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38. Jahr« Volkszeitung ErfteiiU I «al «ScheniNch. MonaMcher Veziigevrel» »«ich rrögei «InIP. A> Vf», ip». « VK Tiögerl-I» t.7Vr durch »I« P-N 1.70 .InMetzllch Poftüberwellungqebllhr, pljllgllch »0 Psg. P-st-Bestellzeld. Gi«zel-R«. 10 Pfg., Sannadtnd, und Festtage-Rr. « vsg. «bbeSellunge» mülle» jp!It«ste«, ein« wach« var Sblaus der Lezuzeceti IchilMIch beim Verlag «ingegang«, sei» Unler« kritzer »Urs« lei« Abbestellung«, «nlgegenne-m«». ««rlug—ri Dee»»«». Ani-Igenprell«: »l« «»alii-e « mm breite ZeN» I V!gl sür Fainil>«nan,«Ige» » VIg Für Platzrvllnlcha könne» »i, tel»e »e-il», leiste». Sächsische Schrtftleiiung! Dr-de».«., Valterstraste 1f. S«r»r»f MU «. lllllb SeschSftestell», Druck Md Verlag: Germania Buchdrucker«! »nd Verla, Lst. «nd G. Winkel, vaNerstra^e 1», Aernnq volst, Pastscheckr Nr. li«. Bank: N-dibanl Dee»-- Nr. M«, Mvnlag, -en 18. Januar 1939 2m Fall« oarr hbderer Lewall, Verba«, «Irttrelend« vettieb» störungen hat de« «ezleher »der werbungtretdend« tet»e Ansprüche, l-ll» die Zeitung in beschrünUe» Umlareg«, »«» laälet oder nicht erschein«. G r s ll ll«« g »»r« ist D«»»ve» Siegreicher Vormarsch der Rationalen Bereits km über Tarragona hinaus Rote ElNlaflungsoffenflve zusammengebrochen — Erfolgreicher Einsatz nationaler Flieger gegen Valencia und Varcelona Saragossa, 16. Januar. Nach einer zusammenfassenden Meldung des Hauptquar tiers wurde bei dem gestrigen Vormarsch der natlonalspanischen Truppen ein Gebiet mit einerGesamtbevölkerung von 266 6V0 Personen vom bolschewistischen Joch b e - freit. Mehr als 50 Kilometer Küste ging in den Besitz der Nationalen Uber. Unter den eingenommenen 5 8 Ort schaften befinden sich u. a. auch Loncevalles, Montornes und Molla. Bis zu den Abendstunden des Sonntag betrug die Ge- samtzisfer des seit Beginn der Offensive eroberten Gebietes 7225 Quadratkilometer. Nach der Einnahme Tarragonas rückte di« spanisch marokkanisch« Division General Uagues in Eilmiirschen längs der Küste vor und befand sich in der Nacht bereits 15 Kilo meter nordöstlich von Tarragona entfernt. In allen Abschnitten der Katalonien-Front haben die Na- tionalspanier durch riesige Lautsprecher die Meldungen von der Einnahme Tarragonas und den Zusammenbruch der roten Fron ten auch zu den feindlichen Linien hinüber verbreiten lassen. Auch das rotspanischc Hinterland wurde durch Rakcten-Botschaf- ten über die Siege Francos unterrichtet. Wie weiter bekannt wird, haben die nationalen Truppen bei ihrem gestrigen Vormarsch mehr als 5VVV Gefan gene gemacht. Die Beute an Kriegsmaterial ist unüber sehbar. An der Estremadura-Front versuchten die Sowjet- spanier eine E n t l a st u n g s o f f e n s i v e ins Rollen zu brin gen, die jedoch im Widerstand der nationalen Truppen kläglich zusammenbrach. Ein sofortiger nationaler Gegenstob konnte wiederum dem Gegner starke Verluste belbringen. Auch die nationale Luftwaffe konnte erfolgreich eingesetzt werden. So wurden die Hafenanlagen von Valencia, Barcelona und Denia bombardiert und umfangreiche Zerstörungen angerichtet Die nationalen Jagdflugzeuge leisteten wertvolle Unter stützung für die Bewegungen der Truppen. Aus Anlaß der groben Erfolge der natlonalspanischen Truppen fanden in den Abendstunden des Sonntag in alten Städten Nationalspanlens ergreifende Kundgebungen statt. Der in Bilbao abgehaltsnen Kundgebung kam hierbei insofern besondere Bedeutung zu, als hier der Minister sür Handel und Industrie, Suances, sowie der Minister für Acker bau und Generalsekretär der Falange, Fernandez Cuesta, das Wort ergriffen. Größter Elndruck der Einnahme Tarragonas in Paris und London Sämtliche Pariser Morgenblätter veröffentlichen in grober Aufmachung die zahlreichen Meldungen über die Einnahme Tarragonas durch die nationalspanischen Truppen. Aus den Ueberschriftcn der Blätter lässt sich ersehen, dass man sich hier iiber die gewaltige Bedeutung dieses nationalspanischen Erfolges keinen falschen Illusionen hingibt. Der Fall Tarragonas hat auch auf die britischen Blät ter gröbtcn Eindruck gemacht. Die Meldungen der Zeitungen hierüber sind als die gröhte Meldung des Tages ausgemacht. In den Berichten wird unumwunden zugegeben, mit welch be wundernswerter und überraschender Schnelligkeit Tarragona in die Hände General Francos gefallen ist. Mit Tarragona ist einer der wichtigsten Mittelmeerhäfen und die zweitbedcutendste Stadt Kataloniens in die Hände der Francotruppen gefallen. Tarragona kann bei dem Angriff auf Varcelona als Flottenstützpunkt benutzt werden. Von hier aus führen Strassen und Eisenbahnen nach Castellon, Barcelona, Lerida und Saragossa. Die Entfernung nach Barcelona aus der Landstratze beträgt SV Kilometer. Die Einnahme Tarragonas verkürzt die Front um mehr als 1VV Kilometer. Tarragona selbst hat in normalen Zeiten 85 00V Einwohiwr. Infolge der grohen Zahl von Flüchtlingen aus ganz Katalonien ist die Ein wohnerzahl gegenwärtig erheblich gröber. Die Provinz Tarra gona, die ebenfalls fast ganz in den Besitz der Nationalen ge riet, gehört zu den dichtbevölkertsten Gebieten Spaniens. Tarragona hat eine bedeutende Industrie. Bekannt ist seine Kathedrale in romanischem Stil. Gras Csaky in Berlin eingetrosfen Herzliche Vegrüßuna durch den Äetchsaußenmintster Berlin, 16. Januar. Am Montag vormittag traf der ungarische Aussenminister Graf Csaky. aus Budapest kommend, mit dem fahrplan- mätzigen Zug auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin ein, wo sich der Rcichsminister -es Auswärtigen, von Ribben trop, zur Begrühung des ungarischen Gastes eingesunden hatte. Ferner mar der Berliner Gesandte von Ungarn, Sztojal), mit den Herren -er Gesandtschaft erschienen. Zum Empfang waren ferner anwesend: Staatssekretär von Weizsäcker, Ge sandter Aschmann, der deutsche Gesandte In Budapest, von Erdmannsdors, der Chef des Protokolls Freiherr von Doern- berg und Vortragender Legationsrat Heinberg. Von italie nischer Seite war der italienische Botschafter in Berlin, A t t o- ltco, erschienen. Nach herzlicher Begrühung geleitete der Reicl)sin>nister des Auswärtigen, von Ribbentrop, den ungarischen Gast im Kraftwagen zum Hotel Adlon, wo Außenminister Graf Csaky ivährend seines zweitägigen Berliner Aufenthaltes wohnt. In seiner Begleitung befinden sich der Ches der politischen Abtei lung des Auhenmintsteriums, Legationsrat Kuhl, -er Kabi nettschef des Ministers, Legationsrat Vartheldy, und der Ches der Presseabteilung des Aubenministeriums, Legationsrat Revicky. Gemeinsamer Besuch der «»Mischen und der deutschen Kulturabordiwng in Men Besichtigung der ungarischen Kulturanstalten Wien, 16. Januar. Vergangene Woche wurden die öffentlichen Verhandlun gen über das deutsch-ungarische Kulturabkom men in Berlin abgeschlossen. Nach einem Besuch von Nürn berg und München fuhren die ungarische und die deutsche Abordnung, die unter der FUH«mg des Staatssekretärs von Szily und des Staatssekretärs im Retchsmtnisterium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, Zschintzsch, stehen, nach Wien. Zu ihrer Begrühung hatten sich am Sonnabend abend Staatskommissar Universitatsprofessor Dr. Plattner an der Kgl. ungarische Generalkonsul van der Venne etngefun-en. Sonntag vormittag besichtigten die Abordnungen die un garischen Kulturanstalten In Wien. Generaldirektor Prof. Mis- kolczy führte die Gäste durch die herrlichen Räume des von Fischer von Erlach erbauten ehemaligen ungarischen Garde palais, in dem die Kulturanstalten untergebracht sind. An- schliehend besuchten die Gälte das philharmonische Konzert im Grohen Musikvcreinssaal, Um 14 .Uhr gab zu Ehren der Abordnungen Staatskommissar Dr. Plattner ein Frühstück un abends General-irektor Miskolczy ein Essen im Ungarischen Kulturinstitut. Chamberlain am Mittwoch vor dem Kabinett London, 16. Januar. Ministerpräsident Chamberlain wird, wie die Mor- genblättcr melden, am Mittwoch seinen Ministerkollegen über die Nomreise Bericht erstatten. Lord Halifax wird am Diens tag in London zuriickerwartet. Es hecht, dah Chamberlain An fang der Wocl)e bereits mit Sir John Simon und Sir Samuel Hoare über die römischen Unterredungen sprecljen werde. Vonnel und Halifax trafen sich in Gens Paris, 16. Januar. Die gesamte Frühpresse widmet in Genf stattgefundenen Besprechungen zwischen den Auhenmini- stern Bonnet und Lord Halifax gröhte Beachtung aus Grund von Erklärungen, die Auhenminister Bonnet am Sonn tag in Genf französischen Pressevertretern abgegeben hat. Ordre berichtet zum Beispiel aus Genf, Bonnet habe dabei „einen gewissen Optimismus" zum Ausdruck gebracht. Prüfung der Verteidigungsanlagen von Gidraltar Zweitägige englisch« Festungs- und Flottenmanöver London, 16. Ian. Während die französische Mittelmcer flotte Mitte nächster Woche zu Uebungssahrten an der nordasri- kanischen Küste ausläuft, werden, wie aus Gibraltar gemeldet wird, englische kombinierte Festungs- und Flottenmanöver in Gibraltar am kommenden Sonntag beginnen. Diese Hebungen sollen zwei Tage dauern und den Zweck verfolgen, die Vertei digungsanlagen Gibraltars zu prüfen. Auch Mandschukuo tritt dem Anttkominternabkommen bet Hslngking, 18. Januar. In einer soeben veröffentlichten Erklärung des mandschurischen Ministerpräsidenten heißt es, daß Man - dschukuo dem Ersuchen der Antikominternmiichte gern Folge leisten würde und beschlossen habe, sich in die Front der Antikominternmiichte ein« zu re sh en. Francisco Franco Bahamonde Sin Lebensbild des spanischen Befreiers Wer ist Franco? Woher kommt er, dessen Namen früher nur die militärische Welt gekannt hat? Welches sind seine bisherigen Leistungen? Warum fühlte gerade er sich be rufen, im Jahre 1936 einen Aufstand gegen die marxistische Regierung zu machen? Die Antwort auf die erste Frage soll zunächst ganz kurz sein. Francisco Franco Bahamonde »st die Verkörperung des erwachenden spani schen Volkes. Seine Ehre ist diejenige aller für einen nationalen Staat kämpfenden Spanier. Sein Schicksal ist dasjenige der ganzen Nation. Ihr hat er sein ganzes Leben verschrieben, wie er es schon einmal in seiner Jugend tat. Ihm ist es gelungen, in ungeheuer kurzer Zeit nach dem Aufstande in Afrika sich die Herzen der grohen Masse zu gewinnen, weil ein jeder in ihm den einzigen Retter aus dem Elend des Bürgerkrieges sieht. Wie auf religiösem Gebiet so braucht das ,panische Volk auch im Alltagsleben ein Idol, zu dem es mit seiner ganzen südländischen Vegeisterungsfähigkeit in Ehrfurcht und voller Vertrauen aufblicken kann. Wenn man heute auch noch in Spanien an vielen Dingen Kritik übt, bei dem Generalissimus hat sie eine unüberschreitbare Schranke. Man würde es geradezu als einen schweren gehler empfinden, seine Handlungsweise, die immer vorbildlich und unantastbar gewesen ist, in irgendeinem Punkt anzu- greifen. Die Liebe und Verehrung für diesen unersetzlichen Mann sucht sich bei mannigfachen Gelegenheiten Ausdruck zu ver schaffen. Ueberall dort, wo er sich sehen läßt, schallen ihm die Wogen der Begeisterung entgegen. Wenn nach einem errungenen Siege große Kundgebungen in allen nationalen Orten Spaniens veranstaltet werden, so ruft das Volk vor überschäumender Freude ohne Unterbrechung seinen Namen und berauscht sich schon an seinem Klang. In jedem Geschäft, Büro und in den meisten Familien sieht man sein Bild, ein wahrlich überzeugendes Zeichen, daß Franco der echte Volksführer ist. In der Presse begegnet man eben falls sehr häufig seinem Bild, sowie es auch täglich inmitten jeder Kinovorstellung auf der Lenuvand erscheint, während die Besucher die Nationalhymne singen. Der nationale Rundfunk trägt seinerseits nicht zuletzt dazu bei, ihn noch populärer zu machen, als er schon ist. Dabei ist Franco selber — und das ist wohl einer seiner Hauptcharakterzüge — außerordentlich bescheiden; alle diese Verehrungen nimmt er nur infolge seiner Stellung, nicht aber sür seine eigene Person entgegen. Die Bewohner Galiciens, einer nordspanischen Provinz, sind außerordentlich stolz darauf, daß in ihrem Lande die Wiege des Generals Franco gestanden hat. Im Jahre 1892 wurde er in dem kleinen Hafenstädtchen E l Ferrol ge boren. Da seine Vorfahren ständig in dieser Skadt gewohnt haben, wurden auf ihn die typischen Eigenschaften der Galicier vererbt: Kaltblütigkeit, Hartnäckigkeit und Ein gebungskraft. Von seiner Familie sind schon mehrere Generationen hindurch viele Aemter in der spanischen Marine besetzt worden, so daß in Francos Elternhaus stets der Patriotismus gepflegt worden ist, ja selbstverständ lich war. Ebenso selbstverständlich erschien es, daß der junge Francisco dieselbe Laufbahn einschlagen würde. Zunächst schickten ihn seine Eltern auf Grund ihrer stark katholischen Einstellung in eine Priesterschule. Später sollte er die Marineschule in El Ferrol besuchen, die von einem Korvettenkapitän geleitet wurde. Damit schien es entschieden zu sein, daß er in der Königlichen Marine dienen würde. Das Schicksal trat jedoch gebiete* risch dazwischen. Es handelte sich um jene Zeit, als Spanien einige seiner letzten Kolonien — nämlich Cuba und die Philippinen — verloren hatte. Großer Pessimismus be- herrscht« die führenden Kreise. Die schlechte Finanzlage des Staates führte dazu, daß keine neuen Schüler in dieser Schule ausgenommen wurden. Da Spanien einen großen Teil feiner Flotte verloren hatte und fast keine Kolonien mehr besaß, brauchte es auch keine große Marine mehr. So kam die große Wendung Francos zumLandheer. Seine Eltern schickten ihn 1907 mit 15 Jahren auf die Infanterie- Akademie in Toledo. In den drei Jahren, während er dort war, wandelte er sich zum Mann. Neben seiner Liebe zu allen militärischen Dingen war der wichtigste Charakterzug seine Pflichterfüllung, die er täglich an den Tag legte. Vor allem wurde er besonders wegen seiner Kameradschaft geschätzt. Als Oberleutnant verließ er die Akademie im Jahre 1910. Nach wenigen Monaten in der Heimat begeisterte sich der junge Offizier für den spanischen Feldzug in Marokko. Eines Tages fuhr er plötzlich hinüber nach Afrika, wo er sich die ersten Sporen verdienen und seinen ganzen soldatischen Mut an den Tag legen sollte. Trotz der niederschmetternden Wirkung des Verlustes der Kolonien tm Jahre 1898, der nur aus einem Geist des Niederganges zu verstehen ist, gab es Männer, die das Volk aufrüttelten und zu neuen Taten aufriefen. Sie hielten diese Politik