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Dresdner Journal : 19.08.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189308199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930819
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-08
- Tag 1893-08-19
-
Monat
1893-08
-
Jahr
1893
- Titel
- Dresdner Journal : 19.08.1893
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Sonnabend, den IS. August, abends 18S3 Drrs-nerIMmal —- Kunst unL Wissenschaft. lassen. Als ob ich eine heidnische Barbarin wäre! Jüngst stand aus dem Kopfe, verheiratete sich. die Menschheit zu Haindorf völlig denn eine kompakte Dorfschönheit vorläufig im Raume 43^ des Erdgeschosses unter gebracht worden, in dem bis auf weitere- auch daS „Noßkyschr Vermächtnis" noch ausgestellt bleibt. k. )V. Jndi-krete Enthüllungen aus dem Postkasten zu Hamdorf. Lon Frida Storck 7 (Forffetzung.) käse«, »erlangten, da- von dem Lokal der Ke- rtkalea die Natiovalfatz«« rvtfernt werde. Als dies verweigert winde, riß die versammelte Menge di« Kahne hernutrr und es kam zn einem heftigen Zusammen-op, dei «elchrm eine Anzahl Verwun deter ans dem Platze blieb. Die Polizei schritt ein und konnte nur mit Mühe die Ruhe wirder- h rßeveu. Für di« Sesamtleitunz verantwortlich: Hofrat Otto Banck, Professor der Vtteratur- und Kunstgeschichte. Ans der Königl. Gemäldegalerie. Jeder Kunst- sreulld Dre-denS wußte längst, luß der vor einigen Monaten verstorbene Maler Prof. Iuliu« Scholtz zu denjenigen hier heimisch gewordenen Künstlern ge hörte, die am meisten dazu beigetragen haben, än Ruhm der Dre-dner Malerschule in allen Gauen Deutschlands zu verbreiten. Sun Bild in der Karls ruher Kunsthalle trug ihn gen Süden, sein Bild in der Berliner Nationalgalerie trug ihn gen Norden. Jeder Kunstfreund Dresden» vermißte unter diesen Umständen aber auch längst mit lebhaftem Bedauern Haarsträubende Details könnte ich Dir über die Flitterwochen berichten. Die glück liche, junge Gattin steht nämlich Tag für Tag in den Feldern und schanzt wie eine Leibeigene, nur daß ihr Mann, ein recht hübscher Bursche, die Kaute nicht über ihr schwingt. Und so ein Leben der strenggläubigen katholischen Wähler von der höchsten kirchlichen Autorität als die einzig gesinnung»- tüchtigen Verfechter der kirchlich-katholischen Interessen beglaubigt. Papst Leo XIII. hat sich persönlich in seinem an den Erzbischof von Bordeaux gerichteten Schreiben für die Sache der Ralliierten verwendet, indem er den französischen Katholiken ans Herz legte, die Landesverfassung, „so wie sie sei", rückhaltlos an- zuerkennen, und ihren verfassungstreuen Gefühlen bei den Wahlen den entsprechenden AuL druck zu verleihen. Diese» Schreiben de» Oberhaupte» der katholischen Kirche enthält aber auch den schärssten Tadel für die der Monarchie treu gebliebenen Parteiführer, welche, indem sie sich al» Katholiken bezeichnen und sich auf ihre Anhänglichkeit an die Religion berufen, sich vom Partrigeifte soweit hinreißen ließen, daß sie durch bl- leidigende Schriften die höchsten Würdenträger und selbst das Oberhaupt der Kirche mit ihrem herben Tadel nicht verschonten. Die in diesen Worten ent haltene entschiedene Mißbilligung der Uubotmäßigkeit der intransigenten Monarchisten ist die stärkste Waffe, die Papst Leo XIIl. den „Bekehrten" für den Kampf gegen den Anhang der monarchistischen Opposition in die Hand gegeben hatte Wenn auch zur Zeit noch jeglicher fester Anhalt zur Vorausberechnung de- aus der Parteinahme der Regierung und des päpstlichen Stuhles zu erivarten- den Wahlerfolges der Ralliierten fehlt, so steht doch heule schon so viel fest, daß die Monarchisten die schwersten Verluste erleiden werden, und die Republi kaner bedeutend verstärkt in die neugewählte Kammer einziehen werden. Eine nicht unbeträchtliche Einbuße werden auch die Radikalen zu verzeichnen haben, die ihnen von Seite der französischen Sozialisten bei gebracht werden dürfte. Wir glauben nicht, daß letztere, wie es einige französische Blätter bereit» an kündigen, von den 581 Mandaten n cht weniger als 60 für sich gewinnen werden. Denn, wenn der Sozialikmus auch in Frankreich seit den letzten Wahlen bedeutend an Bo^en gewonnen hat, so ist doch der gegen die letztsährigen Ausbrüche des Anarchismus gerichtete Umschwung in den breiten Massen des franzö sischen Volkes auch nicht gering zu veranschlagen. Indessen wird auch eine viel geringere Zahl der so zialistischen Volksvertreter, als die eben angeführte, den aus den Wahlen siegreich hervorgegangenen re publckanischen Parieren und den künftigen Regierungen viel zu schaffen geben, wenn sich letztere der patriotischen Aufgabe — die Verhütung de» weiteren Umsich greifens der sozialen Umsturzpar*« — annehmen werden. Einstweilen beliebt ihm nur, einige weisheit triefende Reden über Menschenliebe und dergleichen vom Stapel zu Nichtamtlicher Teil. Jetegrav-ifche «ad telephonische Alachrichte«. Berlin, IS. August. (Tel. d. DreSdn. Journ.) D«S Armtkverordvungsblatt veröffentlicht eine KabmettSordre, wonach die in der Ordre vom 14. Februar getroffenen Anordnungen, betreffknd größere Truppenübungen, obgrändert «erden. Nach der neuen Ordre halten daS achte, vierzehnte und fünfzehnte ArmeecorpS vor Sr. Majestät dem Kaiser Manöver ab. Jede- ArmeecorpS hat für sich eine große Parade. Bei dem achten Armee korps fällt daS in der Aelddienstordnung, 2. Teil, Ziffer 12, vorgesehene CorpSmanöver gegen einen markierten Keind auS. Bei dem sechzehnten ArmeecorpS findet an Stelle deS Corp?manöverS gegen einen markierten Feind ein CorpSmanöver in zwei Parteien gegen einander statt. Demnächst baden beide ArmeecorpS dreitägige Manöver gegen einander. Bei dem vierzehnten vnd fünf- zehnten ArmeecorpS fällt ebenfalls daS CorpS- manöoer gegen einen markierten Feind auS; dem nächst baden auch diese beiden ArmeecorpS drei tägige Manöver gegen einander DaS fünfzehnte ArmeecolpS hat sich mit Rücksicht auf die Kü^zr der Zeit auf die sonstigen Herbstübuagen zu be schränken. Alle weiteren Anordnungen »er Ordre vom 14 Februar bleibe« in Kraft. Gotha, 1S. August. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der Herzog verbrachte den -estrigen Tag teils schlafend, teils in benommenem Zustand. Die Nahrungsaufnahme ist gering, die allgemeine Schwäche dauernt an. Essen a. d. Ruhr, 19. August. (Tel. d. Dresdn. Journ ) Auf ter Zeche „König Ludw a" bei Herne wurden der „Rhein. - Wests. Ztg." zufolge aestrrv nachmittag durch Entzündung schlagender Wetter im Flötz „Carl^ 7 Bergleute getötet und 6 ver letzt. Der Betrieb blieb ungestört. Brüssel, 18. August. (W T B.) Die Re- präsentantenkammer verwarf den neuen Artikel 56 der Konstitution, welcher von den Bedingungen der Wädlda'keit der Senatoren bandelt und an Stelle deS früheren Artikels treten sollte, nach welchem d e Wählbarkeit zum Senat einen ZensuS von 1000 Fl. erfordert. Der Senat batte den neuen Artikel 56 angenommen, die Kammer hält jedoch an dem ZensuS von 1060 Kl. fest. Rom, 18. August. (W. T. B.) Wie die „Agenzia Stefani" mitteilt, hat der Minist.r de» Auswärtigen Brin den italienisch.u General konsul in Marseille angewusev, sich nach AigueS- MorteS zu begeben, um sich über die Vorfälle und die Lage tortseldst genau zu unterrichten. — Die Zeitungen sprechen die Zuversicht auS, daß vorgehend, nicht nur trivial belustigend, sondern zu gleich auch mitleiderreqend darstellt... So nölig eS auch ist, den komischen Effekt in der Darstellung ganz be sonders im Auge zn halten, so behutsam muß bei dessen Erzielung zu Werke gegangen werden Das Freytagsche Stück ist durchaus in Ton und Haltung ein Lustspiel und sein Dialog erinnert dir Schauspieler stets an die vornehme Konsequenz der gegebenen Kunstfocm. In diesem Sinne ist, vor züglich in den familiären Scene«, die Piepenbrinks Erscheinen veranlaßt, Vorsicht anzuwenden und eine genaue Grenze festzulegen zwischen dem unbefangen, gemütlich Komischen und dem niedrig Komischen, Karrikierten. Hr. Swoboda und Frau Wolff kamen dieser Grenze mehrfach bedenklich nahe. DaS Ensemble geriet im ersten Akte nicht recht in Fluß, aber danach entzündete sich die Spielfreudigkeit aller Mitwirkenden an der Bedeutsamkeit und den drama tischen Temperament, durch welche- diese- echte Lust spiel die gegenwärtigen seichten oder possenhaften Lust spielmachwerke so weit überragt in unserer Gemäldegalerie ein Bild dieses Meisters, der in unserer kunstreichen Stadt, von Bildnissen ab gesehen, nur im Königl. Schlosst mit einem Haupt werke vertreten ist. Freilich weiß mrn, daß diese Lücke nur dadurch veranlaßt ist, daß Scholtz in den letzten fünfzehn Jahren, in denen er teil- von seinen Wandgemälden in der Albrechtsburg zu Meißen, teil- von zahlreichen Aufträgen auf dem Gebiete der Bildnismalerei in Anspruch genommen war, überhaupt keine eigentlichen Galeriebilder mehr gemalt hat; aber die Lücke blieb deshalb nicht minder empfindlich. Jedem Dresdner Kunstfreunde dürfte daher nun mehr die Nachricht willkommen sein, daß es gelungen ist, aus Julius Scholtz' Nachlaß für unsere Galerie wenigstens ein paar kleinere Bilder seiner Hand zu erwerben, die freilich den ganzen Umfang seiner künst lerischen Kraft nicht genügend veranschaulichen, ihn dafür aber von der besten Seite seine- malerischen Empfinden- und seiner ebenso wahren wie feinfühligen Naturanschauung zeigen. Etwa» Frischere», Feinere», Malerischeres hat Scholtz nie geschaffen, al- da- kleine Bild di» am Rasenabhang neben einem Felsblock schlummernden Hirtenknaben, da- de- Meisters Freunde längst in den Räumen seiner eigenen Wohnung be wundert haben; und auf dem Gebiete de- mit land schaftlichen Eindrücken verschmolzenen ländlichen Sitten bilder dürfte er auch nicht- Anmutigeres und Liebens würdigere» gemalt haben, als da» Bild der auf schmalem Pfade durch ein wogende-, reifende- Korn feld heimkehrenden ländlichen Arbeiter, welche- ihn nun neben jenem in unserer Galerie vertreten wird. Der „Hirtenknabe" stammt au- den siebziger, da» „Kornfeld" au» den achtziger Jahren. Beide sind Araukreich energisch «ach Gerechtigkeit Vorgehen und die vötige Ge«ugtduu«g erteilen werde. Neapel, 18. Augvst. (W. T. B) Der König, der Prinz Heinrich von Preußen und der Prinz von Neapel sowie der Mariueminister Admiral Racchia trafeu beite früh au Bord der Jacht „Savoia" zwischen Kap Miseuum und Capri auf daS iu Doppelliuir aufgrstellte permaneute Ge schwader vnd daS Manövergeschwader. Während die „Savoia" jenseitS der Geschwaderlinie Auf stellung nahm, um von dort aus den Evolutionen der Flotte heizuwohne» und die Flotte Revue passieren zu lassen, salutierten dir Sch ffe die Königliche und die Deutsche Flagge. London, 19. Auaust. (Tel d. DreSdn Jouru) Gestern abend find 2000 Mann Infanterie und 1000 Mann Kavallerie vou Aldershot »ach Car diff und Newport abgegangrn, um «eitere Uv- ruhe« unter den Arbeitern in den Steinkohlen- gruben zu virhivderu 500 Mann Infanterie givgrn von Plymouth ebenfalls dorthin ab, morgen werken ihnen 600 Mann folgen. London, 19 August. (Tel. d. Dresdn Journ.) Das Reutersche Bureau meldet auS Buenos- AyreS, daß die Aufständischen nach ter Stadt Cor- rienteS marschieren, nachdem sie den Truppen der Proviazialregierung eine Niederlage bereitet batten. Ja La-Plata ist alle» ruhig. Der alS Vermittler von der Zentralregierung entsandte Dr TejedoS nimmt bei allen Behörden Veränder ungen vor. London, 19. August. (Tel. d Dresdn. Journ.) Seit letztem Mittwoch sind hier 27 Dampfer mit 27010 t Kohlen eingetroffeu. Der Preis für Maschinrukohle beträgt gegenwärtig 26 bit 28 Schilling per Tonne frei London. D ie Händler meinen, dec Streik werde nicht vor Ende Sep tember aufhören. Die „Daily News" glauben, die Grubenbesitzer werden alSdald von der vor- geichlageneu Lohnherabsetzung, welche dm AuSstand hervorgerufen habe, zurückkommrn. Glasgow, 18. August. (W T. B) Die Be- sitzer der hiesigen Hüttenwerke stehen im Begriff, ihre Hochöfen wegen der KohlenkrifiS außer Thä- tigkeit zu setzen. Malmö, 18. August. (D.B.Hd.) Der Kvrier- zug vo« Stockholm «ach hier stieß gestern nacht auf drr Station Lommen in Ostgothlaud mit einigen vom Sturme auf daS Hauptgeleise ge- trirbruen Wagen zusammen; dir Lokomotive und der Bogiewagen wurden zerstört, alle anderen Wagen im Zuge beschädigt; von den Passagieren wurde niemand verletzt. Christiania, 18. August. (D.B.Hd.) Im oberen Stjördal, im Amte r rontheiw, saud vor- gestern ein größerer Erdrutsch statt; rin Häuser platz mit zwei Scheunen verschwand mit der ganzen Liehbesatzung in der Tiefe; sodann stürzten noch von drei Bauernböfe« gegen 30 Im Land ab und verstopften die Graaelv in einer Länge vou 1500 m. Writere Abrutschungen werden erwartet. Brody, 18. August. (D. B. Hd) Wegen Auftretens drr Cholera in drr dicht an drr Grenze liegenden russischen Stadt Strzemylcze ist hirr die Errichtung eireS NotspitalS angeordnet worden. Jassy, 18. August. (D. B. Hd) Gestern nachmittag wurde hier rin hrftigeS Erdbrben wahrgenommr , wrlchrS mrhrere Srkunden an- dielt Heute früh fand wirdrrnm rin starkrr Erdstoß statt. Bilbao, 18. August. (D. B. Hd.) 400 Ein- wvhner CurrnikaS, welche aus einer Versammlung nennen die Leute Glück! Ich danke für Flitterwochen in diesem Genre! Die Hochzeit brachte die Fremden legion vollzählig in Bewegung. Lächerlich, für wa» man auf dem Lande alle» Interesse fühlt! Ein Hümpel Bauernburschen und eine Reihe Mädchen, m steifen Tuchröcken, monströsen Jacken und unglaub lichem Blumen rufbau auf den Köpfen. Man thäte ein gute- Werk, den Frauen hirr zu besserem Kleider schnitt zu verhelfen. Wa» die wohl „Fa^on" zahlen? Wie hübsch sind die Bäuerinnen im Han» Hriling und im Trompeter von Säkkingen. Tagesgelchichte. Dresden. 19. August. Aus Lindau wird uns unter dem 18. d. Mts. mitgeteilt: Ihre Kaiser! und Königl Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August ist mit ihrem erlauchten Söhnchen, dem Prinzen Georg, nach glücklich überstandener Reise am vergangenen Montag wohlbehalten in Lindau ein getroffen. Die ländliche Ruhe von Wochwitz hat Höchstdieselbe für die Zeit, in welcher Se. Königl. Hoheit Ihr Herr Gemahl an den Manövern teil- nimmt, mit einem Aufenthalt bei Höchstihren durch lauchtigsten Eltern und Geschwistern in der am Boden see prächtig gelegenen Villa Toscana vertauscht Die erlauchte Prinzessin kann sich am Verweilen in der Ihr heimischen Stätte um so mehr^ersreuen, al-Höchstihr eigenes sowie das Befinden des jungen Prinzen ein vortreffliches und auch das Wetter bisher andauernd gut gewesen ist. Zwar hat in den letzten Tagen auch hier eine hohe Temperatur geherrscht, doch wird die selbe durch eine leichte Brise, welche den Bodensee zu bestreichen pflegt, angenehm gemildert. Die sonst ruhige go»-ai»«»<>nLr 6«» 1>kv»äiwr ^ouro»!«; »««»«IM v»rU» «.! <§ i ». U.-0t«UU»»t: Da»»-« F L'a , »«ML« , vr-im: Lail Da-atSj »all« ». S: / Loret <s 60. Lüoi^I. «te, vreräoer /oura»I«. k«r»,pr«<:i» -^a,cl»1u»»: Ur. ILSL. Amtlicher Lell. DreSbe«, 5. August Sc. Majestät der König Haben Allergvädigst geruht, die erledigte Rev er- verwalterstelle auf Hohnsteiner Revier im Forstbezirke Schandau dem zeitherigen Forstassessor auf Zwenkauer Revier im Forstbezirke Grimma Karl Adolf Hermann Krutzsch unter Ernennung deiselden zum Oberförster zu übertragen. Dresden, 16. August. Mit Allerhöchster Ge nehmigung ist der Privndocent in Leipzig l)r. mell. Wilhelm Moldenhauer aus Earwitz zum außer ordentlichen Professor iu der medicimschen Fakultät der Universität Leipzig ernannt worden. DreSdeu, 19. August. Frankreich vor der Wahlschlacht. In ungewöhnlich ruhiger Weise vollzogen sich dies mal in Frankreich die Vorbereitungen zu den am morgeckden Tage stattfindenden Kammermahlen. Nirgend» bot der Wahlkampf bi- jetzt irgend welche aufregenden Momente, welch: den ruhigen Gang drr inneren Alltagspolitik der französischen Republik störten. Er fehlte allerdings nicht an scharfen Einzel- aefechten aber von der früheren Erbitterung der im Vordergründe der Wahlbewegung stehenden Partei war nirgends die geringste Spur zu entdecken Der Grund dieser Ruhe dürste darin liegen, daß es sich bei der bevorstehenden Wahlentscheidung um keinen wertvollen, von den großen Parteien umstrittenen KawpfpreiS handelt. Bei den letzten Wahlen im Jahre 1889 galt e.', den mächtig erstarkten und auf den Sturz der Republik hinz>elenden BoulangUmu» niederzuringen. ES gelang damals zwar nicht, der Partei desehemaligenAbgott» der französischen Revanchepolitiker durch eine ihr deigebrachte empfindliche Niederlage den Weg zu diesem Ziele zu ver egen, aber seit dem vollzog sich in deren Lager der Auflösungs prozeß unaufhaltsam weiter vis zu dem denk würdigen Tage, an welchem diese Paitei in ihren Hauptvertretern Millevoye und Törouli-de von der öffentlichen Meinung Frankreichs und auch deS Auslandes al» die Parier d.r überwiesenen Betrüger und Falschspieler das Consilium abeuiM erhalten hatte und hierauf freiwillig von der politischen Bühne zurücktrat. Heute sind die ehemals so streitsüchtigen Vorkämpfer deS BoulangismuS Wesen, um die sich niemand mehr kümmert, und welche nicht mehr im stände sind, die Lage der übrigen Parteien in wahr nehmbarer Weise zu trüben. Die noch vor nicht langer Zeit die öffentliche Meinung in Frankreich so mächtig bewegende Panamaangelegenheit hatte in ihrem Schlußakte auch nicht vermocht, ihren Urhebern die Arge in den politischen RuhmeStempel zu ebnen. Andrieux und seine Helfershelfer wagten sich bei dem Wahlkampfe nicht au» ihren verborgenen Schlupf- winkeln heraus, um den „ehrlich sein wollenden Re- publikanern" die umworbenen Wahlvollmachten streitig zu machen. Das Hauptinteresse verle.hen dem nunmehr zn Ende gchenden Wahlkampfe die Anstrengungen der „Ralliierten", au» den Wahlen a>s eine auf die wettere Ausgestaltung der Republik Einfluß nehm-ude Partei gruppe hervorzugehen. Den Kampf um die Staats form haben die>e ehemaligen Monarchisten vorläufig aufgegeben, da derselbe durch die Parteinahme de; römischen Stuhls für di: Republik ga"z aussichtslos geworden ist; sie begnügen sich jetzt damit, im republi kanischen Lager im Sinne ihrer sonstigen kirchen- polit.schen Bestrebungen mit thätig sein zu düifen. Ihre Aussichten auf Wahlerfolge, welche ihnen dieses Ziel erreichbar machen würden, sind nicht ungünstig. Einesteils hatte die Regierung durch den Mund des Ministerpräsidenten in dessen letzter Wahlrede in Le Puy den „Bekehrten" endlich das Verhaltungszeugnis der „vertrauens würdigen Freundt der Republik" ausgestellt und sie auf diese Weise der Gunst der alten Republikaner empfohlen —, andererseits wurden sie in den Augen K. Hoftheater. — Altstadt — Am 18. August: „Die Journalisten." Lustspiel in vier Aufzügen von Gustav Freytag. Obgleich diesem Stücke eigentlich daS kleinere Neu städter HauS den sichereren Erfolg bietet, so ist doch die Wirkung seiner äußerst bühnenprakiischen Scenen auch in weiten, für die Komödie minder geeigneten Räumen dankbar genug, zumal unS eine im ganzen entsprechenve, in einzelnen Rollen sogar vorzügliche Besetzung zu Gebote steht. So ist die Partie der Adelheid eine von hinreißender Feinheit de- scenischen Ausdrucks und der Redekunst getragene Leistung deS Frl. Ul- rich, die Rolle de» Obersten Berg eine leben-wahr schattierte Charakterdarstellung de» Hrn. Porth, welche in denjenigen Scenen gipfelt, in denen die Hitzköpfigkert den alten Herrn auf Irrwege treibt. Die geistige und mutorische Hauptrolle giebt Hr. Paul; er macht durch Wahrheit und Natürlichkeit den wohlthuenden Eindruck deS Glaubhaften, das immer frei von allem Komödi antischen ist, und führt un» namentlich den begabten, witzigen, von Laune und Selbstironie erfüllten Zeitungs schreiber, den unwiderstehlich liebenswürdigen und in jeder Situation gewandten Menschen sehr glücklich und sympathisch einnehmend vor. Hr. Gunz hat al» Professor Ollendoif eine güte Haltung und Hr. Üeichert trifft al» Bellmau» den geforderten Ton der Harmlosigkeit und gutmütigen Schwärmerei mit Sicherheit... Tine treffliche Episode bietet Hr. Erd- mann al» Schmock, den er, schauspielerisch maßvoll ^Sr vr«»ä«> vi«mWGrtioi» » «ar» »S kL, d«t ä«, «test«»« k»«t»>»t»lt«> viortot- Mrlieb c «boll» <i« ä«ot»el»«o »«cd« »ritt kort- aaä 8t«wp«l»o»ettt»a bis»». Lioxlo« k«wM«r»r 10 kt. L»d»»Stxii»HD»«VSbr«>r DLr äs» «iaor HUo tlsi»« Svdritt »0 kt. OMer oktr- <i>« 2»«t» SO kk, k«i L»d«lle»- «»t-pe. Duk»et»l»z. L-Gtict» »it «ter 8c »a u. P«r»»prect» -Xo»ct»1«»r dlr. -LS».
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