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Dresdner Journal. Verantwortlicher Redaetenr: I. G. Hartmann. " - > ° W, » > - > , m.» > . .M/M Lrschetnt Mt »»«nähme der Sonn. —Pret« für da« »tetteljahr Isü khaler. -M M M/VV und S'stt-a» lägttch Abend» und ,s Donnerö^nn, veW21 November. Insertion«, »ebühmn für den Raum > d«rch al« PsßanstalttN 1» beziehe«. " kl er zctraltt^i Zeile l Neu-roschrn. Amtlicher Lheil. Dresden, 26. November. Seine Hoheit der regie rende Herzog von Sachsen-Altenburg ist heute Vormittag nach Altenburg abgereist. Dresden, 23. November. Seine Majestät der König haben zu genehmigen geruhet, daß der Obrrhofmeister Ihrer Majestät der Königin, wirkliche Geheime Rath und Kämmerer, Freiherr ü Lyra den ihm von Sr- Majestät dem Kaiser von Oesterreich verliehenen Orden der eisernen Krone erster Claffe, ingleichen der Königs. Hofmarschall von Globig und der Hofmarschall Ihrer Majestät der Königin Marie, von Langen», da- ihnen von Allerhöchstdcmselben verliehene Commandeurkreuz de- Leopold-Orden- annehmen und tragen. Dresden, 11. November. Se. Königliche Majestät haben zu genehmigen geruht, daß der großherzoglich Sachsen- Weimarsche Hofzahnarzt Augustin Rvstaing da- ihm ver liehene Ritterkreuz 2ter Klasse de- großherzoglich Sachsen- Weimarschen Hau-orden- der Wachsamkeit oder vom weißen Falken annrhme und trage. Bekanntmachung. Nachdem von den betheiliqten Grundbesitzern auf Grund des Gesetze- vom 15. August 1855 auf Berichtigung der Pleiße innerhalb der Fluren der Dörfer Hartmannsdorf, Deutzen, Görnitz und Lobstädt angetragen und nach den Be stimmungen §. 38 de- angezogrnen Gesetze- al- Commissar für dies,« Gesetz der RegierungSrath Franz Su semi hl zu Dresden bestellt worden ist; so wird.die- vorschriftsmäßig andurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, den 17. November 1856. Ministerium des Innern. Frhr. v. Beust. Demutb. Tage-geschtchte. , Telegraphische Ißkachrtchten. Innsbruck, Dienstag, 2S November, Nachmit tags 2 Uhr IS Minuten *) Sorben sind Ihre k. k. Hoheiten der Erzherzog Karl Ludwig und dessen hohe Gemahlin, Erzherzogin Margaretha, unter dem Jubel der Brvölkerunq hier eingezogen. Der feierliche Em pfang Höchstderselben fand am festlich decorirten Burg- ' platze statt. *) In Dresden erst Abend» 7 Uhr, für unser gestriges Blatt leider zu spät, eingetroffen. . D. Red. ' Triest, 25. November. (Tel. Dep. d. W. Atg.) Heute Morgens 7 Uhr sind Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin auf dem Kriegsdampfer „Elisa beth" nach Venedig abgereist. Dresden, 26. Nov. Gestern Abend strahlten abermals die schönen Räume des königl. HofthratcrS in ihrem höchsten Glanze, indem da- zu Ehren der Vermählung Ihrer königl., Hoheit der Prinzessin Anna statkfindende tkeöire i,srö die- - selben mit einem auSerwählten Kreis» von Besuchern füllte.. Den Mittelpunkt deS Interesses und der Pracht bildete wie der da- Amphitheater. Ein Teppich von purpurrothem Sammet, mit goldnen Borden und Franzen und eingestick- ter goldner Krone reich verziert, äzedeckle die Balustrade die ses auch innen mit Draperien und Candelabern geschmückten Raumes, in welchem goldstrahlende, purpurbeschlagene Arm sessel zur Aufnahme der allerhöchsten Herrschaften bereit standen. Zu beiden Seiten des Amphitheaters bildeten reiche Bosquets von duftenden Blumen eine liebliche Verbindung mit den Brüstungen der Logen des ersten Ranges. Die Logen des ersten und zweiten Ranges erglänzten wiederum, wie am 5. November, im Schhpmer der von den Candela bern herableuchtenden Kerzen, welche dem an sich schmuck vollen Raume ein besonderes festliches Ansehen gaben. Schon Nichtamtlicher Lheil Lagrtgeschichte. Telegraphische Nachrichten. — Dresden: Zu den Vermählung-feierlichkeiten. — Wien: Die Bedeutsamkeit der türktschen^MeM^drkriffS. Wünsche^ für den Anschluß an die Paßkartenconvention. — Triest: Die Majestäten nach Venedig abgereist. — Ofen: Erz herzog Albrecht zurück. — Venedig: Radetzky ang,kom men. — Berlin: Aussichten für die Freund, der kirch- von 5 Uhr an begann das Theater sich zu füllen, und zwar mit einem Reichthume und einer Pracht, deren Eindruck durchaus nicht verdüstert wurde durch dir Erinnerung der jüngst erst erlebten Festlichkeiten, die daS Auge doch leicht hätten verwöhnen können. Dir Anordnung und Verth,ilung brr Plätzr war wieder dieselbe, wiz bei dem letzten theLtro pars fvergk. Nr. 259 »es -s.DMdner Jourmrl»")', Vie Mo- tabilitäten deS diplomatischen Corps und die höhern Staats beamten, welche Großkreuze großherzoglich toScaniseber oder kaiserl. österreichischer Orden besitzen, waren sämmtlich mit den großen Bändern derselben geschmückt, wogegen die tos liehen Union. Die brvorstehende Eröffnung des Landtags, — Stuttgart: AnkrittSaudienz des Grafen Bencken- dorff. — Luxemburg: Die Kammersession geschlossen. — Pari«: Graf Wilhelm von Württemberg. Die Mis sion deS General- Dufour. Graf Morny's längeres Ver- bleibrn in St. Petersburg. Gegen die österreichische und englische Presse. — AuS der Schweiz: Der jetzige Stand der Verhandlungen in der Neuenburger Angelegenheit, Neapel: Militärische Vorbereitungen. — Madrid: Bravo Murillo geht nach London. Die Zustände in Malaga. — St. Petersburg: Die bei Sebastopol versenkten Schiffe. — New-Dork: Die Wahlangelegenheit. Clayton -s. Vermischtes. kocal. und Proviuzialangelegeuheiteu. Dresden: Vorlesungen in der königl. polytechnischen Schule. Brod- preise. Vermischt,-. — Chemnitz: Die Wassergefahr beseitigt. — Schneeberg: Kein Wassermangel mehr. Orffe»tliche Gerichtsverhandlungen. (Dresden, Pirna, Bautzen). Feuilleton Inserate. TageSkalender. Börsennachrichten. ramschen Gäste die Grvßkreuze ihrer sächsischen Orden tru gen. Schlag 6 Uhr erschienen Ihre Majestäten der König und die Königin nebst dem hohen Neuvermählten Paare und den am königl. Hofe verweilenden Gästen, wobei die zahl reiche und prachtvolle Versammlung sich ehrerbietig erhob und » mit einem dreimaligen feurigen Lebehoch, welche- unter Bc- : gleitung deS Orchesters durch alle Räume brauste, den hohen , Neuvermählten ihre Huldigung darbrachte. Zur Rechten » und Linken der hohen Neuvermählten ließen die allerhöchsten - und höchsten Herrschaften, nach huldreicher Begrüßung der . Versammlung, Sich in folgender Reihenfolge nieder: links des hohen Paares Se. Majestät der König, Ihre königliche Hoheit die Kronprinzessin, Se. Hoheit der Herzog von Sach- : sen-Altenburg, Ihre königl. Hoheit die Prinzessin Auguste; - recht- Ihre Majestät die Königin, Se. k. k. Hoheit der Groß- c Herzog von ToScana, Ihre königl. Hoheit die Prinzessin Gidonie; in der zweiten Reihe befanden sich Ihre königlichen , Hoheiten der Kronprinz, Prinz Georg und Se. Durchlaucht der Erbprinz Heinrich XIV. Reuß. Se. Majestät der König . und die beiden königl. Prinzen trugen das große Band deS großherzoglich toscanischen St.-Joseph-Orden-; Ihre k. k. Hoheiten der Großherzog Leopold und der Erbgroßhrrzog Fer dinand von ToScana sowie Se. Hoheit der Herzog von Sachsen-Altenburg hatten da- große Band d,S königl. sächs. HauSordens der Rautenkrone angelegt. Unmittelbar nach dem die allerhöchsten und höchsten Herrschaften Ihre Plätze eingenommen, begann die Festvprstellung mit dem von Ur. Julius Pabst (s. unten im Feuilleton) für diese Feier eigens gedichteten Festspiele „Arnus und Albina", zu welchem Hofkapellmeister Reissigrr eine liebliche Musikbegleitung com- ponirt hatte. Von Genien umschwebt, zieht ArnuS über »ine romantische Landschaft, zu welcher sich aus einer herrlichen Tempelhalle die Aussicht eröffnet, durch die Lüfte dahin. Im Tempel angekommen, begrüßt er da- Sachsenland und den Elbstrom, während weiß und rolh gekleidete Genien mit Blumengewinden die linke Seite des Tempels in geschmack voller Gruppirung ausfüllen. Hierauf erscheint Altana, welche mit ihrem weiß und grün gekleideten Gefolge in gleicher Weise die rechte Seite deS Tempels schmückt. Die Momente, in denen sich die Altäre mit brennender Opfer flamme und leuchtender Inschrift, links: „Erinnerung" nebst dem sächsischen Wappen, rechts: „Hoffnung" nebst dem tos kanischen Wappen aus dem Boden erhoben und da- Schluß tableau, wo ein dritter, „dem Eheglücke" geweihter Altar ari dem Boden herauf stieg, indeß der Hintergrund, anfangs von Wolken umschleiert, nach und nach in immer vollerm Lichte erglänzend, das reizende Florenz zeigte, brachten in allen Reihen das leise Rauschen einer beifälligen Bewegung hervor, welche nicht bloö der geschmackvollen Ausstattung und der vom Hoftheatermaler Rahn vorzüglich gemalten Dekora tion , sondern zunächst auch der trefflichen Ausführung der Darstellenden ArnuS: Fräulein Berg, Albina: Frau Bavcr-Bürck, zu gelten schien. Dem Festspiele folgte die Festoper „Oberon", bei welcher die k. Kapelle und die dar stellenden Künstler unter Reissiger'S wackerer Leitung um die Palme wetteiferten. Diese herrliche Oper eine- Dresdner Meisters ward, neueinstudirt, mit einer Besetzung gegeben, wie sie nur selten Vorkommen dürfte. Oberon: Herr Rudolf; Puck: Frau Krebs-Michalesi; Hüon: Herr Tichatscheck; R«zia: Frau "Bürde-Ney ; Scherasmin: Herr Mitterwurzer; Fatime: Fräul.Krall; das Meermädchen: Fräul. Anschütz; Roschana: Frau Wtverwurzerzder persische Prinz: Hr.Kramerrr. Dirvonder be- tzkückenb.nBeÄtnsafftuigdrEesteS^rhrcheueSnmmoug^zttsAus- führenden, verbunden mit dem Pompe der äußern Ausstattung der Oper, brachten eine bezaubernde Wirkung hervor. Als nach dem Schluffe der Oper gegen ^10 Uhr die allerhöchsten und höchsten Herrschaften sich zum Aufbruch erhoben, ward Sr. Maj. dem König und der ganzen königlichen Familie ein dreifaches Lebehoch auSgebracht, in welches die festliche Versammlung mit freudiger Begeisterung einstinnate. Rasch leerten sich nach dem Weggänge der allerhöchsten Herrschaften die von den ausgesuchtesten Toiletten und den reichsten Uni formen schimmernden Reihen des Schauspielhauses, noch lange währte cS aber, bis die unabsehbaren Colonnen von Equipagen und Portcchaisen den Platz vor dem Theater geräumt hatten, der heute, von frischem Schnee bedeckt, daS strahlende Licht der Gaspyramiden mit doppeltem Glanze zurückgab. — Se. Majestät der König haben am vorgestrigen Tage auch eine Deputation der Stadt Leipzig in einer Privat audienz zu empfangen und deren Glückwünsche entgegenzu nehmen geruht. Zu dem gestrigen Ddsütre pars im königl. Schauspielhause hatte diese Deputation ebenfalls Einladungen erhalten. — Se. Hoheit der regierende Herzog von Sachsen-Alten burg hat heute Vormittag 10 Uhr seine Rückreise angetreten. Ihre königl. Hoheiten der Kronprinz und Prinz Georg ge leiteten Höchstdenselben nach dem Leipziger Bahnhofe. Feuilleton. Arnus und Albina. Festvorspiel zur Feier der hohen Vermählung Ihrer königlichen Hoheit der Prinzessin Anna, Kerwgin zu Sachsen, mit Seiner kaiserlich königlichen Hoheit dem ErbgroKherzofi Ferdinand «« Tamana, gedichtet von Julius Pabst und aufgeführt im k. Hoftheater am 2L. Nov. I8L6. (Mit Mufik vom Kapell meister Reissigrr.) (Freie Gegend, im Mittelgrund« erhebt sich in ganzer Breite der Bühne ein festlich geschmückter Tempel im edelsten Stvle; aus demselben führen drei Stufen auf da» Podium de« Vorder gründe« herab. Durch di« offenen Säulenhallen hindurch blickt man in bewaldete Ferne- Da« volle Mondenlicht bricht jrnseit« de« Tempels au« den letzten Couliffen von recht« (von der Bühne au« genommen) herein. Au« der letzten Cculiffr link« jrnseit« de« Tempel« naht während der leise introducirenden Musik rin Zog von Genien durch dir Luft; voraus Venu« al« Morgenstern, mit einer erloschenen und einer brennenden Fackel in den Händen, alsdann rückwärts gleitend die Grazien, auf goldnen Harfen spielend; hierauf die Horen, welche goldne Blüthrn hernirderstrruen; ihnen folgt auf kleinem goldnen, auf leichter Wolke ruhenden und von Amoretten gezogenen Wagen Lrnu«, der Genius von Florenz, di« Mvrthe auf dem Haupte, Oelzweig und Wappenschild in den Händen. Den Zug schließen Genien und Amoretten, dir, wir Arnu«, in dir koreanischen Farben gekleidet sind. Anfang« ganz au« der Ferne, sodann, je näher der Zug kommt, hintrr der Serne in immer wachsen der Vtärke der Thor von weiblichen Stimmen.) Chor. Durch mondbeglinzw luftige Wogen So kommen in heiliger Nacht wir gezogen, So nah'n wir, die Aether-Gebornen, Den glücklichen Erven - Erkornen Zu frohem Begegnen, Zu liebendem Segnen. (Der Zug verschwindet in die letzte Coulisse rechts, während der Chor noch eine Weile fortdauert. Nach dem Schluffe desselben tritt Arnus in dem im Zuge vorgebildrten Costume aus der zweiten Couliffe von rechts auf.) Arnus (in die Seen« sprechend). Ihr Himmlischen, habt Dank für eure Lieder, Wir sind am Ziel ; laßt euch zur Erde nieder! (er schreitet bis in die Mitte der Bühn« vor) Dom schönen Land Etrurien gesendet, So haben wir den Gönerflug vollendet, Im Sternenflimmer, durch daS Reich der Lüfte, Umweht vom Balsam würz'ger Myrthendüfte. Sei mir gegrüßt, sei dreifach mir gegrüßet, Du vielgeliebte-, gastlich Sachsenland; UNd du, wo heit'rer Friede sprießet, Du bergumkrönter Elbestrand. Im fernen Fluge schon enteilte Zu dir mein sehnsuchtsvoller Traum, Und de- Gedanken» Fülle weilte So gern auf jedem lieben Raum. Ich dachte längst verqang'ner Zeiten Und an ein hohe» Herrscherglück, Dem hier wir Huldigungen wejhten, An heh'res Fest dacht' ich zurück , Der Jahre vierziq find nun bald vergangen, Al» Feopald, To-rana- edler Sproß, Die holde Braut in jugendlichem Prangen, In seinen Arm Füaria Anna schloß. DeS großen Tag» und all' der heil'gen Bande, Die Elb' und Arno sanft umschlingen, dacht' ich, — Da schimmert auf im Mondenlicht am Strande Mein Elbflorenz, und au» dem Traum erwacht ich. Die Kuppeln find r», die Museen, Paläste, , Der Kunst und Wissenschaft, und hoch vor allen Der Gottesfurcht geweihte Tempelhallen, Die stummen und doch lautberedten Zeugen Für jenen Geist, der sie in'S Dasein rief. Den Geist der Frömmigkeit, die wahr und tief Dom Thron herab bi- in die Hütte dringt Und Fürst und Volk mit heil'gen, Band umschlingt. Da ließen wir jubelnd die Harfen erschallen, Da» Opfer der Töne gen Himmel wallen, Da priesen wir selig der Sachsen Land, Und den Herrscher, der ihm von Gott gesandt,. ES zu führen in klarbewußter Sendung Zum erhabenen Ziele, zur Vollendung. Doch Dich auch vor Allen wir selig preisen. Den Liebling de» Arnu», mein Ferdinand, Der folgend dem Vorbild der Väter, der weisen, Die Perle der blühenden Jungfrau'» fand, Wo der Elbstrom der schimmernden Welle Gold Vorüber an Dre-ven- Palästen rollt. O kommt, ihr Gefährten der luftigen Bahne«, Ihr lieblichen Genien der tuscischen Flur; Die Tage der Borzeit, erhabener Ahne», Auf, lasset uns, folgend der leuchtend«« Spur,