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Dresdner Journal : 24.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189704246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18970424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18970424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1897
-
Monat
1897-04
- Tag 1897-04-24
-
Monat
1897-04
-
Jahr
1897
- Titel
- Dresdner Journal : 24.04.1897
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s H veznitztzrei«: Dresden vierteljährlich: , Mark SV Pf., bei den Kaiser lich drulschen Postanstalte» vierteljährlich »Mark; außer halb des Deutschen Reiche« Post- und Stempelzuschlaa. Ginirln« Nummern: 10 Pf. Erscheinen: Täglich mit Ausnahme der Sonn- uud Feiertage abends, yernjpr -Anschluß: Nr. 1SSS Dresdner Änrnal. Autkudt«u»«Sgrbützre»t Für den Raum einer gespal tenen Heile kleiner Schnft >0 Pf Unter „Eingesandt" die Zeile SO«. Bei Tabellen- und Zisserus^ entsprechender Ausschlag Herausgeber: Königliche Expedition de« Dresdner Journals DreSdlii, Zwrngerstr 20. Fernspr -Anschluß: Nr LL-ö. 1897. 93 Sonnabend, den 24. April, abends. ^Nachbestellungen auf das „Dresdner Journal" für die Monate Mai und Juni werden zum Preise von 1 M. 70 Pf. angenommen für Dresden: bei der unterzeichneten Expedition (Zwingerstr. Nr. 20), für auswärts: bei den Postanstalten des be treffenden Orts zum Preise von 2 M. Königl. Expedition des Dresdner Journals. Amtlicher Teil. Dresden, L-t. April. Se. Majestät der Deutsche Kaiser, König von Preußen, sind gestern Abend 7 Uhr 25 Min. nach Karlsruhe abgereist. WekannLrnachrrng. Beim Schiedsgericht der land- und forstwirth- schaftlichen Berufsgenossenschaft für daS Königreich Sachsen sind zum ersten Stellvertreter des 2ten Beisitzers Ritter gutsbesitzer Andrä der Kunst- und HandelSgärtner Karl Rülcke in Dresden-Strehlen und an Stelle des ausgeschiedenen zweiten Stellvertreters des 1ten Beisitzers Ritter gutsbesitzer vr. Otto auf Potschapplitz der Ritter gutsbesitzer Reichel auf Strahwalde gewählt worden. Solches wird unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 1. Oktober 1896 — Nr. 237 des „Dresdner Journals" und der „Leipziger Zeitung" — hierdurch veröffentlicht. Dresden, am 17. April 1897. Ministerium des Innern. v. Metzsch. Lippmann. Am 1. Mai d. I. wird der an der Linie Roßwein- Niederwiesa, zwischen den Stationen Hainichen und Frankenberg neu errichtete Haltepunkt Dittersbach bei Frankenberg für den öffentlichen Personen-, Reisegepäck- und beschränkten Stückgutverkehr eröffnet. Die in Dittersbach bei Frankenberg für den Ver kehr des Haltepunktes nach Bedarf haltenden fahrplan mäßigen Personenzüge sind in dem am 1. Mai d. I. in Kraft tretenden, bereits bekannt gemachten Sommer- fahrplanc der Königlich Sächsischen Staats-Eisen bahnen enthalten. Das Nähere hierüber und über die Tarife ist aus Anschlägen auf dem Haltepunkte ;elbst, sowie auf den benachbarten Derkehrsstellen zu ersehen. Dresden, am 12. April 1897. Königliche Gencraldirektiou der Sächsischen Staatseisenbahnen. Hoffmann. Sch. Srnennnugen, Versetzungen re. tm öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche des Ministeriums der Fi nanzen. Bei der Post - Verwaltung sind ernannt worden: Zuber, Klüver, Wernicke, Kühtz, Junge, Viehweger, Andrä, Heim, Lehmann, Kemsies, Holm, Engelmann, Berweger, Gläser, Nachtigall, Mehlhorn, Bierwirth, Müller, Scheuermann, Pilz, Dietz, Günther, Schubert, Krügel, HarmS, Unger, Hennig, Hopf, Scherzer, Katzs chmann, Hendler, Friedrich und Szartowicz, zei'her Postassistentcn, a!S Lberpostassistcnten im Bezirke der Kaiser!. Lberpostdir klion zu Leipzig; Wellner, Modelltischler, zeilher Posthülfsstcllcninhaber, alS Postagcnl in AntonSthal bei Schwarzenberg: Lange, Lrtrricht.r und Schneidermeister, zeit- hcr Posthülssstelleninhaber, als Postagent in Cunrdors bei Reichenbach (Vogtl ); Görner, Hausbesitzer, zeither Posthülss- stelleninhaber, als Postagent in Lindenthal bei Leipzig; Wun derlich, Bäckermeister, zeither Posthülssstelleninhaber, als Post- Lunst und Wissenschaft. Berichte aus den Königl. Sammlungen 1896. (Fortsetzung.) 3. Skulpturensammlung. A; Originale. Der wichtigste Ankauf dieses Jahres stammt aus Ägypten und wird der freundlichen Ver mittelung der Herren Professoren Diez und Steindorff verdankt. Es ist dies eine Reihe von zehn lebens großen plastischen Bildnissen aus bemaltem Stuck, Kopfstücken von Mumiensärgen, welche zwar in Nachahmung der bekannten altägyptischen Sarkophage in Mumienform gebildet, aber in dem freien realistischen Stile der hellenistisch-römischen Zeit und daher in voller Bildnisähnlichkeit durchgeführt sind. Es sind dies Gegen- bilver und Steigerungen jener vielgenannten ägyptisch griechischen auf Holz und Leinwand gemalten Totenbild nisse, von denen unsere Sammlung seit alter Zeit zwei vorzüglich erhaltene Exemplare mit vollständigen Mumien besitzt. Diese lehren auch die Art der Anbringungen solcher Bildnisse auf der Leichenhülle. Hcrvorzuheben ist unter den neuerworbenen Stuckköpfen besonders die bart lose Maike eines Mannes mit vergoldetem Gesichte von vornehmem Schnitte und ein anmutiges weibliches Antlitz mit einem reichen kranzartigen Kopfputz. Auch ethno graphisch interessante Typen sind darunter. So giebt sich das Bildnis eines Mauren durch dunkle Hautfarbe und die künstlich geordneten Locken des krausen Negerhaares al« da« eines Mischlings zu erkennen Andere Köpfe sind zwar künstlerisch weniger gut durchgeführt, zeigen aber lkchmiche Besonderheiten, wie eingesetzte Augen au« Knochen und Glas und dergl mehr Da« Ganze aber bildet eine agent in Richzrnhain bei Waldheim; Risch, Schuhmachermeister, als Postagent in Trünzig bei Werdau; Brückner, Gemeinde- Vorstand, al« Postagenl in Zschocken bei Hartenstein. Nichtamtlicher Teil. Z« den Monarchtn-Begtstnunsten. Aus Wien geht uns zu dem jüngsten Besuch des Deutschen Kaisers in der österreichischen Hauptstadt und zu dem bevorstehenden des Kaisers Franz Joseph in St. Petersburg eine Darlegung zu, welche, die Be Ziehungen zwischen den drei Kaisermächten behandelnd, spezielle Wiener Anschauungen abspiegelt und auch im Hinblick auf die in Ungarn sich regende Opposition gegen die mit der deutschen und russischen völlig überein stimmende auswärtige Politik der Monarchie besonders zu beachten ist. Es wird uns geschrieben: Der Bevölkerung Wiens ist abermals die stets er wünschte Gelegenheit geboten worden, den Monarchen des verbündeten Nachbarlandes mit herzlicher und ver ehrungsvoller Sympathie zu begrüßen und damit die Gefühle der Völker Österreich-Ungarns zum Ausdrucke zu bringen. Eine militärische Veranstaltung war der Anlaß zur Fahrt Kaiser Wilhelms nach Wien, zur neuerlichen Bekräftigung des innigen Einvernehmens zwischen den verbündeten Herrscherhäusern und Reichen. Die bezüglichen Dispositionen waren natürlich schon vor geraumer Zeit festgestellt worden, und man kann nur von einem zufälligen Zusammentreffen des Kaiser besuches mit der Verschärfung der Krise im Orient sprechen. Es ist aber sehr begreiflich, daß die Presse im Hinblicke auf die Gestaltung der Ereignisse im Südosten Europas diesmal geneigt gewesen ist, eine er höhte politische Bedeutung der Begegnung zwischen den Herrschern Deutschlands und Österreich Ungarns voraus zusetzen. Eine solche Auffassung entspricht auch den Anschauungen ernster politischer Kreise. Die Aufrecht- haltung eines mit Deutschland gemeinsamen Vorgehens Oesterreich-UngarnS gegenüber jenen Ereignissen hataller- dings seit dem Beginne der kretischen Wirren durchaus keine schwierige diplomatische Arbeit erfordert, da man hier wie in Berlin unter richtiger Würdigung der beider seitigen Position zur Oricntfrage lediglich das Ziel der Sicherung des europäischen Friedens und deS statu» guo im Orient vor Augen hatte. Der persön liche Verkehr der beiden Kaiser hat aber dazu dienen können, die Fixierung eine gemeinsamen Direktive auf Grund der über jeden Zweifel erhabenen friedlichen Bestrebungen beider Mächte auch mit Bezug auf alle jene Zwischenfälle zu erleichtern und anzubahnen, welche sich aus der Balkankrise noch ergeben mögen. Man kann mit Bestimmtheit annehmen, daß diese politische Vorbereitung durch den Verkehr Kaiser Wilhelms mit Kaiser Franz Joseph und dem leitenden Staatsmanne Österreich-Ungarns thatsächlich in er gänzender und ersprießlichster Weise gefördert worden ist. Ein zweiter Vorteil, welcher aus dem Monarchen besuche resultiert, ist die mittelbare Kundgebung der völlig ungetrübten Festigkeit des Verhältnisses zwischen den beiden Kaisermächtcn. Gegenüber den Ver mutungen mancher auswärtiger Preß und Berufs politiker kann diese Kundgebung nur die beste Wirkung üben. Bei allen auf die Lockerung des Zweibundes hinziclenden Manövcrn und bei den Zeitungsbetracht ungen über diesen Gegenstand spielte stets die Be hauptung eine Rolle, daß bei dem Auftauchen von Orientwirren der Unterschied zwischen den dann in Frage kommenden Interessen der beiden Reiche vielleicht die Festigkeit des Bündnisses ungünstig bc einslussen könnte. Anch während der jüngsten Vcr Wickelungen war man geschäftig am Werk, um diesen Wahn zu verbreiten. Der vielerörterte Unterschied der Interessen ist allerdings vorhanden, ebenso wie solche Divergenzen bei jedem Bündnisse zwischen zwei europäischen Großmächten wahrzunehmen wären; er hat aber nicht gehindert, daß die Diplomatie Österreich- Ungarns und Deutschlands in den letzten Monaten in ungetrübter Übereinstimmung zusammenwirkte, um jede, für die Ruhe Europas und somit auch für den Frieden Nächstbeteiligten hocherfreulich und die Möglichkeit, daß der Besuch Kaiser Franz Josephs in Rußland die schon eingrleitete Entwickelung besiegeln dürfte, kann daher mit lebhafter Genugthuung begrüßt werden. der verbündeten Reiche bedrohliche Wendung zu ver hindern. Der Besuch Kaiser Wilhelms in Wien mag die Skeptiker zu dem von allen unbefangenen Poli tikern gern festgehaltenen Glauben bekehren, daß dies so bleiben wird, was immer auch die Zukunft dringe. Im Sinne der hier ausgesprochenen Erwägungen ist man sicherlich berechtigt, der jüngsten Monarchen beacguung eine durch die Orientvorgänge bedingte besondere politische Wichtigkeit beizumessen. Nicht das Gleiche dürste aber von den Auslassungen gelten, welche schon jetzt eine sachliche Verbindung zwischen dieser Begegnung und der in wenigen Tagen erfol aenden Fahrt Kaiser Franz Josephs nach St. Petersburg feststellen sollen. Für die Eindrücke, welche in den russi schen leitenden Kreisen aus dem Besuche unseres Monarchen sich ergeben dürften, wird es gewiß nicht belanglos sein, daß Kaiser Franz Joseph unmittelbar nach einem herzlichen Meinungsaustausche mit dem verbündeten deutschen Herrscher an der Newa eintrifft. Die Momente, die ein Jneinandergreifen der russischen Politik mit jener der beiden Kaisermächte begünstigen, können durch diese Thatsoche nur gemehrt werden. Es erscheint uns aber als ein kühnes oder zumindest verfrühtes Beginnen, wenn man in den nur durch einen kurzen zeitlichen Zwischenraum getrennten Fürsteu- besuchen die Vorzeichen einer durchgreifenden Hand lung der europäischen Konstellation erblicken will. Bei einer solchen Handlung könnte es sich nach der heutigen Sachlage nur um eine im Zusammenhänge mit der Orientkrise zu vollziehende Änderung der europäischen Mächtegruppierung handeln. Tie Grund läge der neuen Gruppierung müßte unter Berücksich tigung der orientalischen Sonderinteressen der einzelnen Mächte gefunden werden. Die Mächte haben aber seit Jahren diese Sonderinteressen zurückgestellt, um durch die Aufrechterhaltung des statu» guo im Süd osten eine gefahrvolle Austragung der Gegensätze zu vermeiden. Zahlreiche offizielle und offiziöse Kund gebungen versicherten eben in jüngster Zeit, die Mächte würden auch weiterhin bei den bisher von ihnen mit dem gewünschten Erfolge vertretenen Grundsätzen be harren. All' diese gewichtigen Einzelheiten werden von denjenigen übersehen, die uns nun erzählen, daß in St. Petersburg eine von Deutschland angebahnte österreichisch russische Vereinbarung über das Schicksal der türkischen Besitzes in Europa abgeschlossen werden solle, daß Rußland dann unter Verzicht auf die Allianz mit Frankreich die Hand zur Wiederaufricht ung des Drei-Kaiser-Bundes bieten dürfte und der gleichen mehr. Der Strich derartiger Kombinationen ist unschwer zu bestimmen, wenn man die bestehenden Verhältnisse nur einigermaßen zu würdigen vermag. Als wahrscheinlich darf man dagegen betrachten, daß der Besuch Kaiser Franz Josephs in St. Petersburg eine Entwickelung fördert, die im Verhältnisse zwischen Österreich-Ungarn und Rußland unter ersprießlicher Einflußnahme Deutschlands vor sich ging. Die Regierungen von Wieu und St. Petersburg haben sich bemüht, bei steter Wahrung ihrer Beziehungen zu anderen Mächten und ihrer traditionellen Politik all mählich durch die Hinwegräumung aller Ursachen gegenseitigen Mißtrauens eine Milderung der früher aufgetauchtcn Diverganzen zu erreichen, und dieses loyale Bemühen ist nicht vergeblich geblieben Die Haltung der beiden Mächte in der Örientkrise war geeignet, jenes Mißtrauen gänzlich zu verscheuchen, und es ist daher nun auf der Grundlage einer ehr lichen Friedenspolitik freier Spielraum für eine Ver tiefung der österreichisch-russischen Annäherung ge boten. Ein Umschwung in diesem Sinne wäre vom allgemeinen Gesichtspuul c ebenso wie von jenem der Pom Kriegsschauplätze. Die heute vorliegenden Meldungen unterscheiden sich von den bisherigen namentlich dadurch, daß mehrere von griechischer Seite stammende durch Telegramme aus Konstantinopel bestätigt werden. Demnach kann heute nicht mehr von einem Stillstand im Vordringen der Türken im Osten der Balkanhalbinsel die Rede sein, es erscheint vielmehr unzweifelhaft, daß sie dort stellenweise Rückwärtsbewegungen vorgenommen haben. Ebenso finden die Siegesnachrichten der Griechen vom westlichen Kriegsschauplätze, die Einnahme von Philippiada am Lurvsflusse und die erfolgreiche Be schießung Prevesas ihre Bestätigung in türkischen Meldungen. Wie weit diese von den Griechen er rungenen Vorteile auf den weiteren Verlauf des Krieges von Einfluß sein werden, bleibt einstweilen abzuwarten. Allzugroße Bedeutung scheinen ihnen die Griechen selbst nicht beizulegen, wenigstens erhellt aus einem Londoner Berichte über die Auffassung der Lage in Athen das gerade Gegenteil. Von größerem Interesse ist gegenwärtig die über raschende Nachricht von der Abberufung des Oberst- kommandierendcn Edhem-Pascha und seiner Ersetzung durch den ergrauten „Löwen von Plcwna" Ghazi Osman-Pascha. Über die Gründe, welche den Sultan zu dieser Maßregel bestimmt haben, verlautet zur Zeit noch nichts. Jedenfalls würde es kaum zutreffend sein, wenn man die Abberufung lediglich darauf zurücksühren wollte, daß man im Mdiz-Kiosk ein schnelleres er folgreiches Vorgehen gegen die griechischen Truppen erwartet hätte. Was aber auch die Veranlassung zu dem Wechsel im Oberkommando sein möge, in hoyem Maße zweifelhaft muß es erscheinen, ob die Wahl Osman Paschas eine glückliche gewesen ist. Zu einer schneidigen Offensive, d e doch wohl im Interesse einer alsbaldigen exemplarischen Bestrafung des griechischen Uebermuts durchaus am Platze wäre, wird er sich kaum bewegen lassen; wenigstens würde dies mit seinen früheren Gepflogenheiten schlechter dings nicht im Einklang stehen. Tie letzten Meldungen sind folgende: London, 23 April. Nach einer Meldung det „Reuterschcn BureauS' aus Meluna vom 21. d. MtS abend- jetzt sich aus den nächsten Höhen bei TurnavoS ein hinhaltender Kampf fort. Nejchat Pajcha lehnte cS ab, den Befehl zur Erstürmung der griechüchen Stellung zu geben, in der Meinung, sah ein jchrittwerje- Borrücken der taktischen Truppen genügen werde, um die Stellung der Griechen unhaltbar zu machen Unter diesen Umständen erachtet er eS sür seine Pflicht, seine Truppen nicht den Verlusten auSzusetzen, welche ein Sturmangriff unaus bleiblich mit sich billigen würde (Teilweise wiederholt.) Larissa, 23. Apiil. Die Griechen haben Raptani (?) und Hcgain (?), welche von den Türken ausgegeben wurden, wieder besetzt. Konstantinopel, 23 April Durch daS Feuer der griechischen Kriegsschiffe und der in Panir errichteten Land batterien ist die Stadt Preveja zum Teck zerstört worden, während die Zitadelle von Preoesa unbr'yä-igt Stand hält. Konstantinopel, 23. April. Einer Nachricht aus Salonichi zufolge soll die von Arta au- vorgegaugenr griechische Armee bei Lüros in Epirus einen Erfolg ütec eine türkische Drvision davongelragen haben Konstantinopel, 23. April. Die Hauptmacht der grie chischen 3. Division von Arta überschritt die türkische Grenze und eroberte nach heftigem Widerstande Philippiada am Lurvsflusse. Der Verlust der Türken war ein großer. Sie haben auch einige Kanonen verloren Zum Gegenangriff wurde eine Brigade der 2 türkischen Division gegen Philippiada dirigiert. Das Resultat ist bisher unbekannt. — Nachrichten aus Janina zufolge weigerte sich ein Redisbrtaillon vorzugehen. Es verlautet, daß der Kommandant des Epirotischen CorpS Achmed-Hiszi Pascha abgesetzt wurde und Marschall Fuad oder Marschall Abdullah das Kommando übernehmen werde. Athen, 23. April, nachm. 1 Uhr. DaS Westgejchwadcr beschießt Aghios Saranta an der Küste von Epirus. Konstantinopel, 23. April Die Gerüchte von einem griechischen Angriffe aus Salonichi zur See haben hier große Veunruhigung hcrvorqerufen. Die Stadtringmauer und das kunst- und völkcrgcschichtlich gleich anziehende Reihe von khohem Werte In die ältere national-ägyptische Zeit führen uns außer der seinen Bronzestatuette einer weiblichen Göttin (Neith), einige kleine bronzene Tiersärge in Lbelisken- form zurück Vor dem Obelisken hockt emmal eine Katze, in dem anderen Falle thront vor ihm ein Gott Die beiden kleinen Kunstwerke sind von einer schlichten Größe des Stils, der an die Tempelarchitekturen des Nilthals gemahnt. Zum ersten Mal haben die Ankäufe auch die Urzeit Ägyptens berücksichtigen können, in welche uns besonders die ergebnisreichen Ausgrabungen von Flinders Petrie zurückgeführt haben. Ein uns durch Professor Steindorff überwiesenes Geschenk dieses Gelehrten sind nämlich einige Werkzeuge aus Feuerstein und urtümliche, noch ohne Hilfe der Töpferscheibe gefertigte und roh gebrannte Thongefäße aus dem von ihm entdeckten Grabfelde eines libyschen Stammes. Der gleichartige Ankauf einer Reihe von kunstvollen Flaschen und Schalen aus Alabaster ermöglicht einen Vergleich mit den in ihrer Einfachheit vollendeten Formen der ausgebildeten ägyptischen Kunst. Unter den Erwerbungen aus dem griechisch-römischen Gebiet nimmt die erste Stelle eine Athenamaske ein, welche, ebenso wie ein bekannter Kopf des Berliner Mu seum«, einer im Geschmack der römischen Zeit sorgfältig, aber etwas hart und trocken gearbeiteten freien Wieder holung der Parthenos des Pheidias angehört haben wird Wie die Berliner Kopie ihre Abstammung von einem Goldelfendeinbild durch die Art ihres erhaltenen Farbenschmuckes verrät, so weisen bei unserem Exemplar auf ein derartige« Original die aus einem feineren Marmor eingesetzten Augäpfel und die Höhlungen für Augensterne au« farbigen Steinen hin Auch der jetzt verlorene Helm der Göttin war au« einem besonderen Stück Marmor gearbeitet Die« zeigen die feingespitzten Slückungsftächen des Schädels, an denen sich noch die Reste eines braunen Kittes erhalten haben Dieser Kitt ist auch auf das Gesicht übergeslosien und hat es durch braune Flecken entstellt Ursprünglich war die Gesichts- Haut, wie man noch sieht, glänzendweiß. In die Zeit des Praxiteles wird das Original eines feinen in Rom erworbenen Narkissosköpfchens aus Marmor gehören. Der schöne Jüngling hatte seine Hände über dem Scheitel des anmutig gelockten, narzissenbekrünzten Hauptes gekreuzt und blickte träumerisch zu seinem Spiegel bild im Ouell nieder. Dies lehrt uns eine Statue de« Louvre und ein Sarkophagrelief des vatikanischen Museums. (Fortsetzung folgt.) Die Röntgen-Ltrahlcn und ihre Bedeutung für die Chirurgie wurden in der zweiten Sitzung des 26. Chirurgcn- kongresses in Berlin behandelt Oberarzt vr. Kümmel! (Hamburg) gab auf Grund von mehr als 300 Röntgen- Ausnahmen ein Bild von der vielseitigen Verwendung der X-Strahlen auf nahezu allen Gebieten der Chirurgie. Am frühesten und eingehendsten wurden die Röntgen Strahlen angewendet zur Erkennung des Sitzes von in Hand und Fuß eingedrungencn Nadeln, Kugeln rc. Seitdem hat man Fremdkörper und Geschosse in allen Körperteilen nachzuweisen und die Schwierigkeiten, welche sich anfangs der operativen Entfernung der eingedrungenen Fremd körper entgegenstellten, dadurch zu überwinden gelernt, daß man Aufnahmen in zwei verschiedenen Ebenen macht Der Vortragende zeigte Röntgen-Bilder vor, durch welche Fremd körper im Schädel nachgewiesen und operativ entfernt werden konnten; einmal wurden sogar durch den Schädel hindurch die äußeren Hirnwindungen photographiert. Ferner wurden Fremdkörper in den Lungen nachgewiesen, ebenso eine Kugel im Ohr, verschluckte Münzen und Zahngebisse in der Speiseröhre rc. Auch zu Heilzwecken eingeführte Körper, wie der bei der Darmoperation zur Darmnaht ver wendete Murphy-Knopf, konnten mittels der X-Strahlen auf ihrer Wanderung durch den menschlichen Körper be obachtet werden. Der Vortragende erörterte sodann die krankhaften Veränderungen innerhalb des menschlichen Körpers, die durch X-Strahlen zur Anschauung gebracht werden können. Der Nachweis von Gallensteinen ist ausgeschlossen, dagegen der von Blasensteinen unschwer zu erreichen. Den Hauptcrfolg aber erzielt man bei dem Nachweis von Knochenbrüchen und Verrenkungen an allen Teilen des Körpers, und hier sind die X-Strahlen darum so wert voll, weil sie die Lage der Bruchenden rc. ohne schmerz hafte Untersuchung, ohne Verletzung, ja ohne jede Be lästigung des Kranken genau nachweisen Im besonderen können Gelenkbrüche, wegen der starken Blutergüsse sonst schwer erkennbar, mittels der Röntgen-Strahlen leicht und sicher diagnostiziert werden, ebenso Absprengungen kleiner Knochenstückchen am Ellbogen, an der Hüftqelenkpsanne rc. Interessant ist es auch, mit Hilfe der X-Strahlen, die auch den Gipsverband durchdringen, den Heilungsprozeß gebrochener und auSgerenktcr Knochen zu verfolgen, wie sich die neue Knochenmasse (CalluS) an der Bruchstelle stufenweise entwickelt, wie anscheinend yut geheilte Knochen brüche sich unter Röntgen Licht als schief geheilt darstellen, ob eine Einrenkung gelungen ist oder nicht, u. dgl. mehr Ganz besondere Vorteile hat die Unfallsheilkunde von den X-Strahlen gezogen, und mancher Unfallverletzte, dessen Ansprüche wegen mangelnden Nachweises einer objektiven Verletzung nicht anerkannt wurden, ist schon durch Röntgen zu seinem Rechte gelangt. Auch andere Krankheiten der Knochen werden durch die X-Strahlen sichtbar, so die tuberkulösen Erkrankungen durch flockige, wolkige Trübungen, von den Geschwülsten namentlich die Sarkome, ebenso Verkrümmungen und Erkrankungen der Wirbelsäule, ferner Verkalkungen der Blutgefäße, deren Verlauf und
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