Volltext Seite (XML)
Ämk- und Änzeigeblatt für öen Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung vezuarp reis vierteilährl. M. l.50 einschließl. »es „Jlluftr. Unterh«ltungsbl«tts" und der Humoristischen Vellage„Seifenblasen"in der LxPedinsn.beiunserenSatensowiebei allen Neichspsstanstalten. Tel.-Kd r.: Kmt»bl«tt. VS. fiil Eibenft^^» Earisfeid, Hnndsbübel, f^^-' ^giichabend»mitü«sn.hme>er ^UUkvMN »wh«»«,««M^M^schr>q«llr. fs Schönheiderhammer, Sosa, UnterBtzengM, MIdenthal usw. SernsprecherNr.Nv. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. »—... SS. Jahrgang. _ Dieustass, da 27. April LV1S. Auf Antrag de« Bezirktverbande« der Amtthauptmannschaft Schwarzenberg hat di» Königliche Kreishauptmannschaft Zwickau genehmigt, daß auch i« der Zett vom SS. «Pktt »i, SS. Mat IVIS L. die im Bezirke der Amt«hauplmannschaft Schwarzenberg gelegenen bez. vom Kom munalverband Schwarzenberg beauftragten Mühlen da« Weizenmehl statt mit 30 vom Hundert nm mit 10 vom Hundert Roggenmrhl gemischt abgeben dürfen, 2. bei der Bereitung von Weizenbrot und Semmel Weizenmehl in einer Mischung verwendet wird, dir statt SO nur 10 Gewicht«trile Roggenmehl unter 100 Gewicht«- teilen de» Gesamtgewicht« enthält. Schwarzenberg, am 83. April 1915. Die Mei-lichk Amtr-ai-vmmsqaft. Städtischer Kartoffelverkauf. Demnächst haben wir noch einen kleineren Posten Kartoffeln zu 8,78 Mik. für de« Aeeeteeer abtugeben. Ferner trifft in diesen Lagen eine Ladung Kartoffeln ein, die wir zu 6 Mik. für de« Verteilung der Brotmarken für Mai. """" °u"""d«'. d" Kienslag, den 27. dss. Ms., nach«, von 2—tz Mr i« der RatSdücheret einzultefern. Wen« die Markeutafche nicht adgegede» wird, können am Ausgabetage keine Marke« veradfalgt werde«. Stadtrat Etben-ock, den 26. April 1915. 3e»t«er veräußern Dies. Kartoffeln werden sich vorauSfichtlich auch zur Saat «anen VefteK««ge« auf die Kartoffeln nehmen wir morgen ' "gnen. Dienstag, den 27. April 1915, vorm. von 8—12 Mr t« der RatäbScheret entgegen. Der Kaufpreid ist sofort zu entrichten. * Stadtrat Eibenstock, am 26. April 1915. Neue Erfolge bei Aper«. Einr schwere Niederlage der Franzosen. Ueber 3259 Gefangene. Die deutsche Offensive bei Wern nimmt weiter hin einen günstigen Verlauf. Auf dem linken Flügel unseres Angriffs, wo Engländer die Gegner find, wurde die wichtige Ortschaft St. Julien nebst einem Gehöft und dem Dorfe Kersselaere gestürmt und da- ber nicht tvenjger als 1000 Engländer gefangen. Die deutsche Front ist damit nördlich Wern wieder um einen Kilometer näher an dieses feindliche Zentrum gerückt. Da sich der deutsche Angriff gegen Gravens- tafel richtet, kann man annehmen, daß der englische rechte Flügel in eine gefährliche Lage gerät, da Gra- venstafel östlich von St. Julien liegt. Man muß ge- fpannt sein, wie der Kampf in dieser Gegend ausläuft. Günstig sieht die Situation für die Engländer nicht aus, zumal die nutzlosen Gegenangriffe, die sie zur Wiedergewinnung des verlorenen Terrains ansetzten, ihnen sehr schwere Verluste kosteten, wodurch ihre Kampfkraft dort wefentlich geschwächt sein dürfte. Ein englischer Angrisfsversuch bei Lille, der viel leicht den Zweck haben sollte, die weiter nördlich kämp fenden Truppen zu entlasten, wurde durch das deut sche Feuer im Keime erstickt. Während die Engländer in Flandern,so arg mit genommen wurden, erlitten die Franzosen zwi schen Maas und Mosel eine schwere Niederlage. Un sere Truppen, die bisher bei Combres in langen Kämp fen die feindlichen Angriffe abgewiesen und den Fran zosen große Verluste beigebracht hatten, gingen Plötz lich zum Angriff über, durchbrachen die französischen Linien, machten über 1600 Gefangene und erbeuteten nicht weniger als 17 Geschütze. Der Erfolg steht an Größe hinter dem bei Wern nicht weit zurück, wenn auch feine Bedeutung vielleicht, soweit sich bis jetzt übersehen läßt, weniger groß ist. Im übrigen blieben auch Hier feindliche Gegenangriffe gänzlich erfolglos. Noch eine dritte gute Nachricht brachte der gestrige Tag. In den Karpaten gelang es deutschen Trup pen nach tagelangen Kämpfen durch die Erstürmung der Höhe Ostry b« Koziowa das Orawatal, diese wich tige Straße in die galizische Ebene, gänzlich vom Feinde zu säubern. Auch hier lassen sich die etwaigen Folgen des errungenen Erfolges noch nicht völlig würdigen, aber aus dem zuversichtlichen Ton des Generalstabs berichts darf man schließen, daß es sich um einen Fort schritt von mehr als gewöhnlicher Bedeutung handelt. Der letzte deutsche Hauptquartierbericht lautet: (Amtlich.) IGroßeS Hauptqnartter, 25. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Mei Ypern errangen wir wettere Erfolge. DaS am 23. April eroberte Ge lände nördlich von Dpern wurde auch gestern gegen feind liche Angriffe behauptet. Weiter östlich setzten wir unsere Angriffe fort, stürmte« die Herme Solaert südwestlich von St. Julien sowie die Orte St. J«lien u. Kerffe, laere und drangen siegreich gegen GravenStafel vor. Bei diesen Kämpfen wurden etwa ISO« Engländer ge« fangen genommen und mehrere Mafchi«engewehre erbeutet Ein engltfcher Gegenangriff gegen unsere Stellung westlich von St. Julien wurde heute früh «»ter schwersten Verluste« für den Feind zurückaeschlagen. Westlich von Lille wurden Angriffsversuche der Eng länder im Keime erstickt. In den «rgon«en schlüge« wir nördlich von Le Kour de Paris einen Angriff zweier franzöfischer Bataillone ad. Auf den Maashöhen südwestlich Combres^ erlitten die Franzosen eine schwere Rtederlage.^Wir gingen hier zum Angriff über und durchbrachen in einem An sturm mehrere hintereinander liegende französische Linien. Nächtliche Versuche der Franzosen, uns das er oberte Gelände wieder zu entreißen, scheiterten unter schwe re« Verluste« für den Feind. 24 französische Offi ziere, 1SSS Mann und 17 Geschütze blieben bei diesen Kämpfen in unserer Hand. Zwischen Maas und Mosel kanl es sonst nur an einzelnen Stellen unserer Südfront zu Nahkämpfe«, die bei Aillh noch nicht abgeschlossen sind. Jin Priesterwalde mißglückte ein französischer Nachtangriff. In den Vogesen behinderte auch gestern starker Ne bel die Gefechtstätigkeit. Oeftltcher Kriegsschauplatz. Die Lage im Osten st unverändert. Zwei schwächliche Angriffe der Nnffen westlich Ctechanow wurden abgewiesen. Als Antwort für Bombenwürfe der Russen auf die friedliche Stadt Neidenburg wurde der Eisenbahnknoten punkt Bialystock von uns nochmals mit SV Bomben belegt. Oberste Herresleitung. (W. T. B.) Voll englischer Seite liegt über die Kämpfe in Flandern bis jetzt folgender kurze Bericht vor, worin die erlittene Niederlage aber zugegeben wird: Rotterdam, 25. April. Das englische Kriegsministerium gibt heute, nach einer Reu termeldung, einen Bericht von dem Gefecht um das Terrain zwischen Steenstraate und Lange- mar k, wo dre Deutschen durchdrangen und Vas noch fortdauert. Der Verlust dieses Terrains entblößte den linken Flügel der kanadischen Division, die gezwungen war, sich zurückzuziehen, um Fühlung mit den« rech ten Flügel der übrigen Truppen zu halten. Durch diesen Rückzug gerieten vier kanadische Kanonen von 4,7 Zoll in Feindeshand. Daß infolge der uns günstigen Kriegslage zur Zeit an einen voreiligen Frieden nicht gedacht wird, haben nur schon am Sonnabend durch folgende zum Aus hang gebrachte Erklärung der „Nordd. Allg. Ztg." be kannt gegeben: Berlin, 24. April. (Amtlich.) Die „Norddeut sche Allgemeine Zeituny" schreibt: Bon verschiedenen Seiten hören wir, daß m Stadt und Land Gerüchte über Anbahnung von Friedensverhand- lungen in Umlauf gesetzt werden. Des Näheren wird angedeutet, daß vorbereitende Schritte zur Her beiführung eines Sonderfriedens mit Eng land auf der Grundlage gewisser englischer Wünsche und Forderungen tm Gange seien oder in Gang ge bracht werden sollen. Kein Urteilsfähiger kann daran denken, die für Deutschland günstige Kriegslage zu gunsten eines vorzeitigen Friedensschlusses mit irgend ernem seiner Feinde preiszugeben. Nach der vorläufig allein möglichen allgemeinen Umschreibung des Kriegs zieles, die der Reichskanzler in seinen Reden gegeben hat, müssen wrr jeden Vorteil der militärischen Lage benutzen, um Sicherheit zu schaffen, daß keiner mehr wagen wird, unseren Frieden zu stören. Dabei muß eS bleiben. Gerüchte über deutsche Friedensneigungen sind gegenüber unserer unverminderten Entschlossen heit zur Niederkämpsung der Gegner törichte oder bös willige, aus jeden Fall aber müßigc Erfindnngen. In Anerkennung der Leistungen unserer Zeppe line ist ihrem greisen Erbauer das Eiserne Kreuz l. Klasse verliehen worden: Stuttgart, 24. April. Wie das „Württem- bergische Militärverordnungsblatt" meldet, hat Graf Zeppelin das Eiserne Kreuz erster Klasse erhalten. Die zweite Klasse wurde ihm bekanntlich im Jahre 1870 verliehen. Vom Luftkrieg liegen gleichfalls mehrere De peschen vor: Amsterdam, 24. April. Londoner Blättern zu folge wurden zwei Zeppeline an der Küste von Northumberland gesichtet. Paris, 24. April. Wie amtlich gemeldet wird, hat eine deutsche Taube Remiremont über flogen. Sie wurde von den Geschützen oes Forts be schossen, entkam jedoch unbeschädigt und entfernte sich in der Richtung auf Gerardmer. Lyon, 24. April. Nach einer Meldung des „Nouvelliste" überflog eine Taub? am 22. April früh morgens Lu neville. Die ^Einwohnerschaft wurde durch Explosionen von Fliegerbomben geweckt. 14 Einschlag stellen wurden festgestellt. 7 Bomben waren angeb lich Brandbomben. Schaden ist nicht ungerichtet worden. Gens, 25. April. Nach Meldungen ans War schau überflog vorgestern ein deutscher Flieger dte Stadt, auf die er drei Bomben herabwarf. Das in der Nähe befindliche Lomza wuroe mit 31 Bom ben belegt. Mehrere Personen wurden getötet. Ueber die Gründe der Einstellung des Schiffs verkehrs zwischen England und Holland wird aus dem Haag gedrahtet: Hamburg, 25. April. Die Unterbrechung des Schiffsverkehrs hält, wie den „Hamb. Nachr." aus dem Haag gemeldet wird, an. Verschiedenen Blätter meldungen zufolge ist die englische Regierung gegenwärtig mit großen Truppentranspor ten, namentlich aber mit bedeutenden Geschütz- und Munitionstransporten beschäftigt. Ferner geht aus einer dem Zensor entgangenen Korrespondenz hervor, daß von Beginn dieser Woche an die englisch; Regierung allen Reedereien größte Vorsicht und mög lichste Zurückhaltung der Schiffe bis auf weiteres emp fehlen habe. Anscheinend find die Ostküste und der Kanal augenblicklich von Torpedobooten ziemlich ent blößt, die vermutlich zur Deckung der Truppenbrförde- rung Verwendung finden. Unseren U-Booten dürste sich dabei ein glänzendes Arbeitsfeld bieten. Wie sie stets auf dem Posten sind, bestätigen folgende Mel düngen: „ Berlin, 24. Aprrl. Der „Lokalanzeiger' er hält über Kopenhagen aus London die Nachricht, daß der englische Fischbampftr „Saint Lawrence" von einem deutschen Unterseeboot in Grund ge schossen wc»den fei. Bon der Besatzung seien / Mann in Grimsby eingetroffen. 2 Mann seren er- ^^S^tockholm, 24. April. Der finnisch-russische Dampfer „Fraack", der von Stockholm nach Stt»o fuhr, ist durch Explosion zum Sinken gebracht wor- den Nach hier eingctrosfenen Nachr ichten ist der Damp fer von <-lnem deutschen Unterseeboot torpediert wor-