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Dresdner Journal : 14.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189602147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18960214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18960214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-02
- Tag 1896-02-14
-
Monat
1896-02
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Journal : 14.02.1896
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Journal rMttt - 1896 Freitag, den 14. Februar, abends Amtlicher Teil. ver Nichtamtlicher Teil iimM mid Wissruschntt iruar fragte Victor Hugo, ohne mit der nicht französisch? !legen lutere abzuschließenden Frieden koncko bis zur Südgrenze zum nächsten Oktober sich mit Abessynien vorzieht. Kolonialpolitik Italiens einem uferlosen stm-rr» n von Schoa oder einem bis hinziehenden Kriegszustand Tiefe Partei wünscht die in den Rahmen zurück- Stellung wiegende kann ein da schon Wimper zu zucken. „ so wird er es werden! den Rücken Le. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Postdirektor Eduard Her mann Dittrich in Zittau den ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und Könige von Preußen lieheuen Rothen Adler-Orden 4. Klasse anlcge. aber, die in dieser Frage die über- Mehrheit des Landtages einnchmen wird, begründeter Zweifel nicht mehr obwalten, jetzt seststeht, daß nur eine ganz geringe Zahl der von Anhängern der Ordnung gewählten Landtagsmitglieder außer den Vertretern des Umsturzes in der Opposition gegen die geplante Wahlrcchtsordnuug verharren wird. Der „Zerfall der sächsischen Ordnungs parteien", von dem man hier und da gefabelt hat, bleibt jedenfalls ein Schreckbild, das keine Gestalt annehmen wird. In den Reihen der Umsturzpartei und überall dort, wo mau seine Erwägungen von der Herrschaft gewisser liberaler Schlagworte noch nicht freigemacht hat, wird man die gegenwärtige Lanbeevertretung Sachsens mit Schmähungen und Tadel überhäufen. Tie Zukunft aber wird es noch lehren, wie recht es ge wesen ist, Denjenigen ihr Handwerk zu erschweren, die nicht Kaiser und Reich, nicht König und Vaterland anerkennen, die verhöhnen, was uns heilig und teuer ist, die nicht nnr gar nicht daran denken, das Wohl des Staates zu fordern, sondern die seine geschworenen Todfeinde sind. stützung Frankreichs finden wird. Ein solcher Schritt würde der bisherigen französischen Behandlung der Sache entsprechend sein, die im geraden Gegensatz zu derjenigen durch Deutschland und England stand. Frankreich antwortete Menelik direkt, als er entgegen der italienischen Auffassung des 8 17 den europäischen Mächten seine Thronbesteigung anzeigte. Es erhob 1X90 Einspruch, daß Italien den Negus auf dem Antisklavereikongreß zu Brüssel vertrat. Es überreichte endlich 1892 durch Earnot den Großkordon der Ehren legiou an Menelik. Die Stellung des offiziellen Frankreich — von bestimmten einflußreichen Privatlreisen ganz zu schweigen — zu Abessynien ist leider ein ganz be sonders dunkler Punkt an dem an und für sich noch recht unklaren politischen Horizont Italiens. Reichstag und Sächsischer Landtag. Im Reichstage ist gestern die auswärtige Politik Tentschlands und insbesondere die Transvaal- Angelegenheit erörtert,'worden. Die Erklärungen des Frhrn. v. Marschall, die dabei das Hauptinteresse in Anspruch genommen haben, unterscheiden sich in vorteil haftester Weise von den Auslassungen englischer Minister über die gleiche Sache und können diesen als Muster einer taktvollen staatsmännischen Behand lung empfohlen werden. Sie ergänzen die im Weiß buch enthaltenen Mitteilungen und bekräftigen die letzteren in dem Punkte, daß unser Auswärtiges Amt die Situation durchweg beherrscht, in jedem Augenblick die rechte Haltung und die rechte Sprache gefunden hat. Was die gestrige Rede des Staats ickretärs auszcichnct, charakterisiert das ganze Ver fahren unserer Diplomatie in dieser Angelegenheit: klare Überlegung und Überlegenheit in der Auffassung und Durchführung. In keiner Phase der Entwickel uug, welche die Affaire genommen hat, ist von unserer Seite etwas verabsäumt oder übereilt worden, und wenn auch Bebel und in abgeschwächtem Maße Richter und Haußmann die Kaiserliche Kundgebung als eine nicht glückliche hinstelleu, so ist doch in den national denkenden Kreisen vom ersten Moment Tie Lagc iu Eritrea. Aus Nom wird uns geschrieben: Seit mehr als einer Woche stehen sich die Heere dcr Italiener und Abessynier im Gefühl ihrer gleichen Stärke mehr oder minder thatcnlos gegenüber. Friedensancrbictungen des Negus gelangen fort dauernd ins italienische Lager, und man rechnet be rcits auf italienischer Seite mit der Möglichkeit einer Verschleppung des Krieges ohne großen Ent- scheiduugskampf bis zum Eintritt der Regenzeit, die den Negus zum Rückzug veranlassen würde. Tas ist die Lage der Dinge auf dem afrikanischen Kriegsschauplätze und sie dient zweifellos derjenigen Partei zur Unterstützung, die einen dauerhaften jetzt Vr^ugSpretSr Dresden sirrtrliährktch 2 Mark KOPs, bci den Kaiser- krch deutschen Postanstalten vierteliLhrlich S Mart; außer halb de« Deutschen Reiche« Post, und Stempelzuschtag Einzelne Nummern: io Pf Erscheine«: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abend« Sernspr.«nschIub-«rir»S. einziger Beweis von der ruhigen und rechtlichen Auf fassung und Handlung unserer Diplomatie ist, fehlt in den Aktenstücken des englischen Blaubuchs der Ausdruck dieser Achtung vor fremden Interessen und Rechten, nicht aber der Ausdruck von unbegründetem Mißtrauen und von jenem Selbstgefühl, das man in England in allen kolonialen Fragen an den Tag legt. Für die Engländer ist deshalb das Bild noch immer getrübt, sie genießen nicht den Vorzug, von ihrer Re gierung in einer unbefangeuercn Anschauung unterstützt zu werden. Es ist auch nicht zu hoffen, daß die erfreuliche Einhelligkeit, womit die große Mehrheit des deutschen Reichstags der Haltung der Staatsregierung lhrcn Beifall gezollt hat, auf die öffentliche Meinung im Jnselreiche irgendwie nützlich einwirken werde. Beengt, wie man in dieser Sache noch jetzt ist, wird mau sich vielleicht an die Rede des Hrn. Bebel halten und diesem Parlamentarier die wunderliche Ehre anthun, ihn als Sprecher des deutschen Volkes ins Feld zu führen. In anderen Fällen würde man nicht ver gessen, daß in seiner Partei die nationale patriotische Gesinnung durch das Prinzip verboten ist; ob man aber bci dieser Gelegenheit nicht dennoch den Ge nannten als Dolmetscher der deutschen Volksmeiuung paradieren lassen wird, ist abzuwarten. Wie gestern im Reichstage die nationalen Parteien ein Verhalten gezeigt haben, in dem sie sich eins fühlen können, mit allen wahren Patrioten, so sind auch die Vorgänge, die sich iu der parlamentarischen Vertretung unseres engeren Vaterlandes Sachsen während der letzten Tagen abgespielt haben, nur mit Freuden zu begrüßen. Tie definitive Entscheidung iu der unser Vaterland so lebhaft beschäftigenden Frage der Änderung des Wahlrechts für die Zweite Stündekammer ist zwar noch nicht gefallen. Über die an die größte Einmütigkeit darüber vorhanden gewesen, daß dieses Telegramm unmittelbar ans der Stimmung des Volkes geschöpft erschien, daß -es sogar die iu anderen Staaten dntch den Fncdeusbruch hcrvorgerufeneu Empfindungen wieder gegeben hat. Wie es überdies das Weißbuch uach- weist, ist die diplomatische Aktion zwischen Eng land und Deutschland durch diese Allerhöchste Aus lassung völlig unbeeinträchtigt geblieben; nnr die er regte öffentliche Meinung in Großbritannien hat sich eine höchst subjektive Tesiuition des Telegramms an gelegen sein lassen, um den eigentliche» Kern der Sache zu verschieben und wohl auch um ihr ttnbe Hagen über das Mißlingen des Iameson'scheu Zuges zu verschleiern. Der bessere Teil der deutschen Presse wird sich gewiß das Beispiel des Frhrn. v. Marschall zu eigen machen, d. h. gegen Stimmungen in England nicht weiter mit Argumenten kämpfen und durch neue Er örterungen Ol ins Feuer gießen. Das Thatsachen- bild, das man in Deutschland bisher gehabt hat, ist durch die amtliche Veröffentlichung des politischen Notenwechsels Zug um Zug bestätigt worden: wir wissen also bestimmt, wie die Dinge gelegen haben und wie sie heute liegen, für uns ist die Angelegen heit geklärt und beendet. Jenseits des Kanals ist man aber nickt so glücklich, denn wie die Reden der Minister hüben und drüben sich wesentlich von ein ander unterscheiden, so differieren auch die amtlichen Publikationen. Während das deutsche Weißbuch ein Äußerst fesselnd beschreibt Febvre einen Besuch bei George Sand in Nohant Er hatte von der Eom.-dic Fran^aise die Mission, der Sand die Zustimmung zur Ausführung eines ihrer Stücke abzugewinnen, das sic nicht auf die Scene bringen wollte Und sic war eine sch:ver zu bchandelndc Damc „Sie ist rinc ausaczeichnctc Frau," sagte ihm ein Freund, den er m Novant traf, „ein goldenes Herz, sehr einfach, hauptsächlich sehr schüchtern .Nein, mein Herr. " „Nun wohl, " Sprach's und lehrte dem Akteur Erutnuunqen, Versetzungen re. im öffentliche» Dienste. Dcpartcmcttt der Finanzr». Bei der staatlichen .Hochbau Verwaltung sind die Regierungsbaufiihrer Franz Conrad Lang, Horst Friedrich Kayser und Karl Julius Zachse zu ständigen Regierungsbaumeistcrn ernannt worden. wie er es nannte. Augier duldete die KHp-cn-scinw, suchte und schätzte sie aber nicht Alexander Dumas hatte auch einen großen Abscheu vor dem Gekünstelten und Ma nierierten, das sich so ost in der Ki>c-«>n-8csn«> besonders findig sein wollender Regisseure lundgicbt Dagegen war er ein Meister darin, durch sie manche Hauptscenen seiner Dramen effektvoll zu gestalten und heikle Situationen klar und fesselnd erscheinen zu taffen. Octave Feuillct verstand sich wenig aus die Inscenicrung, dafür markierte er in wunderbarer Weise die Haltung und die Redeweise der Personen „Und welcher Vorleser!" nist Febvre au» „Manche seiner Stücke wurden von ihm viel besser vor- gelesen, als von uns gespielt, das ist ganz zweifellos." Victor Hugo war manchmal den Ratschlägen der Akteure bezüglich der Änderungen ganzer Scenen sehr zugänglich. Namentlich erzählt Febvre, wie Hugo dankbar zugestimmt, als ein Darsteller sich mit Mcunct-Sully die Hauvtsccne in „Run BlaS", die Erdrosselung des Don Sallustc, ganz anders zurechtgelegt, als es vorgcschriebcn war. Ta gegen konnte der Dichter aber auch manchmal das ganze bekanntlich nicht geringe Sclbstbcwußtscin hervorkehren, das er besaß. EmeS TageS näherte sich ihm bci der Probe respektvoll ein Schauspieler: „Das muß wohl ein Fehler des Abschreibers sein," sagte er, seine Rolle zeigend. „Da ist ein Sprachfehler..." „Sic finden den Ausdruck Sic beginnt beispielsweise die Erzählung eines Abenteuers und dann, wenn bei dem Reize ihres Vortrages allgemeine Stille cintritt und sic bemerkt, daß man ihr aufmerksam zuhört, gerät sie plötzlich in Verwirrung und stottert Unnötig Geist zu zeigen oder gar mit Mots m glänzen, versteht sie nicht. Außer der Arbeit die Zigarette, Angelfischen, das Paticnccspiel, das sind die Zer streuungcn dieser genialen Frau. DaS größte Ver gnügen bereiten ihr die Marionetten. Ihr Sohn Maurice verfertigt exquisite Dekorationen für sic Ein anderer macht den Pupven Kostüme Ich verfasse die Scencricn. Madame Sand amüsiert sich bei diesen Poffen wie ein Kind. Und wenn sic sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, ist sie auch hartnäckig wie ein Kind Sic will da» Stück nicht geben und Sie werden es schwerlich erhalten." Die erste Begegnung Febvrcs mit der berühmten Romanschriststellerin verlies sehr kühl, und der Schauspieler verzwciscltc bereits, seine Mission zu einem gedeihlichen Ende zu führen. Bei dein Tiner war es etwas gemütlicher 'Nach dem Eisen spielte man Domino Unbekümmert um die sonstige Unterhaltung der Gäste legte sich Madame Sand die Karten Ta kam Febvre eine sublime Idee Er lehrte die Sand ein neues Patience- spiel, im Nu vollzog sich die Annäherung, und er hatte ihr volles ^tertrauen gewonnen. Siegreich kehrte er nach drei Tagen mit dem eroberten Stücke nach PanS zurück. Febvre war ein besonderer Günstling des napoleonischen Hofes, und er erzählt manche gelungene Anekdote aus jenen Tagen Hier eine derselben Eines Tage» veran staltete eine vornehme Dame in Paris, die aus ihrer Gegnerschaft gegen das zweite Kaisertum lein Hehl machte, eine große Soiree, die sich zu einem förmlichen Kon spirationskonvcntikel gestalten sollte Ter Polizeiprafekt Pi. tri fand sich bei der Dame ein Unter vielen Ent schuldigungen brachte er ihr vor, daß er die SoiGe ver bieten müßte, wenn sic nicht gestatten sollte, daß sich drei seiner geheimen Agenten unter die Gäste mischten „Tie zuführen, den die Siege von Eoatit und Senafö ihr schufen; sie will die Mareb-Belesaqrenze festgelegt haben unter Festhaltung des neuen Stützpunktes und »»bezwungenen WaffenplatzeS Adigrat; sie verspricht sich von wirtschaftlicher Erschließung Abessyniens vo» Massaua Adigrat aus mehr, als von militärischer und politischer Besitzergreifung, sie weist darauf hin, daß in jenem engeren kolonialpolitischen Rahmen die Aufgaben, die Eritrea an das Mutterland stellt, erfüllt werden können, allerdings auch mir mit voller Anspannung aller finanziellen Kräfte und des wirtschaftlichen Unternehmungsgeistes: sie wünscht endlich — und damit decken sich ihre Interessen mit unsern deutschen und denen des Drei bundes — daß die nun seit 9 Jahren an Italiens Finanzen nagende „abessynische Frage" endlich einmal aus der Welt geschasst werde und daß Italien seine volle Aktionsfrcihcit für die Gestaltung der europäischen Tinge wicdergewinnc. Tas Schwergewicht dieser Aktionsfreiheit ruht aber in der Wiederherstellung der durch die Anforderungen Eritreas in ihrem Gefüge ge fährdete» Wehreinrichtungc» des Landes. Te» Wunsch »ach Friede» muß auch die immer allgemeiner werdende Einsicht unterstützen, daß man militärisch in Eritrea vor sehr ernsten Äufgaben steht Tie dem italienischen Kriegsministcrium nahestehende „Italia militare" schrieb vor kurzer Zeit: „Wenn wir mehr als 2uooo unserer Soldaten, kommandiert von Offiziere», die nach Afrika geschickt werden wollten, festgenagelt sehe» zwischen Adigrat und Ada Hagamns, dann sagen wir uns: Das ist ei» sehr ernster Krieg! Mag diese Unbeweglichkeit nun durch den Mangel an Lebensmitteln veranlaßt sein oder durch dir Überzahl des Feindes. Es kommt auch wenig darauf an, die genaue Zahl der Feinde zu wiffeu, wenig, ob es Männer oder Frauen oder Kinder sind; wenn wir nach den Ereignissen urteilen, müsse» wir nochmals bekennen: Das ist ein sehr ernster Krieg! Es ist ein Krieg, wie ihn das ita lienische Volk niemals zu unternehmen geträumt hat, weil cs über die Kräfte getäuscht ist, die der Feind in Tigrö vereinigen und verpflegen könnte. Welche Auffassung man auch hat, welcher Partei man auch angchört, und besonders, wenn man keiner vorein genommene» Partei angchört, wie das bci »ns der Fall ist, kann man nicht umhin, z» sagen: Tas ist ein Krieg, den der Gouverneur der Kolonie und die Regierung entweder hätten vermeiden oder vorbcrciten müssen. Nickt unwichtig ist cs, das; in diesem Augenblick, wo wohl das Zünglein an der Wage schwankt, zwischen Frieden einerseits und der Einleitung des Entschcidungskrieges anderseits, eines der, sowohl von der Regierung wie vo» der radikale» Opposition un- abhängigen Blätter, die „Italic", aus dem offiziellen Grünbuch über Abessynien den Wortlaut des Brieses bringt, den Menclck, sicherlich französischen Einflüssen gehorchend, nach scuwr Thronbesteigung am 3. November 1889 an König Umberto im Hinblick auf den Artikel 17 des Vertrages von Uccialli vom 2. Mai desselben Jahres richtete, und in welchem cr diesen Artikel dahin anslcgtc, daß es lediglich sein freier Wille sei, wcu» er sich im Verkehr mit europäischen Mächten Italiens bediene, daß sich aber daraus durchaus kein Abhängig keitsverhältuis für Abessynien von Italien ergebe. Der Negus wird bei etwaigen ernsthaften FriedenS- vcrhandlungen diese Auffassililg zweifellos in den Vordergrund stellen, und cs erscheint durchaus nicht ausgeschlossen, daß cr dabci die diplomatische Unter der alten Schauspielcrfröhlichlcit lebt in den Memoircn Frödöric Febvrcs, die kürzlich bei Ollendorf in Paris er schienen sind. Es sind zwei Bande voll interessanter Auf zeichnungen, bemerkenswerter Erinnerungen, heiterer Anek doten Febvre hat vor einiger Zeit der altberühmtcn französischen Bühne Valct gesagt, daß sein Herz aber noch im Theater lebt und nur für das Theater schlagt, das beweist dieses Memoircnwerk, dem Vorreden von Jules Elarctic und Dumas das Geleite geben. Die Erinnerungen FebvreS — wir schließen uns hier an einen Aufsatz der „Wiener Presse" an reichen bis zur Glanzzeit de» alten Dumas zurück, den cr gar ost bei der „Ärbcit", nämlich der Inscenicrung seiner Stücke, gesehen hat Schon bei der ersten Begegnung hatte der junge Schauspieler Gelegenheit, die schöpferische Kraft des fruchtbaren Autors zu bewundern. Dieser verwarf näm lich bci der Probe ein ganzes Tableau des Stückes in fünf Akten und neun Bildern. „Entschieden, das taugt nicht». Da muß etwas anderes kommen," sagte cr. Man machte Einwände, die Zeit sei kurz, der Tag der crstcn Aufführung angekundigt, nnd so weiter. „Es darf keine Verzögerung scin," sagte Alexandre Dumas ruhig. „Ar beiten Sie nur ohne mich weiter. Das Übrige geht ja mich an. Ich schließe mich in meinem Zimmer ein. Wir haben 2 Uhr Um fünf wird alles fertig sein Am Abend sollen die Rollen herauSgcfchricben werden Margen früh Versammlung um l I Uhr. Mittags komme ick zur Inscenicrung, nnd wenn die Künstler guten Willen bc- zcugcn, bringen wir das Stück zum bestimmten Tage her aus." Und programmmäßig wickelte sich alles ab lind gerade das Bild, das in der Eile entstanden, hatte den größten Erfolg. Unter den Modernen ist wohl nur Victorien Sardou ein solcher Meister der Inscenicrung, wie es dcr alte Dumas war. Einzelne Autoren, wie Emile Augier, be zeugten nach Febvre, der sic alle bcobachtct, sogar cinc gcwisse ^ierachlung für den „Kunstlauf um die Möbel" Für den Raum einer aetval» tenen Zeile kleiner Schrift litt Pf. Unter „Eingesandt" die Zecke bv Pi Bei Tabellen - und Zlffernfatz enyprech«nder Ausschlag HcrauSgcdcr: Königliche Expedition de« Dre«dner Journal« Dresden, Zwingerstr. »0 Hernspr.-Anfchlub: Nr. UdL in der Lage, zu »r. Abg. Schubert e» Bedeutung des schreibe er voll- bei Lösung der Frage auf die «s zu zählen en habe, welche -abe, so würde »ein Schluß ge- t Christentuni e Mittel aus irückzudämmen nd Arbeitgeber erde von der ii" gesprochen Schubert fasse eter eines ein- rrtreten Auch ubert für den er ersten und in der zweiten erzlich sei es ramm so viel und die mit id Judentum hme. — Wenn be, so könne Attentat aui aldemokraten, die Hand zu darüber wuu »ltten, solange Notwendigkeit eage bedingt der Zukunft erneinen u»o lebende Er sozialdcmo dürfe man Umfang die ht berechtigt, müsse unter legung-, die Mit dieser eatie nicht, Erreichung Die Sozial gethan, sie aftsordnung lrbeiter dcr als Gegner d Arbetter- i würden n Zeit zu g mit der I Schweißes rlage zum I das Wahl e ja auch I daß jeder tbaren zu llgemeinen ngen, die ir dritten man sich »en ersten gegen die auch bei neu Ab e seien/ e, müsse liückschritt ll Sozial er Fort ratie ar- en, noch : jemals le Gesetz ls ihren st bereit i Sozial- i großer i° z « irgend e irgend en, das > damit ach aus ch stehen aß das smarcks s Nus ¬ es 18 bestehen ströme ennten, «sichten hören m er- man i al le mit n, die tel be- hätten n ein- müffcn am Abend wieder spielen. Wir fühlen uns er schöpft" „Nun wohl, meine Herren", sagte Fr-döric Febvre, der Regisseur, „als ich im Gaitö-Thcatcr dieselben Rollen spielte, wie Sie, da währten die Proben zu „Heinrich llk." täglich von mittag bis 6 Uhr abends. Und am Tage, da sic zu Ende waren, begann man so fort die Proben zu einein anderen Stücke. Selbstredend spielte ich auch jeden Abend. Und das dauerte so drci- hundcrtfünfundscchzig Tage im Jahr, und ich fühlte mich nie ermüdet." Nichts beleuchtet schärfer dcn Unterschied zwischen dem Schauspielertum von dazumal und heute, ivic diese Anekdote, die Jule» Elaretie von Febvre erzählt Was hatten die Mimen dcr altrn Tagc für Kämpfe und Prüfungen zu bestehen, welche Arbeit hatten sie zu bewältigen, bis sie zum Erfolg gelangten! Viel Elend mußten sie ertragen und noch mehr Mißachtung, und dabci waren sie doch voll Feuer für ihren künstlerischen Beruf. Heute erfreut sich daü Schauspielert»!» jeder gcscllschaftlichcn Achtung und des klingenden Lohnes, aber das Theatcrlcbcn von ehedem war nicht bloß von höherer Arbeitslust getragen, entwickelte nicht bloß mächtiger die Arbeitskraft des einzelnen, sondern gestaltete auch die Phantasie des Künstler» reicher Etwas von dcm alten SchauspiclcrenthusiaSmuS und Tagesgeschichtr. Dresden, 14. Februar. Se Majestät der König nahmen im Lause des heutigen Vormittags die Vor träge dcr Herren Staatsminister im Residenzschlosse entgegen. Nachmittag» nm 5» Uhr findet bei Sr. Majestät dem Könige Hostasel zu 40 Gedecke» statt. Zu der selbe» sind die nachgcnanntcn Herren mit Einladungen ausgezeichnet worden: Ihre Excellenzcn der Königl Preußische außerordentliche Gesandte :c. Wirkt. Geh. Rat Graf Dönhoff, der Kvnigl. Bayerische außer ordentliche Gesandte rc. Kämnicrcr und Staatsrat Frhr. v. Niethammer und der Wirkf. Geh. Rat v. Tschirschky und Bögcndorff, ferner Geh. Rat Jäppelt, dcr Präsi denl der Oberrcchnnngskammcr Frhr. v. Salza und Lichtenau, Generalmajor Frhr. v. Hvuning O'Earroll, Obcrpostdircktvr Halle, dcr Scnatspräsidem bcim Oberlandesgcricht Dr Haase, Oberlandforstmcistcr v Witzleben, die Kammcrherrcn v Arnim auf Peres nnd Sahrcr v. Sahr auf Dahlc», der Fürstl. Schwarz burg-Rndolstädter Kammerhcrr Frhr v. Humbracht, geb Schulrat l>r. Bornemann, geh. Finanzrat Edler v. d Planitz, geh. Kriegsrat Huth, Oberst Sachse, geh Oberrechnungsrat Di. Hausmann, geh. Regiernngsrat Mcr;, Obcrkonmtorialrat O Dibclins, geh. Rcgierungs rat I>r. Forker-Schildauer, sowie die folgenden Herren Mitglieder dcr Ersten »nd Zweiten Kammer dcr Standcvcrsammlung. Rittergutsbesitzer I>r Ernfius, Bürgermeister Ick. Kändler, geh. Kommerzienrat Thieme, Bürgermeister Ahnert, Kaufmann Behrens, Kansmcnm Huste, Gutsbesitzer Kockel, Stadtrat Kramer, ged Kommerzienrat Niethammer, Gutsbesitzer Scndel und Mühlcubcsitzcr Uhlig Dresden, 14. Februar. Über die Reise Ihrer Majestät der Königin nach Brüssel und den Aufent halt daselbst wird uns folgendes mitgetcilk: Einen fünfstündigen Aufenthalt in Köln benutzte» Ihre Majestät zur Besichtigung des Tomes, der permanenten Ausstellung von Schulte und anderer Sehenswürdigkeiten. Bei der am Sonntag, den 9. Fe bruar, nachmittags kurz uach 6 Uhr erfolgten Ankunft in Brüssel wurden Ihre Majestät von Ihren Königl. Hoheiten dem Grasen und dcr Frau Gräfin von Flandern und Höchstderen Familie am Bahnhofe empfangen und inS Gräfliche Palais gcleftct. Tags darauf mittags um l2 llhr empfiugeu Ihre Majestät die Königin den Besuch Sr. Kaiser!. Hoheit des sra» zösischcn Prinzen Napoleon und nachmittags um 3 Uhr dcu Ihrer Majestäten des Königs und der Königin dcr Belgier. Ter Besuch der Belgischen Majestäten wurde nachmittags Ubr erwidert. Abends wohnten Ihre Majestät dem im Königl. Schlosse abgehaltenen großen Hosballc bei. Am Mittwoch, vormittags '/,.N Uhr^ fand im Palais des Grafen von Flandern die Eiviltrauuug Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Emanuel von Orleans, Herzogs von Vcnd'öme, Erinnerungen eines französischen Schauspielers. Eines Tages fand in der Eomödie Francaise die Probe cincö alten Stückes statt: „Heinrich llk. und sein Hoß'. Während einer Scene König Heinrichs mit seiner Mutter, Katharina de Medicis, setzte» sich plötzlich die jungen Schauspieler, welche die Kavaliere des Hofstaates darzustcUcn hatten, ermüdet und gelangweilt rings im Kreise, statt stehen zu bleiben. Auf den übcrrascheube» Blick dcö Regisseurs sagte einer der Herren: „Was wollt» Sic? Wir sind den ganzen Tag auf den Beinen und
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