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Weißeritz-Zeitung : 08.06.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192306089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-06
- Tag 1923-06-08
-
Monat
1923-06
-
Jahr
1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 08.06.1923
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Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippolöiswalüe, Schmiedeberg u.U. Aelteste Zeitung -es Bezirks Diefes Bia« euthSU -ie amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschast, -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippot-iswat-e - Derantworllicher Redakteur: Setir Jebne. — Druck und Verlag: Larl Iehne in Divvoldiswalde. Bezugspreis: Monat Zuni 5100 M. ohne Zu- ! trag«»: Einzelne Nummer 220 M, Sonntags r 25V M. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde r Nr. 3. — Gemeindeverbands-Girokasse Nr. 3. : Postscheckkonto Dresden 12 548. r Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Pettt- zetle 250 M., außerhalb der Amtshauptmann schaft 300 M., im amtlichen Teile (nur von Behörden) Zeile 600 M. — Eingesandt and Reklamen Zeile 700 M. ' Freitag den 8. Juni 1923 89. Jahrgang Rr. 130 «»II! (Ml Oertliches und SSchfischeS Dippoldiswalde. .Man möchte wieder Heizen!' oder .0, so kalt!' und ähnliches hört man jetzt bei jedem Gespräch. Und wahrlich, die Temperatur ist gar nicht sommerlich nahe, eher wie März oder Oktober. Heute morgen zeigte das Thermometer nur 4'/, Grad, dabet regnet es zeitweise recht stark. Möchte sich doch das Wetter bald zum Bessern wenden. — Aus einer Wohnung in der Mühlstaße war in vor vergangener Woche ein Cut-Anzug gestohlen worden. Jetzt ist es der Polizei auf Grund von Verdachtsmeldungen dritter Personen gelungen, den Dieb in der Person des Stuhlbauers Schneider, wohnhaft auf der Schuhgasse, zu ermitteln. Schn, hat vor einiger Zeit erst aus dem Gastzimmer des Schützen hauses Ueberzieher entwendet. Noch ehe er liegen dieser Straftat abgeurteilt worden ist, hat er bereits obige neue begangen. Er war, wie es heißt, durch ein offenes Vorsaal fenster eingesttegen, durch das umfangreiche Paket beim Weg bringen hatte er sich den Hausmitbewohnern auf der Schuh gasse verdächtig gemacht. Eine exemplarische Strafe wäre sür diese Diebereien sehr am Platze. — Im Bericht über die Schlachtviehpreise auf dem Vieh hofe Dresden vom 4.6. ist bei Schweinen unter 2 der Preis bis 740000 M. angegeben. Es mutz 640000 M. heitzen. — Stern-Lichtspiele. Am Freitag beginnt der aufsehenerregende vierteilige Sensations-Großfilm „Der Silberkönig". Der erste Teil trügt den Titel „Der 13. März". Atemberaubende, von Att zu Akt sich steigernde Handlung, sensationelle Darstellung und großartige Aufmachung sind die Vorzüge dieses Werkes. Bruno Kastner, Deutschlands berühmter Senjationsdarsteller, verkörpert die Haupt rolle in allen vier Teilen. (Siehe Inserat). — Ein Vorfall, der zur Warnung dienen mag, trug sich gestern auf der Gartenstratze zu. Beim Spielen war Kindern ein Bail in die Schleuse gerollt, worauf sie, um ihn wiederzuerlangen, den Schleusendeckel abhoben. Der kleine T. versuchte ihn nun zu erlangen, verlor jedoch das Uebergewicht und stürzte, mit dem Kopf voran, in die Schleuse. Nur dem Umstand, daß ein andrer Knabe sofort Ts. Mutter den Vorgang berichtete, und diese ihr Kind ra>ch wieder heraurzog, ist es zu danken, daß der Knabe, der schon ganz blau im Gesicht war, nicht im Schlamm erstickt ist. Zur Zeit liegt er noch mit Fieber zu Bett, doch wird ihm der Sturz hoffentlich nichts ge schadet haben. : ", GlashElle. Die Bautätigkeit in unserer Stadt ist gegen wärtig eine äußerst rege. Tiefbau wie Hochbau wird rasch gefördert. So geht an dem Königswege ein in das dortige Berggelände hineingetriebener massiver Schuppen- und Lager hausbau der D.P.U. G. seiner Vollendung im Rohbau ent gegen. Gegenüber der Brauerei läßt die Firma „Archimedes" Rechenmaschinenfabrit R.Pöthig ihren längst geplanten Fabrik neubau beginnen. 2m Brießnitztale sind einige große Wohn hausbauten fast bis zum Bezüge fertig. An Tiefbauten läßt die Stadt seit mehreren Wochen das Brietznitzbett beim städti schen Wasserhochbehälter verlegen, um das dort durch den Lauf in den Wiesen geteilte Gelände einem dereinstigen Sport plätze geeigneter zu haben. Eine weitere Brietznitzbach-Tief bauarbeit ist die Fortsetzung der Ueberbrückung dieses Wasser laufes in der Stadt unterhalb der Uhrmacherschule bis hinab an die Dresdener Straße. Dort wird die Verbreiterung der Hauptstraße nach der Stadt an der Langeschen Ecke einem längst gefühlten Bedürfnis entgegenkommen, indem die scharfe Kurve an dieser Stelle beseitigt wird. — Weiter soll auch das Wirtschaftsgebäude des Stadtgutsbesitzers Grund um- bezw. neugebaut werden und ein größeres Wohnhaus an der Schillerstraße erstehen? " Börnersdorf. Gutsbesttzer Kühn hier wurde In der Nacht zum Mittwoch ein Pferd au» dem Stalle gestohlen. Der Besitzer sichert für Wiedererlangung hohe Belohnung zu. W WWWll-Lt E Frauenstein. Am Sonntag fand hier die Bundesversamm lung des Mckitärvereins-Bundesbezirks Dippoldiswalde statt. Nach voraufgegangener Borstehersihung und einem Gedächtnisgottes- dienst für die gefallenen und verstorbenen Kameraden eröffnete um 3 uhr Bezirksvorsteher Kettner die Versammlung. Er gab seiner Freude Ausdruck über den zahlreichen Besuch und gedachte mit anerkennenden Worten der Tätigkeit des Bundes, der in diesem Zahre auf eine 50jährige erfolgreiche Tätigkeit zurückblicken dann. Nach einem stillen Gelöbnis, auch weiterhin treu zum Bund zu halten, das die Kameraden stehend abgaben, überbrachte Kamerad Leibltn Grüße des Bundes, Militärvereinsvorsteher Witzmann solche des Militärvereins Frauenstein, ein Doppel quartett der Liedertafel Frauenstein entbot einen Lledergruh. Aus dem vom Bezirksvorsteher erstatteten Jahresbericht ist befonderS erwähnenswert, daß der Bezirk Dippoldiswalde augenblicklich 2767 Mitglieder zählt, darunter noch 117 Kameraden aus den Zähren 64, 66 und 70/71. Die Zugänge betragen 240 Mitglieder, die Abgänge durch Tod 46, darunter der frühere Bezirksvorsteher Dr. Bräutigam und 123 Austritte (einschließlich der Mitglieder des zum Bundesbezirk Freiberg übergeketenen Militärvereins Rechenberg), insgesamt also 15V. Dem Bund ist der neugegründeke Landesverband der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen ange- gliedert worden, der gleichberechtigt ist mit den übrigen bestehenden Organisationen wie z. B. Reichsbund der Kriegsbeschädigten. Für die Ortsgruppe Dippoldiswal^: die bereits 173 Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene zu ihren Mitgliedern zählt, ist Obmann Kam. Delang—Dippoldiswalde. Der Bund beabsichtigt 25 Bundesehren- Mitglieder zu ernennen, für die Vorschläge bereits in der Vorbe- sprechung der Vorsteher gemacht worden waren. Weiter ist ein neues Bundes-Ehrenzeichen, der .Bundesdank', gestiftet worden, das für Verdienst« um das Mllitärvereinswesen verliehen wird. Die Bezirkssteuer für das Zahr 1V23 wurde auf 20 M. festgesetzt. Das Blatt der Vereinsvorsteher soll betbehalten werden: die aus dem Vorstand ausscheidenden Kameraden v. Schönberg, Kühn, Heil und Zllgen wurden durch Zuruf wiedergewählt und als Ort der nächsten Versammlung Schmiedeberg bestimmt. Nach dem er statteten Kassenbericht des Bezirks-Kassierers beträgt das Ver mögen rund 4000 M. Nachdem noch die neuen Vorsteher der Militärvereine Hennersdorf und Nassau durch den Bettrksvor- - steher verpflichtet worden waren, kam die Kalenderbeschaffung zur - Aussprache und ein Beschluß zustande, die Strafe bei Fernbleiben von der Bezirksversammlung auf 1000 M. feftzusehen. Nach der Versammlung hielt Baumeister Göpfert—Frauenstein einen hoch interessanten Vortrag über .Zeit- und Schicksalsfragen'. Dresden. Sonderausschuß für die Gemeindereform. Nach dem man am ersten Beratungstage in überschneller Folge die Paragraphen 1—23 erledigt hatte, folgte am Dienstag die Aus sprache über den Wirkungskreis und die Rechtsstellung der Ge meindeverordneten. Sofort bet 8 29 trafen sich die scharf ent gegengesetzten Meinungen von rechts und links. Der zweite Be richterstatter Dr. Hübschmann beantragte, daß die Gemeindever ordneten auch durch einfachen Gemeindebeschluh, anstatt durch Ortsgesetz, das dem Einspruchsrecht der Beschlußbehörde unter liegt und unter Umständen die Entscheidungen um 4 Wochen ver zögert, gewisse Gemeindeangeleaenheiten dem Gemelnderat od^r anderen Stellen übertragen dürfen. Die Bürgerlichen verlangten also aus der praktischen Erfahrung heraus, daß die Geschäfte der Gemeindeverwaltungen vereinfacht würden. Sie wurden aber mit den 11 Stimmen der Linken niedergestimmt. Die wichtigsten Angelegenheiten in der Verwaltung der Gemeinden bilden die Festsetzung der Orksgesehe und die Aufstellung des Zaushaltplanes. Deshalb wurde von bürgerlicher Seite der Anttag eingebracht: Die Errichtung von Orlsgesetzen und die Aufstellung des Haushalt planes bedarf der Uebereinstimmung von Gemeinderat und Ge meindeverordneten. Dieser im weitesten und tiefsten Sinne dem Wohle der Gemeinden dienende Antrag wurde abermals von der linken Mehrheit abgelehnt. Zn 8 61 sind die Betriebsräte mit beratender Stimme eingeführt. Die Kommunisten stellten dazu den Anttag, daß die Betriebsräte zu den Ausschüssen, in denen Fragen der Gemeindebetriebe berührt werden, mit beschließender Stimme hinzuzufügen sind. Gegen die 2 Stimmen der Kommunisten wurde dieser Antrag abgelehnt. Von 8 63 an wird die Zusammensetzung des Gemeinderates und die Wahl der Mitglieder behandelt. Gegen alle bürgerlichen Stimmen nahm die Linke den radikalen Satz an: Der Gemeinderat ist ausführendes Organ der Gemeindeverord neten. Damit ist die Unterordnung des Gemeinderates unter die Gemeindeverordneten endgültig besiegelt. Nach 8 66 wird der Bürgermeister auf 6 Zohre gewählt. Wiederwahl ist zulässig auf höchstens 12 Zahre. Damit ist die Anstellung auf Lebenszeit ge fallen, wofür die Bürgerlichen bis zum letzten Augenblick gekämpft yaben. Zum Bürgermeister kann auch gewählt werden, wer aus politischen Motiven rechtskräftig verurteilt ist. Daran werden wohl selbst die Linksparteien in der praktischen Auswirkung keine Freude haben. Nach 8 71 der Vorlage kann durch Ortsgeseh für den berufsmäßigen Bürgermeister eine besondere Befähigung ge fordert werden. Daß die Linke dem Anträge: .muß eine besondere Befähigung gefordert werden', nicht zustimmte, ist nicht weiter verwunderlich, wohl aber, daß die Sozialdemokraten den 8 71 überhaupt abgelehnt haben. Nun kann auch der unfähigste Mann Bürgermeister werden. Aus Gründen der Zweckmäßigkeit be antragte die Rechte, die ehrenamtlichen Mitglieder des Gemeinde rates anstatt auf 3 auf 6 Zahre zu wählen. Politische Erwägungen veranlaßten die Linke, auf 3 Zähren bestehen zu bleiben. Danach wird in den Gemeinderck eine große Unstetigkeit Hineinkommen. Unter Annahme des 8 78: .Der Gemeinderat hat im Auftrage und unter Aufsicht der Gemeindeverordneten die eigenen Geschäfte der Gemeinden zu führen' ist der Rat endgültig unter die Direk tton der Vemeindeverordneten gestellt. Dresden. Die nächste Vollsitzung des Landtages findet Diens tag den 12. Juni vormittags 11 Uhr statt. Auf der Tagesordnung stehen Anfragen und Anträge politischen Charakter», die in einer Generalaussprache erledigt werden sollen. — Am Montag trat zum ersten mal da» Marktstandgericht auf dem Viehmarkte des hiesigen Schlachthofes in Tätigkeit. Das Ge richt fand Gelegenheit zum Einschreiten. Den Objekten angemessen wurden Strafen im Einzelfalle bis zu 2 Millionen Mark verhängt. — Die Sächs. Staatszeitung veröffentlicht in ihrer Nr. 128 die neuen? Milch- und Butter-Höchstpreise: Wie bisher, bleibt Sachsen in zwei Zonen eingeteilt. Jedoch erhält die zweite Zone (Gebirgs zone) einen Zuschlag zu den Preisen des zur ersten Zone gehörenden Landes. Die Milchhöchstpreise für den Erzeuger betragen ab Stall für das Liter Vollmilch in der ersten Zone 580 M., in der zweiten 620 M., Magermilch 290 M. und 310 M. Für den Milchkleinverkauf durch die Molkereien und Milchhändler haben die Kommunal- oder Gemeindebehörden sofort Höchstpreise unter Berücksichtigung der ört lichen Verhältnisse festzusetzen. — Für Butter dürfen die Erzeuger- Höchstpreise zur Lieferung an Wiederverkäufe! ab Gehöft für da» Pfund in der ersten Zone 6700 M., in der zweiten 7159 M., sür Speisequark 730 und 780 M. nicht übersteigen, für Butter aus ge werblichen Molkereien betragen sie höchstens 7830 und 8370 M., für Speisequark 870 und 930 M. — Zn langen Beratungen wurde am Dienstag im Aaushalt- ausschutz B des Landtages die Frage der Geldbeschaffung für den Kapitalbedarf unserer staatlichen unternehmen erwogen. Kein Mensch konnte natürlich die ungeheuerliche Geldentwertung vor aussehen. Menn man bedenkt, oah vor einem Zahr der Kapital bedarf etwa 75 Millionen Mark betrug, schon aber bei einem DollarMnb von nur 20 000 auf zirka 350 Milliarden für die Durchführung der Gesamtplanungen bis Ende 1924 gestiegen ist, so wird man ohne weiteres ermessen können, daß die Regierung schweren Herzens wesentliche Einschränkungen vorzunebmen ge zwungen ist. Diese Einschränkungen sehen die Gesamtplanung so herab, daß immerhin noch 71 Milliarden für die Deckung des Kapltalbedarfs aufzubringen sind. Zum Zwecke der Ausbringung schweben Verhandlungen mit dem Reich, der Reichsbank und einigen Privatgesellschaften. Das Reich hat beispielsweise Inter esse an dem Ausbau der sächsischen Elektrizitätsunternehmungen, weil es in Sachsen an die Elektrisierung der Bahnlinien gehen möchte. Die geplanten Einschränkungen betreffen die vorläufig« Einstellung der weiteren Durchführung der Umspannwerke Silber straße und Herlasgrün. Auch die Böhlener Brikettfabrik kann demnächst nicht gebaut werden. Ebenso muß vorderhand der Plan des Kraftwerkes Böhlen unverwirklicht liegen bleiben. Böhlen kann leider jetzt nur noch so gehalten warben, wie es eben ist, im Blick auf den großzügigen Gesamtplan (Aufschließung der Kohlenlaaer-Brikettfabrik-Kraftwerk) also als ein Torso. Das ist gewiß bedauerlich, aber wir können jetzt ja überhaupt sozusagen nur aus der Hand in den Mund wirtschaften und vermögen den gesamten Etat in seinen einzelnen Positionen nur mit dem Dor- keyalt zu beschließen, daß die Regierung von Fall zu Fall das Geld beschafft. Von einem Vertreter der Rechten wurde scharfe Kritik an dem Böhlener Gesamtplan geübt. — Einen in mehrfacher Beziehung bemerkenswerten Frei spruch fällte das Dresdner Schöffengericht in einer Anklagmache wegen Diebstahls und Hehlerei gegen die Former bezw. Korn macher Hegewald und Staudenseier sowie gegen den aus Frauen stein gebürtigen Skadtsekrekär Götz. Erstere sind beschuldick, bei der Firma Seifert u. Co., wo beide in Arbeit standen, Denk münzen in .Pfuscharbeit' hergesteltt, laterer solche einem Händler zum Kaufe angeboten zu haben. Formermeister Müller und Direktor Schladitz von der Firma Seifert u. Co. sagten unter Eid' und übereinstimmend aus, so etwas werde und könne nicht als Diebstahl angesehen werden. Auf Anfrage würden die Ange klagten ohne weiteres Erlaubnis erhalten haben. Derartige Pfuschereien kämen in jedem Betriebe vor. Verboten seien diese Pfuschereien auf der Arbeitsstelle wohl, die Verwendung von Materialien dazu — im vorliegenden Falle von 0L Kilogramm Messing bettachte aber niemand als eine Dieberei. — Bet dieser Sachlage konnte der Amtsanwalt keinen Anttag auf Bestrafung stellen, alle drei Angeklagten wurden daher freigesprochen. (Wv- yin soll daS führen? D. A.) Riesa. Am 17. Zuni ds. Zs. wird das Ehrenmal eingeweiht, -aS den gefallenen Kameraden der ehemaligen Feldartillerie- Regimenter 32 und 68 errichtet wird. Am 16. Zuni findet «ine Gedächtnisfeier statt. Am Sonntag folgt dem Festgottesdienst in der Trinitatiskirche die Weihe des Denkmals, das an der Kirche errichtet ist. Nachmittags ist Abschiedsfeier. Chemnitz. Bei dem am Dienstag nachmittag über unsere Stadt ziehenden, mit leichtem Hagelschlag verbundenem kurzen, aber schweren Gewitter schlug der Blitz in den Turm der Luther- Kirche, warf die vergoldete Hahnfigm von der Spitze herab, brachte 4 Uhr 10 Min. die Uhr zum Stehen und zerschmolz die Wasser leitung der Kirche. Chemnitz. Das .Chemnitzer Tageblatt' kann am 1. Zull auf ein 75 jähriges Bestehen zurückblicken. — Der Gaspreis ist hier auf 950 M. für das Kubikmeter festgesetzt worden. Werdau. Mik zweierlei Maß wird in Werdau gemessen. Während den 105ern der Umzug gelegentlich der Denkmalsweihe verboten worden war, fand ein solcher der Arbeitersporkler zu ihrem am gleichen Tage abgehaltenen Arbeitersportfest fkltt. Ebersdorf. In der Nacht zum Montag haben unbekannte Täter hier die Ehrenpforten zerstött, die aus Anlaß de» Kreissänger- feftes errichtet worden waren. Die Girlanden wurden herunter gerissen und zerschnitten, die Embleme und Willkommensprüch« zer- schlagen und im Dorfe zerstreut. Klingenthal. Die Stadtverordneten beschlossen die Errichtung eines Verwaltungsgebäudes im städtischen Elektrizitätswerk und setzten die Entschädigung an das Stadtmuflkchor für öffentlich« Platzmusiken auf 60 000 M. fest. Annaberg. Die Stadtverordneten beschlossen ein Ortsgesetz, durch das die gemeindliche Totenbestattungzur Einführung kommt. Zur Kostendeckung wurden 50 Millionen Mark in den Haushalt plan eingestellt. Durch Pachtvertrag wird der Friedhof vom 1. Oktober ds. Zs. ab auf 99 Zahre in die Verwaltung der Stadt gemeinde übernommen. Ab 1. Juli wird der Einlagenzins der Sparkasse auf 8 Prozent festgeleck. Zn der Winlerspielzett 1922/23 ergab der Betrieb des Staottheaters bis 46 Millionen Mark Einnahme und 32 Millionen Mark Ausgabe. 13 Millionen Mark Ueberschuh. — Die Sammlung für die Krieger-Gedächtniskapelle in der, Annenkirche zu Annaberg hat bis jetzt etwa 3 Millionen Mark erbracht, so daß unter Hinzurechnung der von der Stadt gestifteten Million die Hälfte der veranschlagten Summe erreicht worden ist. LS muh aber damit gerechnet werden, daß die im Kostenanschlag vorgesehenen 8 Millionen Mark nicht ausreichen werden, das Ehrenmal für die Gefallenen zu errichten. Plauen. Kürzlich wurden hier nachts aus den Geschäfts räumen eines Kaufmanns vier Ballen Kleiderstoffund 54 Kleider nebst anderen Sachen im Gesamtwerte von 11 Millionen Mark gestohlen. Als die Einbrecher wurden ein 21jähriger Former und ein gleichaltriger Fabrikarbeiter ermittelt und verbafket. Der erstere, der Former Kurt Steinbach von hier, hat sich nach einer Vernehmung, in der er sein Geständnis wiederholt hatte, im Zellenbause des GerichtsgebäudeS vom Zwecken Stock abgestürzt. Er war sofort tot. Plauen. Wie di« .N. D. Z.' meldet, ist auf Zwoschwitzer Flur, wo bereits vor zwei Zähren ein Feuersteinschaber gefunden wurde, ein zweites Feuerstein-Artefakt aufgefunden worden, das auf Grund feiner Form und Gröhe als eine Speerspitze zu be zeichnen ist. Das Material ist nordischer Feuerstein von -unkel- grauer Färbung. Das ganze Stück ist schön ebenmähtg und flach. Der vordere Teil der dreikantigen Spitze ist abgebrochen. Der Fund rechtfertigt di« Annahme, daß die Gegend um Zwoschwitz bereits zur jüngeren Steinzeit vorübergehend oder dauernd be siedelt war. Der 50V 000-Mark-Schein kommt! Wie aus Berlin gemeldet wird, ist für Mitte Juni mit der Ausgabe von 500000-Mark-Reichsbanknoten zu rechnen. «irchen-Rachrichteu. Donnerstag den 7. Zuni 1923. Hennersdorf. Nachm. 5 Uhr Mochenkonununion. Freilag den 8. Zuni 1923. Sadisdorf. Nachm. 5 Uhr Wochenkommmchon: Pfarrer Fügner—Hennersdorf.
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