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eikeritzZeitung Tageszeitung unö Anzeiger sür Di-pottiswal-e, Schmieöeberg u. A.< Netteste Zeitung des Bezirks Z - Dienstag, am 8. Mürz 1938 104. Jahrgang Nr. 56 - 1 si > 41 Ausgabeorl Dresden für Mittwoch: Dieser Matt enthält »le amtlichen Bekanntmachungen der Amtrhanptmannfchaft, -er Stadtratt and der , Ftnanzamkr Dippoldiswalde Mähiger westlicher bis südwestlicher Wind. Meisl wol kig. Nur vereinzelt Niederschläge möglich. Frühnebel. Stellenweise leichter Nachtfrost. Wetterlage: Auf der Rückseite des Sturmwirbels, welcher gestern über Finnland und Nordruhland lag un^ der seinen Standort auch heute nur unwesentlich verändert hat, sind kühlere Luftmassen noch Mitteleuropa etngeströmt« Die Abkühlung bleibt, jedoch allgemein in mäßigen Grenzen, so dah der Gefrierpunkt nur in höheren Lagen unterschritten« wurde. Don Westen her kommen jedoch wieder mildere« Luftmassen heran, dte sich allmählich weiter ostwärts aus-« dehnen und sür unser Gebiet welterbestimmend werden. j zum Halten gebracht worden war, mit nach Limbach genom« men und dann einer Klinik in Bad Elster zugeführt. iM!MW!M«!w!W!!wiM!M Straßenwetterdienst Reichsantobahnrn schnee- und eisfrei Verkehr unbchm. dert. Reichsstraßen nur noch m Hotieren Gebirgslagen Giau- ei«, tauend. Straßen sind gestreut. Vertclir durch Spurriuncn erschwert. Uebcrall Rege». WetteMmeheeftr»» »es rlerchawettete-imOes Internationaler Pressefriede! Rede des Reichspressechefs Dr. Dietrich Hohenstein-Ernstthal. In einem Mangelraum im benach barten Mittelbach beugte sich ein 10 jähriger Junge mit dem Kopfe über das Schutzgitter der elektrischen Wäschemangel, um zum Fenster hinauszusehen. Das Kind wurde von dem in Gang befindlichen Mangelkasten ersaht und gegen die Wand gedrückt. Der Tod trat auf der Stelle ein. Annabcrg. Den Verletzungen erlegen. Der Lokomotivheizer Theiß aus Thum, der bei Sem Eisen bahnunfall in der Nähe des Bahnhofs Geyer schwere Verbrühungen erlitt, ist gestorben. Geringswalde. G a s v e r g , s r e r. ,r>uc» nung in Kloslergeringswalde wurde ein 78jähriger Rent ner gasvergiftet anfgefunven. Er hat anscheinend, als er sich zu einem Mittagsschläfchen niederlegte, im Vorüber- gehen mit einem Kleidungsstück den Gashahn aufgerissen, ohne dies zu bemerken. Auerbach. Bohnerwachs nicht erwärmen. Hier brach in einem Haus dadurch ein Brand aus, daß ein Behälter mit Bohnerwachs, den man in einen Topf mit Master gestellt hatte, beim Erwärmen Feuer fing. Das brennende Wachs spritzte umher und setzte Wände, Fußboden und Türen in Brand. Der Schaden ist be trächtlich. , Plauen i. D. Am Montag früh stürzte zwischen Liebau und Ruppersgrün aus einem nach Leipzig fahrenden Zuge das 5 Jahre alte Mädchen eines Bauern aus Arnsgrün aus dem Zuge. Es erlitt Kopfverletzungen und einen Armbruch und wurde mit dem Zuge, der durch Ziehen der Notbremse MM—»MM»* i Bezugspreis: Für einen Monat 2.— ÜKA mit Atragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinde-V«rbanbS-Gir»Konto Nr. S :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 408 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 Aus dem EmpfangSabend, zu dem Rcichsleiter Rosen berg als Leiter des Außenpolitischen Amts der NSDAP, geladen hatte, gab ReichSpresseches Dr. Dietrich einen Ueberbli«! über die nationalsozialistische Auffassung vom Wesen und von der Freiheit der Presse. Er setzte sich dann in hochbedeutsamen Ausführungen mit den Aufgaben aus einander, die die Presse in der Wcltpolitik hat, und mit den Möglichkeiten, die für einen wahren Preffefrieden zwischen den Böllern gegeben sind. Einleitend wies Dr. Dietrich auf die Tatsache hin. daß niemals zuvor das Wirken der Presse so unmittelbar und so tief in das politische Geschehen der Zeit cingegriffrn habe, wie wir es heute erleben. Vor wenigen Tagen habe der Füh rer der deutschen Ration sich veranlaßt gesehen, dieses wach sende internationale Problem der Presse geradezu in den Mit telpunkt seiner großen Rede zu stellen, die in allen Ländern der Erde einen so starken Widerhall gefunden habe. Er habe mit aller Offenheit und wünschenswerter Deutlichkeit die Ge fahren und Folgen einer destruktiven Pressearbeit aufgezeigt, di» in so verhängnisvoller Weise heute die große Politik be rühre und beeinflusse. „Der Begriff der Zeitung im nationalsozialistische» Staat ist", so führte Dr. Dietrich weiter auS, „ein fundamental anderer, als ihn die liberalistische Anschauung in vielen von uns motzgczogen hat. Eine neue Zeit stellt auch der Presse neue Aufgaben. Das Wesen der liberattstifchen Presse besteht darin, daß sie sich dazu berufen fühlt, der Kritik oder Meinung des einzelnen gegenüber dem Staat und seinen öffentlichen Einrichtungen Raum zu geben. Die Gemeinschaftsidee deS Nationalsozialismus dagegen weist der Presse eine grundlegend andere Aufgabe zu, nämlich umgekehrt die Aufgabe» die Le- bensgrundsätzc der Gemeinschaft gegenüber den einzelnen zur Geltung zu bringen. Die nationalsozialistische Partei, als die große Erneue rungsbewegung der deutschen Nation, ha« aus ihrer eigenen Geschichte gelernt, daß das einheitliche politische Denken des ganzen Volkes tue Grundlage aller nationalen und sozialen Erfolge ist, und daß das Wissen um die gemeinsamen Schick salsfragen erst den Willen hervorbringt, sie zu lösen. In diesem Wissen um die gemeinsamen Schicksalsfragen sieht sic ein Element der Macht und in der Presse eines der stärksten Mittel, diesem Misten zu dienen. Mahner der Nation Die Presse im nationalsozialistischen Staat ha« nun ein mal nicht die Aufgabe, die individuelle Meinung des einzel nen gegrnüber dem Ganzen zum Ausdruck zu bringen und etwas als „öffentliche Meinung" vorzutäuschen, was keine ist. Sondern sie hat umgekehr« die Pflicht, die gemeinsamen Schick salsfragen unaufhörlich dem einzelnen gegenüber zu vertreten und sie ihm begreiflich zu machen, wenn er sich ihrer nicht be wußt ist. Hier wird die Zeitung zum täglichen Mahner der Na- tion, zur Schule des politischen Denkens, die jedem Volks genossen das Bewußtsein vermittelt, Glied einer Gemeinschaft zu sein, der er auf Gedeih und Verderb verbunden ist. Als öffentliche Meinung gilt bei uns nicht lenes schwan kende Stimmungsbarometer mißlauntger Publizistik, das täg lich und stündlich den tausendfältigen Einflüssen unkontrollier barer Einzelinteressen unterliegt. - Anzeigenpreis: Di« 4- Millimeter breit« - Millimeterzelle 0 4tzfa.r im Terttetl -l« VS - Millimeter drette MillimeterzeÄ« 18 Rpfg. Anzetaenschllltz: 10 Uhr vormittags. :: Zur At ist Preisliste Nr. S güttig. Aus der Heimat «ad dem Sach-eman- Dippoldiswalde. Die Sonneneinstrahlung der letzten Tage hat die Sträucher, besonders die an geschützten Stellen slehonden, zum Ausschlagen gebracht. Das junge Grün steht an den Zweigen und läßt uns immer mehr auf den neuen Frühling hoffen. Dippoldiswalde. Der am 9. Zuni 1907 iw Silberbach geborene tschechoslowakische Staatsangehörige Rudolf Riedl ist von deut schen Gerichten bercftS insgesamt 12 mal wegen Bettelns, Land streichens, verbotenen Grenzüberiritts uwd Bannbruchs bestraft worden. Mitte Januar ds. Zs. wurde er erneut in Waldbären burg angelrosfew uwd festgenommem Das hiesige Amtsgericht verurteilt« ihn wegen verbot«wen Grewzüdertritts iw Tateinheit mit Bannbruch zu einer Gefängnisstrafe von 7 Monaten unter Anrechnung der erlittenen Untersuchungshaft. — Wie seinerzeit berichtet, ereignete sich am 14. 9. S7 äusser Reichsstraße in Pos sendorf am Kreischaer Wegeabzweig e-in schwerer Unfall. Der Baugewerke Paul Stmon aus Possendorf, der mit seinem Per sonenkraftwagen auf der Reichsstraße Dresden—Dippoldiswalde aus Richtung Dresden gefahren kam, wollte in Possendorf vor einem ihm entgegenkommenden Motorradfahrer, dem 19 jährigen Studenten Wolfgang Fügner aus Dippoldiswalde, in die Straße Freital—Kreischa einbiegen. Fügner fuhr mit voller Wucht dem - Wagen deS Simon iw die Seite, so daß er stürzte und sich schwere Berletzungen zuzog, an deren Folgen er nach 15 Tagen starb. Das hiesig« Schöffengericht verhandelte nunmehr an Ort und Stelle gegen den Äaugewerken Simon und verurteilte ihn wegen Uebertretung nach der Reichsstraßenverkehrsordnung in Tatein heit mit fahrlässiger Tötung zu 2 Monaten Gefängnis. Gegen dieses Urteil hat Simon Berufung eingelegt. — Der am 18. 4. 1909 in Stendal geborene Gärtnergehilfe Karl Zahns hatte im August 1987 zum wiederholten Male in Abwesenheit seines Bh- triebSführers Laube einen taubstummen Gärtnertehrling ohne trif tigen Grund geschlagen. Dafür wurde gegen Zahns von dem hie sigen Amtsgericht durch Strafbefehl ein Strafe von 2 Wochen Gefängnis ausgesprochen. Gegen diesen Strafbefehl legte Zahns Einspruch ein, so daß der Fall öffentlich verhandelt wurde. Er erhielt nunmehr wegen Körperverletzung «in« Geldstrafe von 30.— Mark, ersatzweise 10 Tage Gefängnis. Zahns Hot -aS Urteil mit der Berufung angefochten. — In einem Wiesengrunde rechts der Staatsstraße Dip poldiswalde—Glashütte, Flur Niederfrauendorf, ist ein Herrenfahrrad gefunden worden. Der Verlustträger, wolle sich beim hiesigen Gendarmerieposteiz melden. — lieber das Vermögen des Baugeschäftsinhabers H. Kunze in Kreischa ist am 5. März das Konkursver fahren eröffnet worden. Rechtsanwalt Stahl in Dippoldis walde wurde zum Konkursverwalter ernannt. Oelsa. Die NS-Gemeiwschaft „Kraft durch Freude" hat hier für dieses Winterhalbjahr viel« schöne Veranstaltungen «ingerich- tet. Am Sonnabend war Nazi Eisele mit seiner Truppe hier. Die Turnhalle war bis auf den letzten Platz uwd noch darüber hinaus besetzt, lieber das Programm selbst wurde gestern unter „Dippoldiswalde" berichtet. Höckendorf. Di« letzt« Mitgliederversammlung der Orts gruppe Höckendorf der NSDAP sand iw Obercunnersdorf statt. Datei brachte Ortsgruppenleiter Kirchner verschieden« geschäft liche Angelegenheiten zur Sprache. NSB-Amtsleiter Hunger be handelte u. o. di« Mütterverschickung und gab Statistisches des MHW bekannt. Dev Ortswart der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude", Hegewald, worb für den Longe-Borietee-Abend, für Urlaubsfahrlen und sonstige KdF-Beransloltungea. Zm An schluß aw «in« allgemein« Aussprach« gab Ler Ortsgruppenl«it«r verschiedene Hinweise betr. Heimatwerk Sachsen und SchulungS- lplter Förster hielt innen- und außenpolitischen Rückblick auf die letzten Wochen, während Propaoandaleiter Za«nisch anschließend für die Volksbücherei warb. Mit der Aushändigung von Mlk- glledskarlen und der Verpflichtung der betr. Parteianwärter durch den Ortsgrnppewleiter wurde di« Versammlung b«schlossen. Lockwih. Ain unteren Gasthof stießen am Freitag nachmittag zwei Radfahrerinnen mit einem Personenkraft wagen zusammen. Es handelt sich hierbei um die 32 Jahre alte Frieda Hunscha aus Kreischa, die schwer verletzt wurde, und die 42 jährige Gertrud Schimmer aus Kautzsch, die leich tere Verletzungen erlitt. Beide muhten dem Johanniter- Krankenhaus in Heidenau zugeführt werden. Lockwih. Am Freitagabend wurde auf der Maxener blrahe in Lockwitz ein Arbeiter von einem Unbekannten ungehalten und aufgefordert, sein Geld herauszugeben. Der Überfallene setzte sich zur Wehr und rief um Hilfe. Der , über flüchtete datduf, ohne zu seinem Ziele zu kommen, 'n die Wälder. Halnsberg. Als der 10 jährige Werner Gäbler mit sei- "E o°brrad die Einfahrt der Thodeschen Papierfabrik elnvlegen wollte, wurde er von einem Kraftwagen angefah- ren und schwer verletzt. Im Krankenhaus ist er verstorben. Vertehrsopfer. Auf der Kreuzung ""ktraße und Grunaer Weg wurde ein 43 Fable ^r von einem Kraftwagen erfaß« und auf !r „Az" acschlendert. Im Krankenhaus starb er an seinen schweren Verletzungen. Die öffentliche Meinung, das ist bei uns der wirklichü Volkswille, den der Nationalsozialismus durch sein« lebendige Verbundenheit mit dem Volke an seiner Quelles unmittelbar erfaß«. Oesfentlichk Meinung wird bei uns nichts gemacht,, sondern erforscht! § Bei uns ist die Zeitung nicht der Tummelplatz der Ver-, antwortungslosigkeit und der zügellosen Kritik einiger wenigs ger, die als Vorspann anonymer Interessen das Rech» dev Kritik zur Untergrabung der Staatsautorität mißbrauchen. Beil uns, die wir bessere Methoden besitzen, uin den Staat volkS^ nah zu erhalten, ist die Zeitung das publizistische Ge^ wissen der Nation, bestimmt, das Wirken des Staate« zu fördern, statt es zu lähmen. Das ist eine ganz ander« Auffassung von der Presse wie die des Liberalismus. Und« wir sind überzeugt, daß es die bessere ist! Die Phrase von der Pressefreiheit Der Redner wende, sich dann gegen die „Beweisgründe „ dir unsere ausländischen Kritiker gegen das deutsche Presse wesen ins Feld führen. Er stellt fest, daß auch die deutsche Presse sich die Freiheit nimmt, zu kritisieren, aber sie kritisier» nicht das. was dem Volke dienlich ist, sondern kritisiert das, was dem Volke schadet. Die vielgepriesene „liberale Presse freiheit" der Demokratien ist dagegen eine der größien Phrasen, die jemals die Menschenhirne vernebelt haben. In diesem Zusammenhang verweist Dr. Dietrich auf ein erst kürzlich in New York erschienenes Buch, das den Tuel näg: „The Washington Correspondents". und in dem der Ver fasser die Antworten von Fragebogen wtedergibt, die er an mehrere Hunderte von Journalisten sandte. Aus die Frage: »Wie weit reicht die Freiheit eines Journalisten?" war die häufigste Antwort etwa die: „Jedermann weiß, daß sie schreiben müssen, was die Ve»! leger wollen", oder „Sie würden hinauSfliegen, wenn sie ihre! Redaktionen nicht mit dem versorgen würden, was diese haben! wollen". Der Verfasser des Buches, Leo C. Roston, schreibt ani einer Stelle: ,Hn einer Gesellschaft, wo Freihei« sich als! hübsches Schlagwort, begrenzt dm.> die wirtschaftliche Reali-! tjit, darsiellt, ist ein reines Gewissen ein Luxus, veri auf diejenigen beschränkt ist, die Geld genug haben, um etw Kompromiß aus Kosten ihrer persönlichen Ideale zu ver-, weigern". Dieses Buch, das nicht wir geschrieben haben, sonderns das in den Vereinigten Staaten erschienen ist, wäre eine sehr, empfehlenswerte Lektüre sür alle diejenigen, dte glauben, uns einen Mangel an Pressefreiheit zum Vorwurf machen zu können. Oder man sollte jene sensationelle Anklageschrift gegen! Vie amerikanische Presse lesen, dte kürzlich ebensalls «n New Aork von Ferdinand Lundberg erschienen ist unter dem Titel „Amerikas 60 Familien", insbesondere das Kapitel „Der, Journalismus unter der Herrschaft deS Gel des". Dort erkennt man das wahre Gesicht der Pressefreiheit. Die Pressefreiheit ist rin PhanlomI Ein Aushängeschild, bestimmt für harmlose Gemüter! ES hat nie eine Presse- srcihrit gegeben und gibt hrutr krine Pressefreiheit, »irgend- wo, in keinem Lande der Welt. Die Presse ist immer abhängig und immer irgend jeman dem verpflichtet. Es fragt sich nur, wem? Ob unverant wortlicher Geschäfts« und Parieipolitik, ob den anonymen Mächten des Geldes und der Zerttörnna aller menschlichen