Volltext Seite (XML)
WchnM für Wilsdruff TharM Uchen, Menlehn »nd die Umgegenden Imlsblnll No. 90 1892 Wilsdruff, am 7. November 1892. cr. katarrh; - einkr --Essenz n Daul er. - Essen, >-nke. n. na und 'f. trauter- Zhr be tt hat. d Lust e. Da Freude. Jeder. - Blui- zäuzlich wsackea -Honst stehen, da sie — und zwar als untrennbares Ganzes — dem Hause sofort unterbreitet werden sollen. Die Generaldebatte über die Steuergesetze hofft man bis zum Zusammentritte des Reichstages beenden zu können. In Stuttgart fand am Freitag die feierliche Beisetzung der Königin Olga statt. Der Beisetzungsfeier wohnten zahl reiche Fürstlichkeiten mit dem Kaiser Wilhelm an der Spitze bei. Die Höfe von Brüssel, Sachsen-Coburg, Sachsen- Meiningen, Reuß jr. L. und Mecklen-Schwerin hatten Ver treter entsendet. Fürst Bismarck hat sich erneut über die Militärvorlage und die hiermit zusammenhängenden Fragen vernehmen lassen. Er hat die? einigen Leipziger Herren gegenüber, die den Alt reichskanzler in den letzten Oktobertagen in Varzin besuchten, gethan. Unter denselben befand sich auch der bekannte Rechts anwalt Dr. Hans Blum, der Sohn von Robert Blum, und ist cs genannter Herr, welchem eingehendere Mittheilungen über diese Aeußerungen des Altreichskanzlers zu verdanken sind. Fürst Bismarck bestritt entschieden die Nothwendigkeit der neuen Militär vorlage. Er betonte hierbei, daß es auch in Zukunft bei einem Kriege weniger auf die großen Massen der Heere, als viel mehr auf gute Führung und überlegene Taktik ankommen werde. Weiter wies er auch die regierungsseitig erfolgte Begründung der Vorlage durch die angeblich gesteigerte Kriegsgefahr als nicht stichhaltig zurück. Nach Bismarcks Auffassung ist diese Gefahr eben nicht vorhanden, wie 1888, als der Boulangis- muü in Frankreich in höchster Blüthe stand; auch glaubt Bismarck nicht, daß ein Krieg in den nächsten zwei oder drei Jahren ausbrechen werde. Die heutigen Machthaber in Frankreich erklärte der Fürst als durchaus friedlich gesinnt und bezüglich Rußlands erklärte er, die große Masse des Volkes denke nicht an Krieg, nur die Polen schürten in diesem Sinne; aber dje inneren Verhältnisse Rußlands gestatteten demselben für die nächsten Jahre keine kriegerische Initiative. Hierauf unterzog Fürst Bismarck die Forderungen der neuen Militärvorlage einer scharfen abfälligen Kritik, wobei er sich namentlich gegen die zweijährige Dienstzeit wandte. Schließlich betonte er, wie es nöthig sei, erst die Quellen der Steuern zur Deckung der Militärlasten nachzuweisen, ehe die erhöhten Militärverhältnisse bewilligt werden könnten. Sein Erscheinen im Reichstage zur Vertretung dieser seiner Ansichten verhieß der Fürst aber nur für den Fall der äußersten Noth Wendigkeit. Außer der Militär frage berührte er auch noch andere Themata. U. A. kam Bismarck auf die Friedensverhandlungen von 1866 und die Gründung des norddeutschen Bundes zu sprechen. Hierbei setzte er seinen Besuchern in theilweise ganz neuen Ausführungen auseinander, weshalb Preußen 1866 das Königreich Sachsen nicht annektirt habe, im Gegensätze zu Kurhessen, Nassau und Hannover. Für diese Schonung Sachsens haben die Rücksicht auf die von König Johann zu erwartende Bundestreue und namentlich das entschlossene Eintreten Oesterreichs, welches andernfalls sogar den Krieg fortsetzen wollte, für die Erhaltung der Selbstständigkeit Sachsens bestimmend eingewirkt. Erscheint wöchentlich zweimal u.zwarDienstags und Freitags. — Abonnementspreis vierteljährlich 1 Mk., durch die Post bezogen 1 Mk. 25 Pf. — Einzelne I Nummem 10 Pf. Die deutsche Ehrlichkeit muß niemals aus den Augen ge lassen werden. Wenn wir Jemand seinen guten Ruf nehmen, so ist das ebenfalls ein Diebstahl, der oft genug vom Richter bestraft wird. Wenn Geschäftsleute sich bestreben würden, an einem Strange zu ziehen und sich über geschäftliche Fragen zu einigen, so käme dabei jedenfalls mehr heraus, als wenn der Eine dem Andern die Ehre zu verkümmern trachtet. Jede Un einigkeit bietet dem Dritten günstige Gelegenheit, sich auf Kosten der Streitenden zu bereichern; jede geschäftliche Unehrlichkeit trägt eben die Strafe in sich. Hoffentlich kommen wir auch in Deutschland zu jener Fein fühligkeit in geschäftlichen Dingen, wie sie in Frankreich schon lange besteht; unsere Strafbestimmungen reichen bei Weitem nicht aus, die unlautere Concu.renz, schwindelhafte Ausverkäufe, schwindelhafte Gründung von Theilgeschäften und andere der gleichen unsaubere Geschäftspraktiken zu bekämpfen. Inserate werden Montags und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommm. Jnsertionspreis 10 Pf. pro dreigespaltene Corpuszeile. s. ir Ihr n. meine L. ten dell h mied an der ns mir Körper lständst ie volle eil auch . Dies 1. HonigS w. ich gar onischen id. r-Thees >t. räutcr - t haben irkt, io Bessern Nommtn-en Freitag, den II. dieses Monats, Nachmittags 6 Nhr, öffentliche Stadtgemeinderathsfitzung. Der Stadtgemeinderath Ficker, Brgmstr. fpäier längere äassung ich x le. meiner für die Agl. Amtshauptmannschaft Gleißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Milsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. Tagesgeschichte. Die Kaiserworte von Wittenberg haben wohl in allen Kreisen des deutschen Volkes, in denen man in Frieden und Eintracht mit seinen Mitchristen zu leben wünscht, den nach haltigsten Eindruck gemacht. Es ist eine überaus beherzigens- werthe Mahnung zur Duldsamkeit und Versöhnlichkeit gegen über Andersgläubigen, welche Kaiser Wilhelm nicht nur als Monarch, sondern auch als oberster Bischof der evangelischen Landeskirche Preußens bei der Feier des am 31. Oktober weit in die deutschen Lande hinausgerufen hat und zuversichtlich darf erwartet werden, daß diese Friedensworte allerwärts eine gute Stätte finden werden. Zugleich aber ist von dem hoch fürstlichen Herrn in seiner Rede erneut entschiedenes Zeugniß davon abgelegt worden, daß er Willens ist, an dem evangelischen Bekenntnisse seiner Vorfahren festzuhalten und gleich ihnen der evangelischen Kirche ein Schirmer und Schützer zu sein, eine Kundgebung, die im protestantischen Theile der deutschen Nation mit tiefer Genugthuung ausgenommen worden ist. Wenn da neben Kaiser Wilhelm nicht verfehlt hat, zu betonen, wie in Glaubenssachen kein Zwang, sondern nur die freie Ueberzeugung des Herzens zu entscheiden habe, so kann es kaum einem Zweifel unterliegen, worauf sich dieser Theil der allerhöchsten Aeußerungen bezieht, "er gilt den gegenwärtig innerhalb der evangelischen Kirche sich abspielenden Kämpfen. Öb die hier betheiligten Führer im Streite die richtige Nutzanwendung aus diesem Kaiserworte ziehen werden? Die parlamentarische Sommerstille in Deutschland wird nunmehr bald wieder erneuter THLtigkeit in den verschiedenen Parlamenten Platz machen. Am heutigen Dienstag tritt der preußische Landtag zu seiner Wintersession zusammen und zwei Wochen später nimmt auch der Reichstag seine Verhandlungen wieder auf; auch eine Anzahl von Landtagen der Mittel- und Kleinstaaten dürften im Verlaufe des Spätherbstes wieder zu sammentreten. Zunächst werden natürlich die Verhandlungen des preußischen Abgeordnetenhauses das Feld noch allein be herrschen. Hier werden von Anfang an die drei neuen Steuer reform-Vorlagen im Vordergrund des parlamentarischen Interesses Geschäftlicher instand ist bei dem heutigen Conkurrenzgetriebe gar oft zu vermissen. Die „Zeitschrift für Drechsler rc.", sowie auch „Wiecks Ge werbe-Zeitung haben den „geschäftlichen Anstand" zum Gegen stände einer Besprechung gewählt, aus welcher Einiges bemerkt sein möge. Der Mangel an geschäftlichem Anstande zeigt sich in seiner schädlichsten Form als Schleuderei. Wie oft werden Geschäfte begründet, ohne daß den Begründern hierzu die Er fahrung, das nöthige Wissen und Können, die erforderlichen Mittel zu Gebote stehen. Um das Geschäft in Gang zu bringen, geht es mit Preisunterbietungen an. Der billigen Preise wegen laufen Anträge ein, die einen guten Geschäfts gang vermuthen lassen. Hierbei hebt sich natürlich der Credit, bis eines schönen Tages die ganze Herrlichkeit zu Grunde geht. So ein gewissenloser Geschäftsmann richtet mehr Schaden an, als zehn solide Geschäfte wieder gut machen können. Der ver derbliche Grundsatz, daß der Zweck die Mittel heilige, läßt leider die Grenzen deö geschäftlichen Anstandes immer weiter ziehen und die Gewissen immer weiter werden. In dem Kampfe um das Leben sind alle Mittel erlaubt, sagt man, und vergißt da bei, daß selbst in den blutigen Völkerkriegen eine von dem Völkerrechte gezogene Grenze besteht, deren Uebertretung einer Nation für alle Zeiten zur Schande gereicht. Kleinliche Nörgeleien, Verdächtigungen, unberechtigte Reklame, Kleben am Buchstaben auf der einen Seite, von der Probe ab weichende Lieferungen, knappes Gewicht, unbestellte Sendungen auf der anderen Seite — das sind Alles Unanständigkeiten, die leioer nur zu häufig vorkommen und mit denen sich die Geschäftswelt das Leben gegen! eitig sauer macht. Verdächtigungen der Konkurrenz sind entschieden eines der verwerflichsten Mittel. Wenn wir uns darüber beklagen, daß wir für eine Waare wehr zahlen sollen als anderswo, werden uns oft genug Aeußerungen zu Gehör kommen, nach denen wir die billiger verkaufenden Conkurrenten für unehrenhaft halten müssen. Und doch haben wir von Bekannten, die geschäftlich mit der ange schuldigten Firma zu thun hatten, nur Gutes von ihr geyört. Ist es vielleicht ehrenhaft, wenn ein Geschäftsmann die Qualität der Waaren seines Concurrenten herabsetzt! Das kaufende Publikum weiß den Concurrenzneid vortrefflich für seine Zwecke auszunutzen und erzielt auf diese Weise oftmals billige Preise; meistens ist aber der billige Preis nur eine Erfindung. Gewiß giebt es in solchen Fällen bessere Mittel, um zu seinem Ziele zu gelangen. Redegewandtheit ist allerdings eine der wichtigsten Eigenschaften eines Geschäftsmannes, aber man soll auch vor sichtig mit den Worten umgehen. Ein Geschäftsmann, der nur auf die Concurrenz zu schelten weiß, wird sich bald die Sym pathien seiner Kundschaft verscherzen. Leben und leben lassen, daß ist ein unentbehrliches Princip im menschlichen Leben; Concurrenz ist nun einmal nicht aus der Welt zu schaffen; daß sich Jeder dagegen wehrt, ist natürlich. Es ist aber sehr nützlich, daß man in der Wahl der Waffen vorsichtig ist; nur zu oft fliegt ein unvorsichtig abgeschossener Pfeil wieder auf den Schützen zurück. Bekanntmachung. Mittwoch, den S. November dss. Js., Bormittags II- Uhr, findet im hiesigen Verhandlungssaale öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses Statt. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge in hiesiger Hausflur zu ersehen. Meißen, am 3. November 1892. Königliche Amtshauptmannschaft. v. Airchbach. ki. träuler- M. >r. ng mit s. trauter- Freiwillige Versteigerung. Auf Antrag der Erben 8eliuni»»»»i sollen die zu dessen Nachlasse gehörigen Grundstücke, die auf Fol. 5 des Grund- und Hypothekenbuchs für Stein ¬ bach b. Neukirchen eingetragene Schmiede mit Schankgerechtigkeit, sowie das auf Fol. 139 des Grund- und Hypothekenbuchs für Neukirchen, Neukirchener Antheil, eingetragene Feld mit Birken niederwald, freiwilliger Weise an den Meistbietenden versteigert werden. Hierzu ist Termin auf Donnerstag, den 17. November 1892, Borm. 9 Uhr anberaumt worden und werden Hiermil Erstehungslustige geladen, sich zu diesem Termine in» einzufinden. Die Versteigerungsbedingungm können schon vorher daselbst und an hiesiger Gerichtstafel eingcsehen werden. Wilsdruff, am 7. Oktober 1892. Das Königliche Amtsgericht. vn. KsngloH. Dienstag, den 8. November IMIWNS2IMISWMMIMWIWWlWWW»WWWWWWW