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WsdrufferTageblatt Nationale Tageszeitung für die Fandwirtschast/ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend ^Serund^esckSftsstellev -— — - 2-2 nehmen zu jeder ^en Be- ellonAen entgegen. ImFaU^ höherer Gewalt, Krieg ooer fonftigerBetriebsstörungen besteht Kern Anspruch auf Lieferung er Fettung oder Kürzung des Bezugspreises. — Mucksen düng eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto deiliegt^ für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Raumzeilr 20 Rpfg., die 4 gespaltene Feile der amtlichen Bekanntmachungen 4O A«4ch». Pfennig, die 3 gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 Reichsmark. Nachwetsuvgsgebühr 20 Reichrpfennige. Bse- qeschriebeneErsckeinungs- tage und Platzvorsch^stm, werden nach Möglichkeit Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 berücksichtigt. Anzeige», anvahme bis l vrm.lOUHr. — " Für die Richtigkeit der durch Fernruf LbermitteltenAnzeigen übernehmen wir keine Garantie. Jeder Radattanfpruch erlischt, wen» derBetrag d»red Klage eingezogen werden muß oderderAnftraggeber in Konkurs gerät. Anzeigen nehmen olle Dermittluvgsstellenentgegen. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshanptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nr. 87 — 88. Jahrgang Teiear Adr »Amtsblatt- Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 12. April 1830 >W»NI!II!«Il>!WIlIk'>!!!« l I Romantisches und ünromantisches. Geldvcrdicnen. — Gewissenlose Geschäfte. — Millionen ¬ provisionen. — Der Buckel des Steuerzahlers. O nein, die Welt ist gar nicht so nüchtern, so un- romantisch, so „neue Sachlichkeit", wie so mancher klagt. Es gibt schon genug Vorkommnisse, die einer gewissen, wenn meist auch lebensgefährlichen, Romantik nicht ent behren — und dabei steht von alters her dor S ch m ug ge l obenan. Von diesem romantischen „Artikel" kann man ja in Amerika genug beziehen und die Neue Welt hat nicht bloß mehr in ihrem mittleren oder südlichen Teil die romantischen Reize, die sich dorr in das beliebte Ge wand von Revolutionen, Aufständen und den hierfür not wendigen Waffenschmuggel hüllen. Waffen — das sind dort wie anderswo ein eifrig gesuchter Artikel, von dem ja auch der Weltkrieg reichliche Vorräte zurückließ und der nun in anderen Gegenden „passende" Verwendung findet. Allerdings ist diese Romantik von heute etwas dis kreditiert dadurch, daß sie sich auf einem finanziell über aus unromantischen Hintergrund abspielt. Siehe die Fahrt der „Falke", jenes deutschen Schiffes, das nebst einem Genera! nnd Prätendenten noch einen stattlichen Stapel von — polnischen Waffen nach Venezuela brachte. Diese Waffen waren natürlich deutschen Ursprungs, aus zurückgelassenen Heeresbeständen von den Polen erbeutet. W'e eine Korsarengeschichte ans den Zehnpfennigbüchern i?>cn sich Schilderungen, die hierüber jetzt vor dem Hamburger Gericht entrollt werden. Juristisch gesehen, loll sestgestellt werden, ob „Menschenraub" vorliegt; denn WEich soll die deutsche Mannschaft sehr gegen ihren «men m ganze venezolanische Nevolutionsaffäre m ^grden sein, die übrigens für den deutschen Eder und den deutschen Kapitän auch sicherlich wohl eine Zwar risikoreiche, aber im Falle des Gelingens auch sehr „einbnngliche" Sache war. Bei der Schisssbesatzung wag wohl ein dunkles Gemisch von Abenteuerlust und — der Reiz guter Bezahlung obgewaltet haben. Aller dings wurde sie in beidem arg enttäuscht. Der Schlußakt spielt jetzt vor dem Hamburger Gericht und bisher ist er schon scbr reich an aanz unromantischen Sensationen. Amerikanische „smartnsss", also hemmungsloses, sagen wir ruhig: gewissenloses Geschäftemachen ohne über mäßige Angst vor gerichtlicher Sühne — aber natürlich, wenn irgend möglich, doch in recht weit zu dehnenden Schranken des Gesetzes — haben wir ja in Deutschland zur Genüge gelernt. Allerdings gibt es auch bei uns noch genug Objekte, an denen sich diese „smartnsss" allzu leicht betätigen läßt. Man braucht ja nur an das betrübliche Kapitel der Berliner st ädtischenGüterkäufe zu denken, deren Aufrollung im Untersuchungsausschuß jetzt der Berliner Steuerzahler mit etwa anderthalb nassen Augen und einem halben lachenden zusieht. Ein bekannter Börsenwitz sagt ja: „Alles ist käuflich und verkäuflich, — es fragt sich nur, was man dasür anwenden kann!" Die „smarten Jungen", die sich in die Güterkaufverhandlungen hineindrängten oder — hineingeschoben wurden, brauchten aber von sich aus gar nichts anzuwenden, sondern die zur Verteuerung des Kaufes für Berlin notwendigen Mittel erhielten sie ja von der Stadt selbst gepumpt. Hauptsache war: die M i l l i o n e n p r o v i s i o n e n, die in die mannigfachsten Taschen flossen. Und heute, nach den Er fahrungen dieser Untersuchung, mutet es wie ein Witz an, daß vor ihrem Beginn Berliner Stadträte mit ernsten Mienen erklärten, das Zwischenschieben von Grundstücks händlern — lies: Agenten — sei notwendig gewesen, weil der Stadt bei direktem Verhandeln mit den Verkäufern viel höhere Preise abgefordert worden wären. Die Unter suchung hat gerade " das Gegenteil erwiesen und die „smartness" der Zwischenhändler brachte ihnen Millionen verdienste. Ihnen — und andern. „Alles verkäuflich" — so daß sich eine dieser Hyänen des Grundstücksmarktes noch den blutigen Hohn leistete, im Untersuchungsausschuß zu erklären, er würde auch die Berliner Siegessäule oder den Mond verkaufen; denn an „Lieferung" hat er ja kein Interesse, nur an der sofort zu zahlenden Provision. Immerhin ist's noch ganz nett von ihnen, daß sie nicht alle vor der Untersuchung dieser üblen Dinge die friedlich schützenden Gefilde des Auslandes aufgesucht haben. . Es ist natürlich alles so zugegangen, daß der Straf- ^chter kaum etwas machen kann, wenn man nicht zu guter "cht noch etwas unvorsichtig mit eidlichen Aussagen operiere Und die Haftung der Verantwort- ilchen — nun, das ist ein Kapitel für sich, über das namentlich der Steuerzahler, auf dessen Rücken das alles ausgetragen wird, so seine besonderen, stark rebel lischen Gedanken Hal. Er mutz ja besagten Buckel immer und überall Hinhalten, ohne daß er viel nach seiner Meinung gefragt wird. Er ist an „Kummer und Sorge gewöhnt". Nun wird ihm ja von neuem „allerhand" auf die schmerzenden Schultern gelegt, nur „streiten sich die Leut' herum", im Reichstag nämlich, wie die neue Last etikettiert wird. „Wie sag' ich's meinem Wähler?" — ist ja trotzdem die über allem schwebende Frage. Denn eines Tages kann der unromantische Wähler eine ganz ein deutige Antwort geben. Denn auch bei ihm „regiert das Geld die Stunde", und zwar besonders dann, wenn es ihm der Fiskus abnimmt. Und diese Realität zerstört auch das letzte romantische Gefühl. Dr. Pr. Einzelberatung»» Delkungsvorlagen Bayern für die Bierstcuer. Berlin, 11. April. „Was soll sich gestalten, was will werden?", fragt im Hohen Reichstagshause am Berliner Platz der Republik ein ob vollständiger Ratlosigkeit recht bekümmertes Gesicht das andere, das etwas hoffnungsvollere Mienen aufsteckt. Hinter den geheimnisgeschwängerten Zügen bergen sich in Wirklichkeit nicht viel mehr als einige Gerüchte, für deren Entstehen die gespannte Situation so günstig wirkt wie warmer Frühlings regen aus den zur Entfaltung bereiten Johannisbeerenstrauch. Die Regierung bleibt bei der Versicherung ihrer Ent schlossenheit, im Falle des Versagens des Reichstages die Finanzreform auf anderen, nach der Verfassung zulässigen Wegen vurchzusetzen. Auch die Landwirtssorgen sollen beschworen werden, aber zunächst her mit den Steuer- bewilligungen, die das fehlende Geld veranlassen sollen, in die hungrigen Reichskassen zu marschieren. Sind die Parteien gleicher Meinung? Die Opposition aus Sozialdemokraten, Kommunisten, Nationalsozialisten verweisen die Regierungs- plänc in Grund und Boden. Doch auch die Stützen des Kabinetts Brüning stehen nicht sest. Zwar gibt die bisher störrische Bäuerische Volkspar-.ei ihre Unterschrift unter ein neuerfundenes Kompromiß bezüglich der Biersteuer. In dessen die D e u t s ch n a l i o n a l e u bleiben reserviert und meinen, entweder die Agrarzöllc »ach des Rcichscrnährungs- ministers Schiele Anregungen sofort mit finanziellen Auf besserungen — oder — —. Schwere Geschichte, die in der Regierungskoalition nicht ganz sest beieinander stehenden Ansichten unter einen Hut zu bringen. Vorläufig unterhalten sich die Abgeordneten mit längeren und kürzeren Reden über Vie Einzelheiten der Steuerentwürfe. Fertig soll alles werden an diesem Freitag gemäß dem Willen des Kanzlers. Dutzende von Vertagungsanträgen, Anzweifelungen der Beschlußfähig keit angesichts der manchmal recht leeren Bänke, Hinweise aus verfassungsrechtliche Bedenken bezeugen den Entschluß der Kabinettsgegner, Dornen zwischen den sprossenden Haser zu säen. Mit den Vertagungen wird es nichts, ebensowenig mit der Beschlußunfähigkeil, denn beim Glockenzeichen strömen die Völker mit roten Köpfen eiligst aus ihren Fraktionszimmeru in den Saal und das Parlieren kann weilergehen, wenn auch fünf Minuten später der jeweilige Redner wieder zur gähnen den Leere spricht . . . Ein Volksvertreter, der im Restaurant für des Leibes Notdurft seinen bescheidenen Labskaus ißt, meint, das sei ein treffliches Gericht, an der Waterkant beliebt und geschätzt. Es habe nur die eine Eigenschaft an sich, denjenigen Seebefahrcr. der noch nie seekrank gewesen sei, unmittelbar nach dem Ge nuß mit der gefürchteten Krankheit bekannt zu machen. Am Lande und im Reichstage sei das nicht zu fürchten. Man könne hier Seekrankheit auch nicht gebrauchen und es werde schon befriedigend enden. Ob und wann dieses befriedigende Ende kommen wird, das wird sich nun erst in den nächsten Tagen zeigen. Man wollte bestimml am Freitag sie zweite Lesung der Sleuervorlagen mit den Abstimmungen beenden. Man überlegte es sich aber plötzlich wieder anders, da der Ältesten rat beschlossen hatte, daß nach der Vollsitzung des Reichstages noch den Ausschüssen Gelegenheit gegeben werden sollte, das an sie überwiesene Material einer Beratung zu unterziehen. Soweit diese Beratungen nicht fertig werden sollten, sollen sie am Sonnabend vormittag weiter gefördert werden, so daß dann am Sonnabend nachmittag, an dem die Abgeordneten gewöhnlich zu Frau und Kind reifen, die zweite Lesung der Deckungsvorlagen endlich beendet werden kann. Für die dritte Lesung mutz dann noch die erste Hälfte der Karwoche in An spruch genommen werden. Das Ende ist allo in Sicht . . . Sitzungsbericht. (1L9. Sitzung.) 68. Berlin, 11. April. Die zweite Beratung der Deckungsvorlagen und der damit verbundenen Anträge wird fortgesetzt. Inzwischen sind die Agraranträge der Regierungsparteien als Änderungs antrag zum Benzin- und Benzolzollgesetz eingegangen. Vor Eintritt in die Tagesordnung weist Abg. Dittmann (Soz.) daraus hin, daß ein Teil der eingebrachten Änderungsanträge nach der Geschäftsordnung nicht zulässig sei. So sei es nicht möglich, zur Biersteuervorlage einen Änderungsantrag einzu bringen, der die Erhöhung der Umsatzsteuer vorsteht, ebenso könne man zum Benzolzollgesetz nicht Änderungen der Agrar zollgesetze beantragen. Der Geschästsordnungsausschutz werde in allernächster Zeit eine grundsätzliche Prüfung dieser Frage vornehmen müssen. Präsident Löbe stellt sest, daß der Ältestenrat sich darüber bereits unterhalten habe und der Geschästsordnungsausschutz beauftragt sei, für die Zukunft Vorkehrungen zu treffen, um einem evtl. Mißbrauch zu steuern. Für die gegenwärtige Beratung solle eine Änderung nicht eintreten. Erklärung der Regierungsparteien. Abg. Dr. Föhr (Ztr.) gibt für die Fraktionen des Zen trums, der Deutschen Volkspartei, der Demokraten, der Wirt schaftspartei und der Christlichnationalen Arbeitsgemeinschaft eine Erkläruna ab. Es beißt darin: Trotz der gegen Teile des Finanzprogramms bestehenden Bedenken sind wir entschlossen, den Vorlagen mit den von uns eingebrachten Anträgen unter Ablehnung aller anderen An träge zuzustimmcn, da es unbedingt erforderlich ist, die Finanzen des Reiches, der Länder und der Gemeinden aus ihrer schweren Not zu befreien. Die Ordnung der Finanzen des Reiches ist zugleich die Voraussetzung für die Wieder belebung der Wirtschaft, die wiederum Voraussetzung ist für die Behebung der sozialen Notstände. Mil unserer Zustimmung geben wir dem festen Willen Ausdruck, eine gründliche Finänzresonn und Steuersenkung mit aller Beschleunigung in Angriff zu nehmen und durchzu- führen. Gleichzeitig legen wir Werl daraus, au? die Kon feguenzen einer Ablehnung des Finanzprogramms hinzu weisen. Die Initiativanträge zur beschleunigten Verabschiedung des Agrarprogrnmms wurden unterzeichnet Namens der Regierungsparteien habe ich zu erklären, daß sie sich bei einer Ablehnung des Finanzprogramms nicht mehr an die gegebenen Unterschriften gebunden fühlen und diese zurnckziehe». Damit schließ! die allgemeine Aussprache und es beginn! die Einzelberamng über die Sleucrgej'etze Dabei entwickelt sich eine heftige Debatte über die Ari und cne Zulässigkeit der geschäftlichen Behandlung. Abg. Torgler lKomm.) bezweifel! die Rechtmäßigkeit der Methode, das Agrarprogramm als Änderungsantrag zu behandeln Abg. Dr Dessauer will Aus schußuberweisung der Agraramräge. Abg. Berndl (Dtn.) ist dagegen, Abg. von Lindeiner-Wildau (Christlichnal.i dafür Abg. Torgler (Komm.» beantrag! Absetzung von der Tages ordnuiig; der Antrag wird von den Regierungsparteien und den Deutschnationalen abgelehm. Vertagungsanträge werden ebenfalls abgelehm. Auf Vorschlag des Präsidenten Löbe soll das Gesetz über Benzin- und Benzolzoll mit den Agrar- anlrügeii der Deutschnationalen an die letzre Stelle der heutigen Tagesordnung gestellt werden. — Bei der beginnenden Beratung der Novelle zur Tabak- und Zuckerstcuer wendet sich der sozialistische Abgeordnete Bergholz gegen die Vorschläge der Regierungsparteien, die nn Interesse des Ringes der Grotzfabriknmen dem armen Manne den Tabak verteuern wollen. Oie Dierfteuer. Abg. Puchta (Soz.) begründet die ablehnende Haltung seiner Partei. Im Falle der Annahme beantragt er eine Bestimmung, wonach die Brauereien keinen Preisausschlag über die Steuererhöhung hinaus machen dürfen. Mil dem jetzigen Finanzprogramm werde das Ziel der Gesundung nicht erreicht. Abg. Dr. Neubauer (Komm.) spricht gegen die Btersteucr und erhebt Anklagen gegen die Sozialdemokratie. Präsident Löbe teilt mit, daß inzwischen ein neuer Antrag über die Biersteucrerhöung eingegangen ist, der von allen Regierungsparteien, also auch von der Baye rischen Volkspartei, mit der inzwischen eine Einigung erzielt wurde, unterzeichnet ist. Abg. Dr. Hertz (Soz.) weist daraus hin, daß noch gestern die Regierung erklärt habe, sie halte an der sünfzigprozentigen Bierstcuer unbedingt sest. Auch diese Forderung scheine man nun wieder fallen gelassen zu haben. Der Redner wendet sich dann gegen die Erhöhung der Umsatzsteuer und die Waren haussteuer. Die Wirffchaflspartei will mit dieser Sondersteuer die Konsumvereine erdrosseln, die bisher der beste Regulator der Kleinhandelspreise waren. Dieser Kampf wird mit einer Schädigung des Kleinhandels enden. Die Umsatzsteuer und die gestaffelte Umsatzsteuer müssen zunächst dem Steuerausschutz zur Beratung überwiesen werden. Abg. Willickens (Nal.-Soz.) sagt, seine Freunde würden der Landwirtschaft jede Hilse gewähren, aber sie könnten nicht den Anträgen zustimmen, mit denen das Kabinett Brüning gestützt werden soll. Die Erleichterungen sür die Landwirt schaft dürsten nicht erkauft werden mit Konzessionen an die Erfüllungspolitik. Abg. Schlack (Ztr.) nennt den Antrag der Regierungs parteien über die Umsatzsteuererhöhung und die Sondersteuer als für die breiten Massen unerträglich. Die Umsatzsteuer be laste am meisim vj- amnen kiiidei-'-eickien Familien Der Abg. Schlack fährt fort: Während man jetzt die Ge nossenschaften der Landwirte mit Millionen bedenke, wolle man die Genossenschaften der Arbeiter erdrosseln. Das Hilfspro gramm für die Landwirtschaft verteuert wieder die Lebens haltung der Arbeiter. Die Regierung darf dieser Sondersteuer nie zustimmen. (Hört, Hört! im Hause.) Minister Stegerwald, davon sind wir überzeugt, wird diese Stenern nicht mttmachen. Die Umsatzsteueranträge werden dem Steuerausschuß überwiesen. Bei dieser Gelegenheit teilt Präsident Löbe mit, die Sitzung solle nachher unterbrochen werden, um eine Be raiung des Ausschusses zu ermöglichen. Mineralwasserstcuer. Bei der nun beginnenden Beratung der Mineralwasser- steucr hält der Abg. Sollmann (Soz.) eine längere Rede, die sämtliche Gegner des Alkoholmißbrauchs in allen Parteien auf fordert, diese Steuer abzulehnen. Der kommunistische Abg Blenkle lehnt die Steuer gleichfalls ab. Bei dem Gesetz über die JndustrieaufSringungsnmlage bringt namens seiner Fraktion der Abg. Meier-Baden (Soz.) den Antrag ein, die Jndustrieumlage in einen zehnprozen ligen Zuschlag zur Einkommensteuer umzuwandeln. Der Zu schlag soll erstmalig 1M) erhoben werden. Nunmehr beginnt ie zurückgestellte Beratung des Gesetz enttvurses über den Benzin- und BcnzolzoU in Verbindung mit den Anträgen über die Agrarreform. Der EMM m die men Steuern Reichsbankprüsident Dr. Luther greift ein