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November 1913 b'oriispr. 15979 vom-oinksovstsn vis feinsten Lenes ZpsKkck-llsIiivviU'sii- und Mütrsnkssollkkt Dresden-^., RinAstrsüo 20 uov.sU k!okv VilUorinUrivllv, ^Nj-suitdsr Ivunil- iUiMvIi»t.'1voo Uivrvlc lispsi-gtui-sn und kvisuenfsi-tiAungsn porrellan ! Steinxut Lollis. Uoklisksrrmt Olas I<nl8ta11 ^nllLUSSI* llebrauctis- u. Llorsexenstrindo Lölliz;-dovs.»ii-8tratzs. vormittag». , ' te«e»aMo»I «Port» »«»-1 detjufttgea. I Fernsprecher 21306 12. Allhrg Die kirchenauslritisbewegung und die „Leipziger Aeuestek A6M> ichien" Das liberale Leipziger Blatt liest den Agenten der Kirchenaustrittsbewegung den Text. Nicht allein Zer störung der Kirche, sondern auch Vernichtung der Religion sei Ziel der Bewegung. Weit über das liberale Bedürfnis einer Trennung von Staat und Kirche ginge die Forderung der Aufklärer. Mit den Halbheiten des Rationalismus könne sich keine Station auf die Dauer begnügeu. Es klopft danu mit allerhand zusammengesnchten Phrasen den Agitatoren auf die „frechen Finger", richtet aber auch an die Landeskirche Rüge und Mahnung: „Gewiß, es ist manches erstarrt im kirchlichen Leben, uralte Formeln, die inhaltsleer wurden, werden andächtig konserviert: Auch die Kirche muß nachgiebig sein gegen die wechselnden Formen des modernen Lebens, sie muß volkstümlicher werden, um das Volk wieder zu gewinnen. Der Buchstabe tötet noch immer, und nur der Geist macht lebendig." Aber sehen denn die liberalen „Leipziger Neuesten Nachrichten" nicht ein, wie rückständig sie sind? „Manches erstarrt"? Alles ist nach der wohlüberlegten Meinung der Berliner Philosophen und ihrer Gesinnungsgenossen im kirchlichen Leben erstarrt! Die ganze Kirche, das gesamte Christentum ist ihnen eine „uralte", „leere" Formel. Und haben die neuen Prediger nicht eine große Gemeinde von modernen, staatlich eingestellten und besoldeten Professoren hinter sich? Sei die Wissenschaft der Sozialdemokraten dahin gestellt. Häckel, Ostwald, Tschirn, Bruno Wille, Artur Drcws — sind das nicht wissenschaftliche Namen? Alle diese Männer haben korrekt — liberal gehandelt, konse quent — liberal gestrichen, was sie mit ihrem modernen Verstände und ihrem liberaleil Gewissen nicht vereinbaren konnten. Nicht sie, nicht ihre „Gläubigeil" sind zu tadeln, sondern das Systein, der Liberalismus, der gerade von den „Leipziger Neuesten Nachrichten" dem Katholizismus gegenüber als alleinseligmachend vertreten worden ist. Der Liberalismus kann reden, was er will, er mag alle seine Entrüstung ans die Kirchenstllrmer werfen, es ändert nichts an der Tatsache, daß es seine leibeigenen Sprößlinge sind, gegen die er den Knüttel erhebt. Warum verleugnet er seine.Kinder? Jatho, Traub lind alle die Freien haben sich bitter beklagt, daß die freie Theologie sie vor den Schranken des Gerichtes verleugnet hat. Der Segen der Berliner Austrittsbewegung läßt sich hören. 4209 Seelen haben ihren Austritt aus der Landes kirche erklärt. Wären cs 4000 und mehr Austritte aus der katholischen Kirche gewesen, und hätte der kirchliche Libe ralismus halber Färbung ein Geschäft dabei gemacht, wäre natürlich der Jubel groß in Israel. So schneiden die „Leipziger Neuesten Nachrichten" ein saures Gesicht und suchen sich lind die cs angeht mit besseren Zeiten zu trösten. Sollte die Kirchenaustrittsbewegung auch der katho- lischen Kirche Verluste bringen, so kann auch hier das libe rale Leipziger Blatt ans seine Vorarbeit sich viel zugute tun. Es hat jahrelang in allen Tonarten und bei allen möglichen Gelegenheiten die katholische Kirche lächerlich, töricht, rückständig und veraltet zu machen versucht. In fast unausgesetzter Hetz- und Wühlarbeit nach der Methode eines Voltaire und nach dem Takte des Evangelischen Bundes hat cs . eine Grube gegraben für die katholische Kirche. Wer in diese Grube schließlich fällt, können wir nach den Erfahrungen der Vergangenheit und den Ausblicken in die Zukunft in Ruhe abwarten. Der Reichsstak für 1914 In einer Sonderausgabe der „Nordd. Allgem. Ztg." wird an, Sonnabend ein Ueberblick über den Reichsctat für 1914 veröffentlicht. Der Etatsentwurf schließt in seinen ordentlichen Einnahmen nnd Ausgaben mit 3 403 011671 Mark ab, gegen 1913 weniger 174 387 044 Mark. Die Mehrerträge aus den bestehenden Zöllen, Steuern und Ge bühren sowie den Ausgleichsbcträgen dafür sind aus 1S K88 037 Mark angenommen. Die Ueberschüsse im ordent liche« Etat sind veranschlagt: bei der Post auf 100 321931 Mark, gegenüber 1913 weniger 12 613186 Mark, bei der Reichsdruckerei auf 3 324 226 Mark, gegenüber 1913 mehr 148 Vdv Mark, bei der Eisenbahnverwaltung auf 30 212 069 Mark, 1913 weniger 1 179 820 Mark, aus dem Bankwesen werden erwartet 18 271 000 Mark, gegenüber 1913 mehr 1 971 000 Mark; zur Schuldentilgung werden 28 883 399 Mark bereitgestellt, die Anleihe ist mit 17 697160 Mark gegen 39 161 036 Mark im Vorjahre in Aussicht genommen. An Ausgaben für nichtwerbcnde Zwecke ist nur noch der aus Anlaß der älteren Flottengesetze zn leistende Zuschuß zu den Posten der Schiffsbauten mit 29110 000 Mark auf den außerordentlichen Etat übernommen. Im Etat des Auswärtigen Amtes ist bemerkenswert, daß künftig Legationssekretären im Falle eines außer ordentlichen Bedürfnisses noch besondere Zuschüsse bewilligt werden können. Die Attachees sollen während der Vorbe- reituugszeit Vergütungen erhalten. Interessant ist auch, daß die bisher von den Botschaftern getragenen Kosten von Heizung, Beleuchtung, Wasserversorgung usw. der Ge schäfts- und Gesellschaftsräume, also nicht der Privat- wohnuug auf die Neichskassc übernommen worden sind. Diese Mehrkosten betragen allerdings nur 660 000 Mark. Die Konsulate in Jerusalem und Montreal werden in Generalkonsulate, die Vizekonsulate in Haifa und Jaffa in Konsulate umgewaudelt, in Erzerum und Mossnl, Panama, Täbris und Tetuan werden neue Berufskonsulate errichtet. Der Fonds für die deutschen Auslandsschnlen ist von 400 000 auf 1 600 000 Mark erhöht worden. Im Etat des Reichsamtes des Juncrn zeigen steigende Einnahmen das Patentamt und das .Kanalamt. Die allge meinen Fonds enthalten verschiedene Erhöhungen, u. a. für den Verband deutscher Arbeitsnachweise über 20 000 Mark, für den öffentlichen Wetterdienst, der ans den Monat Ok tober ausgedehnt werden soll, über 110 000 Mark. Der vom Reiche ans Grund der Reichsversicherungsordnung zu leistende Aufwand erhöht sich um 1942 000 Mark. Durch Unterstützung von Familien der zn Friedcusübungen einbe- rufeuen Reservemannschaften und für Aufwandsentschädi gungen für solche Familien, von denen bereits 3 Söhne ihrer gesetzlichen zwei- oder dreijährigen Dienstpflicht im Reichshcere oder in der Marine als Unteroffizier oder Ge meine genügt haben oder noch genügen, fällt dein Reiche ein Mehraufwand Pon 1 767 000 Mark bezw. 210 000 Mark zur Last. Bei den einmaligen Ausgaben sind wiederum für wissenschaftliche, sanitäre und volkswirtschaftliche Zwecke Mittel zur Verfügung gestellt. Der Militäretat enthält die neuen Offiziersstellen, die im Zusammenhang mit der Neuaufstellnng angefordert werden. Was den Marineetat anlangt, so fehlen an dem gesetz lichen Schiffssollbestand wie 1913 noch 2 Linienschiffe und 3 kleine Kreuzer, da für 1914 nur Ersatzbauten neu anzu fordern sind. Zur Durchführung des Flottengesetzes sind wie im Vorjahre eine Reihe neuer höherer und niederer Stellen beim Seeoffizierkorps, beim Jngenieurkorps, Sani tätsoffizierkorps , Zahlnicisterpersonal usw. vorgesehen. Außer den Raten für die Fortsetzung der bereits be gonnenen Schiffsbauten werden erste Raten gefordert für das Linienschiff „Ersatz Kaiser Friedrich UI.", den großen Kreuzer „Ersatz Viktoria Luise", die kleinen Kreuzer „Er satz Gazelle" und „Ersatz Niobe", sowie eine Torpedoboots flottille. Beim Etat der Reichspost ist bemerkenswert, daß in Deutsch-Ostafrika der Postsparkassendienst eingeführt werden soll. Ferner wird wieder die Ostmarkenzulage in Höhe von 1200 000 Mark verlangt. Ans Anleihemittelu sind für Fernsprechaulagen 39 Millionen Mark vorgesehen. Beim Etat des Rcichsschatzamtes wird der auf rund 12f/> veranschlagte Gewinn aus der Prägung von Reichsmünzen znm größten Teil zur Anlage des Silber kriegsschatzes von 120 Millionen Mark verwendet. Im Etat der Schutzgebiete sind die eigenen Einnahmen um rund 1914 Millionen gestiegen. Togo und Samoa be- dürfen keines Ncichszuschusses: für die übrigen Schutz gebiete sind insgesamt rund 30-14 Millionen Mark, das ist um 1 166 000 Mark weniger als im Vorjahre, an Reichs- Zuschüssen zu leisten. Die Bruttoeinnahmen bei den Etats der Uebcrschuß- verwaltungen und der ZolleMiahmen sind für 1914 wie folgt veranschlagt: bei der Reichspost- und Telegraphen- Verwaltung ans rund 881,3 Millionen Mark, d. h. 38,9 Millionen Mark mehr als im Vorjahre; bei der Reichs- druckerei nur 1,76 Millionen Mark höher, bei den Reichs- eiseubahnen um 8,6 Millionen Mark höher. Die Zölle sind auf 712,93 Millionen Mark, mit 8,64 Millionen Mark niedriger als im Vorjahre angesetzt, die Tabaksteuer ist auf 10,88 Millionen, die Zigarettensteuer auf 59,2 Millionen Mark, die Zuckersteucr auf 163,3 Millionen Mark angesetzt. Die Salzsteuer soll 61,14 Millionen Mark bringen. Bei der Branntweinsteuer rechnet man mit 193,99 Millionen Mark, bei der Schaumweinsteuer mit einem Ertrag von 9,97 Mil lionen Mark. Von der Leuchtmittclsteuer und der Zünd- wareusteucr erhofft man 16,87 bezw. 21,04 Millionen Mark, von der Brausteuer und der Uebergangsabgabe von Bier 128,96 Millionen Mark. Vom Wechselstempel werden 19,1 Millionen Mark erwartet. Bischof Dr von Jaulhuber über die katholische Presse Das Organ der Frankfurter Katholiken sowie der Katholiken des Taunus und der Gebiete bis Hanau, daS „Frankfurter Volksblatt", ist seit einigen Monaten in die „Frankfurter Volkszsituny" umgewaudelt und nun ent- sprechend ausgestaltet worden. Das Blatt, für das sich als natürlichen Leserkreis 200000 Katholiken ergeben, und das hofft, mit der Zeit seine Abonnenten auf 40000 steigen zu können, hat aus Anlaß seines Einzuges in ein neues Heim eins sehr reichhaltige Sonderausgabe herausgegeben. Die Frankfurter Volkszeitung hat einer Reihe von Kirchenfürsten sowie führenden Männern im katholischen Deutschland Mitteilung von der Umgestaltung gemacht, worauf ihm eine Reihe Glückwunschschreiben zugegangen sind. Bemerkenswert ist das Schreiben des Hochwürdigsten Herrn Bischofs von Speher, Dr. v. Faulhaber, in dem es u. a., wie folgt, heißt: „In meinen Augen ist ein rechter Redakteur von heute ein Märtyrer und Apostel, und ein Chefredakteur ist ein Erzmartyrer. Es ist sicher eine apostolische Tat. solchen Männern zu Hilfe zu kommen und der nun ins Große übersetzten Frankfurter Volkszeituug einen Paten segen zu spenden." Deutsches Reich Dresden, de» 26. November 1813 j Vermehrung der Zahl der Rechtsanwälte in Sachse«. Die Zahl der in Sachsen zugelassenen Rechtsanwälte betrug bei Beginn des Jahres 1899 684 und war bei Beginn deS Jahres 1913 auf 1224 gestiegen. Da die Bevölkerung Sach sens zu Beginn 1899 4 040 000 Seelen betrug und 1913 auf 4 870 000 Seelen zn veranschlagen ist. so kam 1899 auf je 6900 Einwohner nnd 1913 auf je 4000 Einwohner ent Rechtsanwalt. — Die „Leipziger Volkszeitung" schreibt: „Beim Ein züge des Königs von Bayern in Aschoffenburg soll nach dem B. T. ein junger Arbeiter während der Vorbeisahrt deS Königs gerufen haben: „Hoch lebe die Republik! Da kommt der König, und wir haben Hunger und nichts zu essen. Aber die kostbarsten Dekorationen sind da!" Die hohe Obrigkeit wußte nichts besseres zu tun, als den Mann zu — verhaften. Auch eine Art Arbeitslosen fürsorge! Die klerikale Germania aber bemerkt zu dem Vorfall: „Es handelt sich offenbar um einen durch die so zialdemokratische Agitation verhetzten Mann." Das ist alles, was das ehrenwerte christliche Blatt zu der Not der Arbeits losen zu sagen weiß." „Sagen"! Die „Leipziger Volkszeitung" weiß viel mehr zu „sagen" und zu Hetzen. Immer einen großen Mund. Beide Backen voll. Tun, helfen und heilen überläßt sie und ihre Vetternschaft getrost den „Klerikalen". „Sagen", recht viel „sagen", so sorgt der Sozialismus für das werk tätige Volk. Eine feine Politik! — Die Einnahmen der RcichSpostverwaltung haben iin Dktober dieses Jahres über 90 Millionen Mark betragen, das heißt fast 20 Millionen mehr als der zwölfte Teil deS Reichshanshaltsvoranschlages auf das laufende Rech nungsjahr. — Dir evangelische Nativualspendc für die christliche» Missionen. Nachdem der Kaiser den Verteilungsplan der evangelischen Nationalspende für die christlichen Missionen in den deutschen Kolonien und Schutzgebieten bewilligt und auch die Aussonderung eines Restbetrages zur Schaffungi einer dauernden Organisation zugunsten der deutschen evan gelischen Missiousarbeit genehmigt hat, soll in einer am Sonnabend den 6. Dezember in Berlin im Sitzungssaal« des Herrenhauses stattfindenden größeren Versammlung von Freunden dieses Vorhabens über das Unternehmen und seine Verfassung verhandelt werden. Die Versammlung, zu der eine große Anzahl interessierter Persönlichkeiten an» ganz Deutschland eingeladen ist. wird nach einem Eingangs wort des Oberhof- und DompredigerS v. Dryander durch den Minister deS Königlichen Hauses a. D., Präsident degs