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Aespkr in -er SoWenkiriiik. Dresden, Sonnabend, den 24. Jnni 1899, nachm. 2 Uhr. 1 Hrgelvorspiek. 2. HZakm 2 für Doppelchvr von F. Mendelssohn. Warum toben die Heiden und die Leute reden so ver geblich? Die Könige im Lande lehnen sich auf und die Herrn rathschlagen mit einander wider den Herrn und seinen Ge salbten: Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile! Aber der im Himmel wohnet, lachet ihrer, und der Herr spottet ihrer. Er wird einst mit ihnen reden in seinem Zorn, und mit seinem Grimm wird er sie schrecken. Aber ich habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berge Zion. Ich will von einer solchen Weise predigen, daß der Herr zu mir gesagt hat: Du bist mein Sohn, heute Hab' ich dich gezeuget; heische von mir, so will ich dir die Heiden zum Erbe geben und der Welt Ende zum Eigenthum. Du sollst sie mit eisernem Scepter zerschlagen, wie Töpfe sollst du sie zerbrechen. So lasset euch nun weisen, ihr Könige, und lasset euch züchtigen, ihr Richter auf Erden. Dienet dem Herrn mit Furcht und freuet euch mit Zittern! Küsset den Sohn, daß er nicht zürne, und ihr umkommet auf dem Wege, denn sein Zorn wird bald anbrenneu. Aber wohl allen, die auf ihn trauen. 3. Arie aus „Elias" von Mendelssohn-Bartholdy, ge sungen von Frau Helene Stoß. Sei stille dem Herrn und warte auf ihn, der wird dir geben, was dein Herz wünscht. Befiehl ihm deine Wege und hoffe auf ihn, stehe ab vom Zorn und laß den Grimm. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 172, 1. Erhalt' uns deine Lehre, Herr, zu der letzten Zeit, er halt' dein Reich und mehre stets deine Christenheit; erhalte festen Glauben, der Hoffnung Hellen Strahl laß uns dein Wort nicht rauben in diesem Jammerthal. Vorlesung. 5. Geistliches Lied von Joachim Raff, gesungen von Frau Helene Stoß. Ach, was ist das Leben doch so schwer, wenn, was du lieb hast, ist nicht mehr. Aber sei still, weil Gott es will. Ach, was ist das Sterben doch so schwer, wenn, was du lieb hast, weint umher. Aber sei still, wie Gott es will. Ach, Leben und Sterben war' nicht so schwer, wenn unser Herz nur stille wär'. Darum sei still, wie Gott es will. 6. Geistliches Lied, Dichtung von August Lausky, Compo- sition (op. 28, Nr. 6) von Osk. Wermann. Selig sind, die da Heimwell liaben, denn sie . . . sollen nach Hanse kommen. Anna Süll in«. Selig, die da Heimweh hatten und nach Haus gekommen nun, in der Lebensbänme Schatten und im Schooß des Vaters ruh'n! Klaget nicht! Sie sind gekommen zu der Heimath aller Frommen, zu der Gottesstadt im Licht und vor Gottes Angesicht. Selig, die den Kampf bestanden und erlangt die Sieges- kron', die, erlöst von schweren Banden, schauen ihrer Arbeit Lohn! Trauert nicht! All' ihre Schmerzen nahm der Herr von ihrem Herzen, führte sie durch's Todesthal in des Himmels Freudensaal. Selig, die im treuen Lieben und im festen Glaubensmnth bei dem Seelenfreund verblieben auch bei schwüler Mittags- glnth! Weinet nicht! Sie sind geborgen, sie umfängt der Sabbathmorgen, nach dem Traum der Erdennacht labt sie Frühlingssonnenpracht. Selig, wenn der Heimfahrt Stunde allen Gotteskindern schlägt, wenn zum heil'gen Geisterbunde sie der Friedensengel trägt! Freuet euch! Dann Jubelklänge grüßen sie und Dankgesänge: nach dem großen Aufersteh'n folgt das große Wiederseh'n.