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Sächsische VorheilunA Donnerstag, den 15. Decemker 1887 Ar. 148 49. Jahrgang bürgt aber dafür, daß im meine können Feuilleton bin der den Dein Onkel ist -amilie und will blasen »erden bi» Montag. Mittwoch n. Freitag Mittag angenoannen und kosten: dielspaHLeilelSPfg. Unter Eingesandt: ^Oh, . beschäme mich nicht^mit .dieser ^Sraae! ich er-ftsther wünschte,//sefchah eS ' ans ganz be. schlug ihn um die Schultern und sagte: „Ich bereit.* s „Tuch ich schließe mich Euch an", sagte Graf. Gleich darauf verließen sie die Billa. Dreizehntes Kapitel. „Herr Willhöft. soeben war Sie hierher gehen sehen, er läßt ach Hause zu kommen, eS sei ein Unglück hetzen." Die Pflegekinder des KommercienralhS. Novelle von Earl Hartmann-Plön. <27 Fortsetzung.) Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmann Wüller in Dresden. sonderen Gründen, die ich jetzt einzugestehen erröthen müßte!" Sie eilte in'S Nebenzimmer, holte einen Shawl, Inserate«- Annahmeftelen: Die «rnoldische Buchhandlung, I nva li dkii dank, Haas, nstein LBogler. Rudolf Moste, «. L. Daube L So. tu Dresden, Leipzig. Hamburg, Berlin, Frankfurt a/M. die Vorlage rundweg abzulehnen, indem er u. A. Fol gende- au-führte: „Die Freunde der Vorlage mott, Viren ihr Verlangen nach einer Erhöhung der Kornzölle mit den gegenwärtigen billigen Getreidepreisen. Wer nächsten Jahre die Preise will angeblich dem Bauer nicht steigen werden? Man will angeblich dem! mit dieser Vorlage Helsen, bedenkt aber nicht, daß eS in erster Linie die hohe Pacht ist, welche denselben drückt. Die landwirthfchaftliche Arbeit wird durch eine Er ¬ höhung der Kornzölle nicht geschützt, wohl aber der Preis für Grund und Boden gesteigert. Weil viel leicht ein Besitzer vor 10 Jahren zu theuer gekauft hat. können wir hier doch nicht von einem allgemeinen Noth- stände in der Landwirthschast sprechen. Möchte man doch endlich einmal den eigennützigen Ansprüchen eine- kleinen Interessentenkreises einen festen Damm und ein energisches Veto entgegensetzen." Diesen Ausführungen gegenüber trat der konservative Abg. Mirbach warm für die Vorlage ein. Er äußerte u. A.: „Man be streitet den Nothstand der Landwirthschast im Allae- meinen. Der Großgrundbesitzer, sagt man, solle sich einschränken; der kleine Besitzer würde keinen Rutzen von der Erhöhung der Zölle haben. Dem gegenüber hat schon der Abg. Leemann zutreffend auSgeführt, daß etwa 100 Mark, die ein kleiner Besitzer von den Zöllen profitire, für diesen eben so viel, wenn nicht mehr Werth hätten, wie etwa 1000 M. für den größe ren Besitzer. UebrigenS bin ich von der Ueberzeugung durchdrungen, daß die Zollerhöhung nur eine kleine Linderung deS NothstandeS der Landwirthschast be- „Sollte meinem Onkel etwa- »ugestoßen sein?" sie Heinrich besorgt. „Du entschuldigst wohl, Isa- La, wenn ich sogleich —" „Ich gehe mit!" erwiederte fie. „Dein Onkel ist si de? meine, ich gehöre zu Deiner Familie und will rm Freuden mügenießen, aber auch an deren Leiden eilnehmen." " . „Sü soll unsere Verlobung kein G-cheinmiß 'Mehr eiben?"' ' WM für WWWMWWWMWWWWW _ können und auch da- Andere, aber nicht Beide- zw- sammen. Nast sollte ich mich entschließen. Ja, wenn ich oder vielmehr wenn «ein Gefühl hätte wählen dürfen? Aber ich ließ die Vernunft wählen und die Vernunft ist ja immer vernünftig. Und nun, da ich da- eine Glück erfaßt habe, schielt die Seele nach dem andern hinüber, da- unerreichbar ist und die Vernunft ist die Wächterin, daß die Seele nicht ihren Kreid überschreittt, auf ihr liegt die Verantwortung; wenn sie aber ihren Poste« verläßt, chann weiß ich nicht, war Wichtigkeit ist. Daneben war mir der Wunsch maaß, gebend, die Vorlage so zu gestalten, daß jeder Schein vermieden werde, als wolle man vornehmlich die größeren Besitzer begünstigen. Da mein Antrag in dessen nicht genügende Unterstützung fand, zog ich ihn vor der ersten Abstimmung zurück und brachte dafür einen anderen ein, wonach die Zölle für Roggen, Weizen und Hafer gleichmäßig auf 5 M. normirt werden sollen. Der Abg. Hammacher stellte ferner den Antrag, an Stelle der Erhöhung der Getreidezölle die Aufhebung des Identitätsnachweise- treten zu lassen ein Antrag, gegen den von Seiten der Regierung starke Bedenken erhoben wurden. Schließlich lehnte da- HauS alle diese Anträge ab. So sind wir in der Kommission ohne Resultat geblieben, obwohl man nach meiner Ansicht zu einer ersprießlichen Einigung hätte kommen können, wenn die Interessen der Konsumenten wie die der Producenten gleichmäßig in'S Auge gefaßt worden wären." Der deutschfreisinnige Abg. Brömel ersuchte da- HauS, 'Denkest Sie vielleicht an den Heinrich?" „Rein, an deMDicht, der ist abgethan." „Da haben Sie wohl Recht! Und ich hatte so be Jean hier, er hatte Sie bitten, sogleich "iglück dort ge- „Es sind Wünsche, die nie in Erfüllung gehe» dürfen — oder doch! — einmal vielleicht und daun sterben." „Sie sprechen wirklich in Räthseln, Fräulein Katharina! Soll ich nicht lieber die Lichter au- zünden?" „Kein Glück ist vollkommen, Marlin", fuhr fie fort, ohne seine Frage zu beantworte», „Beides war zu groß für eine Sterbliche! Ich hätte da- SiM Habs» Politische Weltschau. Deutsche- Reich). Die neue Militärvorlage findet feiten- der Ultramontanen eine sehr abfällige Beurtheilung. So lesen wir in der „Germania": Wie jede „Steuerreform" bei un- stets den Sinn einer Steuererhöhung hat, so bedeutet die Aenderung der Wehrpflicht seit vielen Jahren auch nur eine Verschärfung derselben. Als im Jahre 1880 jene be kannte Vorlage, die Verstärkung deS stehenden Heeres betreffend, dem Reichstage zuging, waren sogar die konservativen Blätter, die in dieser Beziehung doch in der Regel kaum genug bekommen können, konsternirt «nd meldeten, auch im Volke herrsche diese Stimmung. Man Hobe allgemein geglaubt, die Regierung werde sich mit der im Jahre 1874 erfolgten Vermehrung der Streitmacht endlich zufrieden geben. Wie nach den Kriegen 1866 und 1870171, so begann auch gleich nach dem Bekanntwerden jener Vorlage eine Steigerung der Auswanderung aus Deutschland. Im vorigen Jahre nun wurde eine neue Erhöhung der Präsenzziffer deS HeereS um rund 40,000 Mann und zwar gleich auf sieben Jahre gefordert, infolge dessen sich abermals eine Steigerung der Auswanderung geltend machte, wäh- rend dieselbe seit 1882 regelmäßig zurückgegangen war. Wenn die jetzige Auswanderung auch nicht mehr so gewaltig ist, wie in den Jahren 1867, 1872 und 1881, so kann man dafür einen doppelten Grund anführen: einmal, daß mancher Mensch sich allmählig an Alles gewöhnt, durch fortdauernden Druck gegen den Druck apathisch wird, dann aber, daß im Auslande, nament lich in Amerika, die Bedingungen de- Unterkommen- und Fortkommens sich vielfach erschwert haben. Bei ter anfangs dieses Jahres erfolgten Erhöhung der stehenden Armee um rund 40,000 Mann auf sieben Jahre hieß es, das Septennat bedeute den Frieden ; wir seien nunmehr allen Fährlichkeiten gewachsen und wie die hoffnungsreichen Worte alle lauteten. Trotzdem erfolgte alsbald die Forderung von 300 Millionen Mark zur Erhöhung der Kriegsbereitschaft in verschie denen Beziehungen. Auch diese Summe wurde be willigt und eS hat damals wohl Jedermann geglaubt, nun ist's gut, nun sind wir bis an die Zähne gerüstet. Fehlgeschossen! Heute stehen wir schon wieder vor einer neuen Militärvorlage. Man sieht, die bittere Medicin wird den Steuerzahlern Dosis auf Dosis ein- geflößt; das ist ja psychologisch ganz richtig, aber einen eigenthümlichen Beigeschmack hat die Sache doch Der Reichstag beschäftigte sich in seiner Sitzung am Montag mit dem Gesetzentwürfe, betreffend die Einführung der Gewerbeordnung in den Rheinlanden. lDa selbst die elsässischen Abgeordneten im Laufe der Debatte die Notbwendigkeit und Nützlichkeit der vor- geschlagenen Maatzregel anerkannten, sah man von einer Ueberweisung deS Gesetzentwurfes an eine Kommission behufs Vorberathung ab und wird somit die zweite Lesung gleich im Plenum stattfinden. Schließlich trat das HauS noch in in die erste Berathung deS Gesetz entwurfes, betreffend den Ausschluß der Oeffentlichkeit bei Gerichtsverhandlungen, ein. Der Führer der Ultramontanen, Windt Horst, sprach sich gegen die Vor lage aus, indem er davor warnte, die Oeffentlichkeit, welche das Fundament unserer Rechtspflege bilde, zu verkürzen. Dem gegenüber betonte der deutsch freisinnige Abgeordnete Klotz, daß manche Beschrän kungen der Oeffentlichkeit im Interesse der Sittlichkeit dringend geboten erscheinen. Dem Anttage deS letzteren Redners zufolge ward die Vorlage an eine Kommission zur weiteren Berathung verwiesen. — In der Reichs tagssitzung am Dienstag stand die zweite Lesung deS GesetzentwurfeS, betreffend die Erhöhung der Getteide- zölle, auf der Tagesordnung. Zunächst ergriff der Abg. Frhr. v. Ow als Referent zu nachstehenden Ausführungen das Wort: „Ich bin in der nicht ange- nehmen Lage, über die Verhandlungen einer Kom mission berichten zu müssen, der es nicht gelungen ist, ein positives Resultat zu erzielen. Dagegen wurden verschiedene Vermittelungtzanträge eingebracht, welche die Versöhnung der entgegenstehenden Ansichten be zwecken. Ich erwähne zunächst meinen Anttag auf Erhöhung sämmtlicher landwirthschaftlicher Zölle um einen mäßigen Betrag, nemlich um der bisherigen „Ein Unglück?" rief Heinrich bestürzt. Welch ein »glück? Hat er e- nicht gesagt?" „Ich fragte ihn auch danach, verstand aber nicht, >as er mir antwortete, er stürzte eiligst wieder fort nd ich hörte nur noch, daß er sagte, er müsse einen rzt holen!" Jakob schloß die Thür wieder, doch nicht ohne rher einen erstaunten Blick auf die beiden sich um- klungen Haltenden zu werfen. > he». ». Redaktion Ve4»en-Re«sta»t . Meitzner Gasse 4. Lie Zeitung erscheint Dienst«,, Donnerft«, und «««nahen» früh. «D<n«eme«l»- Prettr «eneljährl.Mk.1^0. Zu beziehen durch M kaiserlichen Post- «stallen und durch unsere Boten. -ei freier Lieferung »« Hau» erhebt die -oft noch eine Ve- buhr von Lb Pfg. Nicht lange, nachdem der Kommercienrath Brief auf Heinrich'- Schreibtisch gelegt und darauf in den Park gegangen war, trat Martin in Kathyrina'S Zimmer. „Was giebt'S?" fragte da- junge Mädchen, welche» in völliger Dunkelheit auf einem Schaukelstuhle saß und sich leise wiegte. „Sind Sie denn wirklich hier, Fräulein Katharina? Ich habe Sie unten schön Überall vergeblich gesucht. Warum haben Sie noch kein Licht gemacht?". „Ich träumte, Vater Martin und WNU man träumest will',' so muß man im Dunkeln blechen, e» geht besser, al- bei Hellem Kerzenschei«.. Das Träumen ist mir ganz neu, da- heißt, da- Träumen mit Sachen Augen, ich habe da» früher nie gekannt. Da» fing in dieser Nacht mit einem wirklichen Traume an pnd endete er auch schrecklich, so war der Anfang doch um so süßer. Und der angenehme Theil dieses Traume» hat sich nun heute in meinem Gehirn förtge.: setzt; es fehlte nicht viel, so wäre ich soeben emgesch! , , und da hätte ich vielleicht wieder da- schreckliche Ende «Ml.- . . ... „ vreußische« landwirthschastlichen Minister sage ich für sein warme- Eintreten für die Interessen der Laud- wirthschaft meinen besten Dank. Die Konservativen stehen voll und ganz auf dem Boden der Regierungs vorlage. Will mau der Landwirthschast helfen, dmm schaffe man ihr eben auch eine nachhaltige Hikft." Im Namen der Nationalliberalen erklärte sich der Abg. vr. Hammacher gegen die Vorlage und zwar mo- tivirte er diese seine ablehnende Haltung folgender- maaßen: „In den letzten Jahren ist die charakteristische Erscheinung hervorgetteten, daß in der Gesammtheit deS Gewerbebetriebe- der in Lohn ausgedrückte Antheil der arbeitenden Personen an den Produktionskosten im Großen und Ganzen derselbe geblieben ist, während die Ueberschüsse auf Seiten der Unternehmer erheblich sanken. Aber eS find jetzt schon gewisse Zeichen er kennbar, daß unser deutsche- Gewerbe genöthigt sein wird, die Frage ernstlich zu erörtern, ob die Arbeits löhne auf dem jetzigen Niveau werden verbleiben können- Tritt nun infolge der Steigerung der Leben-mittel- . „Wovon träumten Sie denn?" . „Wenn ich Ihnen da» sagen könnte! Solche Träume find die Geheimnisse der Seele, zu denen der Geist nur verstohlen hmschleicht, um sich mit ihnen zu vergnügen p e» sind verbotene Früchte, die diese Seele dem Geist reicht, der sie begierig verschlingt: eS find Gedanken, sünden, über die selbst das innere Gericht, da- Gewissen^ milde urtheilt." „Da- verstehe ich nicht."