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Nr 1 Dienstag, Mchsischt DochMmg Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers C. Heinrich. Preußen folgendes Saatgetreide: 250,000 Scheffel Sommer Erbsen, 5400 ! die Neustadt, Dresde«, in der Expedi tion, NMeißn. Gasse Rr. », ! z» haben. roggen, 140,000 Gerste, 370,000 Hafer, 76, Welzen, circa 5000 Scheffel Lupinen, Klee und Thymothee und eine Million Scheffel Kartoffeln. — Einer Bekanntmachung des Finanzministers vom 21. zufolge werden von jetzt ab bis auf Weiteres sowohl die noch nicht vernichteten Darlehns- kassenscheine, die auf Grund der Verordnung vom 18. Mai 1866 ausgegeben worden sind, wie die neu ausgefertigten, bei allen öffentlichen Kassen in Zahlungen nach ihrem vollen Nennwerthe angenommen. — In Stettin wurden am 21. d. M. sieben Soldaten des 14. Infanterie-Regiments in vierteljährlich 12'/»Agr. Z» beziehen durch § alle kgl. Post- Anstalten, Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann Erscheint jeden Dienstag und Freitag früh. faffung des norddeutschen Bundes in Aussicht genommene Gl Mäßigkeit und Herabsetzung der Eisenbahn-Tarife ist für Landwirthschaft von höchster Bedeutung und deren Einführung baldigst zu wünschen. 2) Es ist von besonderer Wichtigkeit, in der Bundes-Gesetzgebung, unbeschadet der selbständigen Special- Gesetzgebung in den einzelnen Staaten, die leitenden Prinzipien in Bezug auf Regulirung der Flüsse, Anlage von Chausseen, Instandhaltung der Landstraßen und Kommunikationswege auf zustellen. 3) Der Ausschuß des Kongresses norddeutscher Land- wirthe wird beauftragt, obige Wünsche zur Kenntniß des Bundes kanzleramtes zu bringen. . . Politische Weltschau. Deutschland. In Bezug auf den Entwurf einer Ge werbeordnung für den norddeutschen Bund erfährt man, daß derselbe die bisher in verschiedenen Bundesländern noch behenden Koalitions-Beschränkungen beseitigt. Dafür werden in dem Entwürfe Verabredungen unter Gewerbtrcibcndcn, welche darauf gerichtet sind, daß sie die Arbeit e,„stellen oder d e ihren Anforderungen nicht nachgebenden Gehilfen, Gesellen oder Arbeiter entlassen oder zurückweisen, für nichtig erklärt, ebenso V b- redungen unter Gehilfen, Gesellen oder Fabrikarbeitern, selche darauf gerichtet sind, Gewerbtreibeni>e dadurch zu gewissen Hand- lungen oder Zugeständnissen zu bestimmen, daß sie die Arbeit einstellen, oder dieselbe verhindern. Diejenigen Bestimmungen der Landesgesetze, welche Verabredungen der vorbezeichneten Art unter Strafe stellen, sollen fortan außer Kraft treten, doch ist die Gefängnißstrafe bis zu drei Monaten für denjenigen angedroht, der Andere durch Anwendung körperlichen Zwanges, durch Drohungen, durch Ehrverletzung oder Verrufserklärung bestimmt oder, zu bestimmen versucht, an solchen Verabredungenthellzunehmen, oder ihnen Folge zu leisten, oder Andere durch gleiche Mittel hindert oder zu hindern versucht. — Der Kongreß norddeutscher Landwirthe hat nach längerer Debatte über das landwirth- schaftliche Genossenschaftswesen folgende Resolution an genommen: „Die verschiedenen Formen des Genossenschaftswesens sind vorzugsweise geeignet, die Interessen des landwirthschaftlichen Gewerbes zu sichern und zu fördern, und werden die norddeutschen Landwirthe durch den Kongreß aufgefordert, durch Lehre und Beispiel dahin zu streben, daß bestimmte Ansichten und Erfahrungen auf diesem Gebiete gesammelt, diese einer von dem Kongreß zu ernennenden Kommission übergeben und von dieser dem nächsten landwirthschaftlichen Kongresse vorgelegt werden." Außerdem wurde in Bezug auf Transport- und Verkehrsverhält nisse folgender Beschluß gefaßt: 1) Die in Art. 45 der Ver- Preußen. Die Session des Landtags ist wegen der neuen Regierungsvorlagen (vergl. vor. Nr.) um einige Tage verlängert worden, doch glaubt man, daß der Schluß noch in dieser Woche erfolgen wlrd. Unmittelbar darauf dürfte der Bundesrath zusammentreten und Ende künftigen Monats das Zollpartament Zu Bevollmächtigten des Bundesrathes sind preußischer Seits MU ernannt: Mmisterial-Direktor v. Philippsborn, Ober- Finanzrath Wol lny und Geh. Regierungsrath Graf zu Eulenburg. - Nach einer Mitteilung des landwirthschaft lichen Vereins zu Königsberg gebrauchen die Kreise in Ost- DretStgster Jahrgang I. Vnorlal. der Kaserne vom Kohlendampf betäubt gefunden. Zwei von ihnen starben und bei zwei Anderen ist das Aufkommen unge wiß, während die übrigen drei als gerettet zu bettachten find. — Die Administration der Homburger Spielbank hat dem Kronprinzen von Preußen 4000 Thlr. für die Nothleiden den in Ostpreußen offerirt, jedoch ist diese Gabe abgelehnt worden. Wahrscheinlich merkte man die Absicht der Geber — und ward verstimmt. -- Die zwischen Preußen und Dänemark wegen Nordschleswigs schwebenden Verhandlungen find so gut wie abgebrochen. Dänemark hat nämlich die der preußischen Regierung angebotene Garantie für die Nationalität der Deutschen von einer Abstimmungslinie abhängig gemacht, welche Preußen nicht gewähren will. Baiern. Unzweifelhaft hat die ulttamontane-klerikale Partei den Sieg bei den Zollparlamentswahlen davongetragen, denn die Mehrzahl der Abgeordneten geht aus ihrem Lager her vor. Vielfach war man deshalb der Ansicht, daß die Regierung in diesem Wahlresultat eine Art Niederlage ihrer bisherigen Politik erblicken werde. Dies ist jedoch nicht der Fall, im Gegentheil wird officiös gemeldet: „Die bisherige Politik der Regierung, weit entfernt davon, durch das Ergebniß der Zollparlamentswahlen eine Niederlage erlitten zu haben, wird durch dasselbe vielmehr gutgeheißen. Das bisherige Ministerium hat sich niemals weder auf die klerikale Partei und die Anhänger einer Rcstaurations- poli-tik, noch auf die Fortschrittspartei und diejenigen, welche auf ein Eintreten in den norddeutschen Bund drängten, gestützt. Die Wahlresultate liefern den Beweis, daß Baiern der Zerrüttung verfallen wäre, wenn einer der beiden extremen Parteien die Zügel der Regierung in die Hand gegeben würden, und ermuthigen die Staatsregierung, bei ihrer bisherigen äußeren und inneren Politik zu beharren, deren Programm in der Erhaltung der Selbständig keit Baierns, sowie in der Wahrung der nattonalen Ziele und einer besonnenen Durchführung der im Innern nöthigen Re formen besteht." Würtemberg. Am 20. Febr. wurde der Landtag durch den König in Person mit folgender Thronrede geschlossen: „Liebe Getreue! Seitdem ich das letzte Mal in Ihre Mitte ge treten, sind bedeutungsvolle Ereignisse über unser Vaterland gekommen. Ein Band, das seit einem Jahrtausend die deutschen Stämme um schlungen hat, ist gelöst. Das schone Reich, welches bis daher seine Geschicke mit uns getheilt, ist von uns geschieden und Deutschland hat sich neu gestaltet. Was ich gethan, um Würtemberg in diesem neugestalteten Deutschland die ihm gebührende Stellung für Krieg und Frieden zu sichern, haben Sie gutgeheißen. Entschlossen, die ein- 1S