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MikeM-Mung 88. Jahrgang Montag Sen 27. Januar »SIV abends Nr. 21 Der Stadtrak. Eine «o. Anrechnung erfolgt später. Dippoldiewalde, am 27. Januar ISIS. ab auf 5 Pfd. pro Woche herabgesetzt werden. An der Bekanntmachung vom 25. d». Mtw über die Kartosfelausgabe am 28. Januar de. I». wird vorläufig nicht» geändert. Marmelade, 450 A für feden «kchtlandwirtschastlichen Bewohner, »erkauf,prei» SO Pfg., ist gegen Abschnitt ll der Lebensmittelkarte in sämtlichen SerkaufsstlUrn erhältlich. Stadtrat Dippoldiswalde. undkomplizierte2nserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, iw redaktionellen Teile, di» Lie Miettzerttz. Zeitung- erscheint täglich mit Aus- nabme der Sonn, und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausas» geben. Preisvierteljähv- IWWaie werden MA 20 Pf., solche au« unser« 'Amtshauptmannschaft mit 1k Pf. die Spalrzeu» oder deren Raum berech net. Bekanntmackungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 6Ü bez ÜOPf. - Tabellarische VSPf.^N^el-^NunEN I . »ZW NMeitslU M Wger flr DiMWmA, SchMeberg«. U. - Amtsblatt für die Amtshauptmamlschast, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit „Illustriertem Unterhaltungsblatt". Für die Aufnahme eines Inserat» mr bestimmte» Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehn«. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Kon-cufierte Magermilch ist fümtlichen Verkaufsstellen überwiesen worben. DI« Abgabe erfolgt vur gegen besondere Bescheinigungen, dle im Rathaufe, Zimmer «r. S zu entnehmen sind. UvmLerümrottUgb „satten alt« ^vats unel Alton« Asnavn. -— Stadlrat Dippoldiswalde. Kartoffeln betr. Die bezug,berechtigte Korloffelmen;« wird vorau,sichtlich vom 2. Februar d». Jr. Sitzung des Stadtverordneten-KoNeglums zu Dippoldiswalde am 25. Januar ISIS. Anwesend sind sämtliche Mitglieder der Kollegium» W mit Aufnahme der entschuldigten Stadtverordneten Ditirich, vr Endler und Sieber. Vom Rate sind erschienen Bürger- M meist« Or. Hornig und dle Stadträte Gietzolt.Eüß, Schwind, W Thornlng und Jöckel. Vorsteher Jäckel weist nach Eröffnung der Sitzung dar« M auf hin, daß die heutige Sitzung die letz'« vor den allge- E meinen Neuwahlen und überhaupt die letzte von Etadt- ordneten ist, die auf Grund der bisherigen, seit 1875 geb tenden Gemelndeverfassungrgesetze gewählt worden find. ' Er dankt nochmal« allen, die in der langen Reihe von Jahren an dieser Steile der Allgemeinheit dienten, insbe- ä sondere den Stadtverordneten Dittrich und Klotz, die mit Z Gewißheit in« Kollegium nicht znrüükehren, da sie nach z l7- brzw. I I jähriger Dienstzeit ouf eine etwaige Wird«. " A wohl verzichteten. Vorsteher Jäckel gab dem Wunsche '» ß Ausdruck, datz auch unter den neue» Verhältnissen stet» i Männer in» Kollegium gewählt werden möchten, die ein offenes Auge für die Aufgaben der Stadt haben und be reit find, zum Wohle der Stadt zu wirken. Kenntni» genommen wird vom gedruckt vorliegenden ( Jahresbericht der Deutschen Müllerichule, von einem Dank- schreiben des Lehrerkollegium» der Bürgerschule für die L einmalige Teuerungszulage und von einem solchen der ,- r Fortbildungsschule für die Beihilse aus der Bürgermeister- I Voigt-Stiftung. Die Volksküche erforderte im letzten Vierteljahr einen M Zuschuß von 134,26 M-, der wiederum aus Anleihe über- M nommen werden soll. Hierauf trat man in die Beratung der von den Nus- U schüssen vorbereitet,n tzoushalpläne rin. Sie fanden fast M ausnahrrslo» nach den Vorschlägen de» Finanzausschusses Genehmigung mit folgendem Eigrbnir: FkuerlS chkaile: Bedürsniße und Drüungrmiitel gleichen sich av» mit 2280,02 M. Armen- und Kranker Hauskatze: 11403,02 M. Getarnt- ! h fehlbetrog, und zwar zeigt die A-menkaff, bei 14 865.37 - M. Bedarf einen Fehlbetrag von 7200,58 M., die Kranken- § A hovskoise bei 8403,34 M. Bedarf einen Fehlbetrag von - . ' 4203,34 M. Dürgerlchulkalsr: 70250,50 M. Bedarf, 21 506,50 M. Deckung, mithin 57 752 01 M Fehlbetrag. Eleklriziiätswerkikots,: 6l 400.— Mork Einnahmen, 53108,70 M. Ausgaben und 820l,30 M. Brutto-Ueber- schuß, von dem 5500,— M. abgrhen für Betrieb» Er wei- teruno (Leitungsnetz, Handwerkszeug ulw), mithin 2701,30 W. Uebttschuß; dazu 3525,— M. Uebeischuß von der Installation; also 631630 M. Gelamtüberlchuß. Forst- und Flurkafse: Urderichuß de, Forst,, 5308 M., der Flur 1760 M, Gefomtüb»,schuß mithin 7167 M. (Hierzu bemerk, der Dezernent Stadl,at Gietzolt, daß der alle Arbeitsplan für die Verwaltung des Forsts abge- laufen, der neue aber noch nicht «tngegangen sü, sodaß z. B. noch nicht feftstehe, wo der Schlag dtese« Jahre» vorgenon men werde. Auch hob» slch nötig gemocht, ,in«n größeren Teil de» «wmlsirn Holzertrogk» al» Brennholz und wenig« al, Nutzholz einzusttlbn Mtetwohnbäusertali«: Einnahmen und Ausgaben decken slch mit 4650 M (Hierzu beschließt man al» unbedingt notwendige Maßnahme, daß die Mi-twohnhäus« an der D Rabenau« Ereß« tm Hou,haltplan und in der Jahre», rechnung volbtändig getrennt von dem von »« Stadt erworbenen fiührrinRyIselfchen Grundstück gehalten werden sollen. Einnahmen und Ausgaben dieser beiden Objekte dürfen in kein« Weise inrinanderffteßen, vielmehr muß sich auch nech einer längeren Reih« von Jahren leicht feststrllen lassen, wie insbesondere die Mte,Wohnhäuser an der Rabenau« Straße wirtschaftlich sich entwickelten, und zwar schon mit Rücklicht auf dl« Landceversicherungs- anslalt als tzypothekengeberin) MüHellchuIkasse: Bei 46050 M. Bedürfnissen 8775 M. Fehlbetrag. Stadtkasse: 102 323 02 M. Bedürfnisse, 1(0,588,63 M. DrSungsmiltrI, 81,734,30 M. Fehlbetrag. Der hiernach bei sämtlichen städtischen Kassen ungedeckt bleibende Gesamtsehlbetrag beziffert sich aus 150 756,22 M. Der Finanzausschuß schlägt vor, für das laufende Jahr «ine Gemeinde Grundsteuer von 16 Pf. für die Ein heit und die «emeindreinkommensteuer in Höhe von 160 Prozent der Staalreinkommenstruer-Normallätze zu «heben. Gleich dem Rate stimmen auch die Stadtverordneten dem zu. M Die vom Rate in Erwägung gezogene Erhöhung der Bisltzwechselabgabrn lehnt man mit großer Stimmen- Mehrheit ab, um den Grundbesitz nicht nech mehr zu be- lasten. KM. Zum Schluß d« öffentlichen Sitzung dankt Stadtver ordneter Klotz für die ihm und dem entschuldigten Stadt verordneten Dittrich zu Beginn der Sitzung vom Vor sitzenden ausgesprochene Anerkennung und wünscht dem Kollegium gedeihliches Arbeiten auch fernerhin. In nichtöffentlich« Sitzung wird beim Rate Beschwerde erhoben dagegen, daß die hiesigen Pserdeschlächter die neuen Höchstpreise nicht einhalten. Man ersucht um schärf stes Eingreifen. ' Am Schlüsse der, wie eingangs erwähnt, denkwürdigen Sitzung spricht der dienftSiteste Stadtverordnete dem Vor steher Jäckel besonderen Dank und Anerkennung für seine Tätigkeit, insbesondere jür dle Unparteilichkeit bei Leitung der Sitzungen ou«. Das Stadtverordneten-Kolleglum. — Hugo Jäckel, Bortteber. OeUItches und Sächsisches. Dippoldiswald». Es war eine denkwürdig« Sitzung, dir da» Stadtverordnelen-Kollegiu« am Sonnabend, am Tage vor den noch modernsten Gesichtspunkten statt- fintenden Gemeindeverirrterwahlen, abhirlt, war es doch die letzte Sitzung von Stadtverordneten, die gewählt waren auf Grund der Revidiert«n ktädteordnvng, die in dieser Hinsicht nach 44jähriger Geltung außrr Kraft tritt. Das Wahlrecht für unsere Stadt ist stet» ein so freies gewesen, wie es nach Loge der Sc-che sein konnte, denn e» kannte keine anderen Einschränkungen als die, die die Revidierte Stüdleordnung vorschretbt, daß nämlich stimmberechtigt und wählbar nur Bürger von Dippoldiswalde sein konnten und zwar zwei Dlittril« der Stadtverordneten angesessen sein mußten. Einteilung der Wähler noch Klassen, wie in zahlreichen Orlen, hat hier nie bestanden. Möge auch unter den neuen Verhältnis en, da» ist unser aufrichtig« Wunsch. Leitmotiv für unser EtadwrrordnrlrmKoUrgium sein: Do» Wohl der Stadt! Dippoldiswalde. Die Etadtveroidnetenwahlrn am gestrigen Sonntag vollzogen sich zum ersten Male noch den neuen Wahlbrstimmungen, die im allgemeinen denen zur Wohl d« Nolionalversammiung gleichen. W'e am vorhergehenden Sonntag war ouch diesmal die Wohlbr- tetligung sehr lebhaft und stand nur zu geringem Teile jener nech, 1832 gegen 2019. Da» Wohlgeschäsr ver teilte sich biermal jede ch mehr auf den ganzen Tag und war >nd»n Nachmittag,stunden reger, während dies vor acht Togen von den Vormittogrslunden gesagt werden mußt« Arch wickelt« er sich bedeutend rasch« ob, wußte ja nun »er größte Teil, „wie es gemocht werden mrßte". Auch do» WvhIrelulMt ließ sich schnell fesistellen und konnte berett» r/4 10 Udr ve» kündet wer tun. Im I. vezirk hotten von 1208 Wohld«,chttgten 853 gewählt, im 2 Bezirk hatten 979 von >052 Wahlberechtigt«, iHr« Pflicht ge ¬ nügt. E» entfielen auf die Liste Ing. Riekert, die einzig, Liste der bürgerlichen Parteien 1033 Stimmen (507 im I., 526 im 2. Bezirk), auf dle Liste Salm (Mehrheit», sozialdemokraten) 683 Stimmen (307 bez. 376) und Liste Erfurt- 107 Stimmen (35 bez. 72). Ungilttg wann 4 und 5 in Sa. 9 Stimmen. Interessant bei diesem Er gebnis ist da» Anwachsen der Etimrmnzahl der List« der Unabhängigen von 96 auf 107 und der nur geringe Verlust der bürgerlichen Stimmen. 1033 gegen 1055 Stimmen der 3 bürgerlichen Parteien vor 8 Tagen. Den Rückgang in der Wahlbeteiligung wie da« Anwachsen der Stimm,ahl der Unabhängigen tragen also in der Haupt sache dle Mehr Helt,sozialdemokraten. Nach der sorge- schrieben«! Berechnung entfallen auf Liste Riekert 9, auf Liste Halm 5 Sitze, während Liste Lrsurth keinen Sitz erringen konnte. Er sind demnach gewählt: Ingenieur Riekert, Postsrkretär Gleitberg, Schriftsetzer Heine, Schuh- machrr-ObermetflerJäckel,Stadtgut,besitzertzeeger,Schmied«, meister Mende, Gesängni».Inspektor Braune, Oberlehrer Eidner, Medtzinalrat Or. Endler, Lagerhalter Halm, Tisch ler Voigt, Drechsler Böhme, Drechsler Elau», Bohrer Drechsler. Auch bei der Berechnung gibt er interessante Kleinigkeiten. Wären z. B. die Listen der Sozialdemo kratie verbunden gewesen, so wäre da» Vrrhältni» 8 zu 6. Da» gleiche wäre der Fall gewesen, wenn Liste Halm den Zuwachr der Liste der Unabhängigen gegenüber der National Bersammlungswahl auf ihr Konto hätte buchen können usw. Di« Bewohner unsrer Stadt haben nun g«sproch«n, wem, vielleicht auch richtiger gesagt, welcher Partei sie da» Steuer an vertrauen wollen und da können wir sagen, es bleibt beim Alten. Mancher wird hi« und da mit unserem Stadt Parlament unzufrieden gewesen sein, doch Hand aus» Herz, er hat bisher noch nie ver sagt, und doß man im weiten damit zufrieden gewesen ist, hat da» Wahlresultat gezeigt. Biel Arbeit «wartet das Kollegium, wünschen wir allrn seinen Beratungen glatten Verlauf, seinen Beschlüssen Ersolg zum Wohle und Besten unsrer Stadt Dippoldiswald«. — Nächst« Mittwoch, den 29. Januar nachmittag« 3 Uhr hält der Landwirffchastttche Kreisverein Dresden hier in der „Reichekrone" «ine Bezirksvrrsammlung ad mit der Tagesordnung: Eröffnung durch din Vorsitzenden und B-sprechung der gegenwärtigen wirtschaftlichen Loge Deutschlands. — Die bisherigen Erfahrungen mit den Maßnahmen genügend« Futterbtschaffung in der eigenen Wirtschaft. BtttchterstattttrTierzuchtinspeklorOr. Bruchholz. — Anfragen und allgemeine Aussprache. — Die Mit glieder der landwirtschaftlichen Vereine und deren Frauen — besonder» auch die allein wirtschaftenden Landfrauen — werden zu dtefer Versammlung dringend e>ngeladrn° Durch Mitglieder eingeführtr Gäste sind herzlich willkommen. — Keinen 60. Geburtstag begeht heute am Montag der frühere Deutsche Kaiser in seinem Ertl auf holländischem Boden. Weich' eine Wendung gegen frühere Jahre! Vom Throne gestoßen, al» nur ungern geduldete« Gast in frimdrm Lande wird der «inff so mächtige und stolze Herrscher üb« den Wandel d« Zeiten Nachdenken. Kein Sterblicher ist vor seinem Tode glücklich zu preisen ... und „Sechzig Jahre . . . weß" sagen alte kprüche. Wilhelm II. ist krank und gebeugt, sein blonde» Haar ist weiß geworden. — Der h-uttgtn Nummer liegt »ine Erlrabeiloge d« Deutschen Dolkspartei bei. In I I Punkten wer den die Ziel, der Partei desprrchrn und di« Konditolrn-Litt« zur Volkskommer-Wahl angesügt. Wir dittsn um Beachtung der Beilege. p Reinholdshain. Herr kchuhmc chrr Karl Eduard Kohl könnte mit seiner Ehefrau om Sonntage da» Fest der goldenen Hochzeit feiern. Herr kup Michael segnete am Ncchmtltog da» Paar in der Wohnung ein, da Fra« Koht