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MÄt »» U W IL ZM «W eine .öerWW" SmWMi werden sein. I'ch 0tN! Bericht der Reparationskommission, es sei nicht zwei' zu .der kündigt eine Note unüAMiger Ueber den Beschluß der NeparationskomMssion schreibt Pariser Vertreter der „Times": Die Bedeutung einer solchen Erklärung am Vorabend Pariser Konferenz trete sofort zutage. Es könne jetzt Frankreich möglich sein, mit dieser Entscheidung b e- ser für Gemeinde Giro-Konto Nr. 14. Fernsprecher Nr. 11. S t i ck st o f f d ü n gem it tel n an. Das Blatt teilt uMeK Vorbehalt mit, Frankreich wäre bereit positive und billige Vorschläge der deuchfhen Regierung in der Wiederherstel- lunasirage zu prüfen, könne sich jedoch nicht auf Vorschläge einlassen, die auf irgendwelche Handelrab machungen zwischen Privaten oder Finanzinstituten hin- zielten. Die Note soll der englischen Negierung bereits durch den französischen Botschafter in London bekannigegeben „E ch o d c Paris" schreibt unter dem Einflüsse des Beschlusses, Bürgschaften auf dem linken Nheinufer wären nur von mittelmäßigem Wert, außerdem sehr unbequem zu verwalten und nur zur Ausübung eines moralischen Druckes nützlich. Eine nachhaltige Wirkung auf die Deut schen kenne man sich nur von einer Trennung der Rhein provinz von ganz Deutschland versprechen, was jedoch wiederum wegen der schwachen „französischen Bevölkerung" (!) dieses Gebietes, ferner wegen dec Anwesenheit der Engländer und Amerikaner und schließe lich infolge des Rheinland-Abkommens vom 23. Juni 1919 sehr schwierig wäre. Es würde sich hier also mehr um eine G ew alt m a ßn a h m e als um ein Pfand handeln, wie man sie nur bei Feststellung einer beab- lichtigten Verfehlung Deutschlands auf Grund der 8 8 1? und 18, Anhang 2, Abschnitt 8, des Friedensvertrages vor nehmen könne. Der Eintritt in das Ruhrgebiet gestalte hingegen eine mäßigere und wirkungsvollere Ope ration. Man könne dann „den Finger aus die Organis - men l.-gen^, um erstens die 40 Prozent Kohlensteuer zu er- Heden und zweitens die Kohlen unter die verschiedenen Gegen den und nach den verschiedenen wirtschaftlichen Produktions prozessen zu verteilen. Schließlich gebe die außerordentlich zeniralisieile Organisation des Nuhrgebictes schon der ge ringsten Geste die weittragendste Bedeutung. Es könnten also mit außerordentlich einfachen Mitteln große Erfolge er- zielt werden. waffnet gegenüber Deutschland allein vorzugehen. Man sei gezwungen, in diesem Schach- juge einen von den Franzosen erlangten taktischen Vorteil zu sehen, dessen Folgen beträchtlich sein könnten. Der tat - sächliche Wert, um den es sich bei dem Verzüge handle, betrage rund 2 Millionen Goldmark. Sofortige „produktive Pfänder" Zn Pariser amtlichen Kreisen äußert man Ein angeblicher französischer Plan zur Ausbeutung des linken Ryeinufers „Matin" versichert mit Bestimmtheit, der franzL fische Plan zur wirtschaftlichen Ausbeu - jung des linken Rheinufers im Zusammenhang mit der Errichtung einer Zollbarriere zwischen dem Nhein- lance und dem Ruhrgebiete einerseits und dem übrigen Deutsä>en Reiche anderseits sei in allen Einzel heiten ausgearbeitet. Die Intervention des Mili tärs sei dabei nur insoweit vorgesehen, als dies zum Schutze der für die Erhebung der Zölle und für die Kon trolle des deutschen Staatswesens bestimmten Beamten ne» wendig sei. Gegensätze im amerikanischen Senate. Aus Washington meldet die „Chicago Tribune": Wegen des Antrages Borah, wodurch Präsident Harding ausgefordert wird, eine Weltwirtschaftskonfcrenz ein zuberufen, werden sich harte Kämpfe im Senat abspielen. Man hofft, daß Senator Borah seinen Antrag abandern wird. Die republikanischen Senatoren werden io dieser Woche mit dem Präsidonten HavdhUz verhanidetn. Borah dürste zu der Besprechung zugezogen werden. Maa nimmt an, daß Borah den Antrag so abändern wird, daß dieser als einfache Anregung gegenüber der Regie rung gelten soll, daß sie alles tun möge, was geeignet wäre, Europa zu Hilfe zu kommen. Dem Präsidenten, Harding soll es aber überlassen bleiben, sich darüber schlüssig zu werden, in welcher Weise die Hilfeleistung er- folgen soll. Dem „Neuyori Hcrald" wird telegraphiert, dah die Senatoren Lodge, Watson und Curtis wegen Abände- rrmg der Resolution Borah berieten. Auch- diese beabsich. Ligen, dem Senat zu empfehlen, es dem Präsidenten Har ding und dem Staatssekretär Hughes zu überlassen, die amerikanische Politik wegen einer Hilfeleistung für Europa so zu fassen, wie es ihm gut scheint. An irgend eine» Auftrag durch den Kongreß sollen sie nicht gebunden sein. lieber die Stimmung unter den Senatoren weiß der Neuyorker Berichterstatter der „Daily Mail" zu melden: Del Senator Mac Lormik, erklärt, falls die europäischen Mächte sich untereinander über die Gesamtsumme der Reparationen, die Deutschland bezahlen könne und bezahlen müsse, nicht einigen würde, und falls diese sich mit den Bankiers nicht über einen Plan einigen werden, der zur MackslabUisieruns führe, dann würden Nahrungsmittelunruhen und indu strielle Krisen in Deutschland entstehen. Dann aber müßte man erwarten, daß der Franken und die Lire dem Sturze der Mark, der Krone und des Rubels folgen. Senator Smoot, Mitglied der amerikanischen Schutden-KonsKidiv- rungskommission, wendet sich gegen die Vorschläge Les Senators Borah ; man wisse im voraus, was die ande ren Völker wünschen, aber Amerika sei nicht in der Lage, diese Wünsche zu erfüllen. Der Bankier Otto Kahn rich tete an den Senator Smoot einen Brief, in dem er die teil weise Annullierung der interalliierten Schulden befürwortet. frage werde jetzt ein Vorwand zueiner Aktion gegen Deutschland vorhanden sein. Die Bedeutung der Entscheidung der Reparationskommission liege vor allem darin, daß nunmehr, wenn die alliierten Premierminister nächste Woche in Paris zusammenkämen, jede etwaige For derung nach einer Aktion gegen Deutschland, die Frank reich stellen würde, nach französischer Ansicht durch die vorherige VerzugsEimng der Reparationskommission gegen Deutschland gerechtfertigt wäre. Der Pariser Berichterstatter des „Daily Telegraph" sagt: Am Vorabend der Zusammenkunft der alliierten Pre- Poincarees an Deutschland über die bisher ergebnis- mierm knister zur Erörterung der gesamten Reparation», losen deutsch-französischen Verhandlungen auf Lieferung von meldet: Die Reparationskommisfion stellte in ihrer gestrigen Sitzung einstimmig fest, daß Deutschland die für 1922 vorgesehenen Holzlieferungen nicht vollstän dig ausgeführt hat. Die Kommission beschloß mit Stimmenmehrheit gegen die eine Stimine des englischen Delegierten, daß diese Nichtausführung eine Verfehlung rm Sinne des K 17 Anner 2 Abschnitt 8 des Friedensver trages von Versailles darstelle. Die Kommission beschloß mit Stimmenmehrheit bei S t i m m e n en t h a lt u n g des englischen Delegierten ferner, die alliierten Regierungen an die Bestimmung der Neparationsnote vom 21. März zu erinnern, wonach Deutschland, wenn es inner halb der geforderten Grenzen die Sachlicserungen nicht zur Ausführung bringt, am Schlüsse des Jahres 1922 gehal ten sein soll, entsprechende Zusatzzahlungen in bar zu leisten Die Bedeutung de» Beschlusses für die Pariser Konferenz. I SmerstU Seil 28.MlM 1822 fclaait, daß Poincaree anläßlich der interalliierten Beratun gen vom 2. Januar seine Kollegen über die Maßnahmen unterrichten werde, die die französische Regierung nyolge der Verfehlung Deutschlands bei den Holzlieserunzen für notwendig erachte. Diese neue Lage könne übrigens nur die stets von der französischen Negierung unterstützte These bestärken daß Deutschland kein neues Moratorium ohne sofortige produktive Pfänder gewährt wer den könne. Obwohl man über die endgültigen Absichten Bonar Laws noch nicht vollkommen unterrichtet sei, wrsse man im Gegenteil, daß keine Meinungsverschiedenheit in der Reparationsfrage das Pariser und das Brüsseler Kabinett trenne. Auch von Rom komme das Gerücht eitler progressiven Annäherung des italienischen und des franzö sischen Standpunktes. Italien soll der ausschließlichen Kon trolle der Dominialsorften und Staatsgruben des Nuhr- gebictes, der Beschlagnahme der Zolleinnahmen, sowie der Emission einer innerdeutschen Anleihe von 3 Milliarden Goldmark, garantiert von den Ban ken und Industriellen, günstig gesinnt sein. Auch sollen interalliierte Sanktionen automatisch erfolgen, wenn Deutsch land seine Verpflichtungen nicht erfülle. Freudengeheul der Pariser Presse Die gesamte Pariser Presse billigt den Beschluß der Reparalionskommission. „Temp s" schreibt: Die V e r - , seh tung Deutschlands, die von der sranzönschen Negierung angekündigt wurde, ist nunmehr von der Re parationskommission bestätigt. Poincaree, der immer eine gemeinsame Aktion einem isolierten Vorgehen Frankreichs oorziehen wird, der aber auch nicht darauf verzichten kann, zu handeln, wird den anderen alliierten Regierun gen sofort bei Eröffnung der Konferenz in Paris die Maßnahmen zur Kenntnis bringen, die er anzuwcnden ge denkt. We MWWoWst res VMs. Die im Konsistorium angekündigte Enzyklika des Papstes wird nunmehr veröffentlicht. Ihr wesentlich« Inhalt ist folgender: Die Völker erfreuten sich noch nicht des wahren Friedens. Dies sei traurige Wahrheit. Es herrsche noch immer offener Krieg, im Orient versteckter ; in Europa lebten die Völker noch im gegenseitigen Mißtrauen. Wie derholte Versuche von Politikern, das Uebel zu heilen, hät ten nichts genutzt. Man lebe daher in beständiger Angst und in Befürchtung der Verlängerung der trostlosen Lage des bewaffneten Friedens. Das zweite Uebel seien die inneren Kämpfe. Der Klasseniampf sei die eingewurzeltste und tödlichste Endlich hat die Reparalionskommission des Feind - Bundes Poincaree den Gefallen getan, den er seit seinem Amtsantritt unernmdlich von ihr verlangt hat den Ge iallen, eine „absichtliche Verfehlung" Deutschlands festzustellen. Das ist Poincaree nun bekanntermaßen aus -einem ganz besonderen Grunde wichtig. Seine Rabulistii folgerte nämlich aus dem Wortlaut des tz 18 zum zwei ten Anhang der Artikel über die Wiederherstellung, daß nach Feststellung einer Verfehlung durch die Reparations- «ommission jede Regierung gesondert mit Wirtschaft - kichert und finanziellen Sperr- und Nergeltungsmatzrcgekn und, wie es dort heißt: „Ueberhaupt niit solchen Maß nahmen, die die respektiven Regierungen als durch die Umstände geboten erachten", vorgehen könne. Diese Wen- vung: die respektiven Negierungen, ist es, die er zu der Schlußfolgerung benutzt, jede einzelne Regierung könnte für sich die ihr durch die Umstände gebotenen Maßnahmen -ergreifen, während der offensichtliche Sinn der Stelle ist: die in Frage stehenden Negierungen. Es ist erinnerlich, daß England gegen die Poincareesche Auslegung energisch protestiert hak. Welche Maßnahmen hat Poincaree nun ins Auge gefaßt? Es ist bekannt: Besetzung weiteren deutschen Ge bietes. Militärische Maßnahmen also. Daß solche bei Annahme des FriedensverLrages durch Deutschland für derhin ausgeschlossen sein würden, hat die Mantelnote -er Eierten und assoziierten Mächte Deutschland seinerzeit feier lich und rechtsverbindlich versichert. Poincaree deutet also eine Rechtsbeftimmung um, um eine andere rechtliche Verpflichtung brechen zu können. Er behandelt den Ver sailler Vertrag so, wie ein Winkeladvokat Eesetzesbestim - münzen betrachtet: ob sich nicht irgendwo eine Lücke finde, durch die man Unrecht unter dein Schein des Rechtes . hindurchfälschen könne, und behandelt jene Mantelnote völ lig als Fetzen Papier. Böseren Willen kann niemand haben. Dessen wird man ja auch in Lon don und in Washington überzeugt sein. Aber ob man daraus irgendwelche Folgerungen ziehen wird? Trotz der sofortigen Abreise Bradburys nach London, die ja wie -eine Demonstration wirkt und wohl wirken soll, ist das zum mindesten archerordentlich zweifelhaft. Die Begründung der „Verfehlung " Aus Paris wird amtlich vom 27. d. M. ge