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Nr. SLS Mittwoch den IS. Sept. 1917 i8«jug»»reiS, mit Wnstr. Betlnße diert«! » Dresden un5 ganz He,'lisch " ü, O ' " I-nd irrt K«liS 8.8L m Oesterreich 5.88 X. Ausgabe» vierteil«»!» » I« Fc. In Dresden »nd g»»j Deutschland frei HauS ».S» tn Oesterreich 4.«t X. Einzel-Nummer I« Die Sächsische BolkSzcitima erscheint an allen Wochentagen nachmittags. Sächsische Uolksmtu Geschäslsstelke und Ncdatlionr Dresden-'1! 1t>, Hokbclu'traße 4L Fernsprecher 21t!LL Possicheettonto Leipzig Nr. 14787 iitn tilgen: i Il-.uaduie! -r, ,.'-i,l«t Nh«. > >c . ,m.., , ic- t t Mn l -ini. ! 't>r»,s l v Le,., Ll.Ul/.lIr 28 -i im'.«icila »>«» 2« ! gI.ni. u» ginn c >' , I, .>,, ,> i. i. !>»- 1«.'r...::rek!..> ... rgreiltrsrrztee n- I . l > > »Ilic kk-t-j .7. >.!M. Einzige katholische Tageszeitung im Königreich Sachsen. Organ der Zentrumspartei. Ausgabe mit illustrierter Unterhaltungsbeilage und relig. Wochenbeilage Feierabend. Ausgabe v nur mir der Wochenbeikagr. Aufruf! Das Ringen mn Deutschlands Zukunft, um unseres Volkes Bestand, Freiheit und Ausstieg, muß noch dem Willen verbissener Feinde weitergehen. So lange noch, bis auch verblendeten Augen endlich offenbar wird, daß allen An stürmen, Kriegsbefchwevden und Gelderfordernissen un beugsam stand zu halten das deutsche Volk bereit und fähig ist. ' . i Die herausfordernden Zweifel in unsere heimische Un- erschiitterlichkeit sind es, und sie sind es ganz allein, die den Krieg verlängern. Ja, mit einem Aufflammen unerbitt licher feindlicher Vernichtungswnt, mit teurem Blut und Gut, mit einer Gefährdung des opfervoll bisher Erreichten hätten wir es alle schmerzlich und unersetzbar zu büßen, wenn wir jetzt in der geldwirtschaftlichen Kraftanspannung glaub ten Nachlassen zu dürfen. Je widerstarlidsfähiger aber wir des Reiches Geldwesen erhalten, um so stärkeren Widerhall wird dereinsi das deut sche Wort bei den Friedcnsverhandlnngen wecken, um so rascher werden wir in der Zeit friedlichen Wiederaufbaus den deutschen Geldwert im Ausland auf seine alte Höhe bringen — zu unser aller Vorteil. Das Deutsche Reiche bietet Gewähr für die Sicherheit rarer unentziohbalen Ansprüche mit allen Vermögens werten, mit dem Einkommen und allen schaffenden Kräften der Gesamtheit seiner Bürger. Und machtvoll wie durch drei lange Jahre hindurch wird auch fernerhin zu Wasser und zu Land die Abwehr und Schwächung der Feinde lein. Hinzntreten muß aber als mitkämpfende Streitmacht das lückenlose Aufgebot aller freien Gelder. So ergebt in schicksalschwerer Zeit an die sämtlichen Volksgenossen mit großem, kleinem riNd kleinstem Geldbe- sitz in Stadt und Land der Ruf des schuldlos bedrohten Vaterlandes: Helft mit eurem Gclde zu einem neuen stolzen, achtung gebietenden Zeichnnngserfolg, zu einem ehenren Krastbc- weis, der uns dem ehrenvollen Frieden näherbringt! Zeichnet die 7. Kriegsanleihe? Ein englisches Friedensangebot wird augenblicklich in der gesamten Bevölkerung lebhaft besprochen. Immer und immer wieder wird die Frage ge stellt ist es gemacht worden und wie lautet es. Auch heute laßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, daß England direkt. Er auf Umwegen einem der Mittelmächte ein solches An gebot gemacht hat, aber inan kann doch dje Gerüchte mal verzeichnen, die jetzt das gesamte Volk beschäftigen. Die „Münchener Neuesten Nachrichten" schreiben darüber: .Es war mit einiger Bestimmtheit zu erwarten, daß nach dem Falle von Riga wie bei iedcr äbnlichen Gelegen heit solche Gerüchte anftreten würden, um so mehr, als gleichzeitig die Beratung der Antwort ans die Papstnote derartige Gedanken Verbindungen nabelegen konnte. Wir n<innen nun ohne weiteres an, daß die Gerüchte von einem englischen Friedensangebot in dieser Form unzutreffend smd. Inwieweit das gleiche von einer weiteren, sehr be stimmt anstrctenden Behauptung gilt. England habe zwar nickst in Berlin, wobl aber in Wien Vorschläge machen lassen, und außerdem durch neutrale Vermittlung in Berlin wenigstens „einen Fühler" ausgestrcckt, wagen wir zur Stunde nicht zu unterscheiden. Beachtenswert ist ftdensalls, wie gerade in neutralen Kreisen in diesen Tagen mßerordcntlicke Bewegung und Regsamkeit zu benierken ist. Der Korrespondent verzeichnet sodann in diesem Zn- > ..imeuhang die Auffassung ei-nfrzimebmender und nrteÜs- slwi'ger neutraler Beobachter, ohne zu ihnen selbst Stellung z» nehmen. Darnack würde in diesen Kreisen die Ansicht sratigt. daß England über die pä östliche Knndge- b n n g von vornherein ans das genaueste unterrichtet gewesen mW ne gebilligt habe. Der Lärm der englischen. Presse sei ftr Regierung zur Verschleierung der eigentlicken Slbnckt sebr willkommen gewesen. Es sei weiter Tatsache, daß in amt licken Kreisen Englands das Erscheinen der päpst lichen Kundgebung gegenüber dem Vatikan sehr aner- kennend und i ir verbindlicher Weise begrüßt wn^de. Als Gründe dieser Haltung Englands würden von vneutralen Gewährsmännern iolgcnde angeführt' Tit sozialistischen Friedensvermittlnng und endlick die wachsende Einsicht vor dem zu befürchtenden Ziifamnienbrnch des Ganzen, wobei der rnssifchc Posten schon größtenteils ans Vr Rechnung Englands gestrichen sei. Hinsichtlich der Wirkung des Unterseebootkrieges erwähnt der Korrespon dent die eine Reihe von Monaten zurückliegende Aeußernng eines in Deutschland sehr bekannten hanseatischen Groß- kaufmannes, der die englische Volksseele sehr genau kennt. H Das Neueste vom Tage H M «Mk LkllW LlWMW sW. T. B. Amtlich.) Großes Hauptauartier, den 19. September 1917. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rnpprecht: In Flandern war zwischen dem Houthonlster Wald und öer Lhs gestern den ganzen Tag über der Artillerie- kamps gesteigert. Das Zerstörmigsfener der feindlichen Batterien, denen unsere starke Gegenwirkung sichilich Ab bruch tat, lag wieder in heftigsten Feuerwellen ans unsrer Abwehrzone. Abends und heule Morgen gab der Feind mehrmals Trommelfeuer ab. ohne daß J»sanierieangr,ffe folgten. Bei Lens und St. Quentin herrschte lebhafte Gefechts- tätigkeit. Heeresgruppe deutscher Kronprinz: Nordöstlich von Soissons, am Aisne-Marne-Kanul und westlich der Suippen-Niederung bekämpften sich die Ar tillerien zeitweilig unter starken Mnnitionseinsatze. Auf dem Ostufer der Maas brachen die Franzosen nach kurzer kräftiger Feuervorbereitung westlich der Siraße Beaumont-Bacherauville in drei Kilometer Breite znm An griff vor. Die ersten, in unserem Abwehrfeuer schnell weichenden Sturmwellen des Feindes wnrden von dem tief gegliedert folgenden Res rven zu erneutem Angriff vorgerissen. Auch dieser starke Stoß kam im Feuer und Nahkampse znm Scheitern. In den -urückflutendon Haufen fand unsere Artillerie besonders lohnende Ziele. Der Tag hat die Franzosen wieder hohe Verluste ge kostet, ohne ihnen den geringsten Vorteil zu bringen. Gestern sind 16 seindtiche Flugzeuge zum Absturz ge bracht worden. Vizefeldwebel Thom schoß drei, Leutnant Thuy zwei Gegner ab. Oestlicher Kriegsschauplatz Fron: des GcnercilseldmarschallS Prinz Leopold ron Bayern: Bei Dünaburg und im Bogen um Lnck hat die Fcue täligkeit der Russen merklich zugenowmen. Krsnl-»S Generalobersten Erzherzog Joseph: Starke Angrft'e der Rumänen richteten sich gegen unsere Höhenstellungen südlich des Oftoz-Lales. Der lud- lich von Grozesci anfänglich eüigcbrvchcne Feind wurde durch kräftigen Gegenstoß geworfen; im übrigen schon durch Feuer abgewiescn und büßte außer blutigen Verlusten, zahl reiche Gefangene ein. Heeresfront des Generalfeld in arschcll» v. Mackensen: Bei Varnita und Mncelnl wiederholten rumänische Trnpven ihre Angriffe, die ihnen erneut einen Mißcriolg brachten. Mazedonische Front: Im Becken von Monastir und in der Enge zwischen Prespa und Ohrida-See verstärkte sich die Ariillernnäng- keit. Qesllich des DoftawSees kam es zu Posleiigefechvm, in denen die Bulgaren englische gemischte ?Ibteil»>»gen ver trieben. Ter erste Gkneralauartiermeistcr: Ludendorsf. 19Ml>> Tviinrn versenkt Berlin, 18. September. Amtlich. Fm Lpcrrgcbict um England wurde» durch unsere U-Boote Brnttv- registcrtvnncn versenkt. Unter den vernichteten Schissen befanden sich zwei große bewaffnete englische Tampscr, einer davon anscheinend ein Hilsskrcnzcr oder Transporter. Ter Elin des Admiralstabs der Marine. Dieser Hobo voransgrgagt: Woim dor Unterseebootkrieg ornsliich ans England ;n wirken beginnt, würde man znci» erlei erleben: !. -.um Fenster hiiians eine dröhnende R e d e von L i o v d G e o r g e über den völligen Fehlschicht des linttrieedooil!arges, und 2. über die Hintertreppe die Annädernng von Mittelspersonen mit der bescheidenen An frage ob nc! jeiu nickt über den Frieden reden lasse. Wenn Hutter den Friedensanerbietnngen wirklich eine ernst z» nehmende Tatsache stecke, so dürsten sich die Son dierungen etwa i» folgender Richtung bewegen: Deutschland wöge mit England und vermutlich auch mit anderen Groß mächten ein n enes N e n t r a I i t ä t s a b k v m in e n über das in seiner Unabhängigkeit wieder herzustellende Bel gien schließe». Mit Frankreich solle es sich ans dem Wege eines Gebietsanstanfches einigen, wobei dahingestellt bliebe, ob hierbei ein Stück elsaß-lothringischen Landes als Ent gelt für eine französische Gebietsabtretung hingegeben werde» soll, oder ob die Gegenleistung durch ein kompli ziertes Tanschversahren anderen Wertes zu suchen sei. Iw. übrigen solle sich Deutschland nach Möglichkeit im Osten schadlos halten. Den größten Teil seiner Kolonien soll Dentsckland znrnckerhalteu, mit Ausnahme von Südweft- asrit'a, das die Bure» nicht wieder heramsaeben wollen, und das England selbst wenn es wolle, den Buren nickt ab- zwingen könne. Dafür bekäme Dentsckland EntscMidignngen in M ittcIafrika und vielleicht auch eine Anwartlihaft ans einen Teil der portugiesischen Erbschaft. (!) Ter Korrespondent bemerkt dann, man erkennt in diesen« Plänen größtenteils alte Bekannte, insbesondere gilt daN von dem »rittelasrikniiischen Plan was >cker keinesnwgs nn- bedinak gegen diese.Mitteilungen sprickff, da die englische Politik an de» Plänen, die sie als nützlick erkannt hak, miß großer Fähigkeit sestzuhalten versiebt. Besonders betont! wird von allem Seiten, wie kaltblütig in diesen englischen. Gedankengängen Rußland Preisgegeben und welch ver schwindend geringes Interesse England an den kleinen Na tionen, namentlich auf dem Balkan nehme. Znm Schluß, beißt es: Wir gebru diese Mitteilungen wieder, nxffl sie ,'iis ein gewisses Matz von Wabrfckrinlichkrft vom englischen. Standpunkt ans zu enthalten scheinen Es liegt ans dev Hand, das; eine grvtze Reibe von Fragen, die beim Friedens- scklutz der Lösung harren, wie z. B. die Streitsrage zwiscke-n Oesterreich und Jtalirn, dir Balkanfragen. die armenisch-, die mesopotamifcke Frage, die Frage des Schutzes deS flä mische» Voltstniiis in diesen Mitteilungen noch gar nickt terüln-t sind. Es bandelt fick, bier, wie gesagt, zunächst um um eine Skizzirrimg. englischer Anregungen. Ob diese dev deutschen Ziiknnst entspreche» ist eine andere Frage." Die Redaktion der ..N. Füricker Nachrichten", der ein« gewisse Ziiverläsiiakeft nick: abzilsvrecl>e>i ist, bemerkt do;,e folgendes: „Mai: ist aichi m dcr Lage, -,n wissen, wie viel Rick- ftges in den Mitteilungen des Berliner Gewährsmanns der „Münch, N. N." steckt und wie viel m der Meldung dtv amerikanischen „United Pretz". wonach man im Vatikan za., verstcktlick erwartet, datz die Antwort der Mittelmächte be- stimmie Friedeii-sbediiianngen enthalte. Der Papst sei hier nach der Anstclff datz die Verhandlungen noch vor Wach- nackten beginnen und der Friede noch zu Ansang des Jahres ftN^ genckert wi. Beiden gegenüber ist in den Detail»'- gaben Zurück!',aftuua angezeigt, in beiden steckt aber glück licherweise ein >v e marli cb e r K r r n v o n W a li rhci Es wird gegenwärtig von den verschiedensten und sehr gi- wichtigen Stellest daran gearbeitet, d i e Wege znm Frie den frei zu machen und Gott sei Dank, mit E r s o l ? die Friedensnarr des Papstes bat iick hierfür bereits.P.K rin in a h r a r B a l> n b : e ck e r eriviesen. Fragen. N'ie, Lrs internationale Schieds-rintsinaae. die allgemeine und durck- areiiende Abriistana. die brlnisrl'e. jene der iogenannr ..deutschen" Ostiaev-rm inzan <Kurland. Livlandt bilden be --- k. in F r i ' d e n s l i n d > r n i s iiiebr. auch als das elm''-. totln'ingffch-' V. ab.een kaum neck ernstlich. Anderst ft" drängt die wn'.e Slr'.'krnr fast '.'.vingend allseitig ': Frieden: sic veiisck: 'legierenden völlig dazu. Nach Hur .'c'vlrn Niederlage:: der iralieni'chen und sranzösisch-e' '- Zicken Offenst-ven müsstu nackgerade auch alle balbivegs E. 'icbtigeu ani Seite der Entente einirheii, datz sie ve.- Stbiverle iiinnne: cin-ii Erfolg zn erwarten haben, daß st?, iveiin auch keine Besiegten, deck niemals Sieger wert n. Es gibt wohl auch k im R.gieruna liicbr ans ienrr Smi:.. die sich bentc eerhebli. datz noch ein iveiteres Kriegs je.: 7 aleicl'brdritte'.id niit de::, inmrrn Zgiiammenbruri' der e>n.:- väiicbeii Großstaatt n dern gllgimeinen F i » n n z d e b a e i e und der allgc ii'ei.'.ei' Hirn per: ne: ist. England nicht m :> genommen. Ta'.n ke'..'.!Nci: neck di- im Münchner Blertg - i" " ' irft. ' s'-niiiviiE. l i cb d e NI F !' i > d c i ' n'eni: ::ic!! N'ieder ein » e n e s Verhängnis ß g.k . m .i-. ..'ckönen Füße" desselben.