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SchöMiM L mMM Und Der Abonnementsprsis beträgt vierteljähr- Waldenburger Anzeiger. «.„im,». des vorhergehenden Tages. —e^s— —Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. Sonnabend, den 2. Oktober 18«» ^23» 30 Stck. fichtene Stangen von 9 ein. Unterstärke und 9 m. Länge,. 7 und zwar - 26U.29 Länge, im Termine bekannt gemacht werdenden Bedingungen und bei den 5 5 2 985 315 2 600 1600 2710 1940 680 410 80 10 — 47 11—54 22 U.31 2 3 4 5 6 7 8 birkene - fichtene - tannene - fichtene Klötzer - Stangen II., Lieuukölner, Nachmittags von I Uhr an: Rmtr. eichene Brennscheite, - birkene - - erlene - - päppelns - - Nadelholz- - - Laubholz-Zacken, - Nadelholz-Stöcke, Gebunde Laubholz-Reisig, - Nadelholz- - im Kloster holz, Gers dorf, in der Steingrube, am Anger und beim hiesigen Schlosse, - Oberst, u. 4 u.5 in. - Unterst. - 2-3 - - - - 2—3 - - - - 3 — 5 - - - - 4—6 - - - - 5—6 - - - -5-7- - - - 7—8 - Stämmen, Klötzern unv Stangen entweder gegen sofortige Bezahlung oder zum mindesten gegen Erlegung des fünften Theils der Erstehungssumme, bei allen übrigen Hölzern nur gegen sofortige volle Bezahlung meistbietend verkauft werden. Nähere Auskunft ertheilt Herr Revierförster Pöschmann in Remse. Fürstlich Schönburg'scht Forstvcrwaltung ;u Ucmie. im Kloster holz, Gers dorf, in der , Steingrube, am Anger und beim hiesigen Schlöffe, 185 9 4 4 45 3 circa 200 2320 3450 unter den - - - - 11 Rmtr. eichene Nutzscheite, Holzauktion aus Remser Revier Station R.6IN86 äor MuIäontUalbadu. Im Rosenfeld'schen Gasthofe zu Remfi sollen Mittwoch, d-n 1». Octove, 188V, I., AntnkölE', Vormittags von S Uhr an: 6 Stck. eichene Stämme v. 25—38 em. Mittenstarke, ^Waldenburg, 1. October 1880. Die Lage im Orient. Während die in Ragusa versammelte Flotte sich anschickte, Dulcigno zu bombardiren, um die Pforte zur Abtretung zu zwingen, kommt plötzlich die Mel dung, Dulcigno sei von der albanesischen Liga niedergebrannt worden. Wenigstens ließ sich die „Times" dies telegraphiren. Aber auch in Wien ist die Nachricht eingetroffen, daß Dulcigno in Hellen Flammen stehe. Nunmehr stehen die Mächte vor der Frage: Was thun? Von einem Bombardement kann füg lich nicht mehr die Rede sein und daß die Pforte gutwillig das fragliche Gebiet abtritt, daran ist gar nicht zu denken, denn ohne Rückhalt in Konstanti nopel kann Riza Pascha nicht so unverkennbaren Widerstand entwickeln. Ist aber einmal der erste Schuß aus einem türkischen Gewehr gefallen, so wird die Vermittelung der Mächte aufhören und die Intervention wird ihren Anfang nehmen müssen. Allein diese Intervention wird nicht von den Rück sichten auf die Interessen der Pforte, sondern nur noch von solchen auf die Interessen Europas ge leitet sein. Man kann bezweifeln, ob die Flottendemonstration ein besonders glücklicher Gedanke war; man kann der Ansicht sein, daß durch geschickt und zur rechten Zeit in Constantinopel zur Anwendung gebrachte diplomatische Mittel viel mehr zu erreichen gewesen wäre; aber nachdem die Dinge nun einmal, Dank denl Sturze Beaconsfield's durch den Feuereifer Gladstones, diese Wendung genommen haben und nachdem die europäischen Kriegsschiffe einmal auf geboten worden sind, um den Nathschlägen der Mächte Nachdruck zu gebe», kann es gar keinem Zweifel unterliegen, daß alle Mächte mit ihrer Ehre engagirt sind, dafür einzustehen, daß die Pforte jetzt endlich den von ihr eingegangenen Verpflich tungen nachkomme. Wenn sich Europa außer Stand zeigt, die Dulcignofrage in einer seinen Wünschen entsprechenden Weise beizulegen, wie könnte es dann hoffen, die anderen weit wichtigeren Probleme im Orient einer gedeihlichen Lösung entgegenzuführen. Auf die Uneinigkeit der Mächte speculirt man in Constantinopel vergebens. Dulcigno wird für Iuropa sicherlich nicht zum Zankapfel werden. Allerdings hat man am Bosporus die Macht die Ebntalische Frage von Neuem aufzurollen und da- ourch tue Einigkeit Europas auf eine schwere Probe zu stellen; aber wenn es den türkischen Machthabern o-uf diese Weise auch vielleicht gelingen könnte, das europäische Concert zu stören, wird davon der Sultan doch gewiß den allergeringsten Rutzen ziehen. Einen Krieg für die Türkei zu provoc-.ren, dessen möge man in Constantinopel eingedenk sein, ist unmöglich; höchstens kann man einen Krieg über die Türkei heraufbeschwören. *Waldenburg, 1. October 1880. Politische Run-schau. Deutsches Reich. Der Kaiser soll vom Sultan ersucht worden sein, die Action gegen Dulcigno durch sein Ein schreiten zu verhindern; der Kaiser habe jedoch das selbe mit dem Bemerken abgelehnt, daß er sich nicht von den übrigen Mächten trennen könne. Uebrigens gewinnt ein Gerücht an Bedeutung, daß wegen der Dulcignofrage eine Nachconfercnz in Berlin am 10. October bevorstehe. Neben dem Könige von Sachsen sollen die Groß herzöge von Mecklenburg, Oldenburg, Weimar, Baden und Hessen bereits die Einladungen des Kaisers zum Kölner Domfest angenommen haben; wer von den übrigen Fürsten anwesend sein wird, scheint noch nicht festzustehen; eine Zusage des Königs von Baiern ist schwerlich zu erwarten. Außer an die Staatsminister ist auch an eine An zahl hervorragender Männer aus der militärischen Welt und aus den Kreisen der Wissenschaft und Kunst die kaiserliche Einladung ergangen. Die Besserung unserer wirthschaftlichen Zu stände ist schon lange ein Gegenstand der lebhaf testen Erörterung gewesen. Die „Norddeutsche" veröffentlicht jetzt wieder einen längeren Artikel, in dem allem Anscheine nach ein Theil des Pro gramms des Fürsten Bismarck für seine Thätigkeit als Handelsminister zu erblicken ist. Die Haupt gedanken des Artikels sind: Für die Großindustrie in Deutschland ist zunächst ausreichend gesorgt, für das Kleingewerbe aber bleibt das Meiste noch zu thun. Der Angelpunkt für die gewerbliche Reform ist und bleibt die Jnnungsfrage; mit ihr steht und fällt das Handwerk, und es wird Aufgabe der Ge setzgebung sein, diese in der richtigen Weise zu lösen. Die alte Zunft in ihren Zwangs- und Bann rechten wird bekanntlich von den Handwerkern keines wegs zurückerstrebt; nicht einmal einen directen ge setzlichen Zwang zum Eintritt in die Innungen will man für die Angehörigen des Kleingewerbes ausgesprochen wissen. Was man dagegen verlangt, das ist die Verleihung derjenigen öffentlichen Be fugnisse an die Innungen, die dieselben befähigen, einen wirksamen Einfluß auf die Hebung des fast ganz abhanden gekommenen Standesbewußtseins der deutschen Handwerker auszuüben, für die Erziehung eines alle Zeit tüchtigen Nachwuchses zu sorgen, das materielle Wohl der Berufsgenoffen auf eine mög lichst sichere Grundlage zu stellen, mit anderen Wor ten: das innere und äußere Gedeihen des Hand werkes zu fördern, sein Ansehen und sein Selbst vertrauen neu zu beleben und es wieder auf eine angemessene Stufe der Bedeutung im bürgerlichen und wirthschaftlichen Leben zu erheben. Die Vorarbeiten der Commission für die Aus arbeitung eines deutschen Civilgesetzbuches sollen soweit gediehe» sei», daß die Zusammen stellung der einzelnen Theile und die Ueberarbeitung nunmehr in Angriff genommen werden kann. Bis zur Vollendung des umfassenden Werkes dürften übrigens noch zwei bis drei Jahre vergehen. Der Reichstagsabgeordnete Wilhelm Hasselmann ist am 14. September in Newport eingetroffen. Seine angebliche Absicht ist, sich über die Stellung und Lage des Arbeiters in den Vereinigten Staaten eingehend zu informiren, gleichzeitig aber auch eine Reihe von Vorlesungen über die brennenden Fragen der Gegenwart in deutscher und englischer Sprache zu halten. Die „Kreuz-Zeitung" schreibt: „Die schon längere Zeit vorbereitete ultramontane Agitation gegen das Kölner Domfest tritt nunmehr offen mit Massen-Demonstrationen in Scene. Diese Demon strationen führen fast auf die Vermulhung, daß den Veranstaltern derselben daran gelegen sei, die Freude an dem Feste zu trüben. Jedenfalls ist die Vollen dung des Kölner Domes ein gemeinsames National werk und die Kölner ihrerseits werden sicherlich ihr Domfest sich nicht nehmen lasse». Vor dem Landgericht München I. sand jüngst eine Verhandlung statt, bei welcher die Anwen dung des Wuchergesetzes zum ersten Mal in Baiern in Frage stand. Es wurde einem einge klagten Wechsel die Einrede des Wuchers entgegen gesetzt mit der Behauptung, daß in der Wechselsumme eine Provision enthalten sei, welche einen Zinsfuß von 25 Procent repräsentire. Der Kläger hielt dem entgegen, daß die behauptete Provisionssumme zwar in der Wechselsumme mit inbegriffen, die Wechselvaluta aber dem Beklagten — einem Bau unternehmer — zu productiven Zwecken gegeben worden und daß die Vermögensverhältniffe des Darlehnsnehmers zweifelhafter Natur seien, so daß