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Ms- M AiiMdllill für den Dtffrfföt§ Eltztllffölff log und Sonnabend. In- s ! Expedition, bei unsern Bo- und dessen Umgebung. Verantwortlicher Redakteur, Drucker und Verleger: E. Hannebohn in Eibenstock. ISO. Sonnabend, den 24. Oktober 1800 Konkursverfahren. lieber das Vermögen des Baumeisters <»«-<>rz- in Eibenstock >vird heute am 2. Oktober 1896, Vormittags 10 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Justizrath Landrock in Eibenstock wird zum Konkursver walter ernannt. Konkursfordcrungen sind bis zum 10. November 1881» bei dem Gerichte an- zumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verivalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 120 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände aus den 29. (Mover 189<i, Mrmiltags 11 Mr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 30. November 1896, Mrmillags 10 Mr vor dein unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemein schuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 24. Novbr. 18111» Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Eibenstock. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: Aktuar Bekanntmnchiln g. Für den am 8. Juni 1828 geborenen I> irielxliiieielli, jetzt unbekannten Aufenthalts, ist Herr Gemeindevorstand Gustav Adolf Laupt in Schönheide von dein unterzeichneten Königlichen Amtsgericht als Abwesenheitsvormund in Pflicht genommen worden. Eibenstock, am 14. Oktober 1896. Königliches Amtsgericht. Vhrig. I)r. Mglr. Jahrmarkt (nur Krammarkt) am 2. und 3. November 1896 in Eibenstock. Herbst - Äontrol - BmaulmliMM bett. Die diesjährigen Herbst-Kontrol-Versammlungen >n dem ArntSgerichtsbezirk Eibenstock, zu welchem sämmtlichc Maunschastcn der Reserve-Dispositions-Urlauber und die zur Disposition der Ersatz-Behörden Entlassenen zu erscheinen haben, werden 1) in Eibenstock am Seldschlöstche»: Mittwoch, vcn 4. November 1896, 'Vormittags 9 Uhr für die Beurlaubten aus Eibenstock, Hundshübel, Muldenhammer, ReidhardtSthal, Wolfsgrün, Blaucnthal, Sosa, Wildcnthal und Karlsfeld. 2) iu Schönheide vor dem MWause: Mittwoch, den 4. November >896, Nachmittag» 8 Uhr für die Beurlaubten aus Schönheide, Schönheiderhammer, Ncuheide, Ober- und llntcr- stiitzcugrün. Tic Militairpapier« sind mitzubringen. Besondere Gestellungsbefehle, sowie öffentliche Anschläge werden nicht auSgegcbcn. Unentschuldigles Ausbleiben oder zu spätes Eintreffen auf dem Kontrolplatze ivird mit Sirrest bestraft. Gesuche um Befreiung von der Kontrol-Versammlung sind, gehörig begründet, rechtzeitig an den Bczirksfeldwebel cinzureichen. Königliches Bczirkskommlmdo Lchncclicrg. w. öffentliche Sitzung des Stadtvcrordncten-ColleginW Montag, den 26. Oktober ds. Is., ÄVends 8 Ml- im Rathhaussaale. Eibenstock, am 21. Oktober 1896. Der Stad tverordn etcn-Borstch er. 1». Hannebohn. VnA^olviInnnrx r 1) Beschlußfassung über Genehmigung des Nachtrags zum Sparkassenregulative. 2) desgl. über Verwilligung von Rütteln zur Herstellung der Eisbahn. 3) „ über Nachverwilllgung der bei der Feier des Schulfestes entstandenen Mehrkosten. 4) „ über Fortgewährung eines Beitrages für die Beanfsichtigung des Grüner Grabens. 5) „ über Verwilligung von Rütteln zur Errichtung einer weiteren Turnklasse. 6) Richtigsprcchung der Sparkassenrechnung auf das Jahr 1895. 7) desgl. der Schulkassenrechnuntz auf das Jahr 1895. 8) Neuwahl der Mitglieder zur staatl. Einschätzungscommission. 9) Kcnntnißnahmc von dem Organe des Vereins Sächsischer Gemcindebeamtcr. Hierauf geheime Sitzung. Tagesgeschichte. — Deutschland. Der Zweck und die Bedeutung der zwischen Kaiser Wilhelm und dem Zaren neuerdings ausgelauschten Besuche in Darmstadt und Wiesbaden wird jetzt von authentischer Seite festgestellt. Der „ReichSanzeigcr" schreibt nämlich: „Da« Zusammentreffen S. M. des Kaisers von Rußland in Darmstadt und der Aufenthalts S. M. de« deutschen Kaisers in Wiesbaden hat naturgemäß zu einer gegenseitigen Begrüßung der beiden Menarchen geführt, die, srei den allem offiziellen Zeremoniell, lediglich den Charakter der Intimität bewahrte, wie sie der traditionellen Freundschaft und den nahen verwandtschaftlichen Beziehungen der beiden Herrscher entspricht. Der offizielle Gegenbesuch unserer Maje stäten bei den kaiserlichen Herrschaften in Rußland ist, wie wir hören, für den Beginn der nächsten Sommers verab redet." — Berlin, 20. Oktober. Zu dem Militäretat für 1897/98 soll, dem „Hann. Cour." zufolge, Sachsen den An trag gestellt haben, ihm einen neuen RcgimentSstab für ein Fcldartillerie-Regiment zu bewilligen, so daß also 4 Fcldartillerie-Regimenler vorhanden wären. Da» Re giment würde aus der lll. Abteilung der Feldartilleric-Re- gimcnl» Nr. 12 und der I V. Abtheilung der Feldartillcrie-Re- giment Nr. 32 gebildet werden, also 6 Batterien zählen, wäh rend da« 12. Regiment 6 fahrende, 3 reitende, dar 28. 9 fahrende, da« 32. ebenfalls 9 fahrende Batterien behielte. Damit wäre eine Verkleinerung der Regimentsverbände und zu gleicher Zeit auch da» DivisionSartillerie-Regiment für die neue Division geschaffen, die Sachsen, da» am l. April 1897 drei neue Infanterie Regimenter zu zwei Bataillonen bildet, dann thatsächlich besitzen wird. Mit den drei Iägerbataillonen und den drei neuen Regimentern wäre eine schwache Division gegeben, einen Brigadestab erhält Sachsen planmäßig nach der Vorlage über die Vollwerthigmachung der IV. Bataillone, für einen anderen besitzt e» die Mittel in den ihm früher bewilligten GeneralSstellen über den Etat. — Berlin. Der „L.-A." schreibt: Bezüglich de- Ent wurf» einer neuen Militärstrafprozeßordnung ver lautet, daß darin die Forderung der Zulassung bürgerlicher Vertheidiger nicht erfüllt wird. In dem früheren Entwurf, der schließlich vom Kaiser beanstandet worden war, soll die Bestimmung enthalten gewesen sein, daß auch bürgerliche An wälte, die dem Heere als Reserveoffiziere angehören, zur Ver teidigung angeklagter Militär» zugelassen werden dürfen. Man scheint c« aber für bedenklich gehalten zu haben, in dieser Hinsicht einen Unterschied zwischen den Anwälten zu machen, und hat deshalb schließlich von der Zulassung aller CivilveBheidiger Abstand genommen. Dagegen soll der Grund satz der Mündlichkeit ohne jede Einschränkung durchgeführt fein, auch hinsichtlich de« Vorverfahren« sollen zu Gunsten de« Angeklagten wesentliche Zugeständnisse gemacht worden sein. Bezüglich der Ocffentlichkeit der militärischen Gerichts- Verhandlungen sind indessen, wie man in unterrichteten Kreisen annimmt, sehr weitgehende Beschränkungen vorgesehen worden. Wahrscheinlich wird der Entwurf nicht vor der Verabschied ung der Novelle zum GerichtSverfaffungSgesetz und zur Straf prozeßordnung an den Reichstag gelangen. Jene Novelle enthält mehrfache bedeutsame Aendcrungcn und Ergänzungen der Civil-Strafprozeßordnung, und deshalb ist in BnndeS- rathskreisen der Wunsch vorherrschend, soweit nicht die be sonderen militärischen Verhältnisse und namentlich die Rück sicht auf die militärische Disziplin Abweichungen noihwendig machen, von vornherein thunlichste Uebereinstimmung zwischen der neuen Civilstrafprozeßordnung und der neuen Militärstraf- prozcßordnung herzustellen. — Die Organisirung de« telephonischen Verkehr» zwischen Deutschland und Belgien ist soweit gefördert, daß tie Eröffnung de» Fernsprechdienste» binnen Kurzem zu gewärtigen jein dürfte. Vor einiger Zeit angestellte Fern sprechversuche zwischen Berlin und Antwerpen haben ein be friedigende» Resultat ergeben, so daß die technischen Voraus setzungen für ein regelmäßige» Funktionircn der neuen Fern sprechverbindungen erfüllt erscheinen. — Holstein vergrößert sich alljährlich, während der Flächeninhalt de« Herzogthum» Schle»wig in stetiger Abnahme begriffen ist. Die Fluthen der Nordsee zerstören ununterbrochen die schle»wigschen Halligen: aber die lotge rissenen Erbmassen werden wieder al« Schlick an der hol steinischen Küste abgelagert. Hier steht noch in diesem Jahr hundert ein friedlicher Landgewinn bevor. Ein Gebiet von etwa 600 Hektar ist im südlichen Theile der Dithmarschen Bucht au» dem Meere hervorgegangcn. Die Regierung hat durch Vermessungen und Bodenuntersuchungen feststcllcn lassen, daß dieser ansehnliche Landzuwachs noch in diesem Jahr hundert eingedeicht, mit dem Feftlande verbunden und vor den Hochfluthen der Nordsee geschützt werden kann. In einigen Jahrzehnten dürfte es gelingen, die über lOO Quadratkilo meter große Dithmarscher Bucht fast vollständig zu einem fruchtbaren Landgebiet umzuwandeln. — Rastatt, 19. October. Ueber arge Ausschreit ungen, die ein elsässischer Rekrutentransport im Badischen sich hat zu Schulden kommen lassen, macht das „Rastatter Wochenblatt" folgende Mittheilung: Ein Sonder zug mit Rekruten aus dem Rcichrlande traf gestern Abend um 8 Uhr auf der Durchfahrt im hiesigen Bahnhof ein, wo selbst den künftigen VaterlandSverthcidigern ein Aufenthalt zu einer Erfrischung gewährt wurde. Als jedoch die Zeit zur Abfahrt hcrannahtc und die Rekruten den Zug wieder be steigen sollten, verweigerten sie sowohl der militärischen Be gleitmannschaft wie dem Bahnpersonal den Gehorsam und gaben ihrem Unmuth durch Zertrümmerung von 1l8 Trink gläsern in rauhbeinigster Weise Ausdruck. Der Bahnsteig war von den Scherben wie besäet. Schließlich ließen sic sich zur Weitcrfahrt bewegen, e« scheint aber ihre Radaulust doch noch nicht gemindert gewesen zu sein, denn e« ist die 'Nach richt hier eingetrofsen, daß von ihnen an einem durchfahren den Schnellzug nach Heidelberg die Fenster eingcworfen wor den seien. Der den Rekrutentransport begleitende Offizier soll sich, um weitereren Excessen vorzubeugen, veranlanßt ge sehen haben, militärische Unterstützung zu verlangen. — Metz. Sechs neue Eisenbahnlinien, davon vier in Lothringen und zwei in Elsaß, sind in den Etat 1896,97 ausgenommen worden; die Zuschüsse de» Reiche» werden eben falls in dessen nächstjährigem Etat mit rund 2'/, Millionen Mark erscheinen. Die neuen Eisenbahnlinien haben der „Voss. Ztg." zufolge in erster Reihe einen strategischen Zweck. Da» Reichsland durchschneiden beinahe seiner ganzen Länge nach zwei Bahnen: Weißenburg Basel und Diedcnhosen-Za- bern-Ichlettftadt. Diese beiden LängSbahnen sind bi» jetzt nur an drei Stellen durch Querbahncn verbunden, bei Metz, Beningcn (Saargemünd) und Zabern. Durch drei neue Li-