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Ist. Nur immcn in ing ist di« igerDank und« der ind durch mecke unS »rängniß! hm« und nädig bc- 'ust.(83.) rika nats über g und er- Co, ücmcn. das von sächsisch- ift für unsere > erfreuen übergehen assclbe in m Kcnnt- itz- (83.) iger, feste nn, Nohr mstricktcn Zrcisen Leipzig. d bei mir »gehalten, s- (87.) on Herrn öen. Um f- (88.) de bcfind- wch ganz hoch, rs id. (89.) g an, M (so.) rg. (si.) c. Friedr. (S2.) Mittwoch, de« SV. Teptember. Wochenschrift für Zugleich Amtsblatt für den Bezirk deS königl. Landgerichts Jeder Abonnenkt macht sich auf 1 halbe» Jahr verbindlich. Am Schluffe jedes Bier- teljahres wird 1 seiner Stahlstich in Quart grrtk beigegeben. Einzelne Rümmer» jb>« sten 1>/> Rgr. Alle PostLmter und Buch. Handlungen nehmen Be. steffungen hierauf au. Mittwochs erscheint je eine Nummer zu 1 Vogen Inserate sind portofrei einzusendou: nach Ktrch- her, au Oders, ^g. M. Effinter oder nach Lei»- zigaylzm.rr. »ötttr. 1.) Leit- und Lebensbilder aus der Ge genwart und Vergangenheit. Für Anzeigen «Ser Ar« wird der Raum einer ad- svall^ Zeile mit t R^. berechnet. . A«o »em «eben Napoleon». Im Sommer 180i hatte Napoleon b«i Boulogne bekannt lich fast die gesammte Land- und Seemacht Frankreichs vereinigt. Man glaubt, er habe damals eine Landung und Eroberung Eng lands beabsichtigt. Zm Juli des ebengenannten Jahres kgm Na poleon selbst in das Lager von Boulogne. Nachdem er zahl reiche Revüen über die cantonnirenden Landtruppeü abgehal ten und fast überall seine Zufriedenheit zu erkennen gegeben hatte, beschloß er, auch eine Revue mit der im Hafen versammelten See macht vorznnehmen. — Bevor er daher eines Mdrgens zu Pferde stieg, um seine gewohnten Lagerbesuche anzntreten, befahl er sei nem diensthabenden Adjutanten, sich zum Admiral Bruix zu be geben und ihm zu sagen, daß er die Stellung der Fahrzeuge, welche die Sperrlinie bilden, wechselst lasst, weil der Kaiser heute die Revüe der Schiffsmannschaften im offnen Meere vorzunehmen gedenke. Der Adjutant entledigte sich natürlich sofort feines Be fehls. „General" erwiederte Bruix, nachdem er den Befehl des' ,. Kaisers vernommen, mit großer Ruhe, ,,General, es thutnnv- 1848. -rchtung! «in beutscher Zopf wackettl Ein recht langer und dicker Zopf, den der Deutsche seit Jahrhunderten mit wahrer Affenliebe gepflegt und gezüchtet hat, das leidige Titelwesen oder besser: Titelunwesen scheint endlich in die Rumpelkammer verwiesen werden zu sollen. Das Reichsministerium in Frankfurt hat nämlich bekannt gemacht, daß bei Zuschriften an den Erzherzog - Reichsverweser und an die Reichsminister alle und jede Titel wegfallen sollen. Bei Zuschriften an den Reichsverweser soll es einfach heißen: An den hohen Reichsverweser, (ich hätte lieber auch „hoch" noch weggelaffen) und bei Zuschriften an die Mi nister wird kurzweg gesetzt: An den Reichsminister, mit der Anrede: Herr Minister. Ein Schluß mit den zeither üblichen tausendfachen Variationen, die alle auf ein „allerunterthä- nigstes Be- oder Verharren," ja selbst auf ein „aller- unterthänigstes Erstarren," („Ersterben") hinausliefen, soll . gar nicht mehr gebraucht werden. Jede Eingabe an ein oder das andere Reichsministerium soll einfach mit Ort, Datum und Namensunterschrift schließen. Eben so werden aber die Reichs minister den Behörden und Beamten der einzelnen Staaten gegenüber eine gleich einfache Titulatur gebrauchen, wie sie die selbe für sich selbst cingeführt haben. Die Anreden und Auf schriften: „Hochexcellenz, Hochwohlgeboren rc." sind aufgehoben. , Recht so! Von oben her muß mit einem guten Beispiele vorangegangen werden. Schon seit Jahren haben die geist reichsten Männer unsrer Nation gegen dieses Titelzopsthum an- gekämpft, doch leider! ohne nachhaltigen Erfolg. Da gibts noch eine so übergroße Anzahl „guter Deutscher", die da glauben, durch das Hoch-, tzochwohl-, Wohlgeborep rc. rc., mit der Excellenz, Magnificenz (Himmel! gar oft gepaart mit schrecklicher Jmpertinmz und geistiger Impotenz) und wie die Keren, strohernen, hohlen, seifenblasigen Titulaturen alle heißen,'werde der wahre Werth de« Menschen festgestellt! Der R'edigirt von KM. Otto Dehnel (früherem Redacteur der Erzgeblrgischen Eismbahn) unter Mitwirkung von ^üv. Fr. Roloff in Kirchberg, Oberlehrer Gg. A. Winter in Kirchberg und Im. Tr. Wöller in Leipzig. schlichte Bürger und Landmann ist gewiß nicht seltm in bk peinlichste Verlegenheit gekommen, wenn er an diesen oder je-' nen großen oder — kleinen Herrn zu schreiben hatte, wie der Herr eigentlich zu titüliren sei. Von nun an soll daS Äs» besser werden. Soll! Ja, fa. Aber — guter Deutscher, nun auch noch ein Wörtlein im Verträum. Du selbst mußt nun auch Muth fassen, und mußt Deine niedrig«'Schmeichelei und FuchSschwänzerei meiden, w«nn Du an große Herfen schreibst. Gar ost machst Du viel Komplimente und bringst eitel hohle Titel und Redensarten an, um recht artig, richt — unterthänig zu erscheinen, um, wie Du wähnst, Deinen. Zweck, Deine Absichten desto sichrer zu erreichen! Pfui/ das läßt nicht fein! Man kann auch recht höflich, recht anständig und manierlich schreiben, ohne in Titeln zu waden bis an die Ohren! ' Darum Achtung! Der Titelzopf wackelt. — Aber soll er fal len — guter Deutscher, so thue redlich das Deine dabei. Leg' rüstig Hand an'S Werk! Jetzt ist di« rechte Zeit und Stunde. Und damit Punktum! - A. W. Dii» Abonnement beträgt für 1 RierMjahr WRgr.