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V2. Jahrgang. AL »SO. Sonntag, »1. Oktober 1917. Fvnsprichrk-Sammelmimmer: »»»41. »du für AachtgrjprSch,: »0SU. /<5 >»tz »t^LV. «m> «epsch » «r«ch«»« t» Dtt-L«». ! Anz°ig-n-P«isLNLS.»!'«AALb^^ Nachdruck mir m» dr»»ich«r OuallraanUrt« c.Dreadner Nach,.') pllckgl»- - Unvrrlanp« Echrtststück« «r»«n nicht »ufdewihrt. Kostüms SIscfislsin MI«tn,ff«r 8trnöo lS, Alsunstrnko I, Xsrevizllorfsi- 8lrssss 5 Nsut-VIslÄACOsrne KunslausslsllunL ^mil Meklsb k>lli!ipp Kolli c-ünod«) SomLIct« Otto l»>on°»»«,) rslobnungen u Srnpklk „OSAlo»»«»" bleicht Oesiclit unci tläncke in kurrer 2eit rein veiü. Vlsirkssm erprobt« unsckLcklick« dlittel gegen un schöne Hautfarbe, Sommersprossen, Leberflecke, gelbe blecke, ttautunreinigkeiten. ncbt „Qdilo^o" in luden. I-chHvei»vresckeo. Meder S8M Tonnen an der Westküste Englands versenkt. S«te Fortschritte unserer Truppen aus DagS.- Die RSumung Petersburgs.- Schwierige Lage des russischen Kabinetts - Ser Kaiser Sber unsere Veziehungeu -ur Türkei. — Slue neue Kriegszieirede Vainlevds. — Die Konservativen sür einen guten Friede«. Der deutsche Abeudbericht. «erliu.ro. Okt„ abends. -Amtlich. W. T. v.j ander» wechselnd starkes Feuer; nordöstlich sonS seit mittag wieder ledhaster Artilleriekampf. V ^ » s» Fl. Soiffoo AnfDa elä, s seit mittag wieder g » gnte Fortschritte, »zedouie« scheitei i» Ma lch des Ochriba-Gecs. scheiterte» sr«»»h-sch« Augrissc 38VVS Br.'Keg.'Tonneu erneut vernichtet. verli«, W. Okt. lAmtlich-s LinS «nserer Unter» s«doote, Kommandant Kapitäuleutnaut Ieß. hat an der Westküste Englands ««nerdingS sechs Dampfer, eine« Segler, zwei Fischerfahrzeng« mit rund 88 000 Brntto»«e»ifter»ro«ne» vernichtet, und zwar «i»e» englische» Hilfskreuzer vom «nSsehen der „Satnr- «in". vier grobe bewaffnete englische Dampfer, einer davon vv« «ussehe» do« ^llvr " eine« englischen Dampf «r^>Reg .To:f. ferner ei , . scheinlich „Carnovie" sLSSS Br^Reg.»To.j «nd zwei eng» lisch« Fifcherfahrzenge. US. T. B l Der Chef des «dmiralstabeS der Marine. deßmelchisch-siMrischer striegrdericht. wie».«. Oktober, «mtlich wird »erlantbart: «estlich deS Vchrida-Sees scheiterte ei« fra»,ö» «Ae» ««griff im zusammeugcfabten Feuer der Batterie« der Verbündete». Sonst nichts zn melde«. IW. T. v.f DerEhesdrSGeneralstab». bar rrommlkeaer d« Milliakden. Unser glS«ze«der 7. Kinanzsieg. Dt« genmltigr finanzielle Kraftleistung, die das deutsche Volk wiederum mit der 7. Kriegsanleihe vollbracht hat, ist ein weithin leuchtende» Feuerzeichen, das allen unseren Feinden die ««gebrochene und unzerstörbare wirtschaftliche Obrnachr Deutschland» verkündet. Man sollte meinen, daß dies« un. zweideutig« Antwort der deutschen Nation auf alle die Kniffe und Pfiffe, alle die Ränke und Schliche, womit die Leiter der große« internationalen Sügenfabrtk der Entente «n» einzuschüchtern und den Erfolg der Anleihe zu hinter- treibe« suchte», endlich ihre Wirkung tun und auch die hart- gefotteuste» «nb verdlendetsten Anhänger de» Vernichtung», kriege» gegen Deutschland davon überzeugen müßte, datz ihr ga«ze» Sinnen und Trachten vergeblich ist und baß eher die sämtlichen Reiche unserer Feinde in Staub und Asche sinken werden, ehe wir bi» an die Schwell« drr wirtschaftlichen Er» schSpfung gekommen sind. Wer da» Gebaren unserer Geg ner in den letzten Wochen genauer beobachtet«, konnte nicht im Zweifel darüber sein, daß «in planmäßige» Spiel ge- trieben wurde, um den gebefreudigen Willen der deutschen Staatsbürger zu lähmen und die Zeichnungen auf die An- leihe tu» Stocken zu bringen. Die geflissentlichen Gerüchte, die von französischer Sette in die Welt gesetzt wurden, bas; wir bi« Pariser Negierung mit den unwürdigsten Frieden», ««geboten förmlich überschüttet hätten, dienten offenbar diesem Zwecke. Sie sollten den Anschein erwecken, baß Deutschland einfach nicht mehr könne, daß ihm der Atem au»»ugehen drohe und daß e» daher keine« Sinn Hab«, wenn die Deutschen sich um die Aufbringung der Mittel zur Fort führung de» Kriege» noch sonderlich bemühten. Ebenso war i« England et« auffälliger plötzlicher Umschwung in der Hal. tun» der Presse zu verzetchnen. Alle Krieden-erörtrrungen hatte« wie aus Kommando a«fgeh0rt, alle Hinweise auf die Gefährlichkeit de» Unterseeboot-Kriege» und auf die unbeug. saure Widerstandskraft Deutschland» in militärischer und wirtschaftlicher Hinsicht verschwanden au» de» Spalten der Londoner Blätter, und in gemeinsamem Chore hörte man nur noch von drr Erschöpfung -er deutschen Mannschaft», reservon und Rohmaterialien, von unseren ungeheuren Brr« lüfte«, von unserer bedrohlichen innere« Unzufriedenheit. Da» alle» war natürlich zum Teil auf die Aufpettschung de» ft«<e»d«n Mut,» t» den eigenen Reihen berechnet, zielt« zuw ander» Teil aber auch fragkvücharanf ab. die Stimmung tü Deutschland selbst zu brücken und da» Ergebnis der Anleihe in ungünstigem Sinne zu beeinflussen. Nun. die unbelehr- baren Rechenmeister in London und Paris haben wieder einmal falsch gerechnet. Genau da» Gegenteil von dem, was sie erhofften, ist eingetreten, und da» deutsche Volk hat richtig erkannt, baß nach den peinlichen innerpolitischen Vorgängen der letzte« Zeit ein« besonder» grobe eindrucksvolle Kund gebung nötig war. die. mit drr ganzen moralischen Wucht einer gewonnenen Schlacht wirkend, alle feindlichen Jll"sio- neu und Intrigen jählings zerrib, baß sie wie zerflatternde Nebelfetzen vor dem sieghafte» Sonnenlichte davonstiebe» muhten. Wenn bet unseren letzten innerpolitischen Kämpfe« ein grober Teil b^r Wortführer sich gebärdete, als habe er ganz und gar vergessen, in welcher Lage sich da» von mächtigen Feinden uMdrSute Deutsche Reich auch im vierten Krtegs- tahre »och befiudrt. batz der Friede nur durch immer neße kräftige Schläge gegen die feindliche Uebermacht erreicht werden kann, sh hat da» deutsche Volk tn seiner Gesauä- heit durch da» Ergebnis der 7. Kriegsanleihe gezeigt, bäh e» sich tm Grunde seiner Seele durch den inneren Streit und Hader nicht beirren und verwirren läßt, sondern nach wte vor genau weih, um was es sich handelt: um das nationale Dasein des Deutschen Reiches. Was die Feinde uns antun wollen, wenn sie unS tn ihre Ge walt bekommen, haben sie klar genug ausgesprochen: ihre wirklichen und wahrhaften Kriegsziele sind die Zertrüm merung Deutschlands und seiner Bundesgenossen, di« Ent thronung und Verbannung des Kaisers, die Auslieferung der deutschen Flotte, die Auflösung des deutschen Heeres und die Hcrabürückung der deutschen Arbeitskraft auf ein Niveau der äubersten Ohnmacht durch Entfesselung des Wirtschaftskrieges nach FrtedenSschluß und durch die Auf erlegung von Kriegsentschädigung von ungezählten Milli arden. zu deren Abtragung wir sahrzchntelang für unsere Gegner fronden mühten. Politisch, militärisch. Wirtschaft- lich und kulturell sollen wir dem Untergang« geweiht wer den. Darauf arbeitet der Bielverband hin. und im Scheine der düsteren Brandfackel dieser schnöben und verruchten Absichten unserer Feinde ist der deutschen Nation das Bcr- ständnis dafür aufgegangen, dab bas Schicksal des Volkes zugleich das Schicksal jedes einzelnen Volksgenossen ist. dab alle Kreise und Schichten unserer Nation das gleiche bren- wende Interesse daran haben, mit allen Mitteln die feind- ltchen Pläne zu durchkreuzen und zuschanden zu machen. DaS bat insbesondere auch die deutsche Arbeiterschaft be- griffen, die tn ihrer überwältigende» Mehrheit völlig davon durchdrungen ist. dab ein Steg unserer Feinde gleichbedeu tend wäre mit der Bcrntchtung unserer Industrie und unseres Handels, und datz dann auch der deutsch« Arbeiter von seiner gegenwärtigen hohen Lebenshaltung tn geistig- sittlicher und wirtschaftlich-sozialer Hinsicht erbarmungslos tn den Abgrund des Elends hinabgeschleudcrt werden würbe. Jeder Deutsche ist heute ganz von dem Bewutztsein er füllt: »Das Schicksal deS Volkes ist dein eige ne»!-, und wie tief diese Erkenntnis überall wurzelt, da von gibt unser 7. Ftnanzsieg ein beredtes Zeugnis, dessen Sprache ihren Eindruck auch auf feindlicher Seite unmöglich verfehlen kann. Dtese Anleihe ist eine machtvolle Bckräf. tigung de» Kaiserwortes: »Dennoch!" Mögen unsere Feinde auch noch so sehr toben und lärmen, mögen sie sinn verwirrende Massen von Eiken und Menschen gegen un» anwerfen, wir werden dennoch fest bleiben und den end. lichen Sieg gewinnen. DaS sagt die 7. Kriegsanleihe mit Flammenschrtft. Wo gibt e» noch einen Deutschen, der sich durch da» von feindlichen Agenten erfundene Schlagwort: „Wer Kriegsanleihe zeichnet, verlängert den Krieg" blenden und betören ließe? Wir wissen heute alle, datz e» nur noch ein Mittel gibt, den von unS allen ersehnten Frieden in möglichst kurzer Frist zu verwirklichen. Diese» einziae Mittel ist der endgültige Sieg, und der kann wiederum nur errungen werden, wenn wir der Obersten Heeres leitung all« zu einer energischen Fortführung be» Kriege» notwendigen Mittel tn ausgiebigem Matze zur Verfügung stellen. Unsere ehrliche FriebenSberettschaft haben wir bi» zum Ueberdruh. bi» »nr Schädigung «nserer eigenen Jnter- «ffsn-MfWM». «Üb ÄichG dafür geeniktnl» -Sohn und» Spott, nicht» al» eine immer tollere Kriegshetze von seiten unserer Feinde. Dämit muß es nun vorbei sein, und vom Frieden darf nicht eher wieder geredet werben. alS bis unsere Gegner unS selbst auf diskutierbarer Grundlage Friedensverhandluugen anbieten. Dab dies der uuer- schütterltche Wille des deutschen Volkes ist. mögen sich die Priester des Hasses nnd der Vernichtung, dte sich gegen unsere nationale Existenz verschworen haben, die Llood George, Asqutth, Potncar«, Wilson und Genossen, aus dem Ergebnis der 7. Kriegsanleihe mit allem Nachdruck gesaat sein lassen. DaS deutsche Volk ist zum äubersten entschlossen, um seine Selbständigkeit und Freiheit unter alle» Um- stäirden zu behaupten und seiner Arbeitskraft den ihr ge bührenden wirtschaftlichen Spielraum ln der Welt gegen alle feindlichen Bedrohungen zu sichern, und Harum ver einigt es das Trommelfeuer seiner Milliarden mit dem sei»« Kanonen, um allen seinen Feinden so lätige zuzu setzen. bis sie einsehen, datz eine Nation von 70 Millionen nicht unterzukriegen ist, dah ein Kulturvolk wie das deutsche aus seiner natürlichen hervorragenden Stellung in der Welt nie und nimmer verdrängt werden kann. Die jetzigen 121/s Milliarden fügen — des sind wir sicher — einen neuen Eckstein in das Gebäude des kommenden deutschen Friedens ein. Sie bringen uns diesem Frieden um einen wesentlichen Schritt näher, weil sie allen.unseren Feinden die Erkenntnis einhämmern, dab es für das deutsche Volk nur noch eine einzige Richtschnur gibt, nach der eS unbeirrt handeln mutz und wird: Im Anfang war die Tat! Ser Besuch des Kaisers in der Türkei. Berlin, 20. Oktober. Die an militärischen und land schaftlichen Eindrücken überreichen Tage, die der Kaiser als Gast des Sultans auf türkischem Boden verlebte, fanden ihren Abschluss in einem Fest, das der Sultan seinem Gaste in Dolmabagtsche gab. und bei dem eindrucksvolle, ^von starker Zuversicht an den Erfolgen der gemeinsamen Sache getragene Ansprachen zwischen dem Kaiser und dem Sultan gewechselt wurden. Besonderen Eindruck machte es, als der Kaiser dem Sultan die Gefangennahme von über 10 000 Russen auf Oese!, sowie die Nachricht von der ganzen Tragweite unserer Erfolge im Golf von Riga Mitteilen konnte. Die Tage des Kaiserbesuchcs und des ge meinsamen Gedankenaustausches sind in jeder Beziehung fruchtbar gewesen und werden der noch vor uns liegenden Zeit des Krieges, sowie der kommenden Epoche gemein samen friedlichen Schaffens zweifellos zugute kom men. -W. T. B.) Sine Rede de- Kaisers. Konstautinopel. 18. Okt. -Meldung der Agence Milli.) -Verspätet cingetrosfcn.) Bei dem Festmahl in Dolma- bagtschc antwortete der Kaiser auf den Trinkspruch des Sultans: Ew. Majestät sage ich für die freundlichen Worte und das Willkommen meinen aufrichtigen Dank. Es war mir ein Herzensbedürfnis, nach all den Geschehnissen der letzten Jahre, Ew. Majestät, meinen erhabenen Freund und Ver bündeten, in der unvergleichlichen Hauptstadt des vsmn- nischen Reiches besuchen zu dürfen, um so die Gefühle treuer, Waffenbrüder lich er und bun des- freundlicher Gesinnung, die mich und mein Volk, dem edlen osmanischcn Volke gegenüber beseelen, persönlich zum Ausdruck zu bringen. Mit Freuden bin ich daher der gütigen Einladung Ew. Majestät gefolgt. Gestern mar eS mir vergönnt, an der Stätte zu weilen, wo die osma- ntsche» Streitkräfte zu Wasser und zu Lande in helden haftem Kampfe unvergängliche Ruhmestaten vollbracht, den Anschlag der Feinde auf das Herz des Reiches siegreich vereitelt und unserer gemeinsamen Sache einen Dienst von nicht zu ermessender Tragweite geleistet haben. Mit Bewunderung und Dankbarkeit sah ick, welcher Schwierig keiten die oSmanische Tapferkeit und Zähtgkett Herr zu werden wußten: Anafarta, Artburnu und Sebb-ul-Bar werden für alle Zetten Ruhmesblätter bilden tn der au Grotztaten so reichen Geschichte der osmanischen Armee. Zu einer solchen Armee durch meine Ernennung zum Felbmarschall in persönliche Beziehung getreten zn sein, ist mir eine solche Freude und Genugtuung, für die ich Tw. Majestät hier nochmals meinen besonderen Dank aussprechen zu dürfen bitte. Binnen kurzem fährt sich zum dritten Male der Tag, da das türkische Reich, durch Freund- schaft und gemeinsame Interessen schon so lange mit uns verbunden, »ur Verteidigung seiner heiligsten Güter an