Volltext Seite (XML)
Dienstag, 3. November 1SSS Der Eindruck der Rede Mussolinis - Kl U Lchrlftkltung: Dreiderr-«.. P°N«rstr. 17, Fernruf 70711 ». 7WI7 EklchNItsstell«, Druck und Verlag: Srnuaiüa Buchdrucker«» u. Verlag Th. ». D. Winkl. Pollerstrab« 17. Fernruf 71011, Postscheck! Sir. 10«. van»: StadtbaM Dreien Slr. «7«7 Drohung ausgeklungen sei, werde die britische Negierung dos Angebot nicht übersehen. Greifbore Vorschläge logen zivor nicht vor, ober ein Mittclmeerpakt über die Begrenzung der Einfluss- zoncn jedes Londes unter Einschluss eines gegenseitigen Nicht- angriffsvertroges sei eine Möglichkeit. Die „Daily Mail" fordert in Zusomincuhong mit der Be sprechung der Mussolini-Ncdc eine Verständigung zwi schen England, Deutschland und Italien. Ein Nichlzustandekommen einer solchen Einigung würde für die Zi vilisation eine Katastrophe bedeuten. Bon den Ausführungen Mussolinis über den Kampf gegen den Bolschewismus ist das Blatt besonders befriedigt. Mussolini, so schreib! das Blatt, fühle genau, daß der Bolschewismus Europa zugrunde richten werde, wenn Europa den Bolschewismus nicht ausrottet. ihren Kandidaten sprechen. Für uns, die wir van serne die aineriitanische Betriebsamkeit nur sehen, ist es daher nicht einfach, eine einigermassen sichere Baraussage zu machen. Als 1932 Raasevclt ats Sieger aus dem Wahl- Hamps hervorging, da stand mit unumstösslicher Gewissheit fest, das; das amerikanische Ballr dem bisherigen Präsiden ten Haaver eine Absage erteilen werde. Immerhin über raschte es, das; dieser trotzdem noch 151« Millionen Stim men auf sich vereinigen kannte, während Roosevelt mit 22,8 Millionen Stimmen das Rennen machte. Hoover hatte abgewirtschaftet. Er hatte restlos in der Krise ver sagt. Die von ihm prophezeite „Prosperity" war ausser ordentlich kurzlebig gewesen und die amerikanischen Far mer, die als erste von dem Zusammenbruch der Prosperity betroffen wurden, haben denn auch Hoover die Niederlage bereitet. Dieses Mal liegen die Dinge anders. Amerika steht am Beginn eines Konjunkturaufschwungs, ist vielleicht schon zu einem guten Stück darin. Die einen sagen, dank Roosevelt, die anderen trotz Roosevelt. Es ist für den einfachen Mann auf der Strasse nicht leicht zu entschei den, wer recht hat. Es kommt aber auch gar nicht so darauf an, wer recht hat, sondern darauf, wem man mehr glaubt, das; er recht habe. Und so hängt die Entscheidung von Dingen ab, die sich einer exakten Erkenntnis ent ziehen. Es ist bezeichnend, das; die Wahlbüros der beiden Kandidaten für sich drei Fünftel der Stimmen reklamic- ren. Das kann man mit Bestimmtheit sagen, das; der Sieger im diesjährigen Präsidcntschaftswahlkamps nur mit einer k n appc n Mehrheit gewählt werden dürfte. In ruhig urteilenden amerikanischen Kreisen glaubt man einen Knappen Sieg Roosevelts Vorhersagen zu dürfen. Man rechnet damit, das; Roosevelt etwa 52 v. H. der ab gegebenen Stimmen erreichen wird, während Landon mit 44 v. H. ins Hintertreffen gerät und die übrigen Kandi- baten sich in die restlichen 4 v. H. teilen müssen. Dem scheint die Probeabstimmung zu widersprechen, die die Newyorker Zeitschrift „Literary" Digest" veranstaltet hat. Sie hat einen klaren Sieg des Republikaners Landon ' herausgerechnet und tränt damit gewiss nicht unerheblich dazu bei, die Stimmen für Landon zu vermehren. Aber der Kreis der sich an der Abstimmung Beteiligenden war Verlagsort Dr«»d«». vnzelgrnprets«: dl« Ispaltlg« 77 min brelk Zell« 1 Vll-t »llr Famlllenanzelgen 1 Psg Für PlatzwIInsch« Uanr» wir kl»« GewLhr leiste«. übrigens ans beiden Seilen bestehenden Anerkennung seiner militärischen Eigenschaften, seines Mutes, seines Opfersinnes. Das vierte Nachbarland ist Iugoslavien. In der letz ten Zeit hat sich die Atmosphäre zwischen den beiden Ländern stark verbessert. Anher diesen vier Nachbarländern Italiens gibt es ein grohes Land, das in den letzten Zeilen bei den Massen des ita lienischen Volkes grohe Sympathien geniesst. Ich spreche von Deutschland. Die Zusammenkunft von Berlin hat eine Verständigung zwischen den beiden Ländern über be stimmte Probleme ergeben, von denen in diese» Tagen einige ganz besonders brennend sind. Aber diese Verständigung, die in besonderen Niederschriften festgelegt und in gebührender Form unterschrieben worden sind, diese Vertikale Berlin — Rom ist nicht eine Schnittlinie, sondern vielmehr eine Achse, um die alle europäischen Staaten, die von dem Willen der Zusammenarbeit und des Friedens beseelt sind. Zusammenarbeiten können. Deutschland, obwohl man cs bestürmte und ihm in den Ohren lag, hat die Sanktionen nicht mitgemacht. Mit dem Uebereinkommen vom ll. Iull Ist ein Span nungsfaktor zwischen Berlin und Rom verschwunden, und Ich er innere daran, dah auch schon vor der Berliner Zusammenkunft Deutschland bereits praktisch das Imperium von Rom aner kannt hatte. Wenn wir heute das a n t I b o l s ch c w I st i s ch e Ban ner erheben, so ist das nichts Erstaunliches. Das ist ja unsere eigene alte Fahne, unter der wir geboren sind, unter der wir gegen diesen Feind gekämpft, unter der wir ihn mit dem Opfer unseres eigenen Blutes besiegt haben. Was man heute Bolsche wismus und Kommunismus heiht, ist — hört wohl darauf! — nichts anderes als staatlicher Ueberkapitalismus der schlimmsten Form, ist also nicht eine Verneinung, sondern eine Uebersteige- rung dieses Systems. Vis jetzt habe Ich mich mit dem Kontinent besaht. Italien ist aber eine Insel, und die Italiener müssen sich allmählich die Mentalität eines Insclvolkes schassen, da das der einzige Weg ist, um die Probleme der nationalen Verteidigung zur See auf den richtigen Plan zu stellen. Italien ist eine Insel, die aus den Fluten des Mittclmeercs sich erbebt. Dieses Meer ist — und hier wende Ich mich auch an die Engländer, die In diesem Augenblick am Rundfunk mithören — für Mrohbritan- nien einer seiner vielen Seewege, ja. eine Abkürzung, mit der England rascher in die Grenzgebiete seines Weltreiches gelangen kann. Wenn das M i 11 e l m e e r für die anderen ein« Verkehrs- strahe Ist, so ist es f ii r d i e 11 a l i e n e r da s L e b en. INgümal habe ich es erklärt und wiederhole es auch heute wieder, das, wir nicht die Absicht haben, diese verkehrsstrah« zu bedrohen. Die Losung unseres Weges Im Jahre 15 der faschistischen Zeitrechnung heiht: Friede mit allen, Friede mit den Nachbarn wie mit den anderen Völkern, bewaffneter Friede. 8m galt« von höherer Gewalt, Verbat, «intrrtrnd« Betrieb» stöiungen ha» der Bezieher oder Werbungtreibend« kein« «» sprllch«, fall« dl« Zeitung in beschränktem Umsang«, vrrs-iitet oder nicht erscheint iLriüilungaort ist Dre.de«. Nummer 237 — 33.Iahrg Gauleiier Dr. Go-Hbels dankt Berlin, 2. Noo. Zu meinem Geburtstag unp insbe sondere zum Z e h n j a h r e s ju b i l ä u m des Gaues Ber lin sind mir aus allen Kreisen der Bevölkerung so zahlreich Glückwünsci^ und Geschenke zugegangcn, dnh cs mir unmöglich ist, jedem, der so srcundlich meiner gedachte, persönlich zu dan ken. Ich bitte, das auch im Namen meiner alter Berliner Käme, raden aus diesem Wege tun zu dürfen. Wir werden auch in Zukunst versuchen, durch unermüdlich Arbeit und nie rastenden Kamps für Reich und Nation uns dieses Vertrauens des Volkes würdig zu erweisen. Berlin, den 1. Nov. 1!>:i8. Dr. Goebbels. Paris zur Rede des Duce Paris, 2. Nov. Die grohe aussenpolitische Rede Mussolinis In Mailand wird von der Pariser Morgcnpresse mit sehr gemischten Gefühlen ausgenommen. Die linksgerichteten Zei tungen lehnen die Ausführungen des italienischen Regierungs chefs natürlich rundweg ab, während die Nechtsblälter ihm in verschiedenen Punkten zustimmen, andere aber ebenfalls als ungerecht oder sogar als unannehmbar zurückmeisen. Man ver sucht sich vor allem gegen den Vorwurf zu rechtfertigen, Frank- reich habe in der Anwendung der Sanktionen gegen Italien zu sehr am Buchstaben geklebt, und versteigt sich in diesem Zu sammenhang sogar zu der kühnen Behauptung, dah der Sieg der italienischen Truppen in Abessinien zum groheu Teil der ,<ial- tung der französischen Negierung zu verdanken sei. die sich im mer wieder Ins Mittel gelegt habe, um eine zu strikte Durch führung der Sanktionsmahuahmeu zu verhindern. Wk, W 8 Amerika wählt Der erste Dienstag nach dem ersten Montag im November eines jeden Schaltjahres ist ein Wahltag erster Ordnung für die neue Welt. Finden doch an diesem Tage die amerikanischen Präsidentschaftsmahlen und nebenher noch eine Reihe von anderen Wahlen in den Vereinigten Staaten statt. Zwar kennt die amerikanische Verfassung die direkten Wahlen nicht. Am 3. November werden viel mehr nur die Wahlmünner gewühlt, die im Januar in Washington den neuen Präsidenten zu wählen haben. Diese Form der Wahl ist geschichtlich begründet. In einer Zeit, in der die Durchführung so grosser Wahlen auf un geheure Schwierigkeiten stiess, mar man gezmungen, sich der Einrichtung der Wahlmünner zu bedienen und mit jenem seltsamen Konservativismus, der so manchem Stück des amerikanischen Lebens anhaftet, hat man das vor mehr als zwei Jahrhunderten eingesührte System beibe halten. So kommt es, das; die Urwahlen am Dienstag darüber entscheiden, wer im nächsten Jahre in das Weisse Haus einziehen soll. Nach einem Wahlkampf von beispielloser Heftigkeit, in dem sich der jetzige Präsident Roosevelt und der Republikaner Landon gegenübergetreten sind, ist die Entscheidung mehr als offen. Jede der beiden Parteien behauptet, das; ihr Kandidat als sicherer Sieger das Rennen machen werde, und jede der beiden Parteien sucht diese Behauptungen in den Umständen zu stützen, die für Oie Aufnahme in -er Londoner presse Befriedigung über die Verständigung mit Deutschland im Vordergrund der Rede London, 2. Noo. Die Rebe Mussolinis in Mailand hat in London starke Beachtung gefunden. Der römische Neuterkorrespondcut ist der Ansicht, das; eine englisch-italienische Verständigung leichter möglich sei, da man in Nom zur Zeit wohl nicht auf der offi ziellen Anerkennung des neuen Imperiums bestehe. Es habe überrascht, das; Mussolini, abgesehen von einer Kühlen Er wähnung, Frankreich fast völlig übergangen habe, obwohl es doch auch eine Mittelmeermacht sei. Weiter wird das Fehlen eines Hinweises auf einen neuen Westpakt hervorgehoben. Für den „Daily Telegraph" ist die Rede des Duce eine kalte Dusche hinsichtlich aller Bemühungen, durch ein Abkom men eine grössere Sicherheit für Europa zu schassen. Zur Mit- telmcersrage erklärt das Blatt, dah von englischer Seite einer völligen Verständigung auf der Grundlage der Anerkennung der gegenseitigen Rechte keinerlei Schwierigkeiten bereitet wer den würden. Eine derartige Verständigung sei aber nur in sreundschasllichcr Weise möglich und dürfe nicht mit der For derung nach englischen Zugeständnissen verknüpft werden. Alle in der Mailänder Rede enthaltenen Hinweise auf europäisch« Fragen seien von der Befriedigung über die Verständigung mit Deutschland beherrscht gewesen, t bi sei eine nicht zu übersehende Tatsache, dah diese Verstän- s S-zmig weitgehend die Möglichkeiten beeinflusse, die für eine Beiriedung Westeuropas in Frage kämen. Auch in der „Times" kommen ähnliche Gedankcngänge zum Ausdruck, wobei betont wird, dah England nicht daran denke, die italienischen In teressen zu bedrohen, sondern seine Politik lediglich darauf richte, sich den Seeweg Im Mittclmeer offen zu halten. Der diplomatische Berichterstatter der „Morning Post" be zeichnet die Ausführungen Mussolinis als den Anfang eines ernslhasleu Versuches, die Kluft zwischen England und Italien zu schlichen. Obwohl die Rede bedauerlicherweise in eine ,/GchMruch -er Wilson -I-eologien" Mailand, 2. Nov. Bei der Massenkundgebung auf dem Domplatz in Mailand hielt M ussolini vor einer Viertclmillion Menschen seine an gekündigte Rede über die S I c l l u n g I t a l i e n s u n d s e I n c Bez ich»ngen zu den einzelnen europäischen Ländern. Wenn man zu einer Klärung der europäischen Atmosphäre gelangen wolle, so müsse man zu allererst mit den Gemein plätzen mit allen kouvenlionellen Lügen ausräumen, die aus dem groheu Schiffbruch der Ideologien Wilsons noch als Trümmer übrig geblieben seien. Eine dieser Illusionen, die Abrüstung, sei bereits ge- ssllen. Eine zweite Illusion ist die sogenannte internationale kollektive Sicherheit, die es niemals gegeben hat, >md niemals geben wird. Ein männlich starkes Volk verwirklicht seine Kollektiv- sichcrhcit innerhalb seiner eigenen Grenzen und lehnt es ab, jein Schicksal den unsicheren Händen Dritter anzuvertrauen. Ein dritter Gemeinplatz, mit dem aufgeräumt werden muh, ist der unteilbare Frieden. Ein solcher Frieden wäre gleichbedeutend mit dem unteilbaren Krieg. Und jetzt, so fuhr Mussolini fort, will ich das tun, was mau in der Schiffahrt nennt: Den Standort messen. Nach 17 Jahren der Polemik, der Reibungen, der Missverständnisse, der aufgclchobenen und offen gebliebenen Probleme, kam cs im Ja nuar lM5 zu den Vereinbarungen mit Frankreich. Tiefe Abmachungen hätten einen neuen Zeitabschnitt wirklich sreundschaftlichcr Beziehungen zwischen den beiden Völkern er öffnen können und sollen. Aber es kamen die Sanktionen, und damit fiel natürlich auf die Freundschaft der erste Raureif. Es ist sonnenklar, dah, solange die französische Regierung Ita- lien gegenüber eine Haltung des Abwartens und der Reserve einnimmt. Italien nur die gleiche Haltung einnehmen kann. Ueberoehend zu den anderen Nachbarländern Italiens er klärte Mussolini weiter: Mit der Schweiz waren unsere De- zichuuaen immer auherordentlich freundschaftlich und werden es Immer sein. Mussolini beschäftigte sich im weiteren Verlauf seiner Rede mit den Abmachungen vom N. Juli. Mi! diesen Abmachungen habe in der modernen Geschichte Oester reichs ein neuer Zeitabschnitt begonnen. Diese Abmachungen, lo sagte Ser Duce, davon mögen alle voreiligen und schlecht in formierten Kommentatoren Kenntnis nehmen, waren mir be sonnt und halten meine Zustimmung seit dem 5. Juni. Es ist meine Ueberzeunung, dah dieses Uebereinkommen das Staats- geb'me Oesterreichs gefestigt und seine Unabhängigkeit nur noch mehr garantiert hat. Solange Ungarn nicht Gerechtigkeit widerfahren sein stvird, wird es auch keine endgültige Ordnung der Interessen Im Touaugebiet geben. Die Gefühle des Italienischen Volkes Pch.euüber dem ungarischen Volk sind die einer aufrichtigen, «rschelirt » mal wöchentlich. Manatllcher Bezug.prel« durch Trüg« «Inichl. M Psg. bzw. " Plg T-LgeMhn 1.70: durch dl. Post 1.70 «In,chI!«bNch - W P,Me w°t,7ng°g.bll»r, zuzüglich R> Psg. Past-Bestellgeld. W U MW «ümm-r Psg.. SE- u. Pig. W M B W « » Abbestellungen m!lll-n spät-st-n- Woche °°r Miau, der W D W « W W 8 M V» MM vezug-zell lchrlstllch beim «erlag elngegangen sein. Un!-r« M M M M M M M DM M M M I str^er dllrs«, k«lu« Abb-flellunge« M M M M oolkssmluns -k-p." 5'