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— Die Gesamtkosten für den B>u und die innere Ein- ftilbjslm sionkektisn — Der langjährige Kassierer der Aachen-Münchener Feuerversicherungs-Gesellschaft Paul Rudolf Obst, aus Anna- berg gebürtig, unterschlug in den Jahren 1909 bis 1911 zum Schaden der Gesellschaft nach und nach 30 000 Mark. Er wurde flüchtig, stellte sich aber infolge Mittellosigkeit selbst der Behörde und wurde vom Landgericht Dresden zu 3 Jahren Gefängnis rind Sjährigem Ehrenrechtsverlust verurteilt. — Sonnabend abend kam es in Metz wiederum zu Ausschreitungen. Zwei einheimische junge Leute ge rieten auf der Römerstraße in einen Wortwechsel mit Uuter- osfizieren. Es sammelte sich eine große Menschenmenge an. Schutzleute mußten schließlich einschreiten und nahmen die beiden jungen Leute fest, wobei aus der Menge aufreizende Rufe ertönten. — Wo laß ich mich versichern? Sehr zweck mäßige, zum Teil ganz neue Formen in der Lebens- und Kuldeiversicherung hat die Lebensverfichcrungsbank „Arminia" in München cingeführt. Ihre neue Lebensversicherung ge währt beim Ableben in den ersten 5 Jahren die doppelte und beim Tode in den nächstfolgenden 5 Jahren die Versiche rungssumme. Doch kann dabei der Fall der Erwerbsunfähig keit (Invalidität) mit eingeschlossen werden. — Die Aussteuer- und Mitttäldienstkosten-Versicherung ist so gestaltet, daß auch bei vorzeitigem Tove des Versorgers (Vaters) die Versicherung ohne weitere Prämienzahlung in voller Höhe in Kraft bleibt. Die „Arminia" verfügt über ein Gesamlvermögen von rund 55 Millionen Mark und einen Versicherungsbestand von ca. 212 Millionen Mark. Mäßige Prämien und kulante Be dingungen zeichnen sie aus. Jede Nachschußpflicht ist ausge- schlossin. Prospekte sind gratis erhältlich. — Der Verein der Saalinhaber Dresden und Umg. ersucht um Aufnahme des folgenden: Die am 24. Februar a. c. stattgefundenen Verhandlungen des Kreisausschuffes über die Konzesstonserteilung für eine öffentliche Tanzstätte in der Hygieneausstellung zu Dresden, in deren Verlauf die Behaup tung ausgestellt wurde, die Dresdner Saalwirte hätten gegen ein solches Projekt nicht Protest erhoben und es sei zu ver muten, daß alle Saalwirte Dresdens finanziell an dem Be trieb des Saales interessiert wären, nötigen den Dresdner Saalinhaberverein zu folgenden Richtigstellungen: Es ent spricht nicht der Wahrheit, daß das Saalgewerbe Dresdens nicht gegen die Errichtung protestiert habe. Wir stellen hierzu fest, daß vom Verein bereits am 2. Oktober 1910 Einspruch gegen die Konzessionserteilung für obigen Saal erhoben wurde und die Kgl. Polizeidirektion bereits unter dem 10. Okiober 1910 unseren Einspruch bestätigte. Warum es die Polizei behörde unterlassen hat, unseren Einspruch der Kreishaupt mannschaft zu behändigen, entzieht sich unserer Kenntnis. Wir stellen fest, baß außer der Persoir des Konzessionärs nicht ein einziger Saalinhaber Dresdens etwas mit diesem Unternehmen zu tun hat. versucht hatte, sich mittels eines Rasiermessers die Pulsader zu öffnen. Der Verletzte ist seit längerer Zeit krank und hat Heilung in einem Sanalorium bei Dresden gesucht. Kleine Notizen. Bei Mittweida fiel der Geschirr führer Berger wahrscheinlich im Schlafe vom Wagen, geriet unter die Räder und wurde tödlich verletzt. Eine 23 Meter lange Blutspur zeigte, daß der Unglückliche, der Familienvater war, ein großes Stück geschleift wurde. Am Tage vorher war Bergers Mutter gestorben. — Am Sonntag lief in der Paulinenstraße in Stünz bei Leipzig das 2 Jahre alte Töch terchen eines Eisenbahnschaffners an einen Kraftwagen und wurde von diesem gegen die Straßenbordkante geschleudert. Las Kind trug so schwere Verletzungen davon, dich es starb. — In Wahren wurde in der Elster der Leichnam der 16 Jahre aINn Kontorgehilfin Alice Küster gesunden, die seit 3. Januar von Leipzig vermißt wurde und von der angenommen werden muß, daß sie den Tod im Wasser gesucht. Aus was für Gründen das Mädchen in den Tod gegangen ist, ist nicht bekannt geworden. — Dem Herrenhausmitglied Obermeister Plate-Hannover wurden nicht weniger als acht Reichs tagskandidaturen angeboten. — Das Befinden der Frau Kretzschmar in Chursdorf, auf welche ein 17jähr. Knecht ein Raubinordversuch verübte, hat sich derart gebessert, daß die Aerzte hoffen sie am Leben erhalten zu können. — Wegen Betrugs». Darlehnsschwindeleien wurden drei sogenannte Geldmännel, die Brüder Albert und Kurt Hübner und ihr Stiefbruder Richard Dürrschmidt, sämtlich aus Treuen, von der Strafkammer in Plauen abgeurteilt. Es erhielten Albert Hübner 1 */, Jahr Gefängnis, Kurt Hüb ner 9 Monate und Dürrschmidt 1 Jahr Gefängnis. Außer dem wurden ihnen die bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre aberkannt. — Im Eiskeller der Wittigschenke in Oybin wurde der 20 Jahre alte Soldat Dürfet von der 11. Kompagnie des Zittauer Infanterie-Regiments halberstarrt aufgefunden. D. soll einen Geldbetrag veruntreut haben und aus diesem Grunde war er davongelaufen und halte sich im Eiskeller versteckt. Sein Zustand, der erst zu ernsten Bedenken Anlaß gab, hat sich wesentlich gebessert. — In der Spree wurde die Leiche des 57 Jahre alten Dienstkinchles Hensel ans Nüuch'tz tot aufgefunden. Hensel halte der Hochzeit seiner Nichte in Bautzen beigewohnt und war in dec Nacht auf dem Rückwege in die hochangc- schwollene Spree gestürzt und ertrunken. — Das deutsche Heer hat fitzt außer den Flugosfizieren auch einen Flug soldalcn. Es ist dies der Infanterist Richter von der 1. Kompagnie des 107. Jnf.-Reg. in Leipzig. Richler hat vor kurzer Zeit die Fliegerprüfung bestanden und ein Zeugnis erhalten. Der Infanterist hat seine Prüfung, wie alle feine Flüge auf einem Flugapparat eigener Konstruktion bestanden. Er ist bereits seit mehreren Monaten mit dem Bau seines Flugapparates beschäftigt gewesen, als die Heeres verwaltung noch keinerlei Ankauf gemacht halte. Dir Flug prüfung erfolgte in Gegenwart seiner Vorgesetzten sowie dem Regimentskommandeur. richtung des neuen Rathauses in Leipzig betragen 8 940 577 M. Demgegenüber waren Veranschlagt 8 219 964 Mk-, sodaß sich eine Mehrausgabe von 720 613 Mk. ergibt. — Die Verteilung der Belohnung in der Kopp ins- affäre. Am Sonnabend gelangte der Bescheid des Justiz ministeriums über die Verteilung der 500 Mark Belohnung für die Ergreifung der Fciedrichschen Mörder in die Hände der Leipziger Staatsanwaltschaft. Bekanntlich sind im ganzen 750 Mark ausgesetzt gewesen, davon 500 Mark vom Mini sterium. Die 500 Mark wurden unter Verlagsbuchhändler Weber, dessen Chauffeur, den Schalterbeamten, der die erste Beschreibung des Kvppius gab, und die Geliebte des Fritz Koppius verteilt, die de^ Statsanwaltschaft wichtige Briefe von Fritz Koppius zurDrüfung der Handschrift übermittelte. Herr Weber erhielt allein 250 Mark. Dresden. In den Abendstunden des gestrigen Sonn tags unternahmen drei Leute, der Personalbeschreibung nach anscheinend Italiener, den Versuch, in ein auf der Rosmarin- gasse gelegenes größeres Uhrengeschäft einzubrechen. Die! Diebe sahen sich doch durch den hinzukommenden Hausmann in ihrem Vorhaben gestört und ergriffen die Flucht. Sie ließen am Tatorte eine Menge Einbrecherwerkzeuge zurück. — In der Halle eines Pariser Hotels erschien ein kostü mierter Betrunkener, der ein Stabsarzt aus Dresden sein will. Ec drohte den Polizisten mit einer alten Pistole und schimpfte auf die Französin. Ist er wirklich Militärarzt, wird er die Folgen seines törichten Benehmens schwer genug büßen müssen. Vorläufig hat er erst einmal in Frankreich ein Straf verfahren zu gewärtigen. llsinvn-I's>o1o*s Wsiss« 8viilsi»-8sti»1-8iu»en Weiss« HUI- unN 8psvk1t«I-Ms»«n Hur Nav Mü 5rru. Rabenau, den 6. März 1911. — Zum Bau der Verlängerung der elektrischen Straßenbahn Dresden — Plauen — Hainsberg bis zur Flurgrenze Hainsberg — Coßmannsdorf ist dem Sächsischen Staatsfiskus das Enteignungsrecht verliehen worden. Der von den Königl- Ministerien der Finanzen und des Innern gepiüfte und mit Genehmigungsvermerk versehene Plan über de» Straßenbahnverlängerungsbau und das Verzeichnis dec dazu in Anspruch zu nehmenden Grundstücksflächen liegen vom 4. bis 25. März 1911, vorm. 8 bis nachm. 3 Uhr an Kanz- leistelle der Königl. Amlshauplmannschaft Dresden-A. und im Elektrotechnischen Bureau in Dresden (Strehlener Straße I bei Bauamtmaun Schauer) zu jedermanns Einsicht aus. Wi dersprüche gegen die bevorstehende Enteignung oder gegen den vorläufigen Plan sind bei eintcetendem Verluste entweder vor oder spätestens in dem auf Dienstag, den 28. März 1911, nachm. 4 Uhr im Füsselschen Gasthof in Hainsberg au- beraumten Feststcllungstermine bei der Kgl. Amlshauptmann- schast Drcsden-A. als Enteignungsbehöcde anzubringen. — Der Albert-Zweigverein im Plauenschen- Grunde beabsichtigt, für sein Liedeswerk einen Wohltätigkeits abend zu veranstalten, dec am 28. März im Gasthof zum Löwen in Potschappel stattfiuden soll. Das Programm wird sehr reichhaltig sein und sind die Vorbereitungen dazu flott im Gauge. — In Meißen tagte die Hauptversammlung derKran- kenkasse sächsischer Lehrer. Sic war besucht von etwa 250 Mitgliedern, darunter 161 Vertretern aus allen Teilen unseres Sachsmlandes. Aus der umfangreichen Tagesordnung, die in neunstündiger, ununterbrochener Arbeit erledigt wurde, seien nur folgende Punkte hervorgehoben: Der Jahresbeitrag wird von 12 auf 16 M. erhöbt, der der Familienversicherung bleibt in der alten Höhe (16 M.) bestehen. Die Krankenkasse s. L. unterstützt gegenwärtig 70 Prozent, die Familienkasse mit 40 Prozent. In der Zahnfrage bleibt cs beim alten (Plomben 1 Mk., künstl. Zähne 1,50 Mk.; sonstiges 25 Prozeni). Für Reisen zum Spezialarzt werden 35 Prozent der Bahnfahrt 2. Klasse vergütet. — Das 12. Deutsche Turnfest 1913 wird be kanntlich. im Hinblick auf die nationale Bedeutung des Jahres 1913 gerade für Leipzig, in Leip zig stattfiuden. Der Nal Hal als Festplatz das Gelände am Eutritzscher Markt, vorbe hältlich der Zustimmung des Stadtparlaments, der deutschen Turnerschast zur Verfügung gestellt. Auf diesem Platz fand 1909 die Landwirtschaftliche Ausstellung statt, und dabei hat sich der Platz als durchaus geeignet für derartige Veranstal tungen erwiesen. Er umfaßt 240 000 qm; es kann somit mehr Raum ausgenutzl und mit Bauten versehen werden als eS beim Frankfurter Turnfest der Fall war. Verhaftet wurde in Mohorn ein Knecht, der ver dächtig ist, zahlreiche Diebereien ausgesührt zu haben. Bei seiner Verhaftung sollen verschiedene Gegenstände gefunden worden sei», die er mitgehen hieß. Die Maul- und Klauenseuche in Sachsen ist am 8. Februar in 61 Gemeinden und 86 Gehöften amtlich fest- gestellt worden. Der Stand am 15. Februar war 28 Ge meinden und 42 Gehöfte. Im Februar wurden auf dem Wilsdruffer Wochen markte 605 Stück Ferkel eingebracht. Durchschnittspreis war 16—22 Mk. — Bei der Gcmeindeverbands-Sparkaffe in Seifersdorf wurden im Februar 30 245.94 Mk. Einzahlungen bewirkt. Rückzahlungen erfolgten 2357.39 Mk. — Bei der Verbaubs- sparkaffe Hainsberg wurden im Februar 13289.36 Mk. kingezahlt und 11833.65 Mk. abgehoben. — In Dippoldiswalde sind in letzter Zeit Diphthe rie-Eckrankungen zu verzeichnen gewesen, weshalb die dor tigen Familien zur Vorsicht gemahnt werden. — Ein in Schandau in Haft genommener junger Mann, ber von dort nach Dresden transportiert werden sollte, ent lang auS dem Abortfenster des Eisenbahnzugs, als dieser Station Niedersedlitz passierte. Ein Radfahrer holte den o "Ming wieder ein, der dann unter besonderen Vorsichts- nach Dresden weitertransportiert wurde. , .7^ Die Flachsspinnerei W. P. Hermann in Freiberg hat ihren, gesamten Arbeiterpersonal g, kündigt, da die Firma liquidiert und den Betrieb cinstellt. Als Grund wird ange geben, daß diesem Jahre durch Mißernte im Flachsbau eine schwere Kristz hereingebrochen und für das Jahr 1911 das erforderliche Rohmaterial schwer zu beschaffen sei. Durch die Belriebseinsiestung werden eine größere Anzahl Arbeiter und Arbeiterinnen brotlos. — Vorige Woche wurde im Walde des Spitzgrundcs bei M ü ein Mann in erschöpftem Zustande schwer verletzt ausgesunben. Die Untersuchung ergab, daß der Aufgefundene sm KSÜ1LU8. Von Donnerstag ab im Arosssu Monster ^6U6 abemuer AmiM Zeitung sie Mmd, Seisersdurs. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonvementspreis einschließlich zwei illustrierter "chiseitiben Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,V0 Mk. Inserate kosten die Spalten zeile oder deren Raum 10 Ps., sür auswärtige Inserenten 15 Pf. Reklamm 20 Ps. Annahme von Anszetgen sür alle Zeitungen. Klein- un- Grotzölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Gotzmannsdorf, Liiban, Borlas, Spechtritz re Mit verbindlicher Publikalionstrast sür amtliche Bekanntmachungen. Nummer 28. Kernsprecher: Amt Leube« 2120 Dienstag, den 7. März 1911. K-rnfpr-cher: Amt Leube« 2120 24. Jahrgang.