie es aber einem Unglücklichen ergeht, der nach allen diesenj Opfern das Darlehen wirklich erhält, schildert jene Zuschrift an fol- gendem selbsterlebteu Fall: R. braucht zu Geschäftszweckcu 3000 Mark. Ec ist etabliert, arbeitet seit mehreren Jahren ganz gut und will nun seinen Betrieb vergrößern Ein guter Bürge ist vorhanden, die üblichen Spesen sind ge zahlt. Nun erhält R. folgenden Bescheid: Sie können das Darlehen von 3000 Mark erhalten, wenn Sie Mitglied der X. X Genossenschaftsbank, des A. A. Kreditvereins uslm werden wollen. Zu diesem Zwecke haben Sie mir zunächst 10 Mark Eintrittsgeld zu schicken, außerdem aber wollen Sie mir den beiliegenden Provisionsschein, laut welchem Sie mir X Prozent Provision gewähren, unter- schrieben zusenden. Sie werden alsdann die Statuten der Bank und Ihre Aufnahmebescheinigung, sowie alle weiteren Bedingungen durch mich erhalten. Die zehn Mark und der Provisionsschein werden eingesandt. Neues Schreiben: Anbei erhalten Sie Statuten der betr. Bank und zugleich die Bescheinigung, daß Sie als Mitglied ausgenommen sind. Sie wollen mir nun umgehend einen Sicherheitswechsel zum Diskont bei der Bank einsenden und zwar über 3500 Mark. Von diesen 3500 Mark erhalte ich an Entschädigung für meine Mühe und Un kosten 300 Mark, ferner 200 Mark für den Agenten Z., der Ihren Antrag eingereicht hat, laut Revers auf dem Fragebogen (womit aber nicht gesagt ist, daß Z. das Geld auch bekommt), ferner 100 Mark als ersten Geschäfts anteil bei der Bank, deren Mitglied Sie geworden sind und noch 2 Proz. — 60 Mark laut Provistonsschein. Sie haben dann noch 100 Mark als zweiten Geschäfts anteil zu bezahlen, können diese aber in Vierteljahresraten erledigen. An barem Gelbe werden Sie ca. 2800 Mark erhalten; die 200 Mark Geschäftsanteile bleiben Ihr Eigentum, Sie bekommen sie nach Rückzahlung der Schuld beim Austritt aus der Genossenschaft zurück, bis dahin aber mit 2 Proz. (oder 3'/, Proz.) verzinst, so daß Sie in der Tat 3000 Mark erhalten haben. Die Rückzahlung erfolgt in Vierteljahrsrateu zu 350 Mk., Zinsen für ein Vierteljahr werden im voraus abgezogen. Der Zinsfuß p. a. beträgt 6 Proz. Der Wechsel wird von Vierteljahr zu Vierteljahr prolongiert, wofür jedesmal 2 Proz. Wechselprovision zu zahlen find, und 3'/^ Proz. kostet außerdem der Diskont deS Wechsels. Das Geschäft ist nun, falls der Geldsuckende darauf eingeht, gemacht. Wucher liegt nicht vor, es ist alles vereinbart, aber billig ist das Geld gewiß nicht. In einem anderen Falle, um noch ein Beispiel zu markieren, verlangte und erhielt ein Geldsuchender 500 Mark, mußte aber 750 Mark und Zinsen zurückzahlen. Aehnlich geht es bei Lombard-, Hypotheken, usw. Geschäften zu. Die Zinsen machen das Kraut, wie man zu sagen pflegt, nicht fett, aber allerlei „Gebühren" fließen nach allen Seiten hin. Die „Post" fügt dieser Zuschrift »och hinzu, daß die Adressen von Geldsucheuden unter den Vermittler» selbst ein Handels- objekt darstellen. Wer in der Lage ist, Geld suchen zu muffen, möge sich um Gotteswillen sorgfältig davor hüten, auf oerartige Zeitungsofferten einzugehen. Ueber die Gewinne de» Kirma Tippelskirch u. Eie. bei Lieferungen für das Reich erzählt die „Deutsche Schuh- und Lederwelt" folgende-: „Ein Magdeburger Schuh- liefecant mußte an Tippelskirch u. Eie. Kavalleriestiefel rank» Berlin pro Paar für 18 Mark liefern. Tippels kirch ließ sich für das Paar, nachdem er sie mit einem Aufwand von höchstens 25 Pfg. pro Paar hatte gelb Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen daS Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 15. Juni 1906 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte Sei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche deS Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufge- fordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Die Tagesordnung ist ans dem Anschläge im Hausflur des amtshauptmannschaft- ' Dienstgebäudes zu ersehen. ^-^Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 16. August 1906. j204 Herr Sparkassen-Kassierer Paul Junge in Wilsdruff ist als stellvertretender '""'sicher fjjx selbständigen GutSWMf Wilsvruff in Pflicht genommen worden. ^Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 8 August 1906 f2O5 7S-" n»'' i-hE >e Ml E e chE, LS 20 » ich ZWmZBversteißenmg. Das_im Grundduche für Wilsdruff, Blatt 556 auf den Namen Moritz Watzel eingetragene Grundstück soll am 18. Oktober 1Y06, vormittags io Ahr "der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden: Das Grundstück ist nach dem Flurbuchs — Hektar 80,1 Ar groß und auf 27435 Mk. geschätzt. Es besteht aus Schneidemühle, Wohnhaus und Neben- Gebäude, Nr 260 des BrandkatasterS, sowie Garten und liegt an der nach Meißen führenden Landstraße, unmittelbar am Saubach. Die Schneidemühle X 'st zum Betriebe mit Dampf- und Wasserkraft eingerichtet. Ä9I» Amtshauplmmmschaft ^leihen, für das Agl. Amtsgericht und den ^tadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tbarandt. Lokalblatthfür Wilsdruff, tz, Manneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Backhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, HerzogswaDe mit Landberg, Hühndorf, '"ach, Keffelödorf. Kleinschönb^g, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen,Mohorn, Miltitz-Rottzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Äeinbach bet Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. ß. Druck unv Verlag von Zschunke S Friedrich, Wüsdmss. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Der Gerichtsvollzieher des Köuigl. AmiSg-richtS. In Grumbach sollen Montag, den SV. August 1S06, vorm. R Uhr, 3 Kühe gegen sofortige Barzahlung meistbietend versteigert werden. Sammelort: Gasthof. politische RuuöschMM. Wilsdruff, 17. August 1906. Deutsches Reich. Kaiser Wilhelm und König Eduard. ^irW Eduacd hat am Donnerstag vormittag 9'/, ^^'ost Fricdrichshof wieder verlassen, vom Kaiser, und der Prinzessin Friedrich Karl von Hissen Kronprinzessin Sophie von Griechenland zur Bahn U .3m Fürslenpavillon verabschiedete sich der König IN 'hu begleitenden Fürstlichkeiten. Besonders hcrz- der Abschied vom Kaiser. Beide Monarchen M. Sodann geleitete der Kaiser deu König zum tragen. Der König trat die Reise nach Marienbad i^i^ Frankl. Ztg. meldet, daß der Kaiser und ststMduard vorgestern sp üt abends auf Schloß Äs Hof in Anwesenheit des Sekretärs des auswärtigen Amtes, Hardinge, und des ,'Märs von Tschirschky bis zwei Uhr dauernde Besprechungen gehabt hätten. >"Mcw:it diese Nachricht zutrifft, ist unkontrollier- Kaiser las Dorn rstag mittag bei der Denk- «d Mung in Homburg mit merklich ermüdeter Regier Stimmedie große Hesseurede ab. e» < Begnadigt. begnadigte die wegen militärischen Nuf- lo fünf Jahren Zuchthaus verurteilten Heizer ' 0i°' Buchholz, Lculhner, Lorenz und Deuffchmanu ^isn^^ „Braunschweig" zu gleichfristigen Ge- Die Heizer hatten die Tat kurz vor uayung in der Trunkenheit begangen. > Kronprinz über die Turnvereine. Kmsturnlcst in Rathenow hat der deutsche 1k« folgendes Telegramm an die Turner des „Dm zu dem l8 Kreisturnfeste in Turnern entbiete ich ^tio Festes meinen Gruß, ich beoauere es ü h't baß ich verhindert bin, dem Feste beiznwohnen. aber um so anerkennenswertere Wirken, ist? ?"^"ine schon seit Jadns Zeiten im > Vaterlandes für oie Erhaltung der Volks- die Erziehung der Jugend betätigt haben, ^uolg und Segen gekrönt sein. Gut Heil! ^0, Kronprinz.» bayerische Spieleraffäre vor dem » - Kriegsgericht. d.., ,^'ogsgeriHl der 3. bayerischen Division Klangt am Freitag das erste Kapitel der 'ch."^'?'°,Sp'Elgeschl^ innerhalb der bay rischen ! sj/"° rldelskreise zum gerichtlichen Austrag. Es H um Vorgänge, die durch den Selbstmordver- i3i7I-^ 19 67-'" «wicht, —N >5^ issZ-E >2 74-2 >968-^ !4S^