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Aviese» Blatt wird den Lesern von Dresden «ch Umgebung am Loge vorher bereit» all Ab-ird-Arisgabe zugestellt, während er die Post-Abomieuten o,n Morgen ,n einer GejamtauSgabc erhalten. SerugsgeMn cduttil inner» >n>«. »n t, einmal, IlgctUim. im.atz« imNu«. Die ^«nv»§m i»«VnÄki^un?Nnrl aäuna am La,a vorher .n-eiielltri, ajnai Vritteilunoev nur mit ^ueliuv noade , ^ ^ StackirS,. '!«« ->sn»rara»i»raa» blridm »ch>ät: mivectauai, nerven h>a>. aulbew „ kann- hm>l cuilbewaüll. r»k»a»aoi«.Ädr«Ne: «ach »a»a«im »ich««« » e«»«» L8LV Druck und Verlag von Licpsch L Neichardt in Dresden. llnreigen-cack. Lvuaiim, von N>ikLn»tß»„cu b>« »u.timia^« 3 Udr 2pNN- Mck anerioz« nur Mur.-nn,ohe 3» von 'i bitz -/,I Ubr Die i iualuve >crunc> cile «ca 8 Tcbeni -8 ttta. »avvliciichlch.Mci, Lv Pli.: Bk ilhüiloavikmku aui der Pnvanei«» »Ni- 80 M-. die Lwanige »cil- in» Lcrveite üa Via.: -UL Livae'andt SW«!: iir »nie von Licadnec trajw-Vem 7» Pi»., von audlvärllokn I DP 5„ Nummer,! nach und Kkierliigru: > ^astiae Grundzeit« so Pi». oui Pnvoiieile «o Pi».. 7!vo>>,7e.teile als Em-eMdt '^rrodm, rinttlagoede.n l M . Po» audwurnoei >.80 A!r. siumlieu iicuiir'ünin liSnmdzeile L "Ltir ^ Dm Piene der toiierrle!.ud im Moir.cn und Lbeüdttojle diciewkli, Aue wärti.e eiuitvagi nur eech» Bor «iübc.adiuu«. — Beieablattcr lüiun w Dsumiüe. gem'prech«: Str. U und N1VU. l.Ano>in-8eits mit äsm „pfsili'inL" ^ 25 »sr Ltück. Lva Vvi ukol Ü. «zkkkl' M MlM HülllM» IN llSINlülIllillüs I EMH vwiiütltr In 2io«8«r» —— «r. 101. Hie» »l. Neueste Drahtbecichte. KönigSceiir, Koiinneczic'mat De. Wltk'.'iiS . Banrat Eberhard V Bernhard Günther 7» l. Streik bei Seidel L Naumann. Konzert Pietro Mascagni Berliner Leben. 12. April ir><)7. Neueste Drahtmeldunaen vom 11. April. Deutscher Reichstag. Herl ln. lPriv.-Tel.t Die B n d g e t k o m m i s s i o n des Reichstags setzte heute dir Beratung Lies Militär- Etat- fort und erledigte das Ordinarium. Die unliebsame Angelegenheit der Spanüaner Wasfeudiebstühle veranlasste ein« kurze Erörterung. Nach der Erklärung der Militär verwaltung hat der Anssichlsdienst infolge Ucberlastung versagt. Für die Schaffung einer lllescrve an Feld- artilltricmaterial sind seit 18b/ einschliesslich der diesmaligen Forderung von 2N/u Millionen, im ganzen 150 Mill. Ml-, etngcsordert worden. lieber die Beteiligung der Privat industrie wurde mitgeteilt, daß die Privatindnstrie die einzelnen Teile herstelle. die dann durch die technische» .Institute der Heeresverwaltung zusammengearbcitet wer den. Die Beteiligung der Firma Ehrhardt ist grösser alS die der Firma Krupp. Fm weiteren Verlaufe wurde eine Resolution angenommen, die die gesetzliche Regelung der Gemeindesteuerpfkicht der Netchsbetriebe verlangt. Die Beratung des Militärctats wird mvrgen zu Ende geführt. Berlin. iPriv.-Lel.) Die W a h l p r N s u n g s - Kom mission erklärte mit 7 gegen 0 Stimme» die Wahl des Freiherrn v. Richthoscn ikvns.) für ungültig. — Dem Reichstage ist die Denkschrift über die Asri tabahn zu- gegangen. Zur Lage in Frankreich Paris. Die Vereinigung der Z o l l a n g c st e l l t c n hielt gtstern abend eine Versammlung ab, in der die An gestellten das Verhalten derjenigen Beamten, welche die Nichtverantwortvng für den an den Minittervräsidenten SlvMTt^eau gerichteten osscnen Brief betr. die Verleihung des Snndilatsiechtes a« die Beamten mit übernehmen wollhn, missbilligten und sich mit den Urhebern des Briefes folidarifch erklärten, dessen Inhalt sie »oll billigten. LtDle. Anlässlich deS Ausstandcs der Zftnmerlente, Erzarbeiter und Steinmetzen deS Norddepartcments kam es in der Nähe der Steinbrüche zu einem Zusammen stöße zwischen Streikenden und Gendarmen. Ein Gen darmerie-Rittmeister wurde durch einen Steinwurf schwer am Knie verletzt. Mehrere Ausständige wurde» verhaftet. Zur Lage in Russland. Petersburg. fPriv.-Tel.) Auf den kaiserlichen Hofzug, worin die Grosssürstinncn Nikolai und Peter von Petersburg nach Zarskoje-Selo fuhren, wurde gestern abend et» Attentat verübt, das durch die Wachsamkeit der längs deS Gleises ausgestellten Wachen vereitelt wurde. Die Posten bemerkten mehrere Gestalten, die ,n der Dunkel heit aus den Schienen eine verdächtigte Geschäftigkeit ent wickelten. Die Schildwachen eilten herbei, worauf die Ver dächtigen die Flucht ergriffen. Ein Posten gab Feuer und verwundete, wie die Blutspurcn erwiesen, einen der Atten täter: doch konnten sämtliche Attentäter den schützenden Wald erreichen. Auf den Schienen wurden kurz vor An kunft des Zuges Dynamttpatroncn gesunde», die geeignet gewesen wären, den Zug in die Lust z» sprenge». In Zars koje-Selo und Petersburg wurde sofort eine umfassende Razzia vorgenommen und zahlreiche Personen wurden ver haftet. Man glaubt, einer grossen Verschwörung aus der Spur zu sein, die während der demnächst stattfindcuden Katsermanüver einen Hauptschlag beabsichtigt. Petersburg. Der Dumapräsident Golowin Hai ein Schreiben an den Ministerpräsidenten Ltolnvin ge richtet, worin er darum ersucht, seine Rechte als Tnma- präsident zn wahren und die D'.imavoUzei nur mit Ge nehmigung des Präsidenten in die Räume der Duma znzu- lassen. Ter Konstikt zwischen dem Präsidenten der Duma und dem Ministerpräsidenten verschärft sich. Auch die ge mässigte Zeitung „Sloivo" bestreitet dem Ministerpräsi denten das Recht, die Zuziehung von Erperten zu den Kvm- missivnöiitznngen der Duma zn verbieten. P etersbnr g. In der heutigen Sitzung der N e i ch S- duma forderte der Vizepräsident des Verbandes wahrhaft russischer Leute Purtschtemituh die Dnmamitglteder aus. sich zu Ehren der vvn den R e v v l u t i v nä r e n Ermor deten von ihre» Plätzen zu erheben. Ais Präsident Go- lvmin hierauf erklärte, dies gehöre nicht zur Tagesordnung, rief Pnriichtewftsch: „Sie sind nicht Präsident der Duma, sondern der Linken." Gvlowin schlug daraus aus Grund des 8 55 des Dumareglemcnts vor. Purischkewüich von der Sitzung anszuschlicsscn. Di« Tnma nahm de» Vorschlag mit grosser Mehrheit an, »voraus Puruchkewittch und Kru- penstr, den Saal unter Drohrusen gegen den Präsidenten verliehen. Petersburg. Das Kultusministerium hat für Len 15. d. MtS. eine Versammlung aller Direktoren und Dekane der höheren Lehranstalten zur Besprechung der Lage der Universitäten und höheren Lehranstalten cinberusen. Petersburg. Unter dem persönlichen Vorsitze des Marin-"NinistcrS Ditow wird ein F l o t t e n b a u v l a n für den Beginn des Baues einer Schlachlslotie im laufenden Ighre ansgcarveitct, der nicht aus den Bau einer kleinen Verteidigungsflottille und von Torpedobooten beschränkt wird. Die Schisse sollen a»s russischen Werften gebaut werden. DaS Marineministerftim hat einen verbesserten Tup eines Schlachtschiffes. Modell „Dreadnought", ans gearbeitet. das 22 800 Tonnen Deplacement erhalten und eine Geschwindigkeit von 21 Knoten zu erzielen imstande sein soll. Als schwere Artillerie sind 10 zmöftzöllige Ge schütze vorgesehen. Die Baukosten des Schisses, das mit Turbinenmaschincn ausgerüstet werden soll, sollen sich ans 21300 000 Rubel bctauscn. Berlin. Ter Kaiser hatte vormittags eine Be sprechung mit dem Reichskanzler, der kurz nach Mitternachi zurückgekchrt war, sowie mit dem Staatssekretär deS Aus- wärtigen Amtes. Berlin. Gestern abend ersuchte der Arbeiter Vuhse den Geschäftsführer Tiedemann in dessen Wohnung um eine Unterredung und überreichte ihm einen Drohbrief, in dem er 500 Mark forderte, widrigenfalls Todesstrafe erfolgen solle. Der Brief war unterzeichnet: „Komitee der schwarzen Maske". Als Ticdemann den Bnhse btcrans fragte, ob er verrückt fei. schrie dieser: „Hände hoch!" und richtete den Revolver ans Ttedemann. Der Angegriffene warf sich auf Bnhse, der nun den Revolver viermal schnell hintereinander abdrücktc und Tiedemann am linken Ober- »iid Unterarme verwundete. Tiedemann konnte den Täter, der sich mit dem fünften Schufte selbst verletzte, sesthalten und Schutzleuten übergeben. Bnhse war nachmittags nach Wannsee gefahren und hatte dort bei drei Billenbesttzer» denselben ErprcssiingSvcrsuch beabsichtigt. Da er die Herren nicht antras, fuhr er nach Berlin zurück. Bei Bnhse wurde eine schwarze Maske vorgefnndcn. Frankfurt a. M. Die „Franks. Ztg." meldet a»ö Saloniki: Bei den U e b e r s ch w c m m u n g c n bei Uesküb, Koprnlln, Gcmgelli und anderen Ortschaften au der Bardie sind etiva 2 0 0» Personen u m geto m m e n. Paris. Dem „Eclair" ivird aus Madrid berichtet: Einer der wichtigsten Punttc des in Eartagena erörterten englisch-spanischen Einverneh m ens sei der, dass sich England verpflichte. Spanien seinen Beistand zur Wiederberstellnng seiner Flotte und zur Vervollständigung seiner Küstenverteidigung zn leihen. England werde lich ans diese Weste die Sicherheit verschaffen, daß wichtige maritime Stellungen nicht in die Hände anderer Mächle fallen, und dabei doch die Empfindlichkeit der Spanier schonen, die sonst durch den Anschein eines, englischen Schutzes wachgerusen werden könnte. Bern. Der Nativnalral hat das neue Patent- gesey, durch das Verfahrenspatente ftir die chemische In dustrie und für Heilmittel eingesnhrt werden, ange nommen. London. Der „Standard" meldet aus Kairo vom 10. d. Mts.: Infolge des Anwachsens der nationalistischen Bewegung nehmen die s r e m d e n f e i n d l i ch e n Kund gebungen zu. In den Eingeborenen-Vierteln werden Europäer oft angegriffen. Bei einem Streit, der vor wenigen Tagen zwiiche» einem Italiener und einem Ein geborenen entstand, misshandelte eine Anzahl Eingeborener, die sich einmischteu, den Italiener und seinen Begleiter. Ter Italiener wurde tödlich verwundet. Sein Begleiter zog. um sein Leben zu retten, sein Mener und stach einen der Augreiscr nieder. Athen. Die Zeitung „Hertia" erklärt in einem Ar ttkcl. der die Ansichten massgebender Kreise miederzugeben scheint, man dürfe weder in dem Besuche ftönig Btetor Emanuels, noch in Sen TrinNornchen ein Anzeichen für eine Aeuderung der Politik erblicken. Griechenland, das über den Besuch des Königs von Italien und seinen die Harmonie zwischen den beiden Ländern hervorhebenden Toast glücklich sei, verlange von den Mächten nichts,'was ein Erkalten der Beziehungen und Eifersüchteleien hervor rufen könne. Es verlange nur, dass seine Rolle und leine Mission im Orient gerecht beurteilt werden. Newvork. Tie Jury im Mvrüprozess Thaw, die gestern abend über den Urteilssprnch beriet, erklärte gegen 1l Uhr, daß cs ihr bisher nicht möglich gewesen sei. sich zu einigen: sie werde aber während der "Nacht weiter beraten, um zu einem Beschlüsse zu komme». OertlicheS unv Sächsisches. DrcSden.il April. Landesrelse Sr. Majestät deS Königs. Nach der Einweihung des neuen Lehrerseminars in Leipzig durch König Friedrich August fand gestern im „Ratskeller" ein Festmahl statt. Zu einer Ansprache nahm zuerst das Wort der Direktor des neuen Seminars, Herr Tr. Freuzel. Er gedachte vor allem der hohen Ans Zeichnung, die das neue Institut durch den Bcsucu des Königs erhalten habe, und brachte das Hoch aus den Kvnig aus. Sodann verlas er ein Huldig»ngsrclcgramm an den Monarchen, auf das binnen kurzer Frist telegraphisch die Antwvrt cintras: „Ich dantc Ihnen, dem Lehrerkollegium und den Ehrengästen herzlichst für den Gruß und wieder hole meine innigsten Wünsche für die Zukunft der Anstalt. — Friedrich August." Nachmittags 10 Minncen vor 0 Uhr traf der König, wie bereits in einem Teile des MorgenblatteS mitgctcil«, mit Gefolge in Burgstädt ein. Herr Bürgermeister Tr. Knust und Wissenschaft. s* -o«zert Pietro MaLcagui. Eigentlich mar das, waS man sah. interessanter als das, was man hörte: nämlich der Italiauissimo Mascagni im Dresdner Gcwcrbc- hqus« als Dirigent des Chemnitzer Stadt- orchesterS. Ein sehenswertes Kuriosum! Er wirkte auf mich demnach gerade so rein persönlich und ausfällig äußer lich wie vor fünf Jahren, als ich ihm in der von der Fürstin Pauliue Metternich angeregten Theater- und Musik- auSstellung ln Wien zum ersten Male begegnete. Einige Tage vorher hatte er in der Wiener Hosoper seine „Bauernehre" unter enthusiastischer Ausnahme dirigiert und danach zwei Konzerte vor überfülltem Musikvereinssaale gegeben. Man feierte ihn gleich einem Götterliebling. Hunhexte von Menschen, meist junge, sesch- Wienerinnen, dazwischen auch zahlreiche ältere und alte Jahrgänge, solg- ttn aus Schritt und Tritt dem eleganten, nach dem neuesten schick gekleideten jungen Mann, in Lc», sich höchst idealisiert die Rasse seiner Nation wtderspicgelte. Er wurde be- wundert und angestaunt, beguckt und begasst, einem Souverän gleich, der sich, leutselig und gutoesinnt, gelegent- ltch eA'L'A ö"» Bplle zu zeigen geruht. Die Ausstellung Mir Nebensache geworden. Hauptsache war Mascagni. Aeünlich*gestern abend. Das Konzert au sich konnte kaum als Anziehung gelte». Wa» war gekommen, lediglich Mascagni ztz sehen. Allerdings hat sein Erscheine« bei uns Hakbnorddeutsche« ungleich weniger Aufsehen gemacht als I^!t de» temveramentvöllep Wienern und Wienerinnen. Die Anteilnahme an dem gestrigen Konzert war zunächst mehr alS mässig, die Nachfrage nqch Billetten flau, da- Angebot lsohafter als sie Nachfrage. Schliesslich war es aber doch gelungen, den GewerbehauSfaal leidlich zur Hälfte zu füllen. Dem spärlichen Besuche entsprechend war die Stimmung: matt und gedrückt. Sie wnroe cinigermassen gehoben durch MoScagniS Erscheinen auf dem Pvdium. Schlicht und einfach, nach Art aller wirklich grossen «»»stier, stellte sich der elegante Maestro an die Spitze deS Orchesters, um das Programm mit der Ouvertüre seiner „Maschere" zu eröffnen. Das Werk nennt sich ein luftiges Stsgspiel. Mehr als dt« Einleitung zu einem solchen ist auch die Ouvertüre nicht. Sie beginnt im einfachen Stil altitalientschcr Musik, sie reiht, potpvurriartig, ein Motiv an das andere, sie ist pikant und sorgfältig instrumentiert, und damit basta mit dem Stück. Keine Spur von Originalität, von besonderer Eingebung oder von hoch- fliegender Phantasie. "Noch weniger Eindruck machte das Intermezzo aus der tragischen Oper „Amica". Auch dieses Werk gehört zu den sechs mehr oder weniger gründlich durchgesallenen Opern, die den Riesenerfolg der „Bauern ehre" wie bereits halbzersallene Leichensteinc umgeben. Wohl hören wir aus diesem Intermezzo deutlich heraus, dass Mascagni an musikalischer Gelehrsamkeit gewonnen, dass er in den 17 Jahren, die hinter seiner „Baucrnehre" liegen, die nähere Bekanntschaft Richard Wagners gemacht hat. aber der Geist von ehemals, die Merkmale seiner schöpferischen Individualität, das, was wir in der „Banern- ehrc" als Mascagnismen bezeichnen, sind von ihm ge wichen. Dafür wir- das Streben nach Originalität zur Gesuchtheit. Er gibt uns in diesem Intermezzo kaum mehr als ein geschraubtes Mollstück mit verrenkten Harmonien, in denen die chromatische Skala und der über mässige Dreiklang die Hauptrollen spielen. An diesen Ein drücken können auch die zahlreich herbeigeftthrten Steige rungen. der ganze Aufwand der orchestralen Macht und Wucht, der oft biS zum chaotischen Getöse auSartet. nichts ändern. Wir haben viel Lärm gebört, aber nur wenig Mpsik. Weitaus bester als diese Orchesterstücke sprachen einige von Herrn Rufs-Gießen in kunstvollem Vor trage dargebotene Mascagnische Gesänge an, vom Kom ponisten am Flügel begleitet: eine Lanzäna ftm,»". eine Romanze aus «Freund Fritz", noch ein melodiös ge haltenes Liedchen „Ta rna sialla" und eine teils lyrisch, teils dramatisch gehaltene sauf Wunsch wiederholte) Serenata aus der javanischen Oper „JriS". Damit waren die MaSragnischcn Kompositionen er- schöpft. Unter des Maestros Direktion gelangten dann noch die beiden bekannten Esscktstücke „I> liouot ck Omptmle" von Saint-Saöns. der Ungarische Marsch aus Berlioz' „vamnotion cks Is-Nist" und Beethovens E-MoU-Sinwnie zur Ausführung. Hiermit stellte sich Rdaöeagni in die volle denaaltiche Beleuchtung eines modernen Orchejteririrrgen- tcn. Alles au ihm — er dirigierte das gesamte Programm auswendig — wurde Temperament, Leidenschaft, Schwung und Enthusiasmus, sodass er oft förmlich fiebernd und alle pbnsischen Kräfte unter grossen Bewegungen ausgevend, völlig die Ruhe und Selbstbeherrschung verlor. Unnötig hinzuznsügen, dass derartiges Beethovens E-Mvll-Ssnsonie nicht ohne Schaden vertrügt. Bewundernswert blieb trotz alledem eins: die Präzision des rhythmischen Gefühls. War es auch manchmal etwas scharfkantig und schneidend, das bestimmte., energische Festhalten der Bewegung, das gleich sam plastisch heransgcholte Tempo fesselte ungemein. Der Beifall, der, wie gesagt, anfangs kaum mehr als lau und höflich war, steigerte sich von Vortrag zu Vortrag und ge stattete sich schliesslich zu förmlich flammenden Kund gcbungen, die Mascagni immer zu halben Dutzend Male« auf das Podium zurückricfen. Zum Höhepunkt des Abends — die Tatsache mag merkwürdig berühren — wurde endlich das auf Verlangen als Zugabe gewährte Intermezzo aus der „Banernehre". MaScagni ließ es im Zeitmaße wesent lich verlangsamter, als wir es hier hören, spielen, bxeit und voll ausladend in den Kantilenen, sodass das berühmte Stück einen mehr dramatischen als lyrischen Eüaraktcx gewann. Das. was wir da hörten, war allerdings ein echter Matz- eagni, es war der Ausdruck einer Feuerseele, das musika lische Prachtbild eines Meisters, der, nach dem zu urteil«», was man vorher von ihm gehört, leider zu denen zu zählen ist, die ihren Ruf überlebt haben. Ausgezeichnet, als ein ans trefflichen Künstler« zu- iammsngcstelltes, gediegen diszipliniertes Ensemble be währte sich wieder die Chemnitzer städtische Kapelle. Mascagni hat allen Grund, ihr in gleichem Maße dankbar ftir ihre hervorragende Unterüützupg zu sein, wie es sich die Kapelle zur Auszeichnung schätzen darf, seine Werke unter seiner Direktion gespielt zu staben. 8. 8t. Berliner Leben. L. Berlin. 10. April. Das Berliner Theater wird immer internattvnaler. und man weiß nicht, ov man das mehr Vedauer« oü« «ch-