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WoMuer s Tageblatt und Anzeiger Wochenblatt für Aschopau «ad Umgegend Anzeigenpreise: Die 4« mm breite Millimeterzeile 7 Pfg,; die 93 mm breite Millimeterzeile im TextteU 25 Pfg.: Nachlaßstafiel 8 Ziffev. und NachwnSgebühr 25 Pfg. zuzügl. Port» Dai» »»sch opaner Tageblatt «nd An zeig er" ist da» zur «eröffentlichnng der amtlichen Belanntmachungen der AmtShauptmannschaft Flöha und de» Stadtrat» zu Zschopau behSrdlicherfeit» bestimmte »la« mthält die amtliche» Bekanntmachungen de» Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgifche Handelsbank e. G. m. b. H.gschopau. Gememdegirolonto: Zschopau Nr. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884— Fernsprecher Nr, 712 Zeitung für di« Orte: «r-mherm-rSborf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Mlischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Mtzfchdorf, Scharfensteiu, Schlößchen Porschendori Nm. ISS „Condor" wieder dayeim New Aork—«eriin in iS Stunden S4 Minuten > DaS Focke-Wulf-Flugzeug „Condor" über flog aus seinem Rückflug von New Bork am Sonntag vormittag um 9.57 Uhr den Berliner Flughafen Tempel hof und landete kurz daraus glatt. Der Rückflug erfolgte in der neuen Rekordzeit von 19 Stunden 54 Minuten. Der Führer sandte an die erfolgreichen deutschen Ozeanflieger folgendes Telegramm: „An die Besatzung der D-ACON., Berlin, Haus der Flieger. Zu Ihrem glänzenden Erfolg spreche ich Ihnen meine Anerkennung und herzliche Glückwünsche aus. Adolf Hitler." . Mf dem Flughafen Tempelhof Der deutsche Rundfunk hatte der Bevölkerung M Zwischenräumen von je einer Stunde die Standort- Meldungen des Ozeanfluges mitgeteilt. Am Sonnabend, abend aber hatten sich die Berliner in der Annahme zur Ruhe begeben, daß die Ankunft erst in den Mittagsstunden erfolgen würde. Nur die Frühaufsteher erfuhren am Sonn lagmorgen, daß das Flugzeug bereits um 8 Uhr die hol ländische Küste erreicht hatte und sich mit einer Schnellig keit von etwa L30 Stundenkilometer der Neichshauptstadt näherte. Auf dem Flughafen Tempelhof herrschte ein sonst an Sonnlagmorgen ungewöhnlich reges Leben. Schon bald nach S Uhr trafen die offiziellen Persönlichkeiten ein. Die Ungehörigen der Besatzungsmitglieder warteten schon etwa von 8 Uhr ab, und zu ihnen gesellten sich viele Kameraden der Ozeanflieger. Der Flugplatz trug reichen Flaggenschmuck. Zwischen dem Hauptflugsteig und dem Rollfeld war ein Podium errichtet worden, das von deutschen und amerikanischen Flaggen und zahlreichen Lorbeerbäumen eingerahmt war. Die in- Md ausländische Presse war stark vertreten. Glatte Landung Wenige Minuten vor 10 Uhr erschien daS viermotorige Flugzeug am nordwestlichen Himmel. Die Flieger- kapelle setzte mit einem Präsentiermarsch der Flieger ein. Um 9.57 Uhr war die „Condor"-Mafchine unmittelbar über dem Podium. Ein Sturm der Begeisterung und Freude brauste gen Himmel. Noch eine Schleife über dem Flug hafen — dann setzte das große Flugzeug, an dessen Steuer man Flugkapitän Henke erkannte, zu einer mühelosen und glatten Landung an. Die Leiter wurde angelegt und aus ihrer obersten Sprosse stand laut Vorschrift der Zoll beamte, um von den Ozeanfliegern die Erklärung entgegen zunehmen, daß sie keine zollpflichtigen Waren mitgebracht hätten. Herzliches Willkommen Brausende Heilrufe und Tücherwinken begrüßten aufs neue die vier Besatzungsmitglieder, als sie, mit stolzem und siegesfrohem Lachen, frisch rastert und im schmucken Fliegerdreß, der Kabine entstiegen. Den ersten Willkommcnsgruß hatte man den Ange hörigen der Flieger überlassen. Ihnen schlossen sich dann Staatssekretär Milch, Oberbürgermeister Dr. Lippert, Präsident vonGronau, der amerikanische Bot schafter und alle übrigen Ehrengäste, die Vertreter der Lufthansa und die Kameraden an. Eine Fülle von Blumen sträußen wurde überreicht. General Milch: Erstmalige Leistung Die Flieger und ihre Angehörigen wurden dann zu dem hohen Podium geleitet: Hier hielt im Auftrage des Reichsministers der Luftfahrt GeNerälfeldmarschall Göring und zugleich im Namen der gesamten deutschen Luftfahrt Staatssekretär General Milch die Begrüßungsansprache, m der er nach Worten des Willkommens ausführte, daß diese vier Männer zumersten Male in der Geschichte der Luftfahrt einen Ohnehaltflug von der Hauptstadt des Deutschen Reiches nach New Bork und wieder zurück aus geführt hätten. Diese erstmalige Leistung in der Luftfahrt müsse um so höher bewertet werden, als sie mit einem im Flugfernverkehr eingesetzten normalen Flugzeug durchgeführt wurde. Dieser Flug sei in aller Stille vorbereitet, ohne große vorherige Ankündigungen. Ursprünglich sei ein Flug um die Welt geplant gewesen. Der Weltflug sei jedoch nach dem Fluge des Amerikaners Hughes aufgegeben worden und man habe dann den Ohnehaltflug Berlin—New Uprk und zurück unternommen. Dieses Vorhaben sei fast aus die Minute genau ausgeführt worden. Staatssekretär Milch gedachte der großen Verantwor tuna. die alle vier Männer der Bei'aüuna. am Steuer, an K» M, irem Fremd Der DeMlandbesu- des ungarischen Neichsvemesers Mit großer Freude hat das deutsche Volk die Mitteilung zur Kenntnis genommen, daß der ungarische Ncichsverwescr Admiral von Horthy demnächst Deutschland besuchen wird. Wenn wir den Admiral der ehemaligen k. u. k. österreichisch-ungarischen Kriegsflotte in Deutschland begrüßen werden, so wissen wir, daß wir einen alten, treuen Freund und Waffenge- sährten Deutschlands willkommen heißen können. Rcichsvcrweser von Horthy, der im Juni dieses Jahres 70 Jahre alt geworden ist, hat sich niemals in seinen kame radschaftlichen und freundschaftlichen Gefühlen gegenüber Deutschland irremachen lassen. Der Admiral wird überall in Deutschland herzlich begrüßt werden, besonders herzlich aber an der Wasser kante. Horthy kommt als unser Grenznachbar zu uns, und es ist mehr als eine Geste, wenn er auf großdeutschem Boden zuerst in Wien feierlich begrüßt werden wird. Das Gewicht der ungarischen Stellung im Südosten hat sich durch die neueste Entwicklung naturgemäß erheblich verstärkt. Dies war nur möglich auf den Grundlagen, die Admirfl Horthy in vorausschauender und mutiger Politik schon in einer Zeit gelegt hat, als die Sieger mächte sich noch ungehemmt dem Wahn ihrer Umer- drückungspolitik Hingaben. Nikolaus von Horthy hat den ungarischen Staat vor dem sicheren Untergang gerettet und neuen Zielen entgegenführt, und man darf sagen, daß er in der Reiye der großen Staatsmänner in der Welt steht. Festliche Ausschmückung der Relchshaupistadt Die Vorbereitungen für die A u s s ch m ü ck u n g d e r Reichs Hauptstadt zum Besuch des ungarischen Reichsverwesers sind in vollem Gänge. Bei der Ankunft auf dem Lehrter Bahnhof wird sich die Halle invollem Fahnenschmuck der ungarischen und deutschen Lanner zeigen. An der Kopfseite des Bahnhofs wird «in großes Fahnenhan- errichtet. Davor grüßen wie auch vor dem Bahnhof das ungarische Wappen und der deutsche Adler. Der Weg der Einzugsstraße wird eine einzige Bannerreihe sein. Große Goldgirlanden werden sie ferner säumen, und das Brandenburger Tor wird einen großartigen Fahnenschmuck erhalten. Die Aus schmückung der Fe st st raße Unter den Lin den, Wilhelmstraße, Wilhelmplatz geschieht wie beim Empfang Mussolinis, nur daß diesmal neben der deut schen Fahne und dem deutschen Emblem die ungarische Fahne und das ungarische Emblem zu sehen sind. Auch in Charlottenburg wird die Ostwestachse, die mehrmals befahren wird, prächtig ausgeschmückt werden. Das Schloß Charlottenburg wird eine der Architektur entsprechende würdige Ausschmückung mit Schabracken, reich verzierten Decken, zeigen. Die bei besonderen Ge legenheiten übliche Festbeleuchtung wird auch diesmal wieder zur Anwendung gelangen. * Was bedeutet „vitör"? Bei der Mitteilung über den bevorstehenden Besuch des ungarischen Neichsverwesers fand sich vor dem Namen v. Horthys und mehrerer der Herren seiner Begleitung das Wort „vltör". Das Wort stellt eine Art persönlichen Adels dar und heißt ins Deutsche übersetzt so viel wie „Held" oder „Sieger". Das selbständige Ungarn schuf sich 1920 einen eigenen Orden an Stelle des Maria- Theresta-Ordens im ehemaligen Oesterreich-Ungarn. Darin wurden alle die Soldaten, Offiziere und Heerführer aus genommen, die sich üvährend des Weltkrieges als Helden erwiesen hatten. Mit der Aufnahme in das Heldenkapitel ist eine Art erblichen Landadels verbunden, außerdem er, hallen die Ordensmitglieder als Geschenk des Staates Grund und Boden, der in Form eines Fideikommisses zu verwalten ist. Im Jahre 1925 wurde dieser Tapferkeits- orden zum erstenmal verliehen. Nach der un^ des „Condor" Die wagemutige Besatzin entsteigt ^uf dem Berliner Flughafen ihrem 'ugzeu- - Von noru nach hinten: Flugkapitän ^enle, ' ' - ' Oberfunker maschinist D'-b- ' -^un'er Kober. " 4^. -> genborg- den'Motoren und im Funkbetrieb auf sich genommen und so erfolgreich durchgeführt haben. Hier habe sich die h o h e Kameradschaft gezeigt, die heute in Deutschland zwischen der militärischen uno der zivilen Luftfahrt bestehe; d.et Männer entstammten der Deutschen Lufthansa, einer der Luftwaffe. Diese Kameradschaft habe die Leistung er möglicht. Weiter gedachte der Staatssekretär mit dankbaren Worten der herzlichen Aufnahme der deutschen Flieger in den Vereinigten Staaten und der Anerkennung ihrer Lei stung durch die amerikanischen Behörden und die Oeffent- lchleit. - Glückwunschtelegramm Görings > Staatssekretär Milch verlas unter begeisterter freu diger Zustimmung ein Glückwunschtelegramm deS Reichs ministers der Luftfahrt, Gcueralfeldmarschall Göring, und erklärte dazu, er glaube, der Reichsminister der Luftfahrt werde den Fliegern, die freiwillig und in so guter Kame radschaft diesen Flug begonnen und programmätzig zu Ende geführt hätten, ein gutes Flugzeug zur Verfügung stellen, mit dem sie weitere Flüge unternehmen könnten, sobald sie wollten und wohin sie wollten. „In diesem Sinne", so schloß der Staatssekretär, „danke ich euch nochmals im Namen des Generalfeld marschalls für das, was ihr geleistet habt, für das, was ihr so tapfer und bescheiden getan habt. Bleibt weiter gute Kameraden der Luft. Bleibt weiter vorbildlich für Tau sende und aber Tausende junger Flieger, die den Nock des Soldaten oder den Rock des zivilen Luftfahrers tragen. Ich wünsche euch in unser aller Namen Glückab und Hals- und Beinbruch!" Oberbürgermeister und Stadtpräsident Dr. Lippert sagte der tapferen Besatzung im Ramen der Reichshaupt stadt herzlichstes Willkommen und beste Glückwünsche. Der Präsident des Aero-Clubs von Deutschland, von Gro nau, begrüßte die Fliegerkameraden im Namen des Aero- Clubs und im Namen aller früheren Ozeanflteger, die ganz genau wüßten, welche Tat diese vier Männer vollbracht hätten. Trimnphfahrt zum Sau- der Flieger Nach der Feier im Flughafen setzte sich die Wagen- kolonne in Bewegung. Sie nahm ihren Weg durch ein nach vielen Zehntausenden von Volksgenossen zählendes Spa lier und durch festlich geschmückte Straßen. Ueberall aus diesem Wege umbrandetederJubel.derVolks» massen die deutschen Ozeanflieger. Die Absperrketten wurden mehrfach durchbrochen und eine riesige Zahl von Blumensträußen in die Wagen geworfen. Die Berliner zeigten, daß sie Ozeanflieger ebenso herzlich zu feiern wissen, wie es di« Amerikaner könnem