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herzlich na im Gasthof zum dem Vorsitze des Derseilbe brgraßte Dippoldiswalde fand am 16. Oktober 19 t9 vormittags goldnen Stern in Dippoldiswalde unter Herrn Bmlshauptmann v. d. Planitz statt. Ein sehr stark besuchter Amtstag der Amtshauptmannschaft denn der Schutz der Regierung sei hierzu nicht ausreichend, da deren Truppen nicht überall sein könnten. Der Einzelne sei hiergegen machtlos und könne nichts tun, deshalb müsse ein Zusammenschluß stattslnden und dem beliebten Schlag wort, die Einwohnerwehren seien eine Truppe der Reattion, bei jeder-sich bietenden Gelegenheit entgegengetreten werden,- auch habe die Staatsregierung Vorsorge getroffen, daß die Mannschaften der Einwohnerwehren der Haftpflicht- und Um fatloersicherung unterworfen seien md di-s sei ja auch ein beruhigender Gedanke für deren Angehörige bei ernsten Vor kommnissen. Zu wünschen sei allerdings dringend, daß alle Parteien in den Einwohnerwehren vertreten seien Die Mit glieder der Wehren müßten den Dienit unentgeltlich leisten. Herr Amtshauptmann dankt« dem Herrn Vortragenden für seine klaren überzeugenden Ausführungen und teilte mit, daß im Bezirke bereit» 17 Einwohnerwehren genehmigt, 9 der gleichen in der Bildung begriffen seien und daß in 9 Ge meinden Verstärkung der örtlichen Polizei stattgefunden habe, es sei aber sehr zu wünfchen, dog noch zahlreiche andere Gemeinden Nachfolgen und i« Bezirke di« dem Allgemein wohl dienende Einrichtung von Einwohnerwehren mehr und mehr Anklang fände. Darauf hielt Herr Bankvorstand Koitzsch vom Chemnitzer Bankoereln Dippoldiswalde «Inen lehrreichen und interessanten Vortrag über den ba.geldlosen Zahlungsverkehr. Er ver- breitete sich hierbei eingehend über die verschiedenen Mög lichkeiten, wie die Forderung nach Benutzung de« bargeld- losen Zahlungsverkehr, erfüllt werden könnte, so namentlich durch Scheck, Postscheck und Giro und legt dabei den An ¬ wesenden dringend ans Herz, den bargeldlosen Zahlungs verkehr zur Erstarkung der deutschen wirtschaftlichen -traft ch Möglichkeit zu fördern. Auch diesem Herrn Vortragenden zunächst mit herzlichen Worten die Erschienen««, unten denen sich auch die Vorsitzenden der Krifahetme und die Wahl- kommissare für bevorstehende Wahlen zur Bezirksoeisammlung befanden und gab sodann seinem Bedauern Ausdruck, daß es ihm infolge Geschäftsüberlastung nicht bloß der Amts- havptmannschaft, sondern auch der Gemeindebehörden nicht schon viel früher möglich gewesen sei, einen Amrstag abzu halten. Er sicherte aber zu, daß dies nun wieder regelmäßig geschehen solle, und zwar nicht bloß hier am Sitze der Amts- hauptmannschast, sondern wie srührr in den verschiedenen Stilen de» Bezirks. Hierauf nahm Herr Bmirhauptmann sämtlichen anwesen den Bürg«rmetit«n und Gemeindevorsländen den Eid aus die Reich,Verfassung ab. Als nächster Punkt der Tagesordnung folgt« tin Vortrag dr» Herrn Oberst Petzold—Dresden über di« Notwendigkeit der Bildung von Einwohnerwehren. In seinen Ausführungen ketonte der Herr Vortragende mit Nach druck, daß es ein unbedingte» Erfordernis sei, daß lkch tn den einzelnen Gemeinden zum Selbstschutz gegen arbeitsscheues Gesindel, da, schließlich noch di« entlegensten Ort«, gut orga nisiert mit Automadilen pp ausgerüstet, mit ihren Plünde- ruagsslrelfzügen heimsuchm würde, Einwohnerwehren bildeten, dankte der Herr Vorsitzende mit herzlichen Worten und leilte dabei mit, daß es auf diesem Gebiete im amtshauptmann- schädlichen Bezirke noch mancherlei zu tun gäbe,- es seien zwar schon 30 Gemeinden dem Postscheck- und Gemeinde- oerbandsglrvoerkehr angeschlossen und neun Gemeinden regelten ihren bargeldlosen Zahlungsverkehr mit den Gemeinde- sparkassen, Spar- und Creditvereinen uud ähnlichen Geld- instttüten, immerhin dürste sich noch für manche größere Ge meind« de« Bezirks ein Anschluß an den bargeldlosen Zahlungsverkehr tn ihrem eigenen und im Interesse der All gemeinheit dringend empfehlen. ' Sodann sprach Herr Assessor vr. Grohmann über die für die heimkehrenden Kriegsgefangenen getroffen«! Fürsorge, deren oberste Leitung bet der Nelchszentralstelle für Kriegs- und Ziotlgefangen« in Berlin liegt. Die örtliche Fürsorge werden durch di« in allen größeren Gemeinden gegründeten Krifaheime ausgeüdt. Diese hätten vor allem di« früheren Arbeit,verHSltnlsse der Heimkehrer zu erörtern, mit dem ktzkn Arbeitgeber über die Wiedertinstellung zu verhandeln sowie überhaupt für das Unterkommen und die Zuführung der ehemaligen Gefangenen in« Wirtschaftsleben zu sorgen. Da- bet könnten die Arbeitsnachweise wertvoll« Miihtlfr leisten Soweit die von den Krtsaheimen benötigten Geldmittel nicht durch freiwillig« Gaben gedeckt seien, wär« r, Pflicht dtr r" sorgen. Außerdem habe da« Reich ISO Millionen Mark zu wirtschaftlichen «elhUsen utter, do» ithaus. heimlich ,ottesdienst Uhr Kate- «los, von ann zum henmusik: Srts mein aus dem Mission herzlich stand. n hiesigen setzten Ve »finde« es heiligen Nachmittags dazu ver- nst. nahlsfeier: nerNadler. !rk. Nach- en Jugend nd Theise- ottesdiensi. vormittags cedung mit Igss Abend, hr Predigt- gottesdlenst llbendmahl. st- »ttesdienst. ist. Rach- ). lormittags -st.N.An- Weizengeböck Der Kommupakverbasd. Mehl-rsis bei der den ck ab für das Pfund für b) 50 Pf. für 450 x- k» ckork, De» Stadteat. eitere amtliche Bekanntmachungen stehen in der Beilage Roggenkleinverkauf 8 !- vom 8. April 191» bestraft. Dippoldiswalde, am 17. Oktober 1919 recht angerechnet und zwar I Karte mit 7 Pfund Kartoffeln. Dippoldiswalde, am >7. Oktober 1919. Amt!« Sltmuvltuor, Sro vtto NKUß, llöoksvckorl, von Krankenmehl durch den Kommnnalverband kann nur in Höhe des durch diese« Buch nachgewtesenen Bedarfs erfolgen. 8 5. Vorstehend« Preise sind Preis« im Sinne des Höchs prelsgesetze». Die Bekanntmachung tritt mit dem 20. Oktober d. I. in Kraft. 8 6. Zuwiderhandlungen werden nach 8 6 der Bekanntmachung des Kommunalvrrbandr» Die Herstellung von Weszengebäck (Semmeln) mit Ausnahme von Zwieback muß an gesichts der geringen Weizenmehlbeständ« des Bezirks bis auf »eitere- noch verboten bleiben, dafür wird ein Roggenklsingrbäck im Gewicht von »0 »um Preise von 8 Pfg zugelaßen. - 8 2. Zur Abgabe an Nrsok« wird ein Welzengebäck öueii gestellt. Dasselbe darf nur L) in Semmeln voi 90 x, b) tn Brolen von 450 x oder den, Mehrfachen dieses Gewichtes hergestelit werden. Das zu n nid K vorgrsÄriebeve Gewicht muß beim Ausbacken im Durchschnitt vor- hqnden sein. Aus 700 8 80 o/o gen W^z-nmehl sind 900 L Krankengebäck herzustellen. Da» Krankenlirdäck darf «rst 12 Stunden nach den, Ausdaäen verkauft »erden. Es darf gefordert »erden für das Krankengebäck unter a) 10 Pf. Roggenmehl (82 o/o) auf 63 M., Weizenmehl (80 o/o) auf 72 M Mühle netto Kass« ohne Sack «nd der Kleinhandelspreis bei Roggenmehl auf 40 Pfg., Weizenmehl auf 46 Pfg. und der Brotpreir für Brot aus Hellem Mehl auf Oasthauskartoffelmarken können im Rathaus«. Zimmer Nr 8, entnommen werdrn. Jede Person hat ohne Anrech nung auf ihr sonstiges Kartoffelbezugsrecht Anspruch aus eine Gasthaürkartofselmarke. Die Abgabe weiterer Gasthauskartosselmarken wird aus da» sonstige Kartosfelbezugs- Mehl- und Brothöchstpreise. Mit Rücksicht auf die Herabsetzung der Ausmahlung des Gttreides wird vom 20. d. M. ab Norm Löws, ?r»t»ondllckvr1, Otto vodnsrt, rrsuvustolu, Sadort lloxsr, Löedsudöre-vlsuovmSdl». 8 3 Die Abgabe von G^räck dq»f nur gegen Abforderung der entsprechenden Anzahl Krankenbrotularknobschnitte (i 00 g Schwarzbrot sind 90 x Krankengebäckj und nur gegen Bewtlltgungsschretben du Amtshauplmannschaft ans di« iw Bewllligun/irschrelben an gegebene Zeit erfolgen. Die Bewllltgungsschreiben können nur erlangt werden durch ein Zeugnis vom behandelnden Arzt«, welches von demselben an den Bezirksarzt Med.- Rat Or. Endler in Dippoldiswalde weiter zu letten ist. Die Abgabe ohne amtliches Be- wMgungsschttiben und der erforderlichen Anzahl Krankenbrotmarken ist verboten. Die Brotworken müssen von der Ortsbehörde mit dem Gemeindrstempel und mit de« Bumerk oder Stempel „Krankengeböck" vsrsehen fein. 8 4. Die obengenannten Bäckereibelriebs haben über die Abgabe des Krankengrbäcke« Buch zu führe«. Au» dem Buch muß ufichtlich sein, wieviel Krankengebäck täglich hergestelit und in welcher Menge und für wen Gebäck täglich abgegeben worden ist. Die Zuweisung Die bisher mit du Hnsiellupg von Kranlengebäck betrauten Bäckereibrtriebe des Be zirks dürfen sich nicht mehr mit du Herstellung desselben befassen und die nachstehenden Betriebe treten an deren Stelle vom 20 d. M ab: «mlck La^cksI, vippolätswsläs, kiodarck Katrix, Svdmioävdore, Lü«l» ttbol, Sedöakslck, LSasrck Sehmolror, koisiue, Solms vorw. 8ötr«, Sörvorsäork, «ar! yoqWko!, »tackt Mo-MM, vtto Mvap», Mashütlo, NOchWeiierW: BmOlskr StWlssrOtHier. Gasthaus „zar Poft" in Schmieds«, 25. Oktober 1919, »ormittags 9 «hr: 1523 w. Stämme, 5880 w. Klötze, 260 w. Derbstangen, 2 rm h. und 7,5 rm w. Rad scheite, 4690 w. Reisslängen. KahlschlSge: Abt. 6, 28, 29 und 83. Durchforstungen: Abt. 17, IS, 40 und 74 Einzeln i. d. Abt. 1, 28, 29, 53 und 77. Forstrevierverwaltung Barens«!«. Forstrentamt Franeustein. Die Verordnung über Normalpreise für die Verpachtung von Aepfel-, Birnen- und Pflaumen- nuMtNgen vom 16. Juli 1919 (Sachs. Staatszeitung Nr. 160 vom 17. Juli d. I.) wird mit sofortiger Mittung ausgehoben. Dresden, den 17. Oktober 1919. Wirtschastsministerium, Landeslebensmittelamt. 35 Pfg. für das Pfund festgesrht. Soweit noch Brote gus Mehl zu 94 o/o abgegeben werden, be wendet es bei dem bisherigen Preise von 34 Mg. Borstehrnde Preise sind Höchstpreise im Sipne des Höchlipreisgesetzes. In den Mehrpreisen ist die Kommpnalorrbonosabgade und die Amortisation du Auf wendungen für di« Druschprämie MÜ enthalten. Dippoldiswalde, am 17. Oktober 1919 ' Der Kommpnalvuband. Kunsthonig. Den Gemeinden des Bezirks wird in den nächsten Tagen für di« nichtlandwirtschaft liche Bevölkerung Kunsthonig zugrwirsen. «us den Kopf du Bezugsberechtigten entfällt reichlich 1 Mnnd. Di« Au^tzahsiage werden von den Orirbehörde» noch befonders bekanntgemqcht. Dippgldtswülde, am 18. Oktober 1919. 3179c Mob II. De» Kommunalverbnnd. WeisteritzZeikung Tageszeilung unö Anzeiger sür DWol-iswal-e, Schmiedeberg u. A. Verantworlllcher Redakteur: Vuul Iehne. — Druck und Verlag: Carl Jelme in Dippoldiswalde. 85. Jahrgang M242 Sonntag den 19. Oktober 1919 Bttt0iN0ttNt'0ikl>» Sechsgespaliene Korpuszeile MiäkltjkNpIvtfk. 2g Psg„ außerhalb der Amts- haupkinannschast 25 Pfg., im amtlichen Teil (nur von Behörden) 70 bezw. 75 Pfg. — Eingesandt und Reklamen 70 Pfg. NoriMLNt'pjg' Vierteljährlich 3 Mark ohne Zu- BlkHWpplklS. ^ogen. — Einzelne Nummern 10 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 3. Gemeindeverbands-Glrokonto Nr. 3. — Postschecir- konto: Leipzig 12548. -lelleste Jeilung -es Bezirks Amtsblatt sür die Amlshauptmannschast, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde