Volltext Seite (XML)
MsdmfferTageblati »al .Wtlsdruller Tageblatt' ertchctnl werttags nachm 4 Uhr Dezugepr. monall LRM frei Sau», k«l P"slbesl,-rlung > 8«! RM luzügl Bestellgeld Einzelnummer Ist Rv< Alle Poftanstalten, Prkboten, unsere Austräger u Geschäftsstelle n.. .. ftellungen entgegen Im M7°h7r-'r's!watt°d°- Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend 8ng7der Kür"ung^des Bezugsvretses Rücksendung -tngesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto de,liegt Das Wilsdruffer Taqeblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmre Blatt des Finanzamts Nossen Anzeigenpreise laut auflirgender Preisliste Nr, S. — Ziffer-Gebühr: LV Rpfg. — Vorgeschrie bene Erscheinungstage und P aywünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt — Anzetgen-Annahm« btt vormittags lv Uhr Für die Richtigkeit del durch Fernrus übermit- Feknsplechert Ämt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen überneh men wir kein« Gewähr ' ' " - — — Bei Konkurs UN» Zwangtvergleich erlischt feder Anspruch auf Rachlatz, amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschaft Meisten und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, sowie des Forstrentamts Tharandt. Montag, den 7. November 1938 Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2K4N Nr. 260 — 97. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt' MstW der Kriegshetze gefordert! Der Führer sprach auf dem thüringischen Gautaq Anläßlich des Gauparteitages des Gaues Thüringen der NSDAP, sprach der Führer am Sonntag auf einer Großkundgebung in der thüringischen Landeskampf bahn in Weimar. Seine Rede war Dank und Anerkennung für das deutsche Volk und ein Ausdruck des Stolzes des Führers, daß er dieses Volk, das sich in den letzten Monaten so bewährte, führt. Zugleich war die R-de des Führers ein unmißverständlicher Hinweis an gen e Aus landskreise, daß einer Abrüstung auf alle Fälle die Ab rüstung der Kriegshetze vorangehcn muß. Unter den Klängen des Präsentiermarsches fuhr der Führer die im Viereck der Kampfbahn aufgestellten drei Ehrenkompanien von Wehrmacht, Landespolizei und ^-Totenkopfstandarie entlang und begab sich dann aus seinen Ehrenplatz. Die Kundgebung wurde von Gaulei ter und Neichsstatthalter Sauckel mit einer kurzen An sprache eröffnet. Die Rede des Führers Dann trat der Führer unter stürmischem Jubel der Massen vor das Mikrophon. Immer wieder wurden seine Worte von donnerndem Beifall unterstrichen. Adolf Hitler führte u. a. aus: Das können wir Nationalsozialisten Wohl vor der deut schen Geschichte behaupten: Noch niemals ist inbrünstiger, mit mehr Arbeit und auch mit mehr Opfern um das deutsche Volk gerungen worden als in der Zeit des Kampfes unserer Be wegung um den deutschen Menschen! Nunmehr haben wir dafür von der Vorsehung den Lohn bekommen, genau so wie einst das Deutschland des Jahres 1918 seinen Lohn erhielt! Damals wurde es jener Segnungen teilhaftig, die wir unter dem Sammelbegriff „Demokratie" verstehen! Das Deutschland von damals hat sich angcklammcrt an die Hoffnungen, die Vielleicht am stärksten jener Amerikaner aussprach, der uns einen Frieden zusicherte, in dem es weder Besiegte noch Sieger geben sollte. Nachdem das deutsche Volk im Glauben an diese Theorien die Waffen niedergelegt hatte, wurde es belehrt, daß Demokratie in der Praxis etwas anderes ist als in der Theorie. Wenn heute manchmal Parlamentarier oder Politiker in fremden Ländern zu behaupten wagen, Deutschland hätte seine Verträge nicht gehalten, dann können wir diesen Männern nur zur Antwort geben: Der größte Vertragsbruch aller Zeiten ist am deutschen Volk verübt worden! Alles, was man Deutschland in jenen 14 Punkten zugestchert hatte, und auf Grund deren dann die deutschen Waffen niedergelegt Wurden, ist nachher gebrochen worden! 1932 stand nun Deutschland vor dem endgültigen Zu sammenbruch. Das Deutsche Reich und Volk, sie schienen ver loren. Dann aber kam die deutsche Wiederauferstehung! Lieber allem das eigene Volk Sie begann mit einer Umwandlung des Glau- oens. Während alle deutschen Parteien vor uns an Kräfte und Ideale glaubten, die außerhalb des Reiches und unseres Vol kes lagen, haben wir Nationalsozialisten unentwegt den Glau ben an unser eigenes Volk gefördert, ausgehend von der ewig gültigen Parole, daß Gott nur denen hilft, die bereit und entschlossen sind, sich selbst zu Helsen. «Stürmische Heilrufe brau sen zum Führer empor.» Wir haben an die Stelle all jener internationalen Fakto ren — Demokratie, Völkergewissen, Weltgewissen, Völker bund usw. — einen einzigen Faktor gestellt: unser eigenes Volk! Dieses Volk aber mußte damit von seiner Zersplitterung und Zerrissenheit befreit werden. So entstand die Natio nalsozialistische Partei mit dem Befehl und der Auf gabe, dieses Sammelsurium politischer Verbände zu beseitigen und an ihre Stelle eine einzige Macht zu setzen: die Macht einer Bewegung! Die NSDAP, wurde damit zur Trägerin der deutschen Volksgemeinschaft. Aber nichts ist vollkommen aus dieser Welt, und kein Erfolg kann als endgültig befriedi gend empfunden werden. Daher wollen wir auch heute nicht «twa behaupten, das Erreichte sei schon das gewollte Ideal an sich. Uns schwebt ein Ideal vor, und ihm entsprechend er ziehen wir die deutschen Menschen, Generation um Generation. So wird der Nationalsozialismus immer mehr von einem politischen Bekenntnis zu einer wirklichen Volkserzie hung werden! Vorbildliches Führerkorps der Zukunft Als weitere Ausgabe war der Bewegung die Gestaltung emer neuen Führnngsauslese und die Heranbildung einer neuen Führungsschichl gestellt. Nur ein Blinder kann heute noch bestreiten, daß die poli tische Führung der deutschen Nation jetzt innen und außen °vders ist, als etwa vor fünf, zehn oder zwanzig Jahren. lBrauzender Beifall und stürmische Heilrufe bekräftigen diese A°rie des Führers.) Die Regenschirmtypen unserer bürger- luhcn früheren Partcienwelt sind ausgclöscht und kehren niemals wieder! (Wieder bricht jubelnder Beifall minutenlang . r?ch kann den wenigen, die vielleicht doch mit einer Träne daraus zurückblicken sollten, nur einiges versichern: hat ihre heutige Führung aus einem harten ft»!,', heraus erhalten, die Führung der Zukunft aber, die wir iub!?n schaut noch ganz anders aus! (Begeistert Härtels d° dem Führer zu.) Das wird ein Korps «ar,e,ter Entichloffenhelt und rücksichtslosester Tatkraft sein, so daß man sich in dreißig, vierzig oder fünfzig Jahren gar nicht mehr wird vorstellen können, daß es einmal anders gewesen war. Die Partei ist der Garant dieser Führung unseres Volkes! Man soll uns nicht zu nahe treten Das dritte aber, das wir uns schufen, ist die neue Wehrmacht. Ich habe vom ersten Tage an einen Grunv- fatz aufgestellt: Der Deutsche ist entweder der erste Soldat der Welt oder er ist überhaupt keiner! (Dies Wort des Führers löst bei den Zehntausenden brausende Heil-Rufe und immer erneute Beifallsstürme aus.) Keine Soldaten können wir nicht sein und wollen wir nicht sein. Daher werden wir nur die ersten sein! «Hier be reiten die Massen dem Führer eine minutenlange Ovation.) Als friedliebender Mann habe ich mich bemüht, dem deutschen Volle jene Wehr und Waffen nunmehr zu schaffen, die auch andere zum Frieden zu überzeugen geeignet sind. (Abermals bricht stärkster Beifall los.) Es gibt nun allerdings Leute, die den Igel beschimpfen, weil er Stacheln Hal. Sie brauchen freilich diesem Tier nur seine Ruhe zu lassen! Es hat noch kein Igel angegriffen, es sei denn, er wurde selbst bedroht. Das möchten auch wir uns vornehmen! Man soll uns nicht zu nahe treten. Wir wünschen nichts anderes als unsere Ruhe, unsere Arbeits- Möglichkeit und das Lebensrech! für unser Volk, das gleiche Recht, das auch die anderen für sich in Anspruch nehmen. (Er neute Jubelstürme branden zum Führer empor.) Ungeheures erreicht Das müßten gerade die demokratischen Staaten begreifen und verstehen, denn sie reden ja dauernd von Gleichberechti gung! Wenn sie von den Rechten der kleinen Völker sprechen, wie können sie dann empört sein, wenn auch ein großes Volk das gleiche Recht beansprucht! Der Sicherung und der Garan tierung dieses Rechtsanspruches dient unsere nationalsozia listische Wehrmacht! (Wieder brausen die Heilrufe minuten lang empor.) In diesem Sinne habe ich auch außenpolitisch eine Um stellung vorgenommen und mich jenen Staaten genähert, die ähnlich wie wir gezwungen waren, sich für ihr Recht etnzu- seyen Wenn ich heute die Ergebnisse dieses unseres Handekns überprüfe, dann kann ich sagen: Urteilt alle selbst, ob wir nicht wirklich Ungeheures mit diesen Prinzipien erreicht haben! (Ein ungeheurer Jubelsturm bricht los.) Niemals Kürzung des deutschen Rechts Wenn heute gewisse ausländische Zeitungen schreiben: „Das battet ihr doch alles aus dem Verhandlungswege erreichen können!" — so wissen wir sehr wohl, daß ja das Deutschland vor uns nichts anderes getan hat, als andauernd zu verhan deln. Fünfzehn Jahre lang haben sie nur verhandelt und haben dabei alles verloren. Ich bin ebenfalls bereit, zu verhandeln, aber ich kaffe kei nen Zweifel darüber: Das deutsche Recht lasse ich weder auf dem Verhandlungswege noch auf irgendeinem anderen für Deutschland kürzen! (Ein neuer Begeisterungssturm reißt die Masken hin.) Vom Fels zum Meer. Nach der Eröffnung der Reichsauwbahn-Teilstrecken Bratz- dors—München und Schkeuditz—Berlin und den bereits früher fertiggestellten Strecken München—Reichenhall und Berlin—Stettin ist nunmehr mit Ausnahme des Münche- ner Autobahnringes und einer kleinen, Ansang Dezember zu ero,snenden Reststrecke aus dem Berliner Autobahnring sur den Kraftfahrer der rund 900 Kilometer lange Straßen- zug vom Alpenrand zum Ostseestrand frei. (Wektbild-GUeleH - Vergiß nie. deutsches Volk, wem du deine Erfolge ver dankst! Welcher Bewegung, welchen Gedanken und welchen Prinzipien! — Und zweitens: Sei immer vorsichtig, sei stets aus der Hut! Es ist sehr schön, von internationalem Frieden und inter nationaler Abrüstung zu reden, allein, ich bin gegenüber einer Abrüstung der Waffen mißtrauisch, solange man nicht einmal den Geist abrüstet! (Stürmisch stimmen die Zehntausend« dem Führer zu). Es hat sich in der Welt die seltsame Gepflogenheit herausgebildet, die Völker in sogenannte autoritäre, das heißt disziplinierte, Staaten, und in demokratische Staaten einzu teilen. In den autoritären, d. h. in den disziplinierten Staa ten ist es selbstverständlich, daß man fremde Völker nicht ver leumdet, nicht über sie lügt und nicht zum Kriege hetzt! Aber die demokratischen Staaten sind eben „demokratisch", d. h.: Dort darf dies alles geschehen! Abrechnung mit den Kriegshetzern Ich habe kürzlich drei dieser internationalen Kriegshetzer bei Namen genannt. Sie haben sich geirossen gefühlt, aber nicht etwa nach der grundsätzlichen Seite hin, nein, nur des halb, weil ich es wagte, sie beim Namen zu nennen. Herr Churchill hat offen erklärt, er sei der Meinung, daß man das heutige Regime in Deutschland beseitigen müsse unter Zu hilfenahme innerer deutscher Kräfte, die ihm dankbar dafür zur Verfügung stehen würden. (Stürmische, minutenlange Pfui-Rufe.) Wenn Herr Churchill weniger mit Emigrantenkreisen, das heißt mit ausgehaltenen, vom Ausland bezahlten Landesver rätern verkehren würde, sondern mit Deutschen, dann würde er den ganzen Wahnsinn und die Dummheit seines Geredes einsehen. Ich kann diesem Herrn, der auf dem Monde zu leben scheint, nur eines versickern: Eine solche Kraft, die sich gegen das heutige Regime wenden könnte, gibt es in Deutschland nicht! In Deutschland gibt es nur eine Kraft, die Kraft der deutschen Nation, in Führung und Gefolgschaft, in Wehr und Wassen. Ich will diesem Herrn gar nicht bestreiten, daß wir natür lich kein Recht haben, etwa zu verlangen, daß die anderen Völ ker ihre Verfassung ändern. Ich habe aber als Führer der Deut schen die Pflicht, diese Verfassungen und die Möglichkeiten, tue sich aus ihnen ergeben, zu berücksichtigen. Wenn vor einigen Tagen der Stellvertreter deS englischen Oppositionsführers im Unterhaus erklärte, er mache kein Hehl daraus, daß er es begrüßen würde, wenn Deutschland und Italien vernichtet würden, dann kann ich natürlich nicht ver- hindern, daß dieser Mann vielleicht auf Grund der demokra- rnit sytner Partei tatsächlich in ein oder zwei Jahren zur Regierung kommt. Aber das kann ich ihm versichern: ich werde verhindern, daß er Deutschland vernichtet! Und genau so wie ich überzeugt bin, daß das deutsche Volk da- für sorgen wird, daß die Pläne dieser Herren in bezug auf Deutschland nie gelingen, genau so wird auch das faschistische Italien, das weiß ich, für sich sorgen! Ich glaube, daß für uns alle diese internationalen Hoff nungen nur eine Lehre sein können, zusammcnzustehcn und fest zu unseren Freunden zu rücken. Je mehr wir in Deutsch land selbst eine einzige Gemeinschaft bilden, um so geringer werden die Aussichten dieser Kriegshetzer sein, und je enger wir uns besonders mit dem Staat zusammenschlietzcn, der sich in gleicher Lage befindet wie wir, mit Italien, um so mehr wird ihnen die Lust vergehen, mit uns anzubinden! Wenn wir das Jahr 1938 heute noch einmal im Geiste an uns vorüberziehen lassen, dann kann es uns nur mit tiefstem Stolz und größter Freude erfüllen. Deutschland ist größer geworden aus dem natürlichsten und aus dem mora lisch unansechtbarsten Wege, den es gibt! Millionen von Volksgenossen, deren einzige Sehnsucht und einziges Ziel es war, zu Deutschland zurückkehren zu können, sind nun in unsere Gemeinschaft eingerückt! Sie werden das Reich nunmehr mittragen helfen und ihm als treue Glieder dienen, weil sie selbst am besten erkennen konnten, was es heißt, abgesprengt und verlassen zu sein. Dieses Jahr ist aber für uns auch ein Jahr großer Verpflichtungen: Nie wieder das Schicksal von Wir müssen aus ihm die Erkenntnis und den Entschluß gewinnen, den erfolgreichen Weg niemals mehr zu verlassen! (Jubelnd stimmen die Massen dem Führer mit brausendem Beifall zu.) Wenn die andere Welt von Abrüstung spricht, dann sind auch wir dazu bereit, aber unter einer Bedingung: Daß erst die Kriegshetze abgerüstct wird! Solange die anderen aber von Abrüstungen nur reden, die Kriegshetze aber infam weiter trei ben, nehmen wir an, daß sie uns nur unsere Waffen stehle« wollen, um uns noch einmal das Schicksal von 1918/19 zu be- reiten. (Minutenlang brausen die Heilrufe einer stürmische« Huldigung zum Führer empor.) Da aber kann ich den Herre« Churchill und Genossen nur eines sagen: Das grvt es nur einmal und das kehrt nicht wieder! (Bei diesem Wort des Führers erhebt sich ein Begeisterungssturm von ungeheurem Ausmaß.) Ich habe meinen Weg begonnen mit einem unbändigen Glauben an das deutsche Volk. Was anders hätte uns denn damals von der Verzweiflung zurückhalten können? Ich glaubte an das deutsche Volk, an seine inneren Werte und damit auch an seine Zukunft. Heute ist dieser Glaube wunderbar gerechtfertigt. Wie hat sich unser Volk in diesen fünf, sechs Jahren bewährt! Wie ist nicht alles das in Erfüllung gegangen, was ich Jahr um Jahr prophezeite, und was wir alle endlich erwarteten. Glücklich, -er Führer dieses Volkes zu sein Wie hat sich nicht in diesen letzten Wochen und Monate« unser Volk so ganz wunderbar benommen. Sie können es mir glauben, meine Volksgenossen, ich bin ja so stolz und glücklich, daß ich euer Führer sein darf. (Stürmischer Beifall.) Gerade in diesen letzten Wochen hat unser deutsches Volt ein ebenso herrliches Bild harter Entschlossenheit gezeigt, wie ich es in seinen schwersten Belastungszeiten im Kriege kennen- aelernt habe: keine Nervosität, keine Last, leine Unsicherheit.