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Vesper in der KreuMrilik. Dresden, Sonnabend, den 6. Juli 1895, Nachm. 2 Uhr. 1. Auge für Orgel (6-ciur, Band 2, Nr. 1) von Joh. Seb. Bach. 2. Motette für Aoppelchor von Joh. Seb. Bach. (Erster Satz.) Singet dem Herrn ein neues Lied; die Gemeine der Heiligen soll ihn loben. Israel frene sich deß, der ihn gemacht hat; die Kinder Zions seien fröhlich über ihren König. Sie sollen lvben seinen Namen im Reigen, mit Pauken und Harfs^ffollen sie ihm spielen. 3. Arie für Sopran aus dem Oratorium „Elias" von F. Mendels- sohn-Bartholdy, gesungen von Fräulein Wally Grub, Concert- und Opernsängerin. Höre, Jsratl, höre des Herrn Stimme! Ach, daß du merktest auf sein Gebot! Aber wer glaubt unsrer Predigt, und wem wird der Arm des Herrn geoffenbaret? So spricht der Herr, der Erlöser Israels, sein Heiliger zum Knecht, der unter den Tyrannen ist: Ich, ich bin euer Tröster. Weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich! Wer bist du denn? daß du dich vor Menschen fürchtest, die doch sterben, und vergissest des Herrn, der dich gemacht hat und den Himmel ausbreitet und die Erde gründet. Ich bin euer Tröster! Weiche nicht, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich! 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 312, V. 1. Einer ist König, Immanuel sieget, bebet ihr Feinde und gebet die Flucht! Zion hingegen, sei innig vergnüget, labe dein Herze nüt himmlischer Frucht! Ewiges Leben, unendlichen Frieden, Freude die Fülle hat er uns beschieden. Vorlesung. 5. Zweiter, dritter und vierter Satz der obigen Motette von Joh. Seb. Bach. Zweiter Satz: Chor II. Wie Väter mit Erbarmen auf ihre schwachen Kinder schau'n, so thut Gott an uns Armen, wenn wir mit Einfalt auf ihn trau'n. Gott weiß es, wir sind Sünder; er weiß es, wir sind Staub und der Ver wesung Kinder, ein niederfallend' Laub! Kaum, daß die Winde wehen, so ist es nicht mehr da. Wir Sterbliche vergehen, stets ist der Tod uns nah. Chor I. Gott, nimm dich ferner unser an, denn ohne dich ist nichts gethan mit allen unfern Sachen; d'rum sei du unser Schirm und Licht, dann trügt uns unsre Hoffnung nicht, denn du wirst ferner wachen. Wohl dem, der sich im Glauben fest auf dich und deine Huld verläßt. Dritter Satz: Lobet den Herrn in seinen Thaten, lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit. Vierter Satz: Alles, was Odem hat, lobe den Herrn, Halleluja. Druck von Lievicb L Reickmrdt in Dresden.