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Dresdner Nachrichten : 09.04.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187404098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-04
- Tag 1874-04-09
-
Monat
1874-04
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.04.1874
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zu ,vi»>itii iaUIgcr l - Ver- orockcu ilü daß >el nur lichricu tteiven. bei tc» t einen -laute Erklä- .»»ö zu «rl»- l»U. cm. , cm. > ge- roö» °D a«. rösttcr h Maß- czwcck- Lcib- penso- »pres- platcr» Appa- cnikk»- n gegen Stclz- ie uack; Eule I«lN. n.Svc- iirurg. »aaren i, Eiö- nistrua- crkickte athcher ist- uuv nchei;, Eltrsc" eirea 50 öummi, ach gc- »pfiehlt k-r. nintagS schncll- ,, In cm- itc». ilckt, ibeu- iuy- > ren- ! Gc- e in llen tcr mtcr ick'cS cuk- ?olge cl cn, sbc-1 ner- vor >crt- vnck, ck>le- s gc- nde, uen- khlr. »18 m»?. MA.M vkirlenlir«»« l». Id»»» I,«»,nu»rkl» »lertittLdr» l'ch Ngr., durch dl, Pos; »»«,,. Stu-kl», Rumnirr» > Nur. «»lldgk! 23600 »I»I. »ük dl« «llitgad, «in,«. sandler Manulcrlpi« mach« sich die Reductld» nicht «erbl»dllch. gnseralen.Innudme aus wärts: U»»»«»^l»io uuck Va-I», ln Humliura. vcr- II». Hie», Lripjig. «»Irl, lvrrdlau, nrantsu» a. M. — ituä. tN>«,, >n Berlin, Leipzig, Wien. Hamburg, yranksurl a. M., Miin- chen. — Vaud» » Lo. ln tzranksurt a. M. — >r. Vuixt l„ Ldenmltz. — Na- 7»», l,»iitt«, Sulll«r » L», t» Pari». Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. , Druck und Eigenthum der Herausgeber: fliepsch »r Neichardt in Dresden. Derantwortl. Redactenr: Inlins Utlchludt. JnseratewerdenMarltv. Itvaßc II angenommen Ins Ab.-1 Ul>r, LvulilagS di» Mittag» 12 Mr. Vieustadt: große tUostcr» gasfc ü bi» Naclu». 1 Mir Dl.n Naunr einer cin- fpalti.'.en Petil'.cile konrl i-) Pfs. ^ingcfaudl die Zeile:r Ngr. Eiilc Garantie für da4 niichs: tägige Erfchei' ncn der I.lserate wttd Nicht gegeben. ?ltl?'.vattige Vinnoncen- dlnflrage voll nnL tinl e» kriunlelt Hirnien n. Per» fonen injeriren wir nur gn P r:> »nera nd l> Zalilnng durch tNn.f« markeit oder PostcinLa!'» liing. v Silben keftrn Ngr. ylnswart'.e koitneil die ^ai,!uttg auch auf eine DreSdner^iriiiL artweiscu. Die E^V» Nr. SS. Reimrehntrr Jahrgang. Mitredacteur: vr. «n»l> Für das Feuilleton: »»iti»»»»». Dresden, Donnerstag, S. April 1874. A» das lllsmttndk Publikiim I Die nrinmehr zu einer Höhe von 24,000 Exemplaren gestiegene Auflage unseres Blattes, der zur technischen Herstellung unbedingt erforderliche Zeitaufwand, sowie die Nothwendigkeit, das Blatt so wohl in Dresden pünktlich auszugeben, als unsere 12,000 Post- Exemplare mit den ersten Nachizügcn in die Provinz zu versenden, machen es nöthig, von Sonnabend, den ll.d. Mon. an, die Schlustzeit für Annahme von Inseraten, welche für den nä ch- sten Tag Aufnahme finden sollen, auf Abends 5 Uhr festzusetzen. Sonn- und Festtags bis Mittags 12 Uhr. Die Filial- rxpedition in der Neustadt, Klostergasse 5, nimmt Inserate für den nächsten Tag bis Nachm. 4 Uhr an. Die Expedition der Dresdner Nachrichten. Politisches. Bismarck'S Genesung hält gleichen Schritt mitder anwachscndcn Gewißheit, daß 8 1 des Militärgesctzes unbedingt, ohne weiteres Feilschen vom Reichstage genehmigt werden wird. Was Rücksicht ans etliche Millionen? was Beobachtung theoretischer Bedenken? was Wahrung des Budgelrcchtö? u. s. w. — so schallt es viclhnn- dertstinlmig ans Heineren und großen» l^stcr - Bersammlnngcn in vielen Theilen Deutschlands, ans Wähler-Adressen an den Reiche langer, an den Reichstag, an einzelne Abgeordnete. Bewilligt un besehen, was die Militärverwaltung fordert, immer zu! es kanr nicht kosten genug! Man mußte staunen über diese sich hier ans sprechende Gesinnung, das harmonische Eoncert dieser Bcr>am»ilnw gen und Adressen könnte wirklich täuschen, wüßte man nicht, daß ein unsichtbar blutender Kapellmeister den Takt dazu schlüge. Nun wohlan! Wenn das deutsche Bolk wirklich froh ist, sein Budgetrccht abzutreten, wenn cs in dem Tragen einer unnöthig schweren Militär- nistung den Inbegriff des Bürgcrglücks verwirklicht findet, so wird cs dieses Segens in der kommenden Woche thcilhaftig werden. Dann wundere man sich aber nicht, wenn als natürliche Folge dieser Be schlüsse die Militarfragen die einzig maßgebenden werden, militä rische Rücksichten alle bürgerlichen Verhältnisse überwiegcn, beherr schen, zurückdröngen, wenn sich der Armee, die es erlebt, daß vor ihren vermeintlichen Interessen selbst die Autorität des Reichstags körperlos verstirbt, die Ueberzeugung bemächtigt, daß das Volk nur der Soldaten wegen da ist. Wir werden es gar bald erleben, was es heißt, die Wehrverfassung nicht blos zum starken Fundament und kräftigen Träger der Sicherheit des Reichs und des Schutzes seiner Bürger zu machen — was ivir Alke wollen — sondern das ganze Gebäude des Reichs zu einer Niesenkaserne auszubauen! Argen Verdruß erregt bei den Nationalliberalen die Meldung, baß Pleußen im Bundesrathe beantragt hat, den Civilscnat des obersten deutschen Nnchsgerichtshofs nach Leipzig zu verlegen. Ber lin! heißt für diese Spreics von Politikern die Zauberformel, in der sich Alles, was herrlich ist, zusanimcnfasscn lassen soll; Berlin, Ber lin, Alles nach Berlin! Leipzig ist das oberste Handelsgericht bloS geborgt! Nun wir hoffen wenigstens, daß die sächsische Negierung so viel Straft besitzen wird, im Bundesrathe einen Beschluß durchzu- setzcn, der unserer Schwcsterstadt Leipzig eine ihrer Zierden erhalt uns erweitert. Von den Nationalliberalen Berlins haben wir uns freilich nie etwas Besseren versehen, als daß sie, wenn es zur Be thätigung wirklich bnndeSfreundlicher Gesinnungen kommt, sie kalte Füße selbst Leipzig gegenüber bekommen. Ginge es nach dein Willen jener Herren, so vertauschte Berlin gar bald den Namen einer Me tropole der Intelligenz mit dem der Arroganz. Diejenige Reichs commission, welche ein gemeinsames deutsches bürgerliches Gesetz buch ausarbeiten soll, hat sich bezüglich der Methode der Inangriff nahme ihres schmiengrn Werkes dahin geeinigt, daß keines der bis jetzt in Deutschland bestehenden Gesetzbücher zu Grunde zu legen sei. Ein Antrag, das sächsische Gesetzbuch zu Grunde zu legen, ist noch besonders abgelchnt worden. Die darauf gerichteten Hoffnungen von süchsischenSanguinikern haben sich, wie vorauszulehcn, gar bald als eitel erwiesen. Es wird also wohl nur übrig bleiben, das söge genannte gemeine römisch deutsche Recht zu Grunde zu legen. Hin sichtlich des Eherechts soll die Absicht bestehen, den Gewohnheiten der einzelnen Länder soviclNücksicht als möglich zu gewähren und weiter die in Deutschland bestehenden drei hauptsächlichen Systeme, daS Dotalsystem, die Gütergemeinschaft und das in Süddeutschland hauptsächlich in Geltung stehende En ungenschaftssystem für die Be rathung neben einander hergehen zu lassen. Gestern erhielten wir aus Australien durch Vermittlung von W. T.-B. nähere Details über die Flucht Nochesort's. Damit wi derlegt sich der zuletzt in Paris stark verbreitete Glaube, daß Noche fort gar nicht entflohen, das Ganze vielmehr nur ein Betrug sei, um von dem Abgeordneten Adam in Paris, einem Verwandten des Laternenmannes, 20,000 Frcs. herauszuschwindeln. Die französische Regierung, bisher ohne alle näheren Details, muß nun wohl die amtliche Bestätigung von dem Gouverneur Neucaledoniens erhalten haben. Einübungen oder sonst irgendwie körperlich zu mißhandeln. Diese > alten Elbbrücke hinab in das Wasser gestürzt und ist jedenfalls er- Anordnung besteht schon lange und wird in bestimmten kürzeren! trunken. Zeuge dieses Vorfalls ist ein hiesiger Zimmcrmeister ge- - . — . . . . .. . - . . Richtuaa von Locales «nd Sächsisches. — I. Maj. die deutsche Kaiserin Augusta wirb erst heute Nachmittag i/z4 Uhr hier ciutreffen und am Abend schon iviede abreiscn. Die Miltheilung unseres gestrigen Blattes, wonach I. Maj. schon gestern eintresfen sollte, beruht auf einem Jrrthum. Uebrigens halten wir die für den !). April im Voraus bestimmte Hicrherkunsl der hohen Frau bereits unterm 5. April telegraphisch gemeldet. — Dee Kgl. Leibarzt Geheime Mcdicinalrath vr. Fiedler hat aus Anlaß seiner Dienstleistung bei der letzten Krankheit der Königin-Wit.we von Preußen den preußischen Kronenorden 2. Elasse erhalten. — Neuerdings ist die kaiserliche Anordnung wieder in Erinne rung gebracht worden, daß es strengstens verboten ist. Suldaten bei Zeitfristen cingeschärft. Alle zur Anzeige kommenden Falle werden wesen, welcher vor dem betr. jungen Mann her in der «»IIstillt ist dem Kriegsministerium gemeldet. Die erste Zuwiderhandlung hat schon eine strenge Ahndung und eine zweite nebst verschärfterStrafe sofortige Entlassung des Uebertreters zur Folge. — DaS „Dr. I." gefällt sich neuerdings darin, von Zeit zu Zeit hervorzuhebcn, daß die beiden Dresdner Morgcnblälter „Dr. Nachr." und „Dr. Pr." seine von Wolff's Telegraphen-Bureau ihm überlassenen Telegramme „ohne Quellenangabe" abdrucken. Um den vielbeschäftigten Redacteuren jenes Aintsblattes, die sich jeden Morgen auf der Suche zu befinden scheinen, ob in den hiesigen Mor genblättern dieser Vorgang sich wiederholt, die Mühe zu ersparen, und um ihnen Gelegenheit zu bieten, den kostbaren Raum des „Dr. J.L für andere Mittheilungen zu benutzen, erklären wir unsererseits, daß wir in diesem Verfahren auch fernerhin beharren werden. Ein zwischen Wolff's Telegraphen-Bureau und dcrRedaction dieses Blat tes abgeschlossener Vertrag ermächtigt uns ausdrücklich, die in hiesi gen Abendblättern und allen anderen Zeitungen enthaltenen De schm aus W. T. B. ohne Quellenangabe abzudrucken. Wir befin den uns daher in unserem vollen Rechte, wenn wir diese von uns gekauften Telegramme verwerthen. Will das „Dr. I." dies nicht leiden, so mag cs sich an W. T. V. wenden. Für das Publi kum fügen wir noch die Mittheilung hinzu, daß fast alle im „Dr. I." abgcdrucktcn Wolff'schen Depeschen uns eine Stunde nach den. Erscheinen des „Dr. I." von Wolff's Telegraphen - Bureau brieflich zugehm und wir dieselben meist hieraus, nicht aus dem „Dr. I." entnehmen, da diese Zeitung dieselben mit allerhand überflüssigen Einfügungen zu belasten pflegt. So hat es die in unserem gestrigen Blatte enthaltene Depesche aus Sidney über die Flucht Nochesort's dadurch erweitert, daß es ihr beifügte „Kabeltelegramm", als müßte nicht alle Welt, daß aus Australien ein Telegramm nur vermittelst eines submarinen Kabels befördert werden könnte. — Dian schreibt uns folgende beherzigmSwerthe Meinung: „In der Angelegenheit Lüdicke'ü Wintergarten wäre es gewiß zweck mäßig, die hier schon mit Ehren bestehenden Gesellschaften Flora und Feronia aufzufordern, die Fortführung in die Hand zu neh men. Es würde denselben zugleich der jetzt so sehr fehlende Raum für deren Ausstellungen geschaffen. Anzubamnde ReftrmrationS und Wirthschastsräume würden das Unternehmen noch rentabler machen. Blumenverloosungen, wie in mehreren großen Etablisse ments Berlins, welche täglich stattfinden, würden die Erzeugnisse des Etablissements leicht verwerthen. Eine Rose, ein kleines oder größeres Bouquet ist ein ganz gern genommenes Geschenk. Obige Gesellschaften könnten das Actienunternehmen am besten ausführen, zu jenen Fachmännern würde das Publikum am meisten Vertrauen haben und sicher nicht getäuscht werden." Wir sollten meinen, dieser Vorschlag wäre sehr acceptabel und werden uns freuen, wenn die Angelegenheit, die wir angeregt, so lange von Freunden der Sache discutirt würde, bis ein glückliches Resultat erreicht ist. — Von an derer Hand schreibt man uns über denselben Gegenstand noch Fol gendes : „Ein Palmenhaus auf Actien zu erbaum, war mein Stre ben seit mehreren Jahren. Ich habe ein Modell gefertigt (ca. 1 M lang, 0,40 M. hoch und breit, zerlegbar) zu einem großen Winter garten nach noch nicht vorhandener Bauart und rcsp. schneller und leichter BedcckungSmethodc, nebst Plan zu innerer Grvppirung re., um cs zu einer Ausstellung zu geben und für den möglichen Fall, daß es reüssirt, zu mancherlei Hoffnungen berechtigt. Nur Mangel an Zeit, Geld und ruhigen Räumen hat mich bisher an der Vollen dung der Miniatur-Gartenanlage verhindert." (Will Einsender des einen Vorschlags mit dem des letzteren sich in Vernehmen setzen, so steht die Adresse zu Diensten. D. R.) — Um dem Uebelstand der Enge des Georgenthores endlich abzuhelfen, hatte der Rath beschlossen, eine zweite Durchfahrt even tuell auf Stadtkosten Herstellen zu lassen. Die dazu nöthige Erlaub nis; des kgl. Hausministeriums ist aber nicht erfolgt, im Gcgentheil, dieses Ministerium befürchtet bei Ausführung des ihm vorgelegten Bauprojektes, die Sicherheit de« fraglichen Schloßthciles könne ge fährdet werden, stellt aber eine Verbreiterung des Taschenbergs und der Sporergasse in Aussicht. Es ist erfreulich, daß der Rath keine Neigung zeigt, auf diese unbestimmte Erklärung besonderes Gewicht zu lege» und zu warten, sondern nunmehr einen anderen, vom Stadtbauamte angeregten Vorschlag zunächst hinsichtlich der techni schen Ausführbarkeit näher erörtern lassen will. — Aus dem Verschönerungsfond der vr.Güntz'schen Stiftung ist dem Dircctorium desActienvereins für daöAlbcrttheater auf sein Ansuchen bereits früher vom Stadtrath eine Summe von 0000 Thlr. zu dem Aufwand« für den ornamentalen Schmück der Haupt- faeade des Thcatergebäudcs überwiesen worden und gegenwärtig beschließt der Rath, dem gegenwärtigen Direktorium auf sein er neutes Ansuchen weitere 4000Thlr. zu diesem Zwecke zu gewähren, indem er auf die erheblichen Mehrkosten der Herstellung Rücksicht genommen. — Die beide», im vorigen Jahre von der Direktion derMeyer- schen Stiftung in Angriff gcnommenenHäuseigruppen an dcrHccht- straße sind nunmehr fertig geworden. Um Wohnungen hatten sich 200 Bewerber gemeldet, zu vergeben sind aber erst 10 dergl. und zivar 4 HU 75 Thlr., 8 zu 50 Thlr. und 4 zu 30 Thlr. — Die 10 Familien, an welche die Wohnungen vergeben wurden, bestehen aus 80 Personen, einschließlich 56 Kindern. — Vor Mehreren Tagen sind im königl. Thiergarten in Moritzburg gegen dreißig junge Fichten mit den Wurzeln ausgczo- gen und entwendet worden. Man glaubt den Thätern, die die Bäumchen mittelst besonderen Geschirres abgefahren und voraus sichtlich nach Dresden tranSportirt haben, bereits auf sicherer Spur zu sein. — Ju der Nacht vom Dienstag zur Mittwoch zwischen und ^12 Uhr hat sich ein auscheinend Loch junger Mann von der Neustadt nach Altstadt über die Brücke gegangen ist. Ein in Friedrichstadt wohnhafter Handarbeiter verwahrte eine aus zehn Thalem bestehenden Sparpfennige in einem in seiner Wohnstube stehenden verschlossenen Secretär. An einem der ver gangenen Nachmittage, während er vom Hause abwesend gewesen, hat sich nun ein Unbekannter mittelst Einbruchs Zugang zu seiner Pohnung verschafft, mittels des zum Secretär gehörigen Schlüssels, den er in der Stube an einem Nagel hängend gesunden, den Secrc- tär geöffnet und daraus den vorgedachten Geldbetrag entwendet. — Vorgestern Abend schickte ein in den Trachenberge» wohn hafter Hausbesitzer einen keiner Arbeiter nach dem Pricßnitzbade, um dort ein von ihm in derAuction erstandenes Sopha abzuholen. Ter Arbeiter holte auch Letzteres richtig ab, betrank sich aber auf dem Heimwege und verlor sein Sopha, während er selbst in später Nacht stunde von mitleidigen Seelen aufgehoben und nach der nächsten Polizeiwache gebracht wurde. Warum konnte auch der Mann nicht gleich auf seinein Sopha cinschlafen, dann wäre er wenigstens zu gleich mit ihm aufgefundcn und gerettet worden. — Vor Kurzem ist wieder einmal eincFcnsterscheibe und zwar diesmal in einer zwei Treppen hoch gelegenen Wohnung auf der Zcughausstraße mittelst einer Bleikugel, die vielleicht aus einer Vogelslinte abgeschossen oder mittelst eines sog. Katapults geschleu dert worden sein kann, zertrümmert worden, ohne das; man auck in diesem Falle dem Thätcr bisher auf die Spur hätte kommcv können. — Im Prießnitzgrunde wurde in diesen Tagen ein Feuer entdeckt, welches von zusammcngctragenen dürren Neben und Laub angemacht, und nachdem es bereits dieGröße eines halbenQuadrat- meters angenommen, glücklicher Weise vom Regen, der an jene». Tage gefallen, ausgelöscht worden war. In der Nähe soll derThäG betroffen worden sein. Derselbe hatte sich seine durchnäßten Kleider an dem Feuer wärme:; wollen und deshalb letzteres cmgezündct. — Vorgestern Abend war der Nictorla-Salon fast überfüllt. DaSGelpc»st dcSPagani»i übte seine aller Orte» bewährte Slnziebungskralt auck, l'icr auö und bcwal'rbcitctc cmIS Neue, daß die Menge immer von dem Geheimnisvollen wacklig angezogen wirb. Dieser Geigcnvirtuoö, dciic» wahren Rainen wir nickt erfahren konnten, hätte mit leine»; weit ank- gcbildetcn Talente gar nickt nöthig, im ccküiisicttcn Mondjck cin. im grünen und gelben elcclriscken d'icktc zu spielen, ;»n IMercsse zu erregen, er würde dasselbe auck bei ganz gcwölmlickc»; Lain- pcnlicktc für sich gewinne», denn sei» Spiel wirkt in hohe»; Grate tcssclnd, nickt allein durch anßcrgewehnlickc Technik unk grese Reinheit, senden; auck durch einen bcsvndcrc». man könnlc sagen schwärmerischen Ausdruck. Licke wir den Lcnlcn erfuhren, die Paganilii o t gehört und gesehen, soll die änscrckckc Erscheinung dieses geheimnisvollen Duploö frappant »viilich sein und was das „Gespenstische" bei tcr Sacke vetiiht, so hat das anck seine volle Richtigkeit. Mit einem an; andern Ente dcb SaalcS ausgestell ten Apparate wird, nacktem völlige Dunkelheit hcrgestcllt ist, ein clectriscker2icklslrah! aui die Bühne gcwoncu und in diesen tritt mit schleichendem Gange und niihclnttickcnBcwcanngcn auö terEeulme die schwarze, hagere Gestalt dcö Birtuescn, denen sedan markirtco, todtcnblcickcS und ganz unbewegliches Gesteht, umrahmt veu langen tleisckwarzci; Haaren, einen allerdings clgcitthnmlickcn Eindruck macht. Selbstverständlich herrscht Lodtcmliue während seines Spieles, welches mit colessalcn; Beifall belohnt ward. Redlvivuö spielte eine zweite Rümmer mit neck größerem Erfolg und zog sich dann eben so unheimlich sci lcickcnd zurück. Wie weit die knnstlcrischcn Qualitäten dieses Ewigcrs überhaupt gehen, kann man freilich rstcl t crralhcn, aber wie er vorgestern spielte, das war an sich bedeutend. Heute Abend trägt er ans tcr o- Saite cln Pagaistni sckes Eoncert ror, wozu er den Bogen an geblich »ur mit einem Haar bezieht. —-Eine allerliebste eng lische Sängerin und Tänzerin, Miß Eckarten, verstand cS auck, daö Publikum ciiizuiicbmen; ihr Vertrag ist gewinnend und ihre Bewegungen sind leicht und ircl, aber nirgeiitö anstößig. Eine tztign. Moiidclli trug italienische und sranzösiscl c Ecnplclö vor. — Zn der hiesige» chirnrg. Sprst-en- und Znsiruincnicnsabrik deS kgl. Hos-Ticicrantcn Julius Brhmcr, hat gestern tcr Mcrl'- sührer Herr Moritz Große von hier, das sün-undzwglistgiährigc Jubiläum gciclcrt. Der Jubilar ward von seinem Ehest tc»; er cln Viertcljahrhundert tre» gedient, beschenkt. — F a l k e i; stci;;, tt. April. Die leipziger nationallibcraie Partei hat nun auck ihre Thätigkcit begonnen, um lür de» von ihr gegründeten „Rclchövcrci»" Mitglieder im ganzen Eantc cu werben. Sie hat Eirculare und Stanttcn in alle Qrlc lLachienS geschickt und erwartet die zahlreichste Thcilnahme. Daß sic die Bezeichnung „iiationalllheral" abgelegt hak. iiimint mich eben w wenig Wnuder, als daß sic in 8- 2 ihrer Statuten als Zweck des Vercmö „thalkräitigcS Zusainincnwirkcn Aller, denen dic grcihcir, Wohlfahrt und freiheitliche Entwickelung dco Reiches und s c i- i; er Tl, cile, der Etnzelstaatcn, an; Herzen liegt", aus genommen hat. Sie weiß, daß sie mit Hervorhebung dcr natienal- libcralcn Ziele aus Herbei ührung des Einheitsstaates wenig S Em pathie im ttanve gefüllten haben würde, und deshalb - Beto nung der Wohlfahrt der Einzclsiaatc». Es müßten aber nickt die Rainen Biedermann und Lstidwig alS Einladende flgurircn, wenn die Wohlfahrt tcr Einzelstaatcn als ernst gemeint erscheinen sollle DaS M. T. berichtet aus Meißen: Das auf dem Heger bei Cölln umgestürzt in der Elbe liegende Schiff ist eines von den bei den, welche am Mittwoch Abend nach O UHr bei dem sich erheb-iiden Sturme in der Gegend von Gohlis gesunken sind. Es ist seiner La dung entleert in dieser Lage gestrandet und gebrochen. Tie in der Bude befindlichen Effecten hat man herausgeholt und in citsgcrichl liche Verwahrung gegeben. Bis gestern Nachmittag hatte sich noch kein Eigcnthünicr zu dem verunglückten Fahrzeug gemeldet. Es ist aber in Erfahrung gebracht worden, das; dasselbe einem Schiffer aus Schönebeck im Preußischen gehört, der nebst einem Manne der Be satzung ertrunken sein soll. Auf der SchissSflagge befindet sich der Name „Metzner". DaS Persoiiendampsschiff hat bei diesem Sturm, der glücklicherweise nicht lange anhielt, die Vorsicht gebraucht, am Ufer zu ankern. — Am 4. d. Abends 10 Ilhr ist in Tolgowitz dieScheune und das Gedingehauü des Gutsbesitzers Mutschink »iedcrgebrannt Das Feuer ist m der Scheune auf noch unermitteite Weise «usgekoiiiiite».
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