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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 10.06.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060610022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906061002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906061002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-10
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
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Dich» Matt »Kd de» Lesern von vre«de» »»i» ÜMgeduug a» lüge vorher bereit» a!» Abend-Ausgabe -»gestellt. wLhrend es die Post-Lbonnente» am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. Verugrgebllbl: «ntkNödrlt» Ni» »»-«»«- bei t«al«» «ednaltaer3utrao>«na diir» unk» Voten ,,»»»»« und «,»,«,«. «, Vom,, und Montaae» nur einmal« »Mt.»0v<. dur» au»würti«k»om. miMmEr« » «ibet, Ml »0 L, Gei «inmaliaer .gutlelluna durch die »»»»Mk lobneBeiteUaeld «>nAus land mit «nlivreLendkm Auichlaae. Natdruckaller ArlilcI n. Oriainal- Mittrümiaen nur mit deutlicher Lnellenanaade <»Dre>>d. Rackr") WliiltI, S>achtr«,liche bonorar- an'vrüche dieiden uiiberücküchiial: vVManat« Manulkrwte werde« «lckt auidewalirt. Anreizen'5anf. H'elearamm.Adresl«: N«»rtch<e« Dr,«de». KesZvLrrrHeL L8LV Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Unnabmr von Anküiibi-unae» dm nachinlttaaL S Ubi. Gönn- und NeiertaaS nur S!ar>e>»irade US von il di» >/,t Mir Die i'valtiae Grund ««eile «ca. « Silben« M Li,.. Ln- künd,«un,en aui der Vrwaiten« Zelle L> Pfz i »>e alvallioe.teUe E'Teri teile so Pi,. als Ei»,elandt Zelle so Pi« An »lummer« nach Somi- uud Ketertaaeu lioaltiae Gnmdtetlc «o P«a . aui Pripatieite ao Pla. rivaltiae Zelle am Terlielle und alt Linaeiandl »o Pia. Auswartiae Aul- ttäae nur aegen Lorausberadlun,. Beleablatler kosten w Picnniac. Fernsprecher « Nr. U und rovs. Hauptgeschastsslelle: Marienstr. 3». klMlier NliMlMtlÄt vunleol von I'nrds Stack konLöntriorl. LxnrsLin Im klsdiLuod — Losit-öl. äen 'UodlxesoLinLolr Ü68 Hoisodos. —-- vaser Loeddaek verlasst von brau I.inu iloixeiolei« «irck uox hiu»ünäu»b oiuer Ltsuiol Icapsei unseres h'lsiseh-Lrtrahtss »» ji'isi.riviin» koxte,,^ /ux^Lßcki. Lnmr L k». US.. ümdU. Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten. Steueimahngebühren. Geiichlsverhandliinaen Anieukanischer Fleischtrust skandal. Küiistleikonzeit auf Weiber Hirsch. Neuphilologen. Ktinstgewerbeailsslellung Sonntag, 10. Jnni 1006. Neueste Drnhtmclduuaeu vom i). Juni. Herkomer-Konkurrcnz. Wien. Zu Ehren der Teilnehmer an der Herkomer > A o n k u r r e n z jand gestern in den festlich geschmückten Räu men des Automobilklubs ein E m p i- a ng s - A b e nd statt, an dem Prinz Heinrich. Erzherzog Friedrich, die deutsche Botschaft u. a. teiinahmcn. Auf der Fahrt durch die Ringstraße wurde Prinz Heinrich von einem zahlreichen Publikum mit Hochrufen begrubt. Wien. In den Räumen der Landwirtschafts-Gesellschaft fand heute vormittag eine Äomiteesitzuna der Vereinigten Automobilklubs statt. Später wurde eine Besichtigung der Automobile der Teilnehmer an der Herkorner-Konkurreuz rwrgenommcn. Zur Lage ln Rußland. Petersburg. NeichSduma. 'Las Haus beginnt unter Aenderung der Tagesordnung mit oer Debatte über die Agrarfrage. Es sind noch 129 Redner gemeldet. Die Rednerliste ist geschlossen. Wien. Die ,,Pol. Korr." meldet aus Petersburg, dort verlaute an unterrichteter Stelle bestimmt, der N ü ckt r i t t des Ministeriums Goremhkin sei beschlossene Sache. In Regierungskreisen findet die Behauptung keinen Wider spruch. vielmehr eine Bestätigung. Heute früh hielt der K a i ^e r aus dem Truppen- Berlin. . . „ Übungsplätze Löberitz eine Besichtigung des 1. und 3. Garde- Ulanen-Regiments ab. An die Besichtigung schloh sich eine Ge fechtsübung, zu der Artillerie und Maschinengewehre zugezogen waren. Uni 10 Uhr kehrte der Kaiser nach Potsdam zurück. Er nimmt abends an einem Essen in der Speiscanstalt des 1. Garde-Uloncn-Regimcnts teil. Berlin. Der „Vorwärts" bestreitet weiter, doZ auch zg ebnen, dort in derselben Pension wohnte, wie Rosa Luxem« bürg, und dort auch gleichzeitig mit ihr verhaftet worden sei. gesellschaft, Konteradmiral z. D- Strauch ein Hoch aus die Ab- teilung Königsberg und den ostprcuß sichen Gauverband aus. Paris. Der Kommandant des 16. Armeekorps General Dal stein ist an Stelle des verstorbenen Generals Dessirier zum Militärgouvcrneur von Paris ernannt worden. Paris. (Prio.-Tel.) In der Nähe von Cognac ist gestern abend um 5 Uhr ein Luftballon njeder- gegangen, in dem sich vier Mann befanden. Sie begaben sich sofort auf die Gendarmerie und erklärten, aus Strastburg zu kommen, wo sie am Donnerstag abend 10 Uhr aufgesohren seien. Sie sollen Papiere oorgezeigt haben, wonach sie in offizieller Mission waren. Man fab sie deshalb als Spione an und nahm sie fest. Sie verlangen Unterstützung des schweize rischen Konsuls. Man ist hier jedoch überzeugt, es mit deutschen Offizieren zu tun zu haben. Es ist eine gerichtliche Unter suchung eingeleitet. Paris. Dem „Matin" wird aus Sidi el Abbes lA ige lten) berichtet, dag Matco Morales im Sommer v. 2 kurz nach dem Bombenanschlag in der Nue Rohale unter dem Namen Simeno sich für die Fremdenlegion anwerben liest: gegen Ende v. I. sei er jedoch wieder desertiert. Paris. 2" Flaviany lLep. Cöte-d'Or) wurden im Allstrage des gerichtlichen Lionidators die Ursulinerinnen aus ihrem Kloster durch Gendarmen gewaltsam weg geführt. Die Oberin erhob lebhaften Einspruch gegen die Ausweisung, und der anwesende Delegat des Bischofs von Dijon sprach über die Urheber und Vollstrecker des Kongregatious- gesetzes die höhere Exkommunikation aus. Marseille. Prinz Alb recht von Preuhen, Regent von Braunschweig, ist mit dem Poitdampser „Montserrat", von Barcelona kommend, hier >eingetrofsen. Zürich. Das hiesige Bezirksgericht hat den Anarchisten Johannes Holzmann, alias Sennahoj. wegen Uebertretung der Verfügung, durch die er des Landes verwiesen wird, zu 6 Monaten Gefängnis und 15 Jahren Landesverweisung verurteilt. Port L. o'u i s Mauritius). Zu Ehren der Offiziere des hier vor Anker liegenden deutlichen VermesiungS- schiffes „Planet" haben die städtischen Behörden «ine Fest lichkeit veranstaltet. Wissenschaft, zugleich dte Verehrung^ Liebe und Dankbarkeit seiner Kollegen, Freunde und zahlreichen Schüler erworben. Weimar. fPriv.-Del.) Die Zeitungsmeldungeu von der bevorstehenden Wiedertterheiratung des Großherzogs von Sachsen-Weimar werden heute an amtlicher Stelle dementiert. Oertliches nnv Sächsisches. Mannheim. Gestern abend kurz vor 6 Uhr stiest un Rangicrbahnhoie der von Ludwigshasen ausfahrende Güterzug 4846 infolge unrichtiger Äeichcnstellung mit einer Rangier abteilung zusammen. Die Lokomotive des Güterzuges und zehn Wagen cntglcistcn und wurden zum Teil zertrümmert. Das Personal konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Der Materialschaden ist beträchtlich. Betriebsstörungen sind nicht eingetreten. München. Die Kammer der Abgeordneten «ahm die Regierungsvorlage betr. die Entfestigung von Neu-Ulm au. Nach der Vorlage hat die bayrstche Staats kasse an das Reich für das freiwcrdende Gelände 1 Million Mark zu zahlen, die von der Stadt Neu-Ulm und der Eisen- bahnvenvaltung zurückerstatiet wird. Breslau. iPriv.-Tel.j Das vor einigen Tagen er schienene Flugblatt des „S i m p l i c is s i m u s" über den Breslauer Krawall ist heute polizeilich beschlagnahmt worden. Königsberg i. Pr. Gestern abend fand im Tier garten ein Festmahl der Hauptversammlung der Äoloniol- aesell schaft statt. Herzog 2ohann Albrecht zu Mecklen burg hielt eine Ansprache, in der er auf den in allen Ver handlungen zutage getretenen Geist der Einmütigkeit hinwies und mit einem drestacben Hurra auf den Kaiser schloß. Obcr- regierungsrat Dr. Fakobi brachte einen Trinkspruch auf den Präsidenten, den Ausschuß und den Vorstand der Äolonial- ^ >>—TUsy-i Dresse», 9 Juni, traf Heute vormittag von —* Se. Majestät der König Wachwitz zu Pferde im Residenzschlosse ein und empfing stier die Herren Staatsminister, sowie die Departementschefs der König!. Hofstaaten und den Könial. KabinettSickcetor zu Vorträgen. Nachmittags kehrte er nach Wachwitz zurück. — Nächsten Montag wird der König, wie gemeldet, einer vom Osiizierkorps des 18. Huiaren-Negiments veranstalteten Festlichkeit in Großenhain beiwohnen und dazu in den Nachinittagsslundcn dort eintrefsen. Zn diesem Feste wird auch der Herzog von Sachsen- Koburg iind Gotha in Großenhain anwesend sein, der zu diesem Zwecke Montag vormittag in Dresden cinlrcffcn und sich nachmittags mit dem König nach Großenhain begeben wird. —"Anläßlich des 70. Geburtstages des Königs Georg legte der Kommandeur des 7. Infanterie-Regiments „König Georg" Nr. 106. Oberst Pfeil, im Namen des Offizier- korps heute vormittag auf dem Sarge des ehemaligen Regiments- chess in der König!. Familiengruft in der katholischen Hofkirche einen Lorbeerkran; nieder. —* Am Donnerstag abend verschied nach längerem Leiden Herr Geheimer Bergrat Adolf Ledebur, ordentlicher Professor der Eisenhüttenkunde, Salinenkunde und mechanisch- metallurgischen Technologie an der König!. Bergakademie in Freibcrg. Der Tod des weltberühmten Gelehrten bedeutet für die Freiberger Hochschule einen schwer erschlichen Verlust. Der Verewigte hat sich als praktischer Ingenieur, als Forscher, Lehrer und Schriftsteller unvergängliche Verdienste um die Entwicklung und Ausbreitung des von ihm gepflegten Zweiges der technischen —* Die Stcuer-Mahngebühren werden teurer. 'Nach I des von der Ständeversammluna genehmigten Gesetzes betreffend die Erhebung der Kosten für Anilshanbluiigen der Behörden der inneren Verwaltung und von Gebühren für die Benützung vstent licher Einrichtungen, dessen Publikation in nächster Zeit zu er warten ist, haben die Behörden der inneren Verwaltung für ihre Amtshandluiiaen, soweit nickt gesetzlich anders bestimmt ist, Ge bühren und Auslagen (KosteiO nach Maßgabe des Gesetzes zu er heben. Hiernach hat das Steueramt L von dem Inkrafttreten des Gesetzes, also voni l. Juli 1906 ab, für Zahluiigseriiliierungen wegen rückständiger Staats-, Gemeinde-, Kirchen- und «chul- abaaben und -Anlagen, sowie wegen rückständiger Landes-Jmmc biliar-Braiidve'sicherungsbeiträge und der den öffentlichen Abgaben gleichgestellten Forderungen mit Ausnahme der Gemeinde-Grund und -Einkommensteuer, für welche der § 53 der Gemeindesteuer- ordnung besondere Festsetzungen enthält, nach Nummer 55 des dem Gesetze angefügten Gebuhren-Verzeichnisses als Mahngebühren zu erheben: 1. bei Beträgen bis zu 5 Mk. 10 Pfg., 2. bei Be trägen über 5 bis zu 20 Mk. 20 Pfg. und 3. bei Beträgen über 20 Mk. für je volle 10 Mk. je 10 Psg. mehr bis zum Hvchstbetrage von 10 Mk. Der neue Gebuyrentaiif ist, wie hieraus zu ersehen ist, leicht zu handhaben Abgesehen von den beiden untersten Sätzen ist der Schuldbetrag lediglich nach oben auf einen durch lO teilbaren Betrag abzurunden und es sind als Mahngebühren ebenso viel Pfennige anzunehmen, als die Forde rung Mark beträgt. Leim Steueramte L ist es Regel, daß Rück stände von Staats- und Gemeinde-Einkommensteuern gleichzeitig erinneit werden: nur nach dem zweiten Gemeindesteurrtermin wird die Mahnung in der Regel nur Gemeindesteuern betreff«!. Hieraus würde sich dle Notwendigkeit ergeben, aus jeder Zah- luiigserinnerung die Gemeinde-Grund- und Einkommensteuer heransruzieben und für sie die Mahngebühr besonders zu berech nen. Angenommen, ein Beitragspflichtiger mit einem Einkommen von 5000 Mk. wäre nach dem ersten Staats- und Einkommen- steuertermtn zu mahnen, die Staatseinkommensteuer beträgt 80 Mk.. die Büraersteuel 2 Mk.. die Gemeinde-Einkommensteuer ibet 12 Prozent Kircheneinkommensteuer) 59 Mk. 70 Pfa., zusam men III Mk. 70 Pfg., so würde nach tz 53 der Gemerndeneuer- orvnung für diese Summe ohne weiteres eine Mahngebühr von 50 Pfg. anSziiweifen sein. In Zukunft müßte aber der Beamte mahnen wie folgt: Staatseinkommen- und Bürgersteuer 82 Mk.. 90 Pfg. Mahngebühr, Gemeinde-Einkommensteuer 59 Mk. 70 Pfg. sind 20 Pfa. Mahngebühr, zusamemn I Mk. 10 Psg. Mahngebühr. Noch verwickelter wird natürlich dte Rechnung, wenn Grund abaaben (Staats- und Gemeindegrundsteuer. Land- und Landes kullurreiiten, Brandversicherungsbeiträge. Geschoß. Straßenreini- gnngSabgabe) mit zur Mahnung gelangen und auch aus dieser die Gemeinde-Grundsteuer auSgejchieden werden must, um für sie in Verbindung niit der Gemeuide-Einkoinmenfleuer die Mahngebühr nach dem besonderen Tarife des 8 53 zu berechnen. Es ist ohne weiteres klar, daß diese Berechnungen die Arbeit sehr erschweren und verlangsamen, ganz abgesehen davon, daß die Berechnung. waS bisher nicht als nötig erachtet wurde, von einem zweiten Beamten auf ihre Richtigkeit geprüft werden möchte. Sticht min der wird bei der Erteilung von PfändungSausträgcn, bei welcher jetzt die Mahngebühr ohne weiteres leicht aufs neue berechnet und angesetzt werden kann, in irdem Falle die Höhe der bei der Mab mma ausgeworfenen Gebühr durch Nachschlagen zu erörtern sein. ES bedarf keines besonderen 'Nachweises, daß bei der großen Zahl der vom Steueramte zu erlassenden Zahlungserinnerungen — im Jahre 1901 waren es 314088 — die io entstandene Mehrarbeit w ins Gewicht füllt, daß sie ohne Begründung einer Anzahl neu« Beamteiistellen nicht zu bewältigen ist. Infolgedessen soll de, 53 der Gemeindesteuerordnung nachstehende ... . . . H, iassung erhalten: „Wer , na, nach Ablauf von drei -ochcn vom älligkeilstermiii an gerechnet mit seinem Steuerbetrage noch im Oi-MnnN- io «ne schriftliche Mahnung zur Zahlung unter Androhung der Zwangsvollstreckung. bezahlen hat, welche bei binnen einer Woche wofür der Säumige eine Gebühr zu Rückständen bis zu 20 Mk. 10 Pfg., zu IM Mk. 20 Psg.. von mehr als von mehr als 20 Mk. bis lM Mk. bis zu 200 Mk. Kunst und Wissenschaft. V* Mitteilung aus dem Bureau derKöniglichenHos- iZlcater. Im Opern h ause geht, wie angekündigt, morgen Sonntag, den 10. Juni. „Die Walküre" in Szene. Die Beisetzung ist die folgende: Siegmund: Herr v. Vary, Hundina: Herr Wachier, Woian: Herr Perron. Siealindc: Frau Krull, Briinnhilde: Frau Witticb, Fricka: Frl. v. Chavannc. Gerhilde: Frl. Kehler. Orllinde: Frau Nast, Waltraude: FA. Seebe. Kchwertleite: Frl. Reinl. Helmwige: Frl. Eibenschütz. Siegrune: Frl. v. d. Osten, Grimgerde: Frl. Schäfer, Rostweiße Frl. v. Cbavanne. r* Weißer Hirsch. Tie rasch in Ausnahme gokoimnenen Künstlcr-Konzertr, durch deren Veranstaltung sich die eiieraikche Adelheid Bernhardt ei» nicht zu unterschätzen des Verdienst um die Förderung des musikalischen Lebens auf oem Weißen Hirich erwirbt, haben gestern im Saale des Kurhauses unter günstigen Auspizien ihren Anfang genommen. Das Pro gramm war zwar etwas reichlich ausgefallen, aber mit Geschmack zuiammeiiaestellt, die Darbietungen hielten sich durchaus auf beträchtlichem künstlerischen Niveau, und das Publikum ließ es nicht an der wünschenswerten Anteilnahme fehlen, so daß alle Vorbedingungen für ein gutes Gelingen der sorgsam vorbereiteten Veranstaltung gegeben waren. Die Kosten der Unterhaltung trugen samt und ionders hierorts sattsam bekannte Künstler und Künstlerinnen, die der kritischen Legitimierung kaum noch bedürfen, mögen sie auch erst anr Anfänge ihrer Laufbahnen stehen. DaS gilt zunächst von der Dresdner Konzertsänaerin Irl. Ccitartna Hiller. die mit ihrem nickt sonderlich großen, aber sympathi schen Sopran Lieder von Schubert, Mozart und Blumer jun. sang, wofür sie lebhaft applaudiert wurde. Herr Wilhelm Leh - nert vom Herzog! Hoftheater tn Altenbing bewies mit dem temperamentvollen Vorträge der Ansprache Wolframs auS Wag- nerS „Tannhäuser" („Blick'Ich umher") vor allem ein sehr schätzens wertes Material, dem es nur in der Höhe an der rechten Noblesse in der Tongebung fehlt, ein Manko. Vas auch in den Liedern selbst bei einem geschickten „Decken" nicht ganz zu überhören war. Warum der innge Künstler übrigens gerade zwei der undank barste» Lieder vo» Hnoo Wolf — den.Tambour^ kann übrrkauvt nur Wüllner wirksam vortragen — gewählt, ist unerfindlich. Es muß ja nicht immer Hugo Wolf gesungen werden. — Eine alte Bekanntschaft erneuerte man mit Frl. Susi v. d. Osten, die kurze Zeit an unserer Hofbühne tätig war, um dann fünf Jahre erfolgreich am Stadttheater zu Bremen zu ivirken. Die junge Dame hatte sich für Baumbach zur Spruchsprecherin aufgeworfen und las ganz allerliebst, wenn auch stimmlich nicht gut disponiert und mit zu großer Abhängigkeit vom Buch einige reizvolle Stücke deS Schessel-Schülers. Als letzter in der Reihe der Mitwirken den — beileibe nicht seinen künstleriichen Qualitäten nach! — ist Herr Blumer iiin. zu nennen, der uns einige Ueberraschnng bereitete. Er begleitete nickt nur außerordentlich geschmackvoll — selbst de» schwierigen Wolffchen „Sänger" und das schöne „Hcimat- gedenkeii"-Duett von Cornelius —, sondern zeigte sich mit dem Vortrage der Schumauiischen „Novellette" und einem Saloustück von Godard auch als Solist, der sich sehr wohl hören lassen kann Von seinen Liedern ist in dem „Traum" und in der nur vielleicht zu überladenen Vertonung des entzückenden „Ganz im Geheimen" — Königsbrun - Schaup heißt der Dichter! — die stärkste Stimmung. Von Rechtens wurde der innge Pianist ebenfalls mit ebenso reichem, wie herzlichem Beifall gefeiert. IV. Dritte Deutsche Kunftgewerbe-Ansstetlnng. in. Kirchenk'Unst und FriedhofskUn st. ll.) Die Versuche, auch die Fortschritte der kirchlichen Kunst aus Ausstellungen zu zeigen, sind keineswegs neu. Schon aui der Berliner Iubiläums-Au sste llung vom Jahre 1886 war eine vollständige Kirche zu sehen, die nach den Plänen des damals als Kircheiibouer hochangeichenen Ged. Regierungsratü Prof. Johannes Oben hergestellt «war, und Modelle zu künst lerisch wertvollen Friodhofsdcnkinälern wurden sowohl in Mün- chen, als auch unlängst in Wiesbaden gezeigt. Ader eS rvar der Dresdner Ausstellung Vorbehalte», die früheren Unter nehmungen dieser Art in einem weit größeren Maststabe zu 'wiederholen und dadurch eine Reihe von kunstthcoretiichen, archäologischen und kirchlichen Fragen, die seil Jahren Archi- »e.H. Geistliche und kirchlich gesinnte Laien eifrig HMästiat haben, aufs neue in Flust zu bringen. Gleichzeitig aber er- weitert die Dresdner Ausstellung das an uns für sich schon schwierige Problem, indem sie nicht blost, wie das früher oer Fall «war, über die Frage des protestantischen Kirchenbann eine Verständigung hcrbeisühren will, ionoern auch die bisher unseres Wissens in der Oessenrüchkeil noch kaum bebandelte Frage auftoirit, ob die moderne Kunst auch für die Zwecke des katholisch«! Kirchcndieiistes «brauchbar aemachi «nerven könne. Vermutlich wird ein großer Bruchteil des die Ausstellung besuchenden Publikums, das auf Vie Ausnahme zweier kirch- sicher Räume und einer Frievbossanlaae in ibrcn Rahmen nicht vorbereitet ist und doch sofort bemerkt, daß gerade diese kirch- liehe Abteilung von oen Leitern der Ausstclllina in den Vorder grund gestellt ist, anfänglich über die Betonung dieser Aufgabe nicht wenig stutzen. Alle diejenigen, die jahraus, jahrein in keine Kirche gehen und sich um kirchliche Fragen nur kümmern, wenn sie sich etwa 'bei Taufen, Trauungen. Begräbnissen und anderen konventionellen Anlässe» durch die berrickienvc Sitte dazu genötigt sehen, werde» vielleicht sogar dieie kirchliche Ab teilung für überflüssig .in'sehen und sehr bald mit ihrer Be trachtung zu Ende kommen, «sic in dieser Beziehung um zustimmen und einen Einfluß aus ihre kirchliche Haltung aus- z ii übe ii, das ist jedenfalls von der AussteilungSleituiig nicht im mindesten beabsichtigt worden. Für sie waren auch hier nur ästhetische Gesichtspunkte maßgebend, d. h. vor allem das Be dürfnis der Architekten. Maler und Bildhauer zu zeigen, daß sie im slandc seien, ohne beständige Wiederholung der geschicht lichen Stile etwas Neues und Eigenes zu leisten, das die licb- gewonnenen Gewohnheiten und -die von der kirchlichen Liturgie geforderten Bedürfnisse nicht nur nicht verletzt, sondern sogar befriedigt. Die Schwierigkeiten, die «chon an und »ür sich in der Eigenart vieler Ausgabe liege», wurden aber hier in Dresden noch bedeutend durch den Umstand vermehrt, daß man sich «lenötigl sab, dem aeaebenen Raum Rech nung zu tragen. Der große Ausstelliingssesk'aal, der bisher noch jedesmal in der einen oder anderen Weise umdekoriert oder durch Neubauten umgetvandelt werden mußte, um überbaupc brauchbar zu werden, sollte dazu dienen, um einen katholische» und «inen protestantischen Ktrckenraum aukzinoch««». »»» 'Ä ' L 'M »sz iss ei 4 W N ZU i-U. 's--'» ' «UMS HZ HZ « N « -g > 'ik! st« hl .«>>< «
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