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Dresdner Nachrichten : 28.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190508282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050828
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-28
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.08.1905
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Sk we»ermann, ^ 2 I» D, FG DM DW DM Z Fcrc/ lMmsselillieil o /n H s//s »>LAT«. H SttvÄviilüIir, Z m/t ckouemck /-/rchenz ! 8trr»v«»tea»,v », runLokst ä. krager 8tt. A it»er! «M «e-It I»I I-Il-cn c-prodt: «rvister »:rk>lg! HVl-IrUL Mr »tt»er t Nr sie lteddubniOUs! voiw Iso cm. I-rel» u. s.bo. mir rüo «elcr Sciinur bl. «,2b. Vnrssuck l^»ckn v. 4. Nüller, krsesr 8tr. 32134. I.»«» V»!N»ll»-^»»»tvII,,nx. «r«t»»tv In ll»< I»rt». t4amamsli58sifs Hsmsmsüssslbs ------------------------ Sttok 60 ktz. «r. SS8. Szitttl: — Lilebss 50 kkg., 75 ktx. unck 1.25 Arcrlc — sssxsn 8ommerspro8s«v, 8onnsn- brunä, HLutjuoicen, ^Vunclseiu sbo. MU" Vvrsnnü nnvd »U8»itrt8. MSnigl. kiosspoliiskk W>>W ir> Livoizxenlni. Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten, Schiffahrtsabgaben, Albertsest, Feier in Pirna. Pferderennen. Gerichtsverhandlungen. Briefkasten. Montag 28. August 1W5. Angnst. Ne«efte Drahtmeldungen vom 27. Koloniales. Berlin. Der Kommandant des Kreuzers „Bussard" meldet anterm 25. August auS Deutsch-Ostafrika: Oberleutnant zur See Paasch« hat auf dem Marsche nach Mtaura Auf ständische bei Kipo, 10 Kilometer westlich von Kowoui. über rascht auf dem Nordufer (de- Rnsiji). als sie den Bormarsch nach Kowonl antreten wollten. Der Feind war etwa 1000 Mann stark, davon die Hälfte mit Gewehren bewaffnet. Er hat 73 Tote aus de« Nordufer gelassen, viele sind ertrunken. Darnach ist er nach dem Südufer geflohen und hat sich dort versteckt. — Nach einem Telegramm de- Kommandanten deS Kreuzers „Bussard" vom Nachmittage de- 25. August hat sich der Aus stand im Süden von Ostafrtka auf de» Lindt-Beztrk ausgedehnt und ist die Stadt Lindi selbst bedroht. Der „Bussard" hatte sich nach Sadani begeben, da in Usegua die Bevölkerung infolge der Gerüchte, daß durch den Aufstand im Süden die ganz« Schutztruppe und der „Bussard" in Anspruch genommen werde, eine unruhige Haltung angenommen hatte. Das Erscheinen de» „Bussard" machte einen günstigen Eindruck auf die Bevölkerung. Die Nachrichten aus dem Süden veranlaßten jedoch den „Bussard", am 2b. d. MtS. nach Lindi in See zu gehen. Hamburg. Für den in Deuffch-Mdwestafrika ge- Menen Leutnant Ludwig Salm vom 1. lothringischen Pionier-Bataillon, dessen Leiche mit dem Woermann-Dampfer „Professor Woermann hier emgetrosfen war, fand heute vor- mittag auf dem Kaischuppen der Woermannlinie eine militärische Trauerfeier statt, an der aKßer dem Vater und Bruder des Gefallenen Generalleutnant von Versen, zahlreiche Offiziere, Vertreter der Senates u. a. teilnaymen. Nach der Trauer- andacht wurde der Sorg von Unteroffizieren in den Eisen- btchmvagen getragen. Die Ehrenwache des 31. Jnfanterie- RegimentS gab eine Ehrensalve. Die Leiche wird nach Trier befördert. Marokko. Pari-. Der „TempS" schreibt: Die durch daS deutsche Memorandum über die Mawkkofrage vorgebrachten neue» Punkte sind von genügrnder Bedeutung, um einen endgiltigen Meinungsaustausch, sei eS in Unterredungen oder Noten, als erforderlich voraussehen zu lassen. Ein Punkt ist indessen erreicht worden: Deutschland widerspricht nicht dem französischen Pro gramm, sonder» schlägt Abänderungen dieses Programms vor. daS eS im Prinzip anmmmt. Das läßt ans den baldigen Abschluß eine- endgiltigen Abkommens über die marokkanische Frage hoffen. — „Petit Paristen" meldet: Die A ntwort D ents cl> la nds be ttessend die Reformen in Marokko ist sehr ausführlich und umfaßt zwölf Seiten, sie ist in sehr persönlichem Tvne gebasten und be ginnt mit Versicherungen der Frenndschast. Denlschlnnd erkennt die Notwendigkeit wichtiger Veränderungen im Polizei- und Finanzwesen Marokkos an, nimmt icdvch die Ansichten Frankreichs betreffend die Misttüroraanisatlon in ihren, ganze» Umfange nicht an. Es ist gewiß, daß die Besprechungen über diesen Punkt fort- dauem werden. Frankeich wird voraussichtlich i» acht Tagen antworten. Man hegt allgemein die Hoffnung, daß sämtliche Schwierigkeiten rasch behoben werden. Z« de« SriedenSverhandknnge». New - Nork. AuS Oysterbay wird berichtet, daß derKaiser von Rußland eS endgiltig abgelehnt hat, den Dor sch l ä g e n deS Präsidenten Roosevelt betzntreten. New-Pork. Reichskanzler Fürst von Bnlow hat heute dem Berliner Vertreter der „Associated Preß" aus eine Anfrage folgende telegraphische Antwort erteilt: „Seit dem Beginn der Aktion de- Präsidenten Noosevelt hat der Deutsche Kaiser sowohl wie die deutsche Regierung niemals ausgehört, für die Sache des Friedens ei »zu treten, wo nur immer sich eine Gelegenheit dazu darbot. Deutschland ist ebenio wie Amerika daran interessiert, daß dem Risiko und der Unsicherbeit. die mit jedem großen Krieg unzertrennlich verbunden sind, ein Ende gesetzt werde. "" - - - ----- daß die . mögen. Fürst großen reneg uiuknremincy vcrounven nno, ein cxnoe geieyc Der Kaiser und das deutsche Volk wünschen von Herzen, >ie Bemühungen deS Präsidenten Roosevelt erfolgreich sein ». Fürst Bülow." Berlin. Der Kaiser, di« Kaiserin und dre Prinzen und Prinzessinnen deS Königlichen HauseS trafen heut« vor mittag 11 Uhr 45 Minuten, von Potsdam kommend, auf dem Potsdamer Bahnhöfe ein und begaben sich nach dem Zeughaus«, um an der Nagelung und Weihe von 72 Feldzelchen teilzunehmen. Die Leibkompagnie des 1. Garde-RegimentS z. F., geführt von Prinz Eitel Friedrich, nahm vor dem Zeughause al« Ehrenwache Ausstellung. Im Zeughause hatten sich die übrigen hier und in Potsdam weilenden Mitglieder des König lichen HauseS, die im Gardekorps dienenden und hier anwesen den Prinzen auS regierenden deutschen Häusern mit ihren Ge mahlinnen, das kaiserliche Hauptquartier und die Umgebungen eingefunden, ferner die Generalität und Admiralität und die höheren Offiziere der Garnison Berlin, die Militärbevollmäch tigten und me Kommandeur« der beteiligten Truppenteile. Der Kaffer schritt die Front der iyrenkomPamir ah und begab sich dann mit den fürsmchen Herrschaften in die RuhmeShaue, wah rend di« Ehrenkompaani« in den Lichthof nachrückt«. Bei der Nagelung schlug der Raffer den ersten Nagel ein. ES folgten die Kaiserin, die Prinzen und Prinzessinnen, Exzellenz Hahnke, der KriegSminister usw. Dann wurden di« Feldzeichen, getragen von de» Kommandeuren, m den Lichthof gebracht und um den hier errichteten Altar im Halbkreis aufgestellt. Di« Kapelle de- S. GardeHtegimentS I. intonierte das Tedeum. Der evangelische Frldprobst der Armee, Konsistorialrat Wölsina, hielt in Gegenwart de» katholischen Fffdprobste» der Armee, Pollmor, «ine Amsprache und nahm di« Weihe der Feldzeichen vor. Die Seibbotteri« deS 1. Garoe-Feld-ArtillerieHkegimentS gab im Lust- Werte» «inen Salut von 101 Schuß ab. Nach »ma Rater- unser und Fahnen und Segen folgte das Niederländische Dankgebet. Die Standarten setzten sich draußen vor die Ehren- ompagnie. und der Kaiser nahm den Vorbeimarsch der Kom- >agnie und der Leibbatterie ab. Bei der Musik der ersteren ungierte der schwarze Schellenbaumträger. Im Schlohhof mar- chierte die Jahneniompaänie nochmals vor dem Kaiser vorbei, .lm 1>/2 Uhr fand im Schlosse eine Frühstückstafel statt. Berlin. In das Herrenhaus sind berufen der Kaminergcrichts - Präsident Dr. v. Schmidt in Berlin und der Oberlaiidesgcrichts - Präsident a- D. Wirkliche Geheime Rat Dr. Hamm in Bon». Berlin. Bei einer heute Mittag im Metrovol- theater abgehaltenen Probe deS neue» Ausitatlungsitückes für die kommende Wintrrsaison stürzte ein Podium auf der Bühne ein. wodurch etwa 20 hier beschäftigte Personen mehr oder minder schwer verletzt wurden; einige erlitten ernste Rücken- und Rivpenvei>eb>»lgen. zwei Unterschentelbrüche. Der Schau spieler Harry Waiden wurde leicht am Fuß verletzt. München. Die verw. Prinzessin Adalbert von Bayern, geborene Infantin von Spanien, ist heute mittag ge storben. Fra nkfurt a. M. Wie die „Franks. Zig." ans Konstanti- nopel meldet, ist der Bankier Apic Essend! Umdjian, ein mehrsacher Millionär, heute früh in seinem Bureau durch vier Revolver schüsse ermordet worden. Der Täter, ein Armenier, wurde verhaftet. Swine münde. Die englische Flotte ist um 6 Uhr nachmittags eingetroffen und auf der Reede vor Anker gegangen. Konsta »tinopel. In der Nacht zum letzten Sonnabend sind in Konovnica. südwestlich Polanka im Wilajet Uesküb von einer Abteilung des Nizam-Negiments Nr. 20 acht Christen und zwar ein Mann, drei Frauen und vier Kinder erschossen und sechs Christen verwundet worden. Nach türkischer Angabe sei dies während eines Kampfes mit Komitatschis geschehen, die Ein wohner versichern jedoch, daß diese Behauptung unwahr ist. Die Botschafter der Ententemächte haben deswegen Schritte bei der Pforte »»temommen. - ' Tanger. Der letzten aus Fez vom 22. d. M. datierten Nachricht zufolge ist der algerische Untertan B» Mzinn el Miliani noch i» Haft. Der Maghzeu autworlete schriftlich auf dieBorstellungen Tnstlandicrs. lehnte die französische» Forderungen ab und wies die französische Gerichtsbarkeit zurück. New-Orlea»s. An gelbem Fieber sind wieder 10 Todesfälle und 47 neue Erkrankungen gemeldet. Oertliches und Sächsisches. — Se. Majestät der König wohnte gestern vormittag dem Gottesdienste in der Schloßkapcue zu Pillnitz bei. Nachmittans '/,2 Uhr fand Familien- und Marichalltasel statt. Nach der Tafel begab sich der König mit den beiden ältesten Prinzen zur Feier nach Pirna. — Der Großherzog und die Großherzogin von Toskana trafen Donnerstag vormittag 11 Uhr von Lindau in Rohrichach ein. Sie wurden auf dem Bahnsteig von der G rä i i n M o n t i g n o s o begrüßt und verfügten sich in das Hotel „Anker", iu dem die Gräfin wohnt. — Für die Stellung der sächsischen Regieruugzu der Frage der Schiffahrtsabgaben ist es vielleicht bezeichnend, daß die offiziöse „Leipziger Zeitung" einen Vortrag im Auszüge wiedcrgibt, de» Professor Dr. v. Mayr, der Kaiserliche Unterstaats- sekretär z. D.< in Gegenwart des Prinzen Ludwig von Bayern am 18. Iunr zu Bayreuth auf der Tagung des Bayrischen Kanal- Vereins gehalten hat. In diesem Vortrage trat Professor Dr. Mayr energisch für die Strom.freiheit ein. Die Kvnknrrenzsähigkcit mit andere» Nationen erheische Hereinleituug des Meeres ins Binnenland durch freieste Flußbenutznng und möglichst billige Kanal- benutznng. Die gegen die Abgavensreiheit vorgebrachten Gründe — Bevorzugung einzelner Landesteile durch die abgabenfreie» Flüsse, Bevorzugung einzelner Interessentenkreise, Unbilligkeit, Rentabilität von Kanälen und kanalisierten Flüssen zu verlangen, nicht aber von regulierte» Ströme», die Bezeichnung der freie» Flüsse als Einfalltore zum Schaden der Landwirtschaft, die Schädigung der Eiicnbabnrente und die angebliche VertebrSieind- lichkeir der Abaabensreiheit — beleuchtete er, um sie sämtlich zu widerlegen, und gelangte zu dem Schlüsse, daß das Bedürfnis freiester Entwicklung des inneren Verkehrs für Ausrechterhaltuiig deS freien SchiffahrtsverkehrS spreche, daß dabei nicht nur die finanzielle Last, sondern auch die Störung der freien Beweglichkeit deS Verkehrs durch die Abaabenbindnng rn Betracht komme und die möglichste Verbilligung deS Wassertransportes, namentlich der Massengüter, nur bei Abaabensreiheit gewährleistet werde. Dieser Vortrag liegt jetzt gedruckt vor. Tie Handelskammer Dresden bat Veranlassung genommen, Exemplare davon unter anderem den sächsischen Bevollmächtigten zum Bundesrat mit dem Bemerken z» übersenden, daß sie hoffe, daß auch diese treffende Kritik seitens einer io hervorragenden Persönlichkeit dazu beitragen werde, die sächsischen Vertreter weiterhin davon zu überzeugen, daß die abgabenfreien deutschen Ströme nicht mit Schiffahrtsabgaben belastet werden dürfen. — Die gegenseitige Anerkennung von Prü fungen und Zeugnissen der höheren Schulen der deutsche» Bundesstaaten macht weitere Fortschritte. An der Tech nischen Hochschule zu Stuttgart ist für die Abteilung für Chemie einschließlich des Hüttenwesens und der Pharmazie eine neue Divlom-Piüfungsoidnung erlasse» worden. Die danach abgelegten Diplomprüfungen auf dem Gebiete der Chemie sind als gleich wertig mit der preußischen Vorprüfung für NahmngSmittel- Chemtker anerkannt worben. — Dir preußische Regierung hat srnier mit dem Statthalter von Elsaß-Lothringen eine Erweite rung der gegenseitigen Anerkennung der von den preußischen Obrr- reaffchulen und der von den Oberreatschule« in Elsaß-Lothringen ausgestellten Reifezeugnisse vereinbart. In ihrer Berechtigung werden die Reifezeugnisse dieser Schnxn unter der Voraussetzung vollständiger Gegenseitigkeit gleichgestellt in bezug aus da« Studium und die Prüfung für da« Lehramt an höheren Schulen, di« StaatS- prüsunaen Im Hochbau», Bauingenieur- und Maschinenbaufach, auf die Forftakademtrn und die Prüfungen für den Jorstver- waltunaSdienst, die Prüfungen für die technischen Aemter bet den Berabebölden — Daß das Albertsest trotz siebenjähriger Unterbrechung nicht an Sympathie verloren hat, das lehrte der gestrige Sonntag. Obgleich der Tag an Ereignissen nicht arm war — Dresdner Pferderennen und Jubelfeiern in Pirna —, füllte sich das bekannte Terrain im Große» Garten, wo das Fest von 2 bis halb 9 Uhr in Szene ging, dicht mit Besuchern, die das schöne Ziel: Mittel für die „Freivetten-Stiftungen des Carolahauses" zu beschaffen, mächtig fordern halfen. Das Wetter begünstigte die in allen Teilen herrlich verlaufene Vcraiistaltnng. Gegen 10 000 Besucher gaben sich ein frohes Stelldichein. Als 2 Uhr 10 Min. Ihre Maiestät die Königin-Witwe, begleitet von Ihren Exzellenzen Herrn Oberhofmcister v. Malortie nnd Oberhofineistcrin Frau v. Pflugk, Hofdamen Gräfin Reuttner v. Weyl nnd Frl. v. Nauendorfs, er schien, war der Platz noch ziemlich leer. Die hohe Frau wurde von Ihrer Exzellenz Frau Staatsminister v. Abeken und deni stellvertretenden Geschaftsfükrer Herrn Oberst Schneider begrüßt, welch letzterer ihr ein prächtiges Blumeiibilkctt überreichte und sie nach dem am Palaistcich errichteten schmucken Königszelt Le- leitete. Hier hatten sich ferner zur Begrüßung eingcfunoen: se. Exzellenz der Herr Stadtkommandant Gencraileutiicmt v. Schwei nitz, Herr Polizeipräsident Köttig, Damen und Herren vom Albert- verein, Herren Polizeihauptmann Klahre uns Pvlizeileutncmt Rößler. Zu beiden Seiten des Zeltes stand eine große Anzahl Schwestern. Vier Mädchen der 9. Bürgerschule trugen im Kömgs- zelt, als Albertinerinneii gekleidet, unter Leitung des Herrn Ober lehrers Wagner ein sinnigcs Gedicht mit Ueberreichung von Blumen vor. Die Dichtung feierte die Königin als die beste Frau des Landes. Unverzüglich trat nunmehr Ihre Maiestät, die über diese Huldigung sehr erfreut war, eine Rundfahrt durch all die Sehenswürdigkeiten an, wobei sie sich eines kleinen Ponywagens bediente. Wie immer konzentrierte sich das Hauptinteresse auf die Tombola des Gartenfestes. 30 000 Lose zu 50 Pfg. gelangten an 12 Verkaufsständen, die von Frau Staatsmmister v. Metzsch, Fra« Baste, Frl. v. d. Osten. Frl. Serda. Frau Dr. Krüger-Cotta, Frau Oberleutnant Luder, Frl. v. Schmalz Iran Hauptmann Kollmann, Frau Leutnant Lrgler, Fra» v. Miller. Frau v. Arnim und Frl. v. Hansen bedient wurden zum Angebot. Ueberall entnahm die Königin Lose und erzielte manchen Gewinn. Ueber 5000 Ge winne hatte Fortuna zu vergeben, die in 4 von Frau Krcishanpt- niann Freifrau v Hansen, Frau Generalleutnant Kirchner, Frau Generalleutnant Freifrau v. Hanjen und Frau Hofrat Dr. Schmalz unter Assistenz von jungen Dainen und Offizieren geleiteten Gabenhallcn verlockend nnfaestellt. Weiter besuchte die Königin die Blnmenhalle des Hoflieferanten Knauer, wo Ihre Exzellenzen Frau Generalleutnant v. Schvnbera, Fra» Oberstaümeister v. Hanak und Frau Hofinarschall v. Mangoldt-Rciboldt duftende Kinder Floras fcilboten. Von Herrn Kommerzienrat Vogel, in Firma Hartwig u. Vogel, war ein kleiner Tempel mit Schoko- ladcnwnren gestiftet worden, denen die Königin gleichfalls zusprach mit dem Bemerken, sie werde mit ihren Großnichten noch einmal die Süßigkeiten prüfen. Die Honneurs machte hier Frau General v. Kirchbach. Nachdem die hohe Frau in der Konditorei und Cafs Pollender die italienische Konzert-, Tanz- und Gesangsgesellschaft „Erminia" mit sichtlichem Interesse gehört hatte, begab sie sich auf kurze Zeit in die Billa Strehlen zurück, um alsbald mit der kleinen, weißgekleideten Prinzessin Margarete wieder aus dem Festplatzc vorzufahren nnd daselbst noch bis halb 7 Uhr zu ver weilen. Inzwischen war es hier recht belebt geworden, nur mit Milbe konnten die Massen auf den Wegen vorwärts kommen. Jetzt wurde auch die Stimmung eine animiertere, wozu die prächtige Konzertinusik der drei Militärkapellen, des Grenadier-Regiments Nr. 100 (Dir. Herrmannl, der Äardereiter (Dir. Stock) und des 12. Pionier-Bataillons (Dir. Lange), ihr Teil beitrug. Bei der zweiten Rundfahrt, bez, Rundgange besichtigte die Königin in zwei Vorstellungen das Natur-Theater, die von Herrn Direktor Thieme vom Viktoria-Salon mit seinen Künstlerspezialitäten in uneigen nütziger Weise in den Dienst der guten Sache gestellt worden waren. Besonders gefielen der hohen Frau Herr Rigo mit seiner ungarischen Zigeunerkapelle. Der Künstler wurde von der Königin in ein lebhaftes Gespräch gezogen. Ferner erfreuten sich die 5jährige Schauspielerin und Vortragskünstlerin Angelika Walter, Mstr. Adolfi Wilson mit seinen Wunderaffen des Beifalls der hohen Bekucherin, und auch dem Orchester des Herrn Kapellmeisters Reh wurde ein ehrendes Wort. Die kleine Prinzessin Margarete, die etwa eine Stunde auf dem Festplatzc weilte, besuchte die eine Vorstellung mit der Königin. Daß das Natur- Theater auch bei den Besuchern aus allen Gesellschaftskreisen großen Anklang fand, beweist die Taffache, daß die drei Bor» stellmigcn (zwei waren ausvcrkanft) 3000 Mk. Einnahme erzielten. — Boin Albert-Zweigverein Olbernhau war eine Würfelbude mit Olbernhauer Svielwaren zur Verfügung gestellt worden, die reißenden Absatz fanden, so daß ihre Leiterin, Frau Bankier Seyfert, eine namhafte Summe vom Erlös abliefern konnte. Aber auch den anderen Darbietungen fehlte cs nicht an Zuspruch, so de« unter Leitung von Frau Hofjuwelier Jda Jähne stehenden Pfeffer kuchenbude, wo die Damen Frls. Adam, Beutler, Frscher, Martha Förster, Hegewald, Herrfurth, Northmann und Schmiot als LcS- verkäuferinne» tätig waren, unterstützt von Herrn Hofiuwelier Jähne und dein früheren Hofschauspieler Herrn Thomas. Gute Geschäfte erzielten ferner der Zigcirren-Kiosk der Firma Fischer u. Tie., der Verkauf von Festansichtskarten, den Herr Pctritz, Besitzer des hiesigen Poitwertzeichen-Mlseums, übernommen hatte. Eine aä doo errichtete Postanstalt führte die Bezeichnung und den Stempel „Drcsden-Albcrtfest". Für die leiblichen Bedürfnisse sorgte das CasS Polleuder auf das beste und auch den vorzügliche Dar bietungen im Direktorialzelt, wo die Herren Traiteur König «wd Hvskoiivitor Limberg einladende Büfetts aufgeftellt hatten, wurde fleißig zuacsproche». Hier begrüßte Ihre Majestät die Königin- Witwe, eye sie den Festplatz zum zweiten Male verließ, die Vor stände der auswärtigen Albert-Zweigvereme. Kurz Vor Schlich des in allen Teilen glänzend vrrlaiffenen Festes versammelten sich am Palaistelch die drei Militär-Musikkorps und tmge» unter Leituugdes Herrn Musikdirktors Herrmann daS Finale auS der Oper.Menzi" und den Krönungsmarsch auS der Oper „Die Folkunger" vor. Als unter Mitwirkung eines SpielmannSzugeS deS 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 der große Zapfenstreich ver klungen war, wurde der Festplatz allmählich leer. Glücklicherweise war kein Unfall zu verzeichnen, so daß daS Sanitätszelt, das Herr Oberarzt Dr. Noeßke mit einem Krankenwärter und einer Alber- ttnerin leitete, gar nicht und die Hilfe der Mitglieder der fred- willigen Sanitätskolonne vom roten Kreuz d«S Evaiigelischen Ar beitervereins nur in vereinzelten kleinen Fällen in Anspruch ge» qz am» "»>, -«pH -st, '«M» '» „rri!«8"
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