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kt Ami Telegramm - Messe: ! der Hoden- Wochenblatt pntsmk. n - Rederei serant, Hohen- :zl. Güte, Halt er Stelle sieben. ^r. und Umgegend für Pulsnitz Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 2S5. Verantwortlicher Redakteur Gtto Dorn in Pulsnitz. Druck und Verlag von E. L. Förster'» Erben. Amtsblatt für den Bejirk des Uönigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch. Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Gbersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf - Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Ul.-Dittmannsdorf, m Seidenstoffen -sen. ge Muster. Inserate für denselben Tag sind bis vormittags xo Uhr anfzugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum lo H. Reklame 20 Bei Wiederholungen Rabatt. Alle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Illustr. Sonntags- blatt und landn». Beilage. Abonnement: Monat!, so L, vierteljährlich ,.25, bei freier Zustellung ins Haus sowie durch die Post unter No. sosg ^i z.-zo. Anrts-Blatt -es König!. stmtrgericlits und -es Sta-teatdes 2» palsnitt UtätzllÄ! > ps-sissn. bcrnehme durch e Ofensetzer nach- Uopurutirpn x. Uebernehme 'ung. Wochenblatt er, siluinl , LsutLnsrs^ i-vstzo n - Anzüge, Hoh" »gen und Farben preiswert Ri tschrlstrafc l fort. Kummer en habe», denn nt Langem und wurden die ZM Ausdruck zeigen- en ^aufmerksame Zum Beispiel, Holten mit ans- w, die, besonder? Blanca gewesen, Ganzen hielt sie biuud stand ein ichem Mitgefühl, vnders um den Ich glaubt, sie er zu zerstreuen, hte Blanca, sich aS vermeintliche was über Baron denn von den schon gebracht, so sehr auf das inen, von dem Erfüllung ihres die kindlichen te es hell und sednng folgt.) 54. Jahrgang. Dienstag, den 17. Juni 1902. ' Neueste Greigniste. ^aß eine deutsche Firma sich in China um das Opium-Monopol bewirbt, macht den Eng ländern Kopfschmerzen. ^as Programm der Krönungsseierlichkeiten in London ist nunmehr veröffentlicht worden. Amerika droht ein großer Kohlengruben arbeiterstreik. ^af Waldersee ist von König Eduard zu den Krönungsfeierlichkeiten eingeladen worden. Jubelfeier des Germanischen National-Museums in Nürnberg hat am Sonntag begonnen. deutsch - amerikanische Bewegung zum festeren und allgemeineren Zusammenschluß macht er- ^freuliche Fortschritte. Zum Befinde« des Königs. — Bom Krankenlager König Albert- find Berichte, die Wiederherstellung de- so schwer leidenden Fürsten erhof- gossen, auch bi- heut« nicht «ingegangen. Da« Befinden anhaltend. Wie offiziell erklärt wird, ist ein Grund Annahme, daß eine Katastrophe unmittelbar bevorstehe, M vorhanden, die Lage bleib« aber ernst. Da« Bewußt- hab« der König nicht verloren. Nach d«m Bericht der Ak treten bei der geringsten Bewegung Brustbeklemmungen ^''sadaß di« ftrrngst« Ruhelage einzuhalten nötig ist. Wichtig H baß di« Kröft« sich nicht gehoben haben. Privatmeldun zen Alt», der König liege schwach und teilnahm«lo«, schwer- und leis« stöhnend auf seinem Lager. Nb und zu stzne Stimm« v«rn«hmbar: er verlangt zu trinken ; h Unerträgliche« Gefühl von Durst vermehre seine Leiden. Arzt reicht ihm frische« Brunnenwaffer, ab und zu auch »s Mischung von Wasser und Rotwein. Von anderer wird mitgeteilt, der Magen de« Kranken arbeite gut; ^sächlich Mrd«, ihm nach ärztlicher Vorschrift zubereitetr jAvtzsen zugeführt, wie ihm auch zum The« morgen« leich« . stiergebück gereicht werd«. >ußrrd«m nehme der Patient A »it Vorlieb« Fltischbrüh« zu sich. Hat rr den Wunsch, U^Uch«». so reicht man ihm eine vom Kaiser Franz Joseph Freund, regelmäßig überwiesenen Virginia-Zigarren, dir sidoch «ach wenigen Zügen wieder weglegt. Im ^«»zimmer ist «in Sauerstoffaparat ausgestellt, der in A?V»it tritt, wenn die Temperatur ein Orffnen der Fen- ?>cht gestattet. Vorträge in Gnadensachen nimmt der O »och immer entgegen. Die formell« Ueb«rtragung ipb *nl« d«r Regitrungggeschäft« an den Prinzen Georg beabsichtigt. E« soll nach wie vor der Wunsch de« sei», seinen väterlichen Freund und Verbündeten zu doch ist solcher Besuch vor der Hand völlig au«grschlossen. Klöyllev-rt, 1«. I««t. früh 7 Uhr. lendericht de, „Pul-niher Wochenblatte,".) Am gest Tage und i« der vergangene« Macht Ke. Wajeftöt der König viel geschlafen. Nlahlseiteu wurde« mit wenig regem A*tit ringenamme« «nd waren regelmatzig jAllch kräftig. Im Wesentliche« keine Uer- dr. Fiedler, vr. KeUe. vr. Haffma««. r^idyllenvrt, 17. I««t, früh 7 Uhr. " bricht „Pulsnitzer Wochenblattes".) Mach I," * ***hält«i«mahig ruhig verbrachte« Macht » K»«iS mit mehr Appetit gefrühstückt. Stätigkeit bedurfte gestern noch der Anregung, Anfälle von Ker? aber nicht eingetrete« Die Zahl aal«schlage ist schwankend. ^^5 Hedler, vr. KeUe, vr. Hoffmann, Sibylleuort. »E^och« und länger schon, da die Gefahr aber dem unsere« König« schwebt, liegen di« Schatten ^g« und trüb« Erwartungen über Sibyllenort, und doch wäre kein Ort geeigneter, sorglose Freuve an der Pracht der Natu: und an dem freien Leben inmitten ihrer verschwrnderischen Reize zu wecken. Wahrlich, wer die« reizende Fleckchen Erd« k«nnt, versteht auch die Anhänglich keit, mit der Se. Majestät in jedem Jahre hier einkehrt, um von RegierungSgeschästen und Herrschersorgen Ruhe und Erholung zu finden. Nach der Fahrt durch eine verhältnismäßig reizlose, ebene Landschaft, so lesen wir im „Dresdener Anzeiger", entsteigt man an der Haltestelle Sibyllen ort dem Zuge, um nach ein paar Schritten schon reichlich für Auge und Herz Entschädigung zu finden. Denn unmittelbar jenseit» der Landstraße, di« an der Haltestelle entlang führt, beginnt der Schloßpark, der, hier noch von naturfrischer Waldromantik durchweht, sich über ein« halb« Stund« lang bi« zu dem eigentlichen Sibyllenort hinzieht. Rech« von dem Wege, der un« diesem Ziele näher bringt, öffnen sich zuweilen weite Ausblicke: jetzt ruht da« Auge auf grünen Wiesenmatten, die in der Ferne wieder von dem stundenlangen Waldparke begrenzt sind, jetzt blickt es über die glitzernd« Wasserfläche eine« von rauschenden Wipfeln umsäumten See«, auf dem Schwäne in majestätischer Ruhe ihre Kreise ziehen. Dann tritt der Wald plötzlich etwa« zurück und in der Ferne zeigen fich dem entzückten Auge über den Kronen eine» Herr« lichrn dunkelgrünen Waldgürtel« die klaren, weißen Kon turen de« mächtigen Schloßbaue«, von dessen höchstem Turme die sächsische Königsstandarte im Wind« flattert Wir eilen, um da« Bild, da« wir mit Märchenzauber die Sinne ge fangen nimmt, au« der Nähe zu schauen; nun werden die Anlagen kunstvoller, Wege zweigen recht« und link« ab, um sich im Dickicht blühender Ziersträucher zu verlieren, herrliche Blumenbeete fesseln da« Auge und kunstvoll angelegte Teiche heben durch ihren matten Silberschein die blühende Farben pracht der sie umgebenden Natur. Dann stehen wir vor dem Schlosse, dessen Rückseite un« zugekehrt ist. Da« in herrlicher Pracht von leuchtendem Sonnenschein umflossene Gebäude ist wie da« Windsor Castle in massivem Burgstil mit ragenden Zinnen, mächtigen Seiten, türmen und einem alle« überragenden Mittelturm« erbaut Ring«um zieht sich der engere Schloßpark mit seinen herr lichen Gartenanlagen. Da» Schloß selbst besteht au» einem langen Mittelbau, an den sich im rechten Winkel zwei Seiten- flügel anlehnen. An den «inen Flügel schließen sich im Rechteck die Marstallgebäude, deren Jnnenhof al« Reitbahn dient. Der märchenhafte Zauber, der fich hier erst recht vor dem Beschauer auftut, liegt in der idyllischen Stimmung, di« da» ganze Bild umfängt. Di« wuchtigen Konturen de» mächtigen Schloßbaue« sind auf« glücklichste durch die mit aller Pracht der Natur und Kunst auigestatteten Anlagen de« engeren Schloßpark«« gedämpft. Nicht« läßt hier eine nüchtern« Stimmung aufkommen; im Gegenteil, alle« scheint darauf berechnet zu sein, den Beschaue, all dieser Herrlich- keilen in rin« träumerisch« Stimmung zu versetzen, in der längst entschwunden« Bild« von verschwundenen Schlössern und feenhafter Märchenpracht wieder in der Erinnerung emportauchen. Sowohl auf der von den beiden Seitenflügeln ringeschloffenen Rückseite wie auf der Frontseite de« Schlöffe» wechseln Blumenbeete von seltener Farbenpracht mit weichen Rasenflächen, dazwischen werfen glitzernde Fontänen ihr Wasser in die milde Somme: lüft und hochragende Bäume, die sich, je weiter vom Schloff« entfernt, in immer dichteren Gruppen zusammenschlüßen und nur noch Teile der Hellen Schloßsront durchschimmern lassen, schließen da« ganze Bild ab und rufen den Eindruck de« tiefsten Waldfriedens her» vor, in den man sich willig versenkt, um zu vergessen, daß draußen noch «ine geschäftige Welt hastet und lärmt. Im Mittelbau liegen die Gemächer der königlichen Familie; auf dem Balkon, der die Frontseite schmückt, pflegte der König mit Vorliebe zu weilen. Im rechten Seitenflügel, der der ausgedehntere der beiden ist, wohnen die Kavaliere de» königlichen Dienste«. Auch da« Innere de» Schlosse» ist mit großer Pracht au»g«statt«t ; besonder» die CouloirS de» Mitttlbauk» sind mit wertvollen Gemälden, die die Wände in dichter Reibe decken, mit prachtvollen Waffen- sammlungen und mit kostbaren Geschirren, di« unter Gla« ruhen, reich ausgestattet. Daneben haben andere Teile de» Schlosse» im Innern noch einen echt altertümlichen Anstrich, der dir Erinnerung an vergangene Jahrhunderte wachrust, di« schon üb«r diese» Schloß dahingezogen sind. Ein tragische» Geschick hat e» gefügt, daß die Stätte, di« d«m König so oft schon durch ihre herrliche Naturum- grbung und ihren stillen Frieden Erholung und Erquickung gespendet hat, die»mal Zeuge seine» mit großer Geduld er tragenen Leiden« wurde. E» bünlt dem mitfühlenden Herze«, als trege nun auch ein wehmütiger Schimmer über dem strahlenden Bilde, der wie der goldige Schein, den die sinkende Sonne al« AbschiedSgruß auf eine abendliche Land schaft wirft, in die still« Freude de» Beschauer« bange Weh mut und wortlose Trauer mischt. Wohl scheint hier und da ein Strahl der Hoffnung den Schleier, der den Ausblick in die Zukuntt trübt, zu durchbrechen, aber immer wieder wird der heiße Wunsch, daß fich der Zustand Sr. Majestät untrüglich zum Besseren w«nden möge, betrogen, und wenn di« Schatten der Nacht auf Sibyllenort herabsinken, so kann das bange Herz nichts anderes als das heiße Flehen gen Himmel schicken, daß die Sonne des nächsten TageS noch über dem Glück und der sortlebenden Hoffnung des Sachsen- landeS aufgehen möge. Vertliche ««d sächsische Uugelegeuhette«. PulSnitz. Der hiesigen Polizei ist eS gelungen am vorigen Sonnabend den Brandstifter des im Februar diese» JadrrS in Asche gelegten Mager'schen Gutes, sowie der unlängst darauf abgebrannten Orwald'schen Scheune zu ermitteln. Mehrere Diebstähle und Unterschlagungen, die der jugendliche, noch nicht 16 Jahre alte Paul Sinatsch auS PulSnitz M. S. auSgeübt hatte, führten zugleich aus die Spur, daß dieser Unhold auch obige zwei Feuer angelegt hat Sinatsch diente zur Zeit der Brände im OSWalü'schen und vorher im Mager'schen Gute und ist dadurch mit den Verhältnissen vollständig vertraut gewesen. Er ist gestän dig, beide Brände verursacht zu haben und soll dies nur deshalb cetan Haden, um Feuer zu sehen. Die Nachricht von der Festnahme dieses Bösewichts und das Geständnis fanden allseitig freudige Aufnahme, ist doch damit eine längst gewünschte Aufklärung geschafft und die bisher ! immer noch sich bemächtigende Aengstlichkeit und Unsichcr- !heit unserer Bewohner genommen. PulSnitz. Am vergangenen Sonntag hatte eine Zusammenkunft deS hiesigen JünglingSvereinS mit den Brudervereinen von Radeberg, Großröhrsdorf und Lotzdorf in KleinröhrSdors stattgelunden. Ein reiches Programm war für daS gemeinsam veranstaltete Fest ausgestellt. Anspra chen wechselten mit Deklamationen und theatralischen Aus führungen sowie Musikvorträgen, die von den Mitgliedern der einzelnen Vereine geboten wurden. In jeder Hinsicht kann diese, von He>rn ArchidiakonuS Köhler auS Rade berg angeregte Zusammenkunft als eine sehr wohlgelungene bezeichnet werden, und eS ist gewiß der allgemeine Wunsch aller Teilnehmer, daß sie nicht die letzte ihrer Art ge wesen ist. PulSnitz. Aus das humoristische SesangS-Konzert, welches laut Ins. in dec heutigen Nummer die Mulden- thaler Sänger aus Roßwein unter Direktion des Herrn A. Voigt nächsten Sonnabend Abend in den Räumen de» Hotel „Grauer Wolf" veranstalten werden, wollen wir schon heute besonders Hinweisen. Die Sänger, die hier zum 1. Male konzertiren, sind nach den eingezogenen Erkundigungen über all mit großem Enolge ausgetreten, sodaß auch wir den Besuch deS Konzerte- bestens empfehlen können. — Aus dem auße,ordentlichen Provinzial-Landtage am 14. d. M. in Bautzen wurde mit großer Mehrheit be schlossen, sür die freiweidende Stelle eines AmtShauptmannes für die AmtShauptmannichast Bautzen Sr. Majestät dem Könige an erster Stelle H rrn RegierungSrat v. Kirchbach in Dresden und weiter Herrn LegotionSrat v. Nostitz in Dresden und Herrn BezirkSassessor v Nostitz-Wallw tz in Kamenz in Vorschlag zu bringen. Unsere Stadt war durch Herrn Bürgermeist r Or. Michael vertreten. — Nach den heiligen Regengüssen am Sonnabend, die bIS in die Nacht hinein anhielten, hätte man kaum ge glaubt, daß ein so schöner Sonntag, wie der vorgestrige war, folgen würde. Mit Bangen sahen noch in zeitigen Morgenstunden auSflugSlustige Menschen zu dem wolken- dedeckten Himmel empor. Sie wurden in ihrer Hoffnung auf gute» Wetter nicht betrogen. Sieghaft durchbrach die Sonne den Wolkenschleier und lockte Hunderte von Spazier gängern hinaus in die jetzt im höchsten Blumenschmuck prangende Natur. Manch Blümlein mußte sein Leben lassen, damit eS die Wohnungen der Menschen schmücke oder an dem Busen der Jungfrau, an der Brust des Jüng lings sein Leben lasse. Auch der vorgestrige Tag erwieS eS : Aus einen trüben Morgen Da folgt ein lichter Tag Der seinen Zauber breitet Hin über Feld und Hag.