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Weißeritz-Zeitung : 28.11.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192311285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-11
- Tag 1923-11-28
-
Monat
1923-11
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 28.11.1923
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eitzeritzZeitung ageszeitung un- Mzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieöeberg U.A. «elkepe Zeilusg »es Bezirk» lmmer- sdw Derantworllicher Redakteur: Felix Jebne. — Druck und Verlag: Earl Jehne in Dippoldiswalde. Nr 276 Mittwoch den 28. November 1923 39 ^zayr^ang l" » 'ch. cil l)< Zs «im in Pfarr den pt» > in t^l-, ) n rat. 18,75 irrste 2,50, 5 bis mehl type ark. stehl den. ifret Super- »SM Dia ko Bezugspreis: Diese Woche 850 Milliarden mit ^»tragen, einzelne Nummern 150 Milliarden. Gemeinde - Verbands - Girokonto Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12548. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer 3. Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petitzeile 20 Soldpfennige, Eingesandt und Reklamen 50 Voldpfennige. «wicht, llprei«- « und prelf^ ochsten e nicht iung«, er« hiachl- Ig pen teZ 0 Ulster« iu«g«. 1560, e vn» toldeo läbrle küldee >ri». r und UV , . lein«' 1000, L Ob. it'iev- ern^r l de, au,- ,ang: >!>) chrfe Eden, t sagen, ng »er ¬ st re Dieses Bla» eulhütt -le amlttchen Bekannlmachuu-ev -er Amlshauolmannschafi, -es Amtsgericht» im- -es Sla-lrals -« Dlppol-tswal-e , Republik verlangt worden. Von diesen Grundsätzen werde sich ! die Regierung bei ihrer Beamkenpolitik allezeit leiten lassen. — Nachdem sich sämtliche Parteien mit der Einsetzung deS Unter suchungsausschusses einverstanden erklärt hatten, wurde sie ein- stimmig beschlossen. Ein kommunistischer Antrag auf Einleitung von Verhandlungen mit dem Bunde russischer Sowjet-Republiken ! wegen Gewährung eines Brotkredits für den Freistaat Sachsen soll auf Verlangen -er Regierung in einer vertraulichen Sitzung erledigt werden. Eine Reihe kommunistischer Anträge und An fragen über die Reichswehr gab den Kommunisten willkommene Gelegenheit, die ganze Schale ihres Zornes über die ihnen ver haßte Wehrmacht auszuschütten. Die Minister Liebmann und Fleißner stimmten in die kommunistischen Kritiken ein. Die Ver handlungen wurden schließlich abends '/«8 Uhr vertagt und sollen Mittwoch mittag 1 Uhr fortgesetzt werden. — Das Arveitsministerlum hat mit Verordnung vom 7. Nov. 1023 das Einzugsverfahren in der Invaliden- und Hinterbltebenen- versicherung aufgehoben und an dessen Stelle das Entrichtungsver- sahren durch die Arbeitgeber angeordnet. Hiernach haben die Arbeitgeber die Invalidenversicherungsbeiträge vom 3. Dezember 1923 ab nach Z 1428 RVO. in der Weise zu entrichten, daß sie bei der Lohnauszaylung für die Dauer der Beschäftigung Marken nach der Lohnklasse der Versicherten in die Quittungskarten kleben. Der Verkauf der dazu notwendigen Marken hat bei der Post durch die Arbeitgeber spätestens am Sonnabend der Woche zu erfolgen, in der die Lohnperiode beendet wird. Die bei den Krankenkassen hinterlegten Ouittungskarten sind rechtzeitig, spätestens bis zu dem 7 auf den 3. Dezember 1923 folgenden Lohnauszahlungstag abzuholen. Die Abholung liegt an sich den Versicherten ob, es haben jedoch die Arbeitgeber zur ordnungsmäßigen Verwendung -er Marken ihrerseits ein Interesse an der Besorgung der Quittungskarten. Als llebergangsbestimmung wird deshalb angeordnet, daß diesmal alle Arbeitgeber, die mehr als drei Versicherte beschäftigen, die gesammelte Abholung der Quittungskarten bei den Krankenkassen zu übernehmen haben. Auf diese Weise soll die ordnungsmäßige Ileberleitung des Einzugsverfahrens in das Entrichtungsversahren durch die Arbeitgeber sichergestellt werden. Alle anderen Ver sicherten haben die Karten bei den Krankenkassen selbst abzuholen. — Aus Anregung des Derwaltungsrates der Stiftung Kinder heilanstalt in Dresden hat sich ein Werbeausschuh gebiet, dessen Aufgabe die finanzielle Beschaffung der Mittel zum Wieder aufbau der zur Zeit stillaelegten Kinderheilanstalt ist. Der Aus schuß steht außerhalb und getrennt von dem inneren Betrieb der Anstalt selbst. — Aus allen Teilen und Bevölkerungsschichten des Landes gehen dem Wehrkreiskommando Klagen zu, die im einzelnen nicht beantwortet werden können. , Sie scheinen oft nicht unberechtigt zu sein und betreffen Preissteigerungen der notwendigen Lebens mittel, wie Fleisch, Wurst, Brot, Margarine und Fett, sowie di« Forderung der Bezahlung im wertbeständigen Geld durch den Einzelhandel, obwohl die Papiermark durch Verordnung vom 7. November 1923 ausdrücklich als gesetzliches Zahlungsmittel an erkannt worden ist. Wenngleich das Einrechnen der Gesahrpro- zente für den Umtausch von Papier in wertbeständiges Geld unter den heutigen Umständen als unvermeidbares Uebel hingenommen werden mutz, so ist das Ausnahen dieses Umstandes zu unberech tigten, in Einzelfällen mehrere hundert Prozent gegen den Frie denspreis betragenden Preissteigerungen um so verwerflicher, als es die armen Bevölkerungsschichken am härtesten trifft. Besonders erschwerend sind die Fälle der Preissteigerung, wo nicht nur die Preisbemessung nach Goldmark erfolgt, sondern auf Zahlung irr wertbeständigen Mitteln gedrängt wirb. Wer begründeten Anlaß zu haben glaubt, daß im Linzelfalle Wucher vorliegt, erstatte An zeige bei der Kriminalpolizei oder der Staatsanwaltschaft. Die Gesetz« reichen zur Bestrafung solcher Volksschädlina« aus. Der Geschädigte muß dabei aber den Mut zur Anzeige haben, dieser Mut wird oft nicht aufgebracht und deshalb kriffi die Schuld an den Zuständen zum großen Teil das kaufende Publikum. DaS Wehrkreiskommando hat die Landesbehörden usw. angewiesen, gegen Verfehlungen dieser Art vorzugehen und wird nach Befinden seinerseits ggeen die Schuldigen Kraft der ihm verliehenen Gewalt mit der ganzen Strenge des Gesetzes einschreiten. — Die Geschäftsstelle deS Sächsischen Gemelndetages schreibt: Die Reichsregierung hak auf Grund deS Ermächtigungsgesetzes unter dem 3V. Oktober 1923 «in« V«rordnung zur Abänderung des Schlichtungswesens erlassen und alle Einzelstreitigkeiten mit Wirkung vom 15. Zanuai 1924 den Arbeitsgerichten überwiesen. Bis zur Errichtung allgemeiner ArbeilSgertchte gelten als solche die gemeindlichen Kaufmann«- und Gewerbegerlchte. Diese Ver ordnung bedeutet «ine auherordentltche neue Mehrbelastung der gemeindlichen Gerichte, di« ohne Einstellung neuer Richter und Vermehrung deS Kanzleipersonals nicht geleistet werden kann. Dabei bedeutet die Verweisung an die Kaufmanns- und Gewerbe gerichte auch eine Erschwerung deS Verfahrens und damit eine weiter« Verteuerung. Diese Verordnung ist erschienen im gleichen Zeitpunkt«, in d«m drn Gemeinden ein weitgehender Abba« ihres Beamten- und Angestellten - Apparates auferlegt werden so». Sie steht aber vor allem im strikten Gegensätze zu 8 59 des FtnanzauSgleichsgeseheS, wonach den Gemeinden kein« neu«« Aofgabtn aufrrlegt w«rd«n dürfen, ohne daß ihnen gleichzeitig die entsprechenden Mittel zur Durchführung der Aufgaben zur Verfügung gestellt werden. Bei der Finanzlage der Gemeinden, deren furchtbarer Ernst der Allgemeinheit noch garnicht genug bekannt ist, stehen daher die Gemeinden vor der Frage, ob sie di« Uebernahm« di«s«r Aufgabe nicht ablehnen müssen. Ent sprechend« Verhandlungen mit den Reichs- und LandeSbehürden sind »m Gange. — Der «m Leipziger UntersuchunaSgefängniS sitzende ehe malig« sächsische Ministerpräsident vr. Zeigner hat «inen totale« Zusammenbruch seiner Nerven erlitten. Ba»»«. Ein folgenschwerer Geschirrunsall ereignet« sich auf d«r Dre«dner Straße. Dort scheut« da« vor «in leichte« Geschirr gespannte Pferd elueS auswärtigen Landwirte«. Der al« Fahrgast auf dem bekreffenden Wagen sitzend« Schmtedemeifter Pletsch aus Wridlitz soll «roll Abraten« bet Geschirrführer« vom Wagen ge sprungen fein. Hterbe« ist der Wagen Über ihn hiawtagegangen^ und er erlitt Verletzungen, an deren Folgen er »m Stadtbraabea* Haus« verstorben lst. Beschloßen wurde in dieser Sitzung, als Führerin der Hilfsaktion die Jugendfürsorge zu Teplih zu bestimmen und mit der Durch führung der Arbeiten sofort ein Zentralkomitee zu bilden, dem neben Vertretern der Städte Teplitz, Turn, Graupen und Settenz auch Vertreter des Handwerks usw. sowie der politischen Par teien angehören. Erstrecken soll sich die Fürsorge auf Empfänger von Unterstützungen, also Erwerbslose, Sozialrentner, Kleinrentner sowie die sogenannten Rentenlosen und Kranke. Durch die Unterstühungsmaßnahmen sollen neben dem Wohlfahrtsamte der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde die am härtesten betroffenen Städte und Gemeinden des Kammgebietes der Amtshauptmann schaft Dippoldiswalde erfaßt werden. — Aus einer der hiesigen Stadt Anfang dieses Monats zugewiesenen Spende des Bezirks Teplitz sollen durch die hiesige Stadtverwaltung im Laufe der nächsten Woche an 600 hiesige Einwohner je 5 Pfund Kartoffeln verteilt werden. Dresden, 27. November. Zu Beginn der heutigen Sitzung des Landtages erhob Präsident Winkler Protest gegen die zweimal im Landtagsgebäude ohne Genehmigung des Lanolagsvorstandes erfolgten Haussuchungen und ersuchte die Regierung, die nötigen Schritte einzuleiten, daß derartiges nicht mehr geschehe. Die Kommunisten brachten einen Antrag ähnlichen Inhalts ein, dann wurde der Untersuchungsausschuß zur Prüfung der vom Minister Böttcher während seiner Tätigkeit als Finanzminister vorge nommenen Bcamtenanstellungen usw. gewählt. Eine lebhafte Aus sprache entspann sich über den volksparteilichen Antrag auf Ein setzung eines Untersuchungsausschusses über die Amtstätigkeit des früheren Iustizminifters Dr. Zeigner. In der Begründung seines Antrags führte Abg. Dr. Kaiser aus: Er werde sich so wenig wie möglich mit der Person Zeigners beschäftigen, obgleich es reizvoll wäre, auf Zeigner als den «Anwalt der Armen und Enterbten", den Mann der Reinlichkeit, den großen Kämpen, hinzuweisen, der für «Wahrheit und Recht" Cuno und Gehler niederschmettern f wollte. Wir begrüßen es, daß Iustizminister Neu ernstlich bemüht sei, Klärung in die Angelegenheit zu bringen. Es seien aber bereits Kräfte am Werke, die bestrebt sind, die Sache zu verdunkeln. Auch die «Sächsische Staatszeitung' bemüht sich, Zeigner weiß zu waschen. Es wird gegen die Belastungszeugen Sturm gelaufen. Die Hauptsache für uns ist die Erörterung darüber, wie sich die Angelegenheit Zeigner politisch ausgewirkt hat. Der Sozialdemo kratie wirb es nicht gelingen, Zeigner von sich abzuschütteln. Die Absetzung Zeigners als Ministerpräsident, eines Mannes, der sich hinterher als ein Schädling entpuppt hat, ist die Ursache gewesen, daß die sozialdemokratische Partei im Reiche aus der großen Koa lition ausgetreten ist und daß wir heute diese unheilvollen Zustände im Reiche haben. Es ist ein politischer Skandal, der seinesgleichen in der deutschen Rechtsgeschichte sucht. Der Fall Zeigner ist aber nicht eine Einzelerscheinung, es handelt sich hier um ein System Zeigner. Von den Beamten wird keine Vorbildung mehr ver langt, sondern nur die „Eignung", d. h. die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Partei. Die Sozialdemokratie hat das System Zeigner immer gedeckt. Der Untersuchungsausschuß muh feftstellen, welche Beamte bis zu den Ministern hinauf sich politisch und moralisch mitverantwortlich für das gemacht haben, was Zeigner zur Last gelegt wird. «Der Mantel ist gefallen, der Herzog mutz nach." Minister Liebmann stellt sich vor den Redner und ruft: Nehmen Sie sich nicht zu viel vor!') Es wird weiter festzustellen sein, wie Zeigner seine Mitarbeiter gewonnen und aus welchen Kreisen er sie entnommen hat. Siesind willenlose Werkzeuge Zeigners gewesen. Herr Lohe, «der Mann mit der sehr guten Nase", sitzt noch heute im Justizministerium und hat das Personalreferak; eben so Herr Günther. Wir fordern von der Regierung, bah bei der Untersuchung über Zeigner alle Beamte ausgeschaltet werden, die im Justizministerium mit der Bearbeitung der Personalsachen etwas zu tun gehabt haben. Es muß im Gesamtministerium doch auch aufgefallen sein, -aß Fälle zur Begnadigung vorgeschlagen wurden, die sich nicht dazu eigneten. Manche Leute sind mehrmals be gnadigt worden. Ministerialdirektor Wulffen hat die Begnadi- gunaspolitik hier im Landtag einmal eingehend gerechtfertigt Paffen Zeigners Begnadigungen in das System Wulffen hinein? Den Herren Dr. Horn und Vogt, die von Zeigner berufen und befördert worden sind, sind außerhalb des üblichen Geschäftsganges von Zeigner Gnadengesuche zur Behandlung überwiesen worden. Weiter ist versucht worden, in die richterliche Unabhängigkeit ein zugreifen. Das Reinemachen, daS wir durch den Untersuchungs ausschuß erreichen wollen, wird sich auch auf die Besetzung von Richterstellen beziehen müssen. Wie steht es mit der Ernennung Zeigners zum Lanbgerichtsdirektor? Es war keine solche Stelle frei, und ältere Anwärter sind übergangen worden. Auch mit den politischen Staatsanwalten muß aufgeräumt werden. — Justiz- Minister Neu gab eine Erklärung ab, in der zunächst die bekannten > Taten über das eingeleitete Verfahren gegen Zeigner wiederholt > wurden. Zeigner sei vorläufig seines Amtes als Landgerichts- . direktor entsetzt worden. Es bestehe kein Verdacht, daß Beamte des Justizministeriums, die mit den Gnadensachen zu tun hatten, j sich mitschuldig gemacht hätten, di« Entschließungen seien von Zeigner persönlich getroffen worden. Am 25. Oktober habe das ! Wehrkreiskommando die Beseitigung der sogenannten politischen Staatsanwälte gefordert. Er habe aoer von dieser Forderung ab gesehen, als nachgewlesen werden konnte, daß politisch« Strafsachen nicht nach Parteirückfichten behandelt würden. Politische Sonder dezernate bei den Staatsanwälten seien jetzt ein« Notwendigkeit. Das Justizministerium habe nichts gegen di« Einsetzung eines Unter suchungsausschußes einzuwenden. Ihm würden auch alle Akten ausgehändigt werden. Schon jetzt sei erwiesen, daß kein Beamter mit den behaupteten amtlichen Verfehlungen Zeigners Zusammen hänge. RegierungSrat Lohe hab« mit den Gnadensachen nichts zu tun gehabt, er sei auch nicht Personalreferent. Dr. Wulffen sei von ihm, dem Iustizminister, zur Aufklärung rein sachlicher Dinge nach Leipzig gesandt worden. Ob Dr. Horn und Vogt besondere Aufträge von Zeigner erhalten hätten, entzieh« sich seiner Kennt nis. Die Ernennung Zeigner« zum LandgertchtSdtrektor sei mit Rücksicht auf di« von ihm vorher eingenommene Stellung erfolgt, di« Stelle sei übrigen« frei gewesen. — Ministervrästdent Felllsch nahm di« angegriffenen Beamten in Schutz und sagt, sie seien nicht nur auf Grund ihrer Parteiangehörigkeit berufen und be fördert ward«», sondern auf Grund ihrer persönlichen Tüchtigkeit. Allerdings sei von ihnen «in «hrliche« Verhallen gegenüber der OertlicheS und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der Gesamtvorstand des hiesigen Geflügel- üchtervereins wie der des Kaninchenzüchtervereins beschlossen in iner Sitzung am vergangenen Montag gemeinschaftlich eine Aus teilung abzuyqlten und setzten hierfür die Tage vom 30. Dezember iS mit 1. Januar 1924 fest. Diese große Geflügel- und Kaninchen- chau wird in der Turnhalle abgeyalten werden. Eine umsana- relche Tombola mit zahlreichen und schönen Gewinnen wird gleich falls in die Wege geleitet werden. — Morgen Donnerstag wird der zweite Romantiker-Abend tailsinden, diesmal in der Müllerschule. Ein Eintrittsgeld wird nicht erhoben, jedoch müssen die durch Lichtverbrauch usw. ent stehenden Kosten auf die Teilnehmer umgelegt werden. Wer Inter esse sür diese Vorträge hat, ist herzlich willkommen. — Die Kirchenvefucher tragen bei ihren Lnlagen in die Kirchenbecken erfreulicherweise der Markenkwertung Rechnung. Am Bußtage, wo zweimal, und am Totensonntage, wo dreimal ottesdienst gehalten wurde, sind im ganzen in unseren beiden Kirchen — aufgerundet — 4 Billionen und 33 Milliarden einge kommen, das sind nach Friedensgeld 4 M. 3 Pf. Die Gaben schwanken vom Aluminiumsünfziger bis zum 500-Milliardenschein. zhre Sortierung und Auszählung beanspruchte 6 Stunden Zeit. — In einem Teil der Tageszeitungen wird die Verbilligung öer Fahrpreise 1. und 2. Klasse abfällig besprochen und als ein unbegründetes Entgegenkommen gegenüber den besitzenden Klassen, insbesondere den Ausländern, hingestellt. Diese Ausstellungen lassen die Entstehung der bisherigen Sätze der 1. und 2. Klasse völlig unberücksichtigt. Die Preise der 1. und 2. Klasse sind wäh rend des Krieges und nachher wiederholt weit stärker erhöht worden als die der 3. und 4. Klasse. Die höhere Belastung der I. und 2. Wagenklasse war bei den Papiermarkpreisen in der Absicht erfolgt, durch schärfere Heranziehung der die höheren Klassen benutzenden zahlungsfähigen Kreise, auch der Ausländer, die Personenfahrpreise der 3. und 4. Klasse zu entlasten. Solange die Erhöhung der Eisenbahntarife weit hinter der Erhöhung der übrigen wichtigsten Lebensbedürfnisse zurückblieb, war diese Tarif- qestaltung berechtigt, zumal sie eine wirtschaftliche Ausnutzung der Helden Polsterklassen gewährleistete. Dies wurde sofort anders, als die Personentarife auf Goldwährung umgestellt wurden. Gegenüber einer Stasfelung von 2,2 : 3,3 : 5,13 : 8,12 Pf. (ein schließlich Verkehrssteuer) für den Tarifkilometer in den Klassen 4 bis 1 im Jahre 1914 ergab sich nunmehr ein Verhältnis von 2,2 : 3,3 : 9,9 : 19,8 Goldpfennigen vom 1. November 1923 an. Während im Frieden die 2. Klasse etwa zweieinhalbmal so teuer war wie die 4. Klasse, war sie nun rund viereinhalbmal so teuer geworden wie die 4. Klasse. Bei der 1. Klasse stieg das Verhältnis sogar vom dreieinhalb bis vierfachen auf das neunfache. Das sind Sähe und Spannungen, die kein Land Europas kennt: sie be wirkten eine außerordentliche Abwanderung in die unteren Klassen und eine unwirtschaftliche Ausnutzung der zwei Polsterklassen. Ausländische Reisende mußten, zumal bei den deutschen Zwangs kursen der fremden Valuten, das Mehrfache bezahlen wie in ihrer Heimat und mieden Deutschland, was nicht nur alle Gasthöfe und anderen Geschäfte, sondern die ganze deutsche Wirtschaft zu fühlen bekam. Gerade auch wegen des Durchgangsverkehrs von und nach dem Auslände kann auf die 2. und 1. Klasse nicht verzichtet werden. Der jetzige Aufbau des Tairfs mit Kilometersähen von 2,2 Goldpfennigen in des 4., 3,3 in der 3., 6,6 in der 2. und 13,2 in der 1. Klasse belastet auch jetzt noch die 2. und 1. Klaße viel stärker als die 3. und 4. Klasse, für die die Friedenssätze An wendung finden. Unter diese Herabzugehen, vermag die Reichs bahn ebensowenig, wie die Eisenbahnen unserer Nachbarländer. — Wintersportgeräte auf der Eisenbahn. Die Eisenbahn duldet eine unverbindliche Zulassung kostenfreien Transportes von Wintersoortgeräten in der 3. und 4. Klaße der Lil- und Personen- süge, falls eine Belästigung der Reisenden und eine Beschmutzung der Wagenptze ausgeschlossen ist. Im anderen Falle sind Schnee schuhe und Äodelschlitten als Reisegepäck gegen die üblich« Fracht zahlung aufzugeben. In Personenwagen der Schnellzüge und in der 1. und 2. Klasse der Eil- und Personenzüge dürfen Winter sportgeräte nicht mitgenommen werden. Außerdem ist die Eisen bahnverwaltung berechtigt, auch bei einzelnen Eilzügen di« Mit nahme in der 3. Klasse auszuschließen. — Nach den Preisfeilsiellungen vom 26.11.23 sind vom Sta tistischen Landesamte folgende Indexziffern der LeoenshaltungS- kosten (1913 4 — 1) berechnet worden: Gesamlindex (für Ernäh rung, Heizung, Beleuchtung, Wohnung und Bekleidung) — 1615 Milliarden. Gesamtindex ohne Bekleidung-1625Milliarden. Am 19.11.23 betrug der Gesamtindex mit Bekleidungskosten 888 und «Hue Bekleidungskosten 884 Milliarden. Vom 19. bis 26.11. sind mithin die Preise der bei der Teuerungsstatistik berücksichtigten Güter um 81,9 bzw. 83,8 v. H. gestiegen. Die bisher vom Säch sischen Arbettsministertum veröffentlicht« „Punktzahl" (Steigerungs zahl gegenüber Zanuar 1922 — 1) beträgt für den 24.11.1923 N Milliarden. — Line Mitteilung de- „Vorwärts" besagt, daß bl« 28.11. der Abtransport der z. Z. in Sachsen befindlichen RelchSwehr- verstärkung beendet sei. Di« Nachricht trifft in dieser Form nicht zu. Bl« jetzt sind au« dem Freistaate Sachsen einzeln« Führerstäb«, Bsilürrl«, Minenwerfer und T«ll« drr Infanterie adbefördrrt word«n. Ls v«rbl«iben jedoch noch auf absehbare Zeit genügende Kraft« ln Südwrstsachsen. Ihr« Aufgabe wird 1»dann dl« HllfSpollzei übernehmen. Mt„o,r, Dl« blepg« Stadtverwaltung hat sich >m Hinblick auf di« Notlage, ln b.r sich dl« Gemeindeglieder hier oben auf dem Kamm« de« Erzgebirge« befinden, anfang« diese« Monat« schriftlich und mündlich an dl« Bezlrk«verwaltung«komm»ssion zu Teplth-Schönau gewendet, um dl« Durchführung «ln«« großzügig«» Hilftwerke« im benachbart«» Gr«nzb«rtrkr zu bewerkstelligen. Ai «i»«r am Donner«tag im Rathau« zu Teplitz stattgefundenen Atzung, an der Vertreter aller Bm>»lkrrun-«kreis«, sowie di« «ner der Stadt- und Landgemeinden de« benachbarten «renz- xbl«,«« tetlnahmen, konnten sich di« zur Sitzung miterschienenen vürgermeister von Altenberg, Geising, Lauenstein and Bärenstein ««on Überzeugen, daß der durch di« hiesig» Stadtverwaltung aut- Gesprochen, Appell senseit« der Grenz« warmen Widerhall ge- Niuden ha«. Eine freudig Hilftbereitschast befieh«^a»«nah««l»«.
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