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Sächsischer Landes-Anzeiger : 30.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188606305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860630
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860630
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-06
- Tag 1886-06-30
-
Monat
1886-06
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 30.06.1886
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l^..-^»-.-1 < ... - ---- - . - -- ^ ' ' ->''',. *' .' ' 'l ' V ' ' ' . ^LL«8.—S.IahrMz. AbonnementSpreiS: Der unparteiische — jeden Wochentag Abend (mit dem Datum des folgenden TaaeS) zur Versendung gelangende — Landes-Anzeiger mit Beiblättern kostet monatlich 00 Pfg. bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Vororten, sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr. 4633.) JmL.u.4. Quartal erscheintfür Abonnenten Sächsische- Eisenbahn-tzahrplanheft. Im 4. Quartal erscheint für Abonnenten Iahresbuch (Weihnachtsbeigabc)». Anzeiger-. Sächsischer Mittwoch, 3«. Juni 188«. Verlag: Alexander Wiede, Buchdruckerrt, Chemnitz. zni>rs-Ailjrilstt mit „Chemnitzer Gtadt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen« : schmalen Korpuszeile 1k Pfg.; (Ispaltige Petitzeile) SO Pfg. — olu»g großer Annoncen Rabatt. JusertionSpreiS: Raum einer — ReName(1, . . BeiWiederholung großer AnnoncenR Bei Bestellungen von Auswärts wolle ma» JnjertionSbetrag (in Briefmarken) beifüge» (seS Silben Korpusschrist bilden ca. 1 Zeile). Annoncenannahme nur bis Bormittaa. Inserate nehmen außer der Verlag»- Expedition die Annoncen - Bureaux a» Expedition und Rediktiea: Chemnitz, Theaterstraße Ar. L. Telegramm-Adr.: Wiede'« Anzeiger, Chemnitz. Fernsprechstelle Nr. 136. KeitMer: „Tägliches Unterhsllungsblstt" mit hMmsiisch Wnrtrs SomlagLblait ^Lustiges Bilderbuch". yrvonaement-Elknladuvg. Für dar am 1. Juli beginnende neue Quartal nehmen die Post- austalteu, sowie in Chemnitz und Umgegend die Ausgabestelle« Bboune- «eutSbestellungen auf de« »Sächsischen Landes-Auzeiger* mit seine» Beiblättern znm Preis« von 1 Mark 80 Pf. entgegen. Der Sächsische Laude».Anzeiger ist in der deutschen Post-Z,ituugr-PreiSliste «nier Nr. 4633, in der österreichischen unter Nr. 2106 eingetragen. Im Beiblatt »Tägliches UnterhaltungSblait" dringen wir im neuen Quartal neben einer Reih« interessanter kleiner Novellen und Feuilleton» und humoristischer Erzählungen die beiden fesselnde« Romane.- „Masken" von I. Boy - Ed, sowie „Schwer geprüft" von Julius Keller. Neu beilretenden Abonnenten liefern wir den im Juni erschienenen Roman von W Höffer: „Verlorene Ehre" gegen Einsendung der Abonnements-Quittung gratis al» Extrabeigabe und sehen aber maligem recht zahlreichen Beitritt neuer Abonnenten für da» neue Quartal entgegen. Die Verlags-Expedition des Sächsischen Landes-AnzeigerS. Unsere geehrten Most Abonnenten ersuchen wir, da» Abonnement für da» neue Quartal umgehend erneuern zu wollen, damit in der Zusendung der Exemplare keine Unterbrechung eintritt. Bei verspätet hier eintreffenden Post-Abonnement», Bestellungen erhebt dir Post für Nachlieferung bereit» erschienener Nummern ein« Extragebühr von 10 Pf. Die Verlage-Expedition des Sächsischen Landes-Anzeigers. T-reg*aphische dtachrichten. Vom 28. Juni. Gotha. In der Strafanstalt Gräfentonna wurde heute früh der Raubmörder Thaldorf hiugerichtet. München. DaS Fivanzgesetz, betr. die Dotation des Prinz- Regenten, wurde, wie der »F. Ztg." gemeldet wird, von der Com mission einstimmig angenommen «ach einer kurzen Debatte über da» Arrangement der Civilliste. Wien. Authentisch wird der „F. Z.* mitgetheilt, daß der Kaisir von Oesterreich in diese» Jahre eine Reise nach Bosnien und der Herzegowina nicht unternimmt. — Heute wurde« auf der hiesigen Klinik de» Prvfeffor» Albert vom Operateur Ullwann an vierzehn von wuthkranke« Thieren gebissene« Personen Präventiv-Impfungen «ach Pasteur'» Methode vorgrnowmrn. Rom. Am 2b. d. M. erkrankt« in der Stadt Venedig an der Eholera 1 Person, in der Provinz Venedig erkrankten an derselben 1b und starben 7 Personen. Bo» gestern Mittag bi» heute Mittag find in Brindisi au de, Cholera erkrankt 24 Personen und 12 g«> storben. in Laticnso 29 erkrankt und 4 gestorben, in Fraucavill« 11 erkrankt und 4 gestörten «nd in San Bits 8 erkrankt und 2 gestorben. Triest. Vorgestern «nd gestern erkrankte hier je eine Person an der sporadisch auftretenden asiatischen Cholera. Beide Personen sind gestern gestorben. Belgrad. Au-wärt» verbreitete Nachrichten über eine angeb lich zunehmende Unsicherheit in Serbien durch Ueberfäll« räuberischer Banden find übertrieben; nnr in den südlichen Kreisen find solche vorgekommen. Die Behörden ergriffen energische Maßregeln, welche erfolgreich waren. Bukarest. Die Session der Depntirtenkawmer ist heute ge schloffen worden. Valparaiso. Der Minister de» Innern, Balmaceda, ist zum Präsidenten der Republik Chile gewählt. Politische Rundschau. Chemnitz, den 29. Juni. Deutsches Reich. Die Eidesleistung de» Prinz-Regenten Luitpold von Bayern fand am Montag im Throusaale de» Residenz schlöffe» in München Patt. Prinz Luitpold bestieg die Stusen de» Throne», worauf der Justizminister den in der Verfassungsurkunde enthaltenen Rrgenten-Eid vorlas und Prinz Luitpold, indem er die drei ersten Finger der rechte« Hand zum Schwure erhob, die Worte »Ich schwöre* sprach. Hierauf hielt der Präsident der ReichSrath»- kammer, Freiherr von Franckensteiu» eine Ansprache an den Prinz- Regenten, in welcher er wiederholt de» schmerzlichen Verluste» gedachte, den da» königliche Hon» und da» bayerische Volk erlitten habe und gleichzeitig dem Vertrauen »nd der Znverficht aus die Regentschaft Aus druck gab, sowie da» unveränderte Festhalte« an den seit 16 Jahren bestehenden Verträgen betonte. Die Ansprache schloß mit einem drei fachen Hoch, in wrlche» die Anwesenden einstimmten. Prinz Luitpold sprach seinen Dank au- und hob hervor» daß die Vorsehung ihm am späten Lebensabend die Pflicht auferlegt Hab«, die Zügel der Regier ung zu ergreifen. »Möge e» mir vergönnt sein, zum Wohl« de» treuen Volke» wirke« zu könne«, da» ist mein sehnlichster Wunsch. Da» walte Bott.* Der Prinz-Regent verneigte sich hierauf gegen die Ver sammlung» reicht« dem Präsidenten von Franckensteiu die Hand «nd verließ den Saal. — Der Ministerpräsident von Lutz soll zu der Mlnisterkrifi» in Kammerkreisen erklärt haben: Entweder wir gehen Alle miteinander, oder e» geht Keiner. — Der ReichSonzeiger veröffentlicht die Verlängerung de» kleinen Belagerungszustände» über Leipzig um ein Jahr. — Für die in Ostasien weilenden Schiff« »Bi-marck* und »Nautilus* sind am Sonnabend Ablösungimaunschaste« au» Ham burg abgegangeu, di« nun 2 Jahre in jenen Gewässern bleiben müffeu. — In Bremen und Bremrrhaven haben Montag Abend die Festlichkeiten für Eröffnung der Reichspostdampserlinien nach Ostasien begonnen. Dir Staatssekretäre von Bötticher und von Stephan, viele Mitglieder de» Bnnde-rathrs, der Handelskammern re. nahmen daran Mittwoch beginnen die Fahrten mit dem Dampfer »Oder*. Zur Eröffnungsfeier wird auch der chinesische Gesandte anwesend sein. — Bor dem Berliner Schöffengericht wurde am Montag der Proceß Jhring-Mahlow verhandelt. Angrklagt find der Tischler- geselle Berndt und der Schriftsteller Ehristense«, die beide behauptet haben, der Geheimpolizist Jhring. der sich unter dem Namen eiue- Mechaniker» Mahlow in einen socialistischen Arbeiterverein hatte anf- nehmrn lassen, habe dir Arbeiter zu Dyuamitatteutaten verleiten wollen, also di« Rolle eine» ,,gASllt provocateur" gespielt. Die Sach« ist im Reichstag zur Sprache gekommen und darauf hi« gegen Berndt und Ehristense» die Klage wegen Beamtenbeleldigung erhoben, da Jhring sein« Befugnisse in keiner Weise überschritten haben will; richtig sei nnr, daß er sich unter falschem Namen in den Verein habe aufnehmru lassen, um ihn besser überwachen zu könne». Da» Urtheil lautete für beide Angeklagte auf sechs Monat« Gesängniß. Oesterreich-Ungar«. Zum österreichischen HandelSmiuister ist der LandeSpräfident Marquis von Banquehem «rnaunt, der erst 38 Jahre alt ist, aber al» guter Beamter gilt. Politisch ist der Minister bisher nicht hervorgetreten, wird aber wohl auch ein gefügige» Werkzeug de» Grafe» Taaffe sein, denn sonst würde der Manu schwerlich so schnell Carriere gemacht haben. — Der Fürst von Montenegro ist io Wie« eingetroffen und hatte mit dem Grafen Kalnoky eine Konferenz. Frankreich. Der KriegSmiuister Boulanger und der Minister für Posten und Telegraphen, Grauet, besuchten am Sonntag Balence im Departement Dröme und richtete« Ansprachen an die Bevölkerung, k« welchen sie ihre Anerkennung übe» die dort herrschende republi kanische Gesinnung au-sprachen. Natürlich geschieht da» nur, um die Monarchisten zu ärgern. — Da» Manifest de» Grafen von Pari» wird noch in Millionen im Lande verbreitet. Der Gesetzentwurf, durch welchen die Verbreitung gehindert werden soll, findet übrigen- selbst bei einem Theil der Republikaner Widerspruch, da darin ein Vorgehen gegen dir Preßfreiheit erblickt wird. — Der Geueralrefident für Tonkia und Annam Bert ist im Rang einem DivisionSgeueral gleichgestellt. Es geschah da» deshalb, weil ihn die Osficiere fast gar nicht respeetlrtrn. — Gegen den Kriegsminister Boulanger er- heben sich lebhafte Skimmen in der gemäßigten republikanischen Presse. Der General tritt beinahe schon als republikanischer Diktator auf, er commandirt, al» ob alle Ministe» ihm untergeben« Osficiere wären. Es hat das schon zu peinlichen Zwischenfälle» geführt. — Bei einer Senatoren - Ersatzwahl im Departement Cöte du Nord wurde ein Monarchist gewählt. Die Bonapartisten find übrigens wüthend über das Manifest de» Grasen von Paris und wollen nicht» mehr von den Orleans wisse». England. Die »Pall Mall Gazette* weist auf eine Aeußer- ung Gladstone'» hin, welche derselbe in Manchester gemacht. Mau hat nämlich schon mehrfach gefragt, wer der liberal« Premierminister der Zuluust sein werde, wenn „Gladstone der Große* nicht mehr auf der Erde weile. Gladstone selbst hat während der letzten Monate zweimal öffentlich auf Lord Rosebery hiugewiesen und auch gestern wieder sagte er: »Lord Rosebery ist ein Mann, von dem Sie noch mehr hö.en werden, als Eie bereits gehört haben, und in ihm steht die liberale Partei dieses Lande» den Mann der Zukunft.* Gladstone fügte noch hinzu, daß .er nicht ohne Ueberlegung spreche, den«, wenn er es leichthin sage, würde er nicht nur eine Ungerechtigkeit gegen Lord Rosebery, sonder» auch gegen seine Zuhörer begehen." Dazu bemerkt die „Pall Mall Gazette*: „Der Mann der Zukunft ist 39, Mr. Gladstone wnrde erst Premierminister, als er 59 Jahr« alt war; somit hat Lord Rosebery noch immer vollauf Zeit, die Wahl seine» Führer» zu rechtfertigen, «nd in Anbetracht der langen Strecke, die er bereit» anf seinem Wege zurückgelegt hat, wird Niemand geneigt sein. Mr. Gladstone» Prophezeihung zu bestreite«.* — Eine Londoner Zuschrift der „Polit. Corr." weist darauf hi«, daß Frankreich geneigt sein würde, die Annexion der Nene« Hebriden durch England zu ge statten, falls letztere» den Franzosen Zugeständnisse in Egypten mache, wozu England wiederum geneigt sein dürste, da der Suez-Kanal für dasselbe nicht mehr die große Bedeutung wie bisher Hab«, nachdem der Verkehr mit Indien und Australien durch die Eröffnung der Kanadische» Paeific-Bahn «ine neue Erleichterung und Sicherung er halten habe. Australien. Der Generalsekretär der Kolonie Victoria brachte in der gtsttzgebenden Versammlung «in Bill ei«, wodurch rin Be wässerungssystem für ein« Fläche vou 3,250,000 Morgen Landes geschaffen werde» soll. Die Kosten werden auf Lflr. 3,860,000 geschätzt. — Nach weiteren amtlichen Berichten landeten die Franzosen auf de« Neue« Hebriden lediglich, um ihre Landsleute gegen die Eingeborenen zu schützen. Die französische Flagge wurde nicht feierlich aufgehißt; wohl aber wurde eine fravzöfische Flagge ans einem französischen Lagerhaus« aufgezogen, während di« britische Flagge anf einem anderen Lagerhause wehte. Afrika. Ein größeres Gefecht hat zwischen den Adanfi» und Becquah» am 20. Mai stattgefunden. Die erster«», welch« die An greifer waren, wurden vollkommen in di« Flucht geschlagen «nd ver loren etwa 30 Häuptlinge und 270 Man« an Tobten, sowie di« gleiche Zahl au Gefangenen. Die Dadiasfis, welche zwischen den NdanfiS und Becquah» z« vermitteln suchten, haben sich jetzt mit den letzteren verbunden, wie auch viele AschautiS — «ach dem Bericht 7000 — dasselbe gethon haben. Es ist ihre Absicht, einen Neffen oder Vetter Kalcalli'S auf den Thron von kumasfi zu erheben. Damit werden die Streitigkeiten, wie man hofft, ihr Ende erreiche«. Sächsisches. — Dresden, 28. Juni. Am 8. d. M. hat sich in der Neu stadt rin Fleischergeselle mit einem Fleischermeffer in den Finger geschnitten, hatte die Wunde von seinem Nebengesellen verbinden, ihr aber weitere Behandlung nicht angedeihen lassen, vielmehr die Arbeit fortgesetzt. Als der Verletzte sich am 17. d. M. an den kranken Finger gestoßen, ist Tags darauf die ganze Hand bedenklich an geschwollen und Blutvergiftung «ingetreten, welche am 25. d. M zum Tode geführt hat. — Al» gestern Nachmittag eine auf der WalpurgiSstraße wohnende Hnrschast vom Hause abwesend war, ist in deren Wohnung ein Einbruchdiebstahl verübt worden, wobei den Dieben Schmncksachen vou hohem Werthe in die Hände gefallen fiud. Unter den gestohlenen Gegenständen befindet sich eine goldene Damennhr mit echte« Perlen besetzt, ein goldenes Armband von Floren tiner Mosaik und verschiedene schwere Boldschmuck«. — Meißen. Da» „Meißner Tageblatt* stellt fest, daß k» Meißen bei einer Einwohnerschaft vou rund 15,500 Seele« nicht weniger als 103 Birrschänke« mit LchnapSverschauk vorhanden find — je eine auf 151 Köpfet — und bemerkt hierzu: Unter dies« Köpfe gehören denn aber auch die Frauenzimmer, welche zwar wohl Etwa», aber doch weniger als di« Männer trinken, die Kinder, welche noch weniger trinke« und die Armen, wrlche nicht» zu vertrinken haben» obwohl «ine Anzahl doch trinkt. Die vorhandene Ueberzahl der be stehenden Schaukstätten, die Jedem nach seinem Geschmacke, Geldbeutel und gesellschaftlichen Bildungsgrade Gelegenheit znr Löschung auch de» schrecklichsten Durste» darbieten, führt solch« Uebelstände mit sich, daß wir sie nicht zu beschreiben brauche«, er wird daher auf deren Verminderung auf jede thunliche Weise Bedacht zu nehme« sei«. — Leipzig, 28. Juni. Am gestrige» Bormittag erschien bei der hier wohnhaften Ehefrau eine» in der Strafanstalt Waldhei« detiuirten Privatmann«» ei« Mensch «nd gab an» er komme eben au» dieser Strafanstalt mit dem Aufträge de» letzteren, seiner Frau zrr sage?» sie möge ein Guadengesuch einreichen. Di« Frau gab de« Menschen auf sein Verlange« fü, sein Bemühe« 2 Mark, doch stellte sich hinterher heraus, daß derselbe de« Auftrag gar nicht bekomme» hatte. Der angeblich Beanftragte, ein schon bestrafter Gärtner au» Burkersdorf, ward vou der Polizei zu» Verantwortung gezogen. — Heut« Nachmittag stürzte sich in „Koch'» Hof* «in 20 Jahre alte» Dienstmädchen aus Ichtershausen anSder zweiten Etagehin de« Hinter hof hinab, um sich zu tödteu. Die Unglückliche erreichte jedoch ihre« Zweck nicht, obwohl sie schwer verletzt wurde, den« e» war ihr da» rechte Kniegelenk vollständig zerschmettert, auch erlitt sie innere Ver letzungen. Uumuth über ei« von ihrer früheren Dienstherrschaft erhaltene» schlechtes Zeugulß war die Ursache zu de« unüberlegten Schritte. — Burgstädt. Einem Vater in HartmanuSdorf paßte eine seinem Sohne ertheilte ungünstige Sittenreusur so wenig, daß er die selbe nicht nnr durchstrich, sondern auch noch eine höchst ««passende Bemerkung in da» Crnsurbuch schrieb. Auch damit begnügt« er sich nicht, sondern er stellt« den betreffenden Lehrer in höchst ungeziemen der Weise zur Rede und äußerte sich an öffentlichen Orten über den selben in unehrerbietigster Weise, sodaß sich die Schuldirectiou geuöthigt sah, ihn zur Anzeige zu bringen. Nun ist der Vater zu einer em- pfindlichen Strafe verurtheilt worden. — Markneukirche«. Am Sonntog Nachmittag schlug bei eine« hier auftretenden Gewitt« der Blitz in «in« in der Nähe de» Schützenhauses stehende Pappel und streifte sodann eine hart a» dieser stehende Bäckereibnde, in welcher die Tapete, sowie die Plaue in Brand geriethr«, aber von den in der Bude befindliche« Leuten, die mit dem Schreck davonkawe«, sofort wieder gelöscht wurde. Auch in der hiesigen Postanstalt richtete der Blitz am selbigen Nachmittage Schade« an, indem er dort durch die Telephoudrahtleitung herein in de» Telegrophenapparat geführt wurde und diesen Apparat der maßen zerstörte, daß mit demselben nicht Welte» geLrbeitct werden kann und vou der BahnhosStelrgraphenstation an» nach einem Au»- hilfapparat telegraphirt werden mußte. Auch in diese« Falle ist glücklicher Weise kein Mensch beschädigt worden. — Adorf. Am Souutag, 27. Juni, Nachmittag traf ei« heftiges Gewitter in unserer Gegend auf. Blitz auf Blitz fuhr her nieder und ein starker Rege« ergoß sich anf die Fluren. Vielfach wurden Bäume von dem Blitzstrahl getroffen, in Bärenloh bei Bad- Elster schlng der Blitz in ein Hau» und traf daselbst einen Mau» mit seinen zwei Söhnen. Von den Letzteren blieb leider der Eine todt, der Vater und der jüngste Sohn waren nur betäubt. In der Leubethaer Gegend war da» Gewitter von Schloßen begleitet, di« viel fach den Saaten sehr schädlich wurden. — Zwickau, 28. Juni. Heute früh wurde der Polizei ge meldet, daß auf der Bahnstrecke zwischen der Werdaue» und Crimmit« schauer Straße der Leichnam eine» Manne» gefunden worden ist, welcher zweifellos vom Eisenbahnzng überfahren und getödtrt worden sei. Bei der alsbald erfolgte« Aushebung seitens der Polizeibehörde ist constatirt worden, daß der Getödtete der hier wohnhaft gewesen« Brandvers.-Jnsp.. Assistent W. war, welche», durch den Verlust seiner Ehesran, den er vor ra. acht Tagen erlitten, schwermüthig geworden, de» Tod in der vergangen«« Nacht freiwillig dort gesucht hat. — Ein« größere Festlichkeit wird im nächsten Monat hier abgehalteu werden, uämlich da» Gausängerfrst des Obermuldenthaler Gausänger verbandes. Dasselbe wird am 25. Juli stattfindeu. An demselben betheiligen sich 12 Berbandsvereine «nd zahlreiche außerhalb diese» Bundes stehend« Gesangvereine, darunter die vier hervorragendsten hiesigen Verein«. Dl« Festleitung hat der hiesige Brückeuberg-Berg- kuappenvcrein übernommen, welcher bei dem beabsichtigten Fcstzug in Bergparadeunisorm erscheinen wird. Der Festzug wird von mindesten» 1000 Thrilnehmern gebildet werden «nd sich vom Vorort Schedewitz au» nach hier bewege». Bei de« GesangSaufsührungeu dürsten min desten» 600 Sänger Mitwirken. — Hohenstein, 28. Juni. Da» gestrig« Gewitter hat in unserer Umgebung vielfach durch Blitzschlag Schaden augerichtet. In Ursprung schlug der Blitz in ein Stallgrbäude und äscherte dasselbe ein. Jn Löwinhal« wurden zwei Häuser ebenfalls infolge Blitzschlag» eingeäschert. In Limbach traf der Blitz auf einen Effeukopf, warf denselben herab und gefährdete auf diese Weise die Straßenpaffanten. — Seit einiger Zeit hat die Bewohnerschaft zu Wüpenbrand unter einer Frevlerbande zu leiden, welcher anf dir Spur zu kommen Jeder mann» Bestreben sein sollt«. ES vergeht fast keine Woche, ohne daß Spuren der Thätigkeit dieser Dunkelmänner erbracht werden könnten, als da sind : Sommnbänk« zerschlage«, Gartenzäun« beschädigen oder gar sorttragen, frisch gestrichen« Häuser mit Straßenschmutz beschmieren u. s. w. — Stollberg. Unsere Stadt soll demnächst ein neue» Rath hau» erhalten, indem di« bisherige« Räumlichkeiten sich al» «»zu länglich erwiesen habe«, und hat zu diesem Zweck vor einiger Zeit «in PreiSanSschreibeu stattgesund««, wobei die drei besten Entwürfe prämiirt worden find. Der hiervon zur Ausführung bestimmte Ent- wurf ist mit 103,000 Mark veranschlagt worden. Der Bau soll im Wege der Submission an den Mindestfordernken vergebe» werden. Bewerbungen um Uebernahme de» Baue» sind au den hiesige» Stadt rath z« richten, woselbst auch die näheren Bedingungen zu erfahren sind. — Aunaberg, 28. Juni. Eine FeurrSbruust hat heute früh zwei größere Etablissement» der hiesigen Industrie dahingerafft. -.r!
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