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A-en-Aussabe V. Aahrmm-. »-.IM -««<«, 24. ovober ivso Lraötanlckirtlt: Nackirtcktten Uretden Sernjprccher-Lammeluummer: ib-44 Nur >ür Nacht, elprLche: Nr. rovlt Schrlftleitung u, HauptgelchttsltsteNe: Dresden-A. t, Martenilrabe »«/es Gegründet 18S6 DeiugSgebützr bet tigltch »we.maltger Zustellung monatlich ».40 Mk. ieinichliebUch »o Psg. iür Drigerlotzn», durch Postbezug ».4« MI. einichlteßlich »6 Psg. Postgebühr lohne Postzuftellung««ebühr> bet 7mal wöchentlichem keriand. iiinzelnummer tv Psg. Anzelgenpreiie: Die etnipaltige so mm breite Zelle SS Psg., sür auiwört» 4« Psg. ftamtllenanzeigen und Ltellengesuche ohne Rabatt l» Psg., auberhalb »» Psg., die so mm breite Rellamezcile so« Psg., austerhalb Sö(> Psg. Liierten. gebühr so Psg. Nuswürtige Aultrstae gegen PoranSbezahlnng Druck ». Vertag: Liepich ck Reicharbt, Dre«den.Pofticheck-1ito. io :« Drctben, Nachdruck nur mit deutl.Lmkltenangabe lDreidn. Nachr.i zulästtg. Unverlangt« Tchrtilltücke werden »ich- aulbewahrt Brauns Sanlerungspläne für Preußen Renn Schuljahre - Ausweisung ausländischer Wanderarbeiter - 40 Stun»en Woche mit Zwang vrodlmelilung verltner SvdrUNoltuug Berlin, 24. Oktober. Der preußische Ministerpräsident Braun hat dem Reichskanzler Brüning in einem Schreiben ein Programm nnterbreitet. das Preußen durchzusühre» be absichtigt. Der Inhalt dieses Programms ist von größter und einschneidender Bedeutung. Einmal soll die Schulpflicht um ei« Jahr verlängert werden, also bis zum IS. Lebensjahr. Dadurch will man d!e etwa 250 090 Schulkinder, die an sich zu Ostern die Schule verlassen und ins ErwerbSlebeu eiutreten mürben, vom Arbeitsmarkt sernhalten. Di« Sinder sollen in dem iu Aussicht genommenen neunten Schuljahr auf Fach- oder Berufsschulen itbergestihrt werde«, so hast jedes Sind in diesem Jahre bereits eine gcw'sfe theoretische Rerussansbildnug erhält. Iu amtlichen prenstische« Kreisen glaubt man nicht, daß hierzu wesentliche Mehr ausgaben notwendig sei« würde«. Man verweist daraus, daß infolge der starken Senkung der K'nderzahl die Rernss- und Fachschulen schon jetzt nicht voll in Anspruch genommen seien. Ausgenommen sollen diejenigen Schulkinder bleiben, die sich dem landwirtschaftliche« Berufe zuwenden. Ferner kommen solche Sinder nicht in Betracht, die an sich scho« ein« längere SchulauSbildung geniesten. Ei» »weiter Punkt diese» preußische» Programms ist die vollkommene Ausschaltung der ausländischen Wander arbeiter, die iu verschiedenen Betrieben der Grost- landwirtschaft, besonders im Zuckerrübenbau, Ver wendung finden. Die Ziffern der ausländischen Wander arbeiter werden an zuständiger Stelle auf etwa 80 NW be rechnet. Auch um diese Arbeitskräfte soll der Arbeitsmarkt entlastet werdeu. Der einschneidendste Vorschlag, den die preußische Regierung macht, ist jedoch der, daß in Zukunst Betriebe erst dann Entlastungen von Arbeitskräften sollen vornehmen dürfen, wenn sie ihre Arbeitszeit aus eine Vierzig stundenwoche gekürzt haben. Der letzte Punkt kann natürlich in Preußen nicht allein durchgesührt werden, sondern ist ledig, lich Reichssache. Die Arbeitgcberorganisationcu haben be kanntlich scharf gegen diese Pläne, die nur zur weitereu Be lastung der Betriebe und zu deren Unrentabilität sühren müßten, protestiert. Hinsichtlich der Heraussetzuug der Schulpflicht um ein Jahr wird aber, wie uns versichert wird, Preuße« auch selbständig vorgehen. Das stabil»« brrSt bm ReiMaiMall vradtmolckuug uuovror AorUuor Svdrtllloltuug Berliu, 24. Okt. Das Neichskabtnett tritt heute nachmittag zusammen, um erstmalig in die Beratung des ReichshauS- haltplanes für 1031 einzutreten. Die Kabinettsberatun. gen dürsten angesichts der Schwierigkeit der Materie eine ganze Anzahl von Tagen in Anspruch nehmen. Brüning kommt am 3«. Oktober nach Dresden Dresde«. 24. Oktober. Bo« der Rachricht«, stelle i« der StaatSkauzlei wird «nS mitgetellt: Wie verla«tet» wird der Reichskanzler für Dienstag, den 28. Oktober, die norddeutschen kleineren Länder zur Besprechung über die Finanzlage nach Berlin eiuladen. Für den geplanten Besuch bei der sächsische« Regierung in Dresden hat der Reichskanzler Donnerstag, den SO. Oktober, in Aus sicht genommen. Wie uns hierzu unsere BerlinerGchrist- leitung ergänzend drahtet, ist der Neichsfinanzminister Dr. Dietrich-Baden, wie sein Miuisterbüro mitteilt, in der Lage» au diesem Besuch teilzunehmeu. AiMhmmg brb Berliner LoWambles? vraklwolcknug aunoror Aorltuor SolerUtloltuug Berliu, 24. Oktober. Im NeichsarbettSministerium sind, wie bereits gemeldet, am Donnerstagabend die Verhand lungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern nach einer säst sechsstündigen Aussprache unterbrochen und vertagt worden. Es handelt sich, wie versichert wird, nicht um einen Abbruch der eben zwischen den Parteien wieder angekniipften Be ziehungen, sondern um eine Pause, die allen Beteiligten Gelegenheit geben soll, zu prüfen, ob sich eine Einigung schassen läßt. Daß es diesmal um mehr als um die Er reichung rein wirtschaftlicher Ziele für beide Parteien geht, bewies bereits die Intervention des Reichs kanzlers am Donnerstagvormittag. Auch in den Ver handlungen im ReichsarbeitSministcrium hat die Politik eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Der Neichsarbeitsmtnister hat im Laufe des heutigen Vormittags dem Reichskanzler über den Stand der Ver handlungen Bericht erstattet. Von der Linkspresse ausgegebene Sensations- m eldungen, bah eine allgemeine Aussperrung in ganz Deutschland für die Metallarbeiter drohe, wird von zuständiger Seite als abwegig bezeichnet. Richtig ist lediglich, daß nach einer Mitteilung vom Deutschen Metall- arbettcrverband im Bezirk der ostdeutschen Indnstriellen- vcrcinigung, der die Gebiete Pommern, Ostpreußen. Branden burg und Schlesien umfaßt, sowie in Sachsen und im Bezirk Bielefeld am 81. Oktober 1080 die Tarife in der Metall- industrte ablaufen, wodurch sich die Front der ArbeitSkömpse erheblich verbreitern wird. In beteiligten Sreifen wird die Sachlage im allgemeinen als sehr ernst bezeichnet. Die Arbeitgeber verweisen darauf, daß die LobnsenkungS- aktion einen wichtigen Tell des gesamten Wirtschafts, und Finanzplanes der Retchsregterung darstellt und daß es des- halb nicht angängig sei, in dieser Frage nachzugeben. «entrollt Oder btt kommmmlr AnlkibtwlrWaft Reue Richtlinie« der Beratungsstelle vratztiLvISuug unooror AorUnor Sokriltloltuug Berlin, 24. Okt. Anfang nächster Woche wird der von der letzten Länderkonferenz eingesetzte Ausschuß zur Beratung der Richtlinien der Beratungsstelle sür kvmmu- naleAnlethen zusammentreten. Diese Richtlinien weisen gegenüber dem ursprünglichen Entwurf eine Reihe von Aenderungen auf. So soll die Beratungsstelle, die sich aus einem Vertreter von den « 0 mmuue « zu bestellenden Sachverständigen ergänzt werben. Dieser Kommunaloertrctcr soll nur bei An- lethcsragen gehört werden, jedoch nur soweit sie den Jnlands- markt betressen, dagegen nicht, wenn es sich um kommunale Ausländsanleihen handelt. Für Ausländsanleihen soll die Genehmigung nach wie vor unter Mitwirkung der Be ratungsstelle erteilt werden, wobei es den Ländern Vor behalten bleibt, die Notwendigkeit und Gründlichkeit des Ver wendungszwecks zu prüfen, während die Beratungsstelle sich mit den Anlcihebcdtngungen zu beschäftigen haben wirb. Die von den Kommunen geschaffenen Kredttausschiissc sollen er halten bleiben und Vorgutachten erstatten. Für Inlands anleihen soll die Genehmigungspflicht der Länder erhalten bleiben oder, sofern sie bisher nicht vorhanden war, eingcfuhrt werden. Vorgesehen ist, daß die Beratungsstelle einheitliche Richtlinien ausstellt, die vor allem die Typen, also die Anleihebcdingungen, vor allem der Nominal- und Real- Zinssätze, umfaßen. Ferner soll die Beratungsstelle berechtigt sein, Anleihesperren auf Zeit zu verhängen oder den Markt zu kontingentieren. Eine Benzvllolomolive ilriaü» »er Weberin «aiastrvvhe? Alsdorf. 24. Oktober. Im Sraukenhans zu Barde»« Hera sind zwei weiter« Verletzte gestorben. Die Zahl der Todesopfer hat sich dadurch aus 2S8 erhöht. Am Freitagvor, mittag fand man den Führer einer Beuzollokomotive tot auf. Dadurch kommt jetzt der Verdacht aus, daß eine Benzolloko motive zur Auslösung der Satastrophc beigctrageu habe« könnte. Am Donnerstag fand man aus der 900-Meter-Sohle einen Grubenhund, an dessen Wände ein junger Bergmann folgende Abschiedsworte geschrieben hatte: „20. Oktober 1980. Joseph Fuchs, geboren 14. Juni 1910. Wenn ich hier nicht mehr herauskomme lebend, dann grüßt mir den lieben Vater, Geschwister und auch meine lieben Verwandten und Bekannten. Ich gehe zur Mutter. Lebt wohl." Die Aufräumungsarbeitcn in dem zerstörten Ver waltungsgebäude sind soweit fortgeschritten, daß ein Büro raum sreigelegt werden konnte, in dem sich eine voll ständig erhaltene Kartothek mit den Namen der aus dem Schacht beschäftigten Arbeiter befand. Da bisher die Fest stellung der Opfer der Katastrophe infolge des Fehlens ein wandfreier Unterlagen außerordentlich erschwert war, kommt diesem Fund besondere Bedeutung zu. Die Arbeiten über und unter Tages werden mit sieber- hastem Eiser fortgesetzt. Die Pslichttreue und AufopserungS- freudigkett, mit der die Mitglieder der Bergung»- und Sanitätskolonne« sowie die freiwilligen Helfer gearbeitet haben, wirb allgemein besonders hervorgehoben. Jetzt sind Fälle bekannt, in denen an dem Rettungswerk Beteiligte unter größten körperlichen Anstrengungen und trotz un geheurer psychischer Beanspruchung durch die fürchterlichen Eindrücke der Katastrophe 48 Stunden, ja noch mehr, fast ohne Erholungspause burchgehalten haben. Halbmast am Tay -er Beerdigung Berlin, 24. Okt. Aus Anlaß der Beisetzung der Opfer deS Grubenunglückes bet Alsdorf setzen nach Anordnung der Neichsregierung und der preußischen Staatsregierung die öffentlichen Gebäude in Preußen am Sonnabend die Flagge» auf Halbmast. Der Evangelische Oberkirchenrat der Alt- preußischen Landeskirche hat angeregt, daß während der Trauerfeier morgen vormittag im ganzen Gebiet der älteren preußischen Provinzen die Glocken geläutet werde« sollen. Gtn Sachse unter -en Opfern Bei dem Grubenunglück ist auch ein Sachse umS Lebe« gekommen. ES handelt sich um den früher in ArnSdorf ansässigen Wilhelm Dröge meyer. Er ist bei JsolierungS» arbeiten im verunglückten Schacht nmgckommen. Drögemeyer hinterläßt seine Fra« mit fünf unversorgte« Sinder«. l«o rote durch eine Ueberfchwrmmung Dampico (Mexikos, 24. Oktober. Die Militärbehörde erhielt aus der Ortschaft Chapopvenunez die Meldung, daß bei den Ueberschwemmungen, die in dem ganzen Bezirk Nayartt großen Schaden verursachten, über 100 Per sonen umgekommen sind und daß der ganze Ort nahezu völlig zerstört ist. Graf v. ^nlrkrenth übernimmt die Führung des Taudbundes Graf ». ^alrkrruth der al» Jtachfolgor Schl»lo» lpräfldeut,» d»» lX»Ich»lanI g,schLft»fSßr»«dm» laudbunb», gowäßlt wued« ^arl Hepp Veästdout so» LKilch-laadbvud»», Hot lvfol«» bo» Wahl do» Tras-u v. Liatckeoutßfol« Amt n>»d»rg,t»Hl