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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188311054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18831105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18831105
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-11
- Tag 1883-11-05
-
Monat
1883-11
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1883
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Grsch-i«t täglich früh »»/, Uhr. Lrt«r1i«n,«> LkPehRs» Jahaamtgaste 33. Lvrechstundkn -er get«ti»»: Vormittag« 10—13 Uhr. Nachmittag« 5—8 Uhr. °" - '«LLLA «L" ^ - Annatm« »« für »t« »ichM»>««»d« Nnwmer haftt««1e» Jniarnt« « W-chettt»,«, di« S Uhr Nnchmitt»»«, a» L««». unö KefttaUk«, früh dl«'/.» Uhr. 3» de» /Muten für I»s..Ih,,«tz«e: vtt» Le««. Unwrrfisllw-raße »1, Lo«i« Lasche» Katharlaraftraße 13. p. «r »1« '^» «de elMM und Tageblatt Anzeiger. Organ filr Politik, Localgeschichte, Handels- «ndGcschLstSverkehr. Auflage IS,Lg«. Ad«ni>emeats»rei» viertelt. 4'i, inel. Brmaerloh» ü Mk., durch dir Post bezogen 6 VS. Jede einzelne Nummer SO Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebadren iür Lrtrobrilaar« «due Poftbesörderung 3S MI. mit Poftdesorderuag «8 Mk. Inserate «gespaltene Petitzeile 10 Pf. »rohere Schriften lau« uusrrrm Prrls- vcrzeichniß. Tabellarischer «. ZiArrusatz uach höher« Tarif. 3VS. Amtlicher Theil. Vrklmntmllchmlg. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß au» Aulaß der Lutherseier hier. Sonnabend, a» 1». -kovenider d. I., sämmtllche städtische Expeditionen geschloffen sind. Leipzig, am 2. November 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Wan vr. Georgi. langemann. Nach Anordnung de« Kvnigl. Ministern de« Innern ist der Verordnung vom 28. December 1882, die Sicherung der Schauspielhäuser gegen Feuer-gesahr betr., auch in Bezug auf die von Dilettanten veranstalteten Schauspielvor- slellungrn nachzngehen, jedoch mit Ausnahme solcher, welche in Privathansera vor einem engeren geschlossenen Kreise von Zuschauern statlfinden. Demgemäß wird den Inhabern von RestaurationSlocalen. in welchen Tchanspielvorstellungea oder überhaupt Ausführungen unter Benutzung einer Bühnen- eiarirhtuug stattfinden sollen, hiermit ausgcgeben, auch dann, wenn dabei nicht ein Erwerb beabsichtigt, also eine gewerbepolizeiliche Erlaubniß nicht erforderlich ist, zur Er richtung und Benützung der Bühne, n ag dieselbe auch noch so einfacher Art sein, vorher unsere Erlaubniß nachjusucheu. Die Gesuche sind im Stadthaufe bei der gewerbe» volizeilichen Abtheilung einzureichen over mündlich anzubringen, sofern der Anbringer gehörig unterrichtet ist. Inhaber von Restaurationen, welche die Benutzung von Bühnen in ihren Localen gestatten, ohne unsere Erlaubniß hier;» erlangt zu haben, werden um Geld bi« zu SO oder mit Hast bi- zu l4 Tagen bestraft werden. Leipzig, am 28. Oktober l883. Der Rath der Stadt Leipzig. Cickoriu«. Or. Georgi. Vrkanntmaihllng. Nachdem die beiden ersten Abthcilungen de« Johanniö- f»le-hofS in eine öffentliche Parkanlage umgewanbelt worden sind, werken die zum Sckutz der Promenaden in srüberen Bekanntmachungen erlassenen Bestimmungen auf diese neue Anlage hiermit erstreckt. Diese Bestimmungen, welche im Nachstehenden zuscimmen- gesaßl sind und zu strengster Nachachtung hiermit elnaescbärst werden, beziehen sich aus die Promenaden in der Umgebung der inneren Stadt, aus da« Rvsentbal, da« Sckeibenholz. den Iohaiiiiapaik. Len Rabcnsteinplatz, da« Areal de« ehemaligen KanonenteicbeS, den Floßplatz, den Platz am Eingänge der Walvstraße und den Maricnplatz. Daselbst ist Verbote» 1) da« unbefugte Betrete« der Anlagen, Wiesen, GraS- und Waldfläche» außerlialb der Wege, 2) da« Reiten, Biehtreibe« oder Fahre«, in«- besondrre auch mit Karren oder zum Transport von Sachen bestimmten Handwagen, sowie da« Trage« vo« «nisang- reichr» Gegenstände« auf den Fußwegen, 3) da« B.'tabren der Fußwege «rit mehreren Kinder wagen oder Rollstühlen nebeneinander, 4) das Wegwersen von Papierstücke« oder anderen Gegenstände«. Erwachsene Personen, welche mit unter ihrer Aussicht stehenden Kindern öffentliche Anlagen besuchen, haben bei eigener Verantwortung dafür zu sorgen, daß die Kinder nicht die Anlagen außerhalb der Wege betreten, Blumen, Blülhen, Blatter over Zweige abpflücken oder sonst die Anlagen be- schädigen, namentlich nicht auf den Rändern der Rasenplätze neben den Wegen gehen, auch die obige Vorschrift unter 4 nicht übertreten. Weiter ist verboten 5) allen Unbefugten da« Fahr»« mit Lastfuhrwerk auf den Fahrwegen de« Nosenlhal», de« Scheibenholze« und des Iobannaparke«, 6) VaS Befahren der mit Verbotstafeln bezeichnten Dammwege des RosentßalS mit Kinderwagen oder Rollstühle«, soweit nicht für Kranke hierzu beson dere Erlaubniß ertheilt ist. Zuwiderhandelnde werden um Gel- dt- Z» SV Mark oder mit Haft bis z« 14 Togen gestraft werben Wegen Beschädigung der Anlagen wird nach Befinden aus Grund de« k. 304 de« Strafgesetzbuch« Antrag auf gerichtliche Bestrafung gestellt werden. Zu den vorstehenden Bestimmungen unter 2 und 3 wird nocb Folgende« bemerkt beziehentlich hiermit verordnet: Da« Befahren der Promenadenwege mit Kinderwagen ist nur statthaft, wenn darin Kinder gefahren werden, nicht auch, wenn sic leer sind oder lediglich zum Transport von Sachen benutzt werden. Da« Verbot deS Fahren« mit mehreren Kinderwagen neben einander sucht man vielfach dadurch zu umgehen, daß zwei Personen, welche solche Wagen bei sich sübren, neben einander gehen während die eine de« Wagen »or sich herschiebt, die a«dere denselb»» «ach sich zieht. Die« ist ebenso verkebrSstörenv, al« da« Fahren mit mehreren nebeneinander befindlichen Kinderwagen und wird hiermit unter da« obige Verbot unter 3 gestellt. Ta« Fahren mit BeloetpedeS auf den Promenaden wegen wird hiermit Verbote». Aus Neine, al« Spielzeug zu betrachtende Brlocipede« der Kinder erstreckt sich diese« Brrbot nicht. Wer dem Vorstehenden zuwiderhandelt, verfällt in die oben geordnete Strafe. Schließlich sprechen wir wiederholt die Erwartung an«, daß alle wohlgesinnten Bewohner unserer Stadt unseren öffentlichen Anlagen von selbst die so nvthige Schonung angedeiben lasten werden. Leipzig, am 24. Oktober 1883 Der Rath der Gtadt Leipzig. Hennig. vr. Georgi. ««ttwoch. »eu 7. Noonuder » L Barmittel« V.12 Ihr wird vor der Wache t» Peaa» ein ftqiersreie« noch lange« Pser», welche« ilir den Gebrauch in der Truppe zu groß geworden ist, meiftoietrnd unter den vor der Anctwn bekannt z« machende» Be» ding,ingen »ersteigert werden. Borna, am 2. November 1888. Tommanö« de« Taraöinier-Regtment». Verpachtung eines Werk- «. Lagerplatzes. Von der öcr Stadtaemeinde gehörigen, zwischen der Berliner Straße und dem Gülersabrweg nach dem Berliner Bahnhose gelegenen Parzelle Rr. L78S der Stadtflur soll der bisher an Herrn Zimmernieister Möbiu« zur Be nutzung al« Werk- und Lagerplatz verpachtet gewesene Theil von 1S68 Quadratm. Flächengebalt z« gleichem Zwecke sofort gegen vierwSchentliche Kündig««« Mittwoch den 7. November d«. I«. Vormittags 11 Uhr auf dem Ratbhause, l. Etage. Zimmer Nr. 17, an den Meistbietenden anderweit verpachtet werden Ehendaselbst auf dem großen Saale können die Ver- acblung«. und Versteigcruiigsbedingungen schon vor dem ermine eingesehen werden. Leipzig, den 30. Oktober 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. i. Sl Montag den 5. November 1883. di. klerikalen Bestrebungen n°-h H-^ell°ng Or. Georgi. Slöß. Wcidenvcrpachtnng. Die zum Durganer Reviere gehörigen Weidenanlagen hinter der früheren Leivcnrokh'schcn Ziegelei und der Vogel wiese, in der Nähe de« neuen Sckützenkause«, sollen Mittwoch, den 7. November d. I., Vormittag« 10 Ubr pareellcnweise an den Meistöielendcn gegen sofortige Be zahlung verkauft werden. Zusammenkunft: an der Waldftraßenbrück« am Roscttkhal. Leipzig, am 1. November 1883. De« Rath« Forst-Depntatio«. Vttheiligung an der Lutherleicr. Um den im Handel«, und Gewerbebetrieb beschäftigten An. gestellten und Arbeitern Gelegenbeit zur Betbeiligung an der Lutherseier am lO. November zu geben, fordern wir die diesigen Handelsfirmen und Gewerbtreibcnden hierdurch aus, ihre Seschäftsloeale an dem genannten Tage geschloffen z« halten. veivZig, den 3. November 1883. Die HaiiSelskaminer. Die Srwrrbekaxnuer. vr. WachSiiiuth, Vors. Wilh. Häckel, Bors. Or. Gensel, S. Her«»«» D. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 5. November 1883. * Da« neue Krankencassengesetz tritt bekanntlich, soweit seine Bestimmungen die Beschlußfassung über die sta tutarische Einführung de« Versicherungszwang« und die Her stellung der zur Durchführung desselben nvlhwendigen Ein richtungen betreffen, am l. December d. I. in Giltigkeit. Je mehr dieser Termin heranrückt, um so lebhafter wird die Agitation von soeialdemokralischer und gewrrkvereinlicher Seile, um den Arbeitern die richtige Stellung und Haltung gegenüber den, neuen Gesetz anzuwcisen. Von beiden Seiten wird den Arbeitern natürlich vorgcredct, daß da« Gesetz ein grundschlechte« sei und nur eine neue Bevormundung und Belastung des Betroffenen in sich schließe. Allein nach dem einmal das Princip de« Versicherungszwang« ge setzlich festgestellt ist, Helsen solche Klagen und Vor würfe thatsäcklich nicht«. Ta« sehen auch die Agitatoren ein und sie sind nun bestrebt, da« für ihre Zwecke am besten dienliche au« dem Gesetz zu machen. E« handelt sich jetzt darum, bei welchen Gattungen von Krankencaffen die Arbeiter eintreten sollen, und da wird ihnen von den sociaidcmokra- tischcn und fortschrittlichen Wanverrednern natürlich allein der Beitritt zu den unter socialistiscber oder gewerkvereinlicher Leitung siebenden freien Lasten empfohlen, im Gegensatz zu den obrigkeitlichen und Fabrikkrankeiicassen, welche allerdings den Bortheil bieten, daß die Arbeitgeber rin Drittel der Beiträge zu leisten haben, wofür aber auch den Arbeitgebern und Gemeindebehörden bei Aufstellung der Statuten und bei der Verwaltung der Lasten größere Rechte eingeräumt sind. ES herrscht m dieser Agitation da« offenbare Bestreben, da« Gesetz im Parteiintereffe auSzubeuten und durch die Krankencaffen eine neue Handhabe zur Beeinflussung und dringend warnen, wird wohl nur bescheidene Erfolge erzielen. Mehr Beifall werden ohne Zweifel die social- demokratischen Agitatoren finden. Vielleicht wird gerade die Erweiterung und Reform de« Krankencaffcnwrsen« ein Mittel zur Befestigung der socialdemokratischen Organisation werden. Bebel und andere Parteiführer haben diese Hoff nung deutlich ausgesprochen. Indessen diese Möglichkeit war bei der Zulassung der freien Lasten vorauszusehen und die Beschäftigung mit praktischen Ausgaben kann aus der andern Seite auch nur dazu beitragen, daß die Eocialdeinokratie sich aus den Boden der realen Verhältnisse stellt und positiv an der Hebung der materiellen Lage der Arbeiter mitwirkt. Und da« wird aus alle Fälle ein Gewinn sein. Di« wohl- tbäligen Wirkungen de« KrankencastengesetzcS werden schließ- lich auch bei den Versuchen, dasselbe im politischen Partei- intercsse auSzunutzen, nicht verloren gehen, dafür sind im Gesetz genügende Garantien gegeben, und wenn die freien Lasten leisten, wa« da« Gesetz von ihnen verlangt, so können wir ihnen nur wünschen, daß sie gedeihen mögen. Die Form, in welcher eine bessere Unterstützung in KrankheitSiällen gewährt wird, ist Nebensache, die Hauptsache ist die Sicher heit dieser Unterstützung selbst. Welchen Entwickelungsgang da« Krankencaffcnwescn ans Grund de« neuen Gesetze» nehmen, welche von den verschiedenen Formen der Krankenversicherung am meisten Anwendung finden wird, kann heule Niemand übersehen. Wir sind aber überzeugt, daß in allen Formen der große humane Gedanke, der dem Gesetz zu Grunde liegt, sich in der praktischen Bewährung al« segen-reich erweisen wird. * Denn man au« den verlegenen Wendungen der „Kreuz zeitung" einen Schluß ziehen darf, kommt den Conserva- tiven da« Vorgehen de« Crntrum» in der Innungssrage äußerst unbequem und sie wissen nicht, wie sie sich der an- qekündigten parlamentarischen Aktion gegenüber verballen sollen. Sie baben auf der einen Seite sich in dieser Frage schon zu sehr engagirt und wollen die Freundschaft de« Lentrum« nicht verscherzen, andererseit» wollen sie sich auch nicht in Widerspruch mit der Regierung setzen, die sich gegen hat. Hilst fl» den» da» leitend' con,^ ^ ^bl so verlegmen nichtSsagei'ken Rcben»arten. , kommen, daß da« Centrum m. se ne^ -in g ^ schließlich nicht einmal We Eonservat.v Fälle hat. Eine Mebchc.t ,m R--'ck«tag "«den fte^au, nicht finken. Es wäre Aiglicb aus Wahl- ernst und aufrichtig ich von der Tage«, speculationrn hcrvorgehend« Agilanon Landidalur abgelehnt. ^ «..ttkamer «Tie Reise de« preußischen Minister« V.Puttkamer im Laufe der nächtten^Woche ersolgen. Es, w wohl auch »m Feftiiellung der ^l>r . P,stört be handeln. Wa« die Vorlagen au» ^7,'-n^d?eselöe„ sicü °"s Min'sier» des Innern betrifft, so scheine» diel die Kre.S- und Prooinzialorvnung für Hannover beschränke ^ * Die Verhaftung eine« Russen, der aub den Fürsten Bismarck gemacht haben wollte, ist von dem W Tel -B " erst Freilag Abend telegrapkilcb gemelkek worden in W.rklichkeil fl. sw. schon fünf ^ Ta°° -r erfolgt, aber Niemand hat d,e Sacke ernsthasl genommen Tie Verhaftung ist nämlich, wie folgender Bericht d .Westpr. Volkrbl - zeigt, auf Grund einer freiwilligen ^^^Pe'lpI^n/sl'^Oclobkr. Am vorigm Sonntag Abends be. kannte ein fremder Herr vor dem hiesigen Stationsvorsteher ganz baß er russischer Osfi-ier an« Wilna I-> und mft zwei anderen Complicen in Peiecsburg den Auftrag erhalle« den Rcich»kanzler Fürsten Bismarck »» .'^morden, daß er aber vor der Aussübnina dicicS Plane- zurückichrecke. Der Mann, oer »a> v. Düsseldorfer nennt und gebrochen deutsch spricht, "urde zu Pro tokoll gciiommen und daraus an da« «mtsgericht zu Dirschau ob- geliefert. Was sür ein Gauner und Spekulant hinter diesem sonder- baren „Viömaeckmörder" verborgen ist, wird sich wohl bald heraus- stellen. Ter Nüsse, bei dem sich übrigens ein russischer Da^ aber nicht aus den Namen ..Düsseldorser". vorsand, hat bei semem «erhör vi, r dem hiesigen Amt«vors,el>er solche ..Räubergeschichten zum Beste» g-geben, daß an ein ernstgemeinte« Attentat nicht ju denken ist. Vielleicht ist den. Manne nur an einer zeitweiligen kosten losen Verpflegung gelegen: oder aber man hat e« mit einem Idioten zu lhu». Die ossiciöscn Blätter schweigen zu dem Vorgänge und begnügte» sich, die Meldung de« Wölfischen Bureau« einfach wicverzugeben. * Unter dem Vorsitze de« Staat-minister« v. Boetticker wurde am 2.November eine Plenarsitzung de« Bunbe«- ralb« abgehalten. Die Versammlung erlheilte gemäß den Vorschlägen der AuSscküste dem Entwürfe der AussührungS- beftimmtingen zu der Uebereinkunst zwischen Deutschland und Frankreich betreffend den Sckutz an Werken der Literatur und Kunst, vom 1». April 1883, die Zustimmung. . * In Frankreich steht in den höchsten Militairkreisen eine arge Skandalscenr bevor, deren Mittelpunkt der ehe malige Krieg-minister, General Thibaudin. bildet. Nacktem sich der Letztere überzeugt hat, daß seine unfreiwillige Demission und die Ernennung de« Generals Campenon zum Kriegsminister keineswegs in der Deputirtenkammer zu einer Haupl- und StaatSaction gemacht worden ist. beschloß er auf eigene Faust vorzugehen. Tie wenig glimpfliche Behandlung, die seinem ehemaligen Adjutanten. Capitain Maujan, durch eine Art Strafversetzung widerfahren ist, welche dieser durch seinen Abschied beantwortete, bildet den äußeren Anlaß deS von General Thibaudin beliebten Vorgehen«. Derselbe bat nun an den „6erelo cks I'Onion röpndlieaille" ein Schreiben gerichtet, in welchem er feinen Amtsnachfolger auf- Heftigste angreist. Mit Rücksicht daraus, daß der gemaßreaelte Ca pitain sich demnächst um ein Abgeordnetenmandat bewerben soll, schreibt General Tbibaudin: „Ganz besonder« bin ich von dem Bedauern gerührt, welche« Sie in Ihrem Briefe hinsichtlich der »unqualificirbaren' Maßregeln avS- drücken, deren Opfer der von mir nächst dem Vaterland« am meisten geliebte Capitain Maujan geworden ist, weil ich nirmal« ein edleres Herz, einen seinem Baterlande ergebeneren Mann kennen gelernt habe. Ich danke in seinem Namen und glauben Sie mir. baß Niemand aufrichtigere Dünsche al« ich dafür hege, daß die Wähler ihm bald die Sorge an vertrauen, über Diejenigen Licht zu verbreiten, welche seine Carnöre in so unwürdiger Weis« zerbrochen haben." Daß e»n französischer Generals der bi« vor Kurzem »och Krikg-rrffort« stand, sich in einer so scharfen Weise Über seinen nunmehrigen Vorgesetzten und dsE Regierung im Allgemeinen äußert, wird von dem osflciösen ,L>mpS" al« ein unerhörter Vorgang angesehen, so daß da- Blatt sich den Anschein giebt, als ob e« an der Echtheit de« Schreiben« zweifle. In Wirklichkeit zieht llr „TeinvS" aber bereits die Lonsequenzen au» dem vom General Thlbaudin gethanrn Schritt. „Herr Thibaudin", der ersicktlich von der Regierung inspirirten Rote, „ichlietzt sich offen und direct den Gegnern de« Gouverne- 'nSbesondere denjenigen de« Minister«, unter dessen Befehlen er steht... Gedenkt er in de, Volttgunst den Platz der Louise Mickel einzunchmen?" Die Heftigkeit de« Angriffe, und der Vertheidigung läßt dentl.ck erkenne», daß General Thibaudin sich thalsächl.ch an die Spitze der radikalen Bewegung stellen will. Ma, nun der ehemalig« Kr,eg«m,mster ,m DiSciplinarwrqe für sein Verhallen be. straft werden oder nickl. jedensall« versiiq-„ dfl Un"/rsvbn. lichen ,eht auch über einen „Degen". Nur muß zunächst be- zweifelt werden, daß der General außer dem Capital Maujan der liberdie« der Armee nicht mehr angehvrt. ,n der lekteren noch zahlreiche Anhänger finden wird. Immerhin werden die Monarckiftm nickt verfehlen, auch diesen neueffen de, Republik nach Kräften au.zubeuttn " Skandal" Musik. 2. Kammermusik im Gewandhause. die . Die im 2. Gewandhan«eonce,te P c^rcmm vi- Hauptnumme, de« sindenden 2 Kamm»«." '"/asjenige der gestern statt, linkenden 2. Kammermusik ebenfall» ein Werk diese« Lom- Lerlamru unter -r« Uk-artiZu,strich di» »valtzeilr SO Ps. 3»lernte find stet« an di» Eppetzttto» z» lende». — Rabatt wird nicht gegeben. Anhlnng prnaoiunenwcko oder durch Poft- uachnahme. 77. Jahrgang. ponistea. da»Quartett inämoff (op. bl Nr. 2) ausgenomenwor den. Brahms' bedeutendeconlrapunctischeFertigkelt.durchdie er un« oft ungeuiein zu fesseln weiß.se,neAähigkeit,einem vorhandenen Gedanken nach allen Richtungen hi» ein« neue Gestalt zu geben, weist ihu vorzugsweise auf da« Gebiet der Kammer musik hin, da sich vier für einen Componisten der weiteste Spielraum bietet, srin Können zu entfalten. Auch in dem gestern gespielten Quartett finden wir «ine große Anzahl interessanter contrapunctischer Gestaltungen. Dabei ist dasselbe von einer Wärme der Empsindung durchdrungen, wie sie Brahm« uns sonst bi-wrilen vermissen läßt. Von een Herren Eoncertmrisier Petri, Bolland, Thümer und Kaulinervirluo« Schröder vorzüglich gespielt, wurde ihm deshalb eine sehr freundliche Ausnahme von Seiten de« wieder äußerst zahlreich erschienenen Publicum« zu Theil. Al» zweite Nummer de« Programm« felgte die Sonate in Läur (op. K) für Piauoforte von Mendelssohn, mit welcher man dem am 4. November 1847 verschiedenen Tondichter eine Ovation bringen wollte. Sie stammt au« Mendelssohn'« frühester Jugendzeit und gehört zu den verbällnißmäßig schwächeren Werken de« großen Meister«. Am meisten läßt noch das Menuetts, in dem schon die Elfen de« Commcrnacht«traunie« Hervorluken, Mendelssohn'« spätere Größe ahnen. Alle Schwächen de« Werke« jedoch mußte man vergessen in Folge der ausgezeichneten Ausführung, die ihm zu Theil wurde. Herr Capellmeister Reinecke, vom Publicum mit lebhaftem Applaus empfangen, spielte sie so vollendet, mit so wundervollem Anschlag und so sorgsam und sein auSaearbeiteten Schatlirungen, daß eine bessere Reproduction kaum denkbar ist. Insbesondere der Bortrag de« Menuett» ist al« ein unübertreffliche« Meisterstück hervor zuheben. Da« Publicum dankte dem Spieler durch mehr maligen enthusiastischen Hervorruf. Der genußreiche Abend wurde durch da« in wahrhaft himmlischer Klarheit leuchtende Becthovcn'sche Quartett in v ckur (op. 18, Nr. 2), von den obenerwähnten 4 Herren ebenfalls vortrefflich au«geführt, beschlossen. Paul Umlauft. Sckl. Hamburg, 8. November. Der Monat November ist ein Toncertmona« par »«Ueno« auch für unser« Haasastadt. So werden am L. November Fra» Amalie Joachim unter Mit- Wirkung von Fräul. Johanne znr Nirde, und Elisabeth Ziese im Saale de« Eoavrntgarten«, am 12. November die Ge schwister Marianne und Lmmp Elßler (Violinistin und Pianistin) ebendaselbst Loncerle abhalten. Da« Hauptintereffe eou- centrirt sich naturgemäß ans da« Toncert Anton Rubiastei»'« am 15. November: — zu leiarn unter persönlicher Directio» acht Tage vorder lm Stadttheatrr zuerst ln Svene gehende» »eneu Operu sind die Billet« schon jetzt nahezu vergrisfeu. — Steigeuder Beliebt- heit erfreuen sich ferner die Laube-Loucerte bei bagebtel uub di»- jenigen de« Musikdirektor Parlow im Hansa-Saale. — vom Theater ist nachzuiragen. daß den, jungen Sänger Herrn Ernst der weite Schritt vom Bizet'scheu Joj« iu „Larmen" bi« zu Beethove»'« Florcstan in „Fidelis" am vergangenen Mittwoch vortrefflich ge lungen ist. Möge der noch am Anfang seiner Lausbabn strheude Künstler rüstig vorwärts streben. Deutschland ist nicht überreich «m solch schönen Talente». Sachse«. * Leipzig, 4. November. Der Großherzog von Sachsen-Weimar hat sich gestern Nachmittag 5 Uhr 50 Min. mittelst der Thüringer Bahn in Begleitung seine« Flügcladjutantrn Freiherrn von Kronach nach Weimar zurück begeben. * Leipzig, 4. November. Da« Verordnungsblatt de« evangelisch-lutherischen Lande «confistorlum« zählt nickt weniger al« 1b Personen aus, denen au« Anlaß von Jubiläen oder sonst bemerkenSwerther Zeitabschnitte für ihre verdienstliche Wirksamkeit im kirchlichen Dienste ihrer Ge meinden besonder« Anerkennungsurkunden verliehen und bez. überreicht worden sind. E« sind die» folgende Männer: der GutSauSzügler Johann Georg Hommel in Limbach im Vogtland«, der Gutsbesitzer Johann Carl Gottlieb Leh« mann in Tauscha bei KönigSbrück, der Schuhmachermeister Larl Sembduerin Elstra in der Oberlausitz und der Garten- nahrungSbesitzer Christian Gottlreb Pfeifer zu KotlmarS- dorf: während dieNachgenanntcn. al«: Carl Gottlicb Gocht, Carl Gottlieb Israel, Carl Heinrich Neumann, August Neu», an», Wilhelm Heinrich Gockt, Carl Cbristiau Friedrich Düring und Gottlieb Röthig, welche seit LO Jahren und darüber an den Musikaussührungen in der Kirche zu Eberßbach Theil genommen halten, sowie ferner Carl Gottlieb Bundermann, Carl Gottlieb Reichelt, Carl Reichelt und Johann Gottsriev Neu mann, die seit 40 bez. 50 Jahren Mitglieder de« Kirchensänger« und Musikchore« zu AllgerS- dorf waren, zusammen je eine dergleichen Urkunde aus gestellt erhielten. Auch in den letztgedachten Fällen erfolgte die Aushändigung unter Mittheitung entsprechender Ab schriften an die einzelnen Chormitglieder Seiten der Ort«- Pfarrer. * Leipzig, 4. November. E« sind folgende geistliche Stellen im Geschäftsbereiche de« LaiideScon- sistorium« für da« Königreich Sachsen erledigt: da« Pfarramt zu Döhlen bei Dresden, El. IX; da« Pjarramt zu Stabt Wehlen in der sächf Schweiz, Cl. II; da« Pfarr amt zu Hinterherm«dorf mit EaupSvors in der sächs. Schweiz, Cl. II; da« Diaconat zu Markncukirchen, Cl. IV' das Pfarramt z« Bärenwalve, El. U; da» Pfarr amt zu Sebnitz, Cl. IV; da« Pfarramt zu Trauenstcin, C>. Ill; da« Pfarramt zu RoVerSborf mit Tbossen bei Plauen i/B., El. I; da« Pfarramt zu RottmannSdorf bei Zwickau, El. I- da« Diaconat zu Treuen, El. II; da« Pfarramt zu Ebrenberg bei Pirna, Cl. I; da« Pfarramt zu Eber-grün bei Planen, Cl. II. Für sämintliche Stellen ist da» evangelisch-lutherische LandeSconsistorium Collator, während bei den nackbenanntrn geistlichen Acmtern die Cellatärherrschast beigesügt ist, al«: da« Pfarramt zu Eutritzsch bei Leipzig, El. VI; Stadtrath zu Leipzig; da« Diacenat zu Großenhain, Cl. IV; Stadtrath daselbst: da« Diaconat zu Olbernhau, Cl. I; die dasig« Gutthrrrschast; da« Pfarramt zu St. Thomae zu Leipzig, El. IX; der Stadtrath zu Leipzig. Mil diesem Amte ist bekanntlich die Superintendentur verbunden, welche unter Genehmigung der in Lvangaljci, beauftragten Herren StoatSminister vom evangelisch-lulherischrn LandeSconsistorium besetzt wirb. * Leipzig, 4. November. Dem vernahmen nach werden dem am 12. d M. z« eröffnenden Landtage mehrere Vorlagen über größere Staat«bauten zugebe». Namentlich sind für die verschiedenen Ministerien neue Ge bäude in Aussicht genommen, vielleicht auch sür da« Staat««
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