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Im Secgcbiet westlich Afrika versenkten Unterseeboote 21400 BRT. Damit vernichtete die Untersecbootwaffe in den letzten Tagen insgesamt 110 300 BRT. feindliche» Handelsschiffs- raumcs. Das von Korvettenkapitän Günther Prien geführte Unterseeboot ist von seiner letzten Fahrt gegen den Feind nicht zurückgekehrt. Mit dem Verlust dieses Bootes mutz gerechnet werden. Korvettenkapitän Günther Prien, der Held von Seapa Flow, der vom Führer in Anerkennung seiner überragenden Berdienste mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiser nen Kreuzes ausgezeichnet worden war, und seine tapfere Besatzung leben im Herzen aller Deutschen weiter. Die Luftwaffe fügte, wie durch Sondermeldung bekannt« Lgegeben, am gestrigen Tage den im Sstlichen Mittelmeer« raum operierenden britischen Seestrcitkräftcn schwerste Ver luste zu. In mehrmaligen kühnen Angriffen versenkten Kampf- und Sturzkampfflugzeuge feindliche Kreuzer und Zerstörer. Außerdem wurden Bombentreffer auf einem Schlachtschiff und auf kleinere« Einheiten eines Vers .engten britischen Klottenvcrbandes erzielt. Ueber dem britischen Mutterland «ud dem Seegeviet um Euglaud führte die Luftwaffe trotz schwieriger Wetterlage bei Tage bewassnete Aufklärung durch «ud veruichtete ei» feindliches Handelsschiff vo« 5000 BRT. I» Nordafrika Wurden bei Tobruk örtliche, von Panzer« unterstützte britische Ausfallversuche schon in der Entwicklung zerschlagen. Deutsche Kampsslugzenge bombardierten mit guter Wirkung Versorgungsanlagen des Feindes bei Tobruk. Einslüge des Feindes in das Reichsgebiet fanden nicht statt. Bei Angriffen gegen de« erwähnte« feindlichen Geleit» zng zeichneten sich die von Kapitänlentnant Wohlfahrt «nd Kapitänlentnant Gysae geführte« Unterseeboote besonders aus. Erfolgreiche Angriffe italienischer Flolleneinhetlen und Flugzeuge auf englische Flokenverbönde Ein englischer Kreuzer versenkt, drei torpediert. Rom, 23. Mai. (HS.-Meldung.) Der italienische Wehrmachtsbericht vom Freitag hat fol genden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: In der Nacht znm 22. ö. haben italienische Flugzeuge einen Flugplatz ans der Insel Malta bombardiert. In Nordafrika Spähtrupptätigkeit. Der Feind unternahm einen Lustangriff auf Bengasi. Im östlichen Mittelmeer haben in der Nacht zum 21. Mai italienische Schnellboote zwei Kreuzer torpediert. Die Schnellboote kehrte» unversehrt an ihre Stützpunkte zurück. Am 21. Mai griff ein Verband italienischer Kampfflug zeuge unter dem Befehl von Oberleutnant Mario Morassut einen feindlichen Flottenverband an und versenkte eine« Kreuzer. I» der Nacht zum 22. Mai griff ei« italienisches Tor pedoboot unter dem Befehl von Fregattenkapitän FraneeSeo Minbelli, das auf sechs englische Kreuzer und Zerstörer ge stoßen war, trotz des gegnerischen Feuer» de« Feind an und torpedierte einen Kreuzer. E» gelang dem Torpedoboot sich vom Gegner zu löse«. In Ostafrika setzte der Feind in Galla «nd Sidamo seinen Druck auf die italienischen Streitkräfte fort, die tapfer Widerstand leisten. Allanlikschlachl für England verloren USA. aus erwarlele Schlssslleerungen gänzlich unvorbereitet „Die Atlantikschlacht geht für England verloren, seine Schiffsverluste sind alarmierend. Da für fünf versenkte Schiffe höchstens zwei neue gebaut werden können, ist es nicht schwer, den Ausgang der Schlacht Vorauszubestimmen. Die Niederlage ist unvermeidlich, wenn ihm nicht größte Hilfe zuteil Mit diesen Worten leitete der USA-Admiral Glaßford, der Chef der Uangtse-Kanonenboote, einen Vortrag ein, den er anläßlich des Marinetaqes im amerikanischen Klub hielt. Obgleich der Admiral die dringende Notwendigkeit einer sol chen Hilfe betonte, scheute er sich nicht, die vielerseits beste hende Illusion, daß die USA imstande seien, eine Riesenunter- ftütznng zu gewähren, restlos zu zerstören. „England brauche Schiffe", so führte Glaßford aus, „und nochmals Schiffe. Die Vereinigten Staaten seien aber auf die erwartete Lieferung gänzlich unvorbereitet." Zwar sagte auch Admiral Glaßford, Washington müsse dafür sorgen, daß die Kriegslieserungen der USA sicher über den Atlantik gelangen. Irgendwelche Mittel für die Durchsüh- rung dieser Sicherung konnte er nicht angeben, sondern blieb bei dem leeren Hinweis, daß die Vereinigten Staaten ver pflichtet seien, Großbritannien zu Helsen, da andernfalls das Inselreich zusammenbrech'en werde. „Mit dem Mutterland sei auch das britische Weltreich zum Untergang verurteilt", so schloß Glaßford, „da die Be sitzungen ohne seinen Hauptstühpunkt nicht lebensfähig und nicht zu halten seien." Die Rede, die vor englischen und amerikanischen Zuhö rern sowie zahlreichen chinesischen Gästen gehalten wurde, hin terließ tiefen Eindruck, da sie die von englisch-amerikanischer Agitation ängstlich verschwiegene tatsächliche Lage Großbritan niens nackt und schonungslos enthülle. »England kann nicht mehrlange aushalten' USA.-General über die Kriegslage der Insel Nach einem Bericht des amerikanischen Blattes „Washing- ton Post" erstattete der Chef der Armee-Luftwaffe, General Arnold, der soeben aus London zurückgelehrt ist, Bericht über seine Eindrücke von der Lage Englands. Wie das USA.- Blatt wissen will, faßte der General sein Urteil dahin zu sammen, daß England ohne aktive NSA.-Hilfe nicht mehr viele Monate aushalten könne. ES brauche Bombenflugzeuge und Schiffe, aber beides genüge nicht, denn trotz aller Materialhilfe könne England Hitler nicht besiegen, und wenn die Schiffsvcrsenkungen in dem bisherigen Tempo anhielten, dann werde bald der Zeitpunkt da sein, wo Eng land den Samvk als boffnunaSloS aufaeben mülle. Englands Wird." Das ist das Urteil eine? Soldaten, der die Situation der belagerten Insel vermutlich mit kritischeren Augen an- sieh», als es die verblendeten Kriegspolitiker in Washington tun. Lord Alexander in Röten Jedenfalls steht das Urteil des USA.-GeneralS in einiger maßen krassem Gegensatz zu den martialischen Tönen, die der Lord der britischen Admiralität, Alexander, aus Anlaß der englischen „Krtegswaffenwoche" von sich gegeben hat. Lord Alexander verstieg sich zu der Behauptung: „Wir haben bewiesen, daß dort, wo der Enaländer dem Deutschen in einer Schlacht auf gleichem Fuß gegenübersteht, es keinen Zweifel gibt, wer der richtige Mann ist, auf den man sein Geld setzen kann." Der Lord, der sich offenbar im Rennsport auskennt, scheint diesen Krieg immer noch als ein sportliches Match anzusehen. Woher er seine Kühnheit nimmt, ist aller dings nicht klar erfindlich, denn die letzten schweren Schläge der deutschen Luftwaffe gegen die britische Flotte, deren Herr ja der Lord ist, sollten ihm eigentlich bewiesen haben, daß er etwas schief liegt mil seiner Behauptung. Im übrigen ist ihm scheinbar auch gar nicht sehr wohl zumute, denn gleich danach erhob er die bewegte Klage, „ich brauche weitere Schisse, ich brauche mehr Kanonen und mehr und schnel lere Flugzeuge für die Marine-Luftwaffe, und ich brauche mehr Geschütze für kurze Entfernungen". Es scheint also doch nicht so weit her zu sein mit dem Selbstbewuhtsein diese- britischen SeelöwenI England durch LlSA.-Hilfe nicht mehr zu reiten In einem Leitartikel schreibt „New York World Te legram", Amerika sei heute genau so für eine Kriegsteil, nähme unvorbereitet wie es Griechenland, Jugoslawien und Norwegen gewesen sei. Darum sollte Amerika dem Kriege fern- bletben. Wenn England dem Untergang geweiht sei, könnten die Vereingien Staaten dies nicht abwenden, selbst dann nicht, wenn sie fetzt aktiv am Kriege teilnehmcn würden. — „New Uork Journal American" verlangt in einem Leitartikel, daß Roosevelt das dem USA.-Volk während der Wahlkampagne gcge- bene Versprechen halten solle, die Vereinigten Staaten von der Kriegsteilnahme fernzuhalten. Die Reden Roosevelts, der Marine- und Kriegsminister deuteten an, daß der Präsident das Ver sprechen nicht einlösen wolle. Die Hauptfrage in den Vereinig ten Staaten sei heute nicht, ob Krieg oder Frieden, sondern daß das Volk den Beweis erhalte, daß das Versprechen seiner Führer glaubwürdig ist. Wenn das USA.-Volk die» nicht mehr könne, würde die Demokratie der Vereinigten Staaten unter gehen und an ihre Stelle ein« Diktatur treten. Nordisches Gemeinschaslsgesühl Die Besetzung Islands und neuerdings die zweifellos unter britischem Druck erfolgte Loslösung vom Königreich Dänemark hat in Skandinavien ohne Ansehung der polÜ tischen Sympathien eine Resonanz ausgelöst, aus der man deutlich den Unterton der Gemeinsamkeit Mitschwingen Hörl. Wenn auch die nordischen Staaten — Norwegen, Dänemarks Island und Schweden — keine außenpolitisch geschlossen« Einheit darstellen, so ist doch ihre Geschichte in einer so innigen Verflechtung verlaufen, daß sie kaum landweis« allein für sich betrachtet werden kann. Man darf nicht vergessen, daß die Dänen bereits im achten Jahrhundert ein Grotzreich gebildet hatten, dem IS« land und Norwegen, Südschweden und England, sogar ein Teil der deutschen Ostseeküste angehörte. Im Laufe der Jahtch Hunderte haben sich die drei festländischen Skandinavisch! staaten immer wieder in der Führung abgelüst und ost gegeneinander gestritten, aber immer wieder war die Einheit der Rasse und des Volkstums, der Kultur und Sprache« der Geistesgeschichte und des Denkens deutlich spürbar. Auch die Wiktngerzüge, die normannischen Abenteuern fahrten, gingen vom nordischen Raum aus. In grauer Bo« zeit war so Island entdeckt worden. UmS Jahr 850 n. A kamen norwegische Wikinger wiederum auf die inzwischen' verschollen gewesene Insel und besiedelten sie. Zur selbes Zeit wie in Norwegen wurde das Christentum eingeführt, Nach kurzer Spanne selbständiger Entwicklung, die vriU allem auf seine Weltabgeschiedenheit zurückzuführen war, kam 1264 Island an Norwegen und 1387 an Dänemark, bei dem es seither durch alle Stürme der Zeit hindurch verblieb. ES ist auf der nebenvergangenen Nordmeerinsel keine»« Wegs immer sehr friedlich hergegangen. Bürgerkriege führten zur Annahme skandinavischer Staatshoheit, Verfassung-« kämpfe standen Pate bet der Schaffung der formalen Selb« ständigkeit im Jahr 1918, wobei auch weiterhin die Pe« sonalunion mit Dänemark bestehen blieb. Aber schließlich ist das Schicksal der übrigen Norde staaten nicht anders verlaufen. Auch in Dänemark, m Norwegen und Schweden gab es innerpolitische Meinung-« Verschiedenheiten und lange Epochen der Zurückgezogenheit, Aber gerade die Perioden schwerer Erschütterungen Welt«: anschaulicher und politischer Natur, wie sie zum Beispiels die Reformation oder die napoleonischen Kriege mit sich! brachten, haben stets zur Betonung des Gemeinschaftlich«»! und zur Ueberbrückung des Trennenden geführt; «S fragt! sich nur, ob die Stärke der Empfindungen ausreichte, nun' auch praktische Schlußfolgerungen zu ziehen. Im FalHj Skandinaviens und Island war dieses Problem insofern- besonders schwierig, als dis wirtschaftlichen Voraussetzung«^ überall ganz andere waren und sind. Die Hinweisung auf das Meer hat bet allen NordstaaiM immer wieder eine entscheidende Rolle gespielt, ja, einW gewissen Gegensatz zum Festland als solchen herauf* beschworen. In unserer Zeit erleben wir jedoch die aufdämmernd» Erkenntnis der Nordstaaten, daß der Kontinent ihre g«« meinsame Heimat ist. Eine schlechte Diagnose „Einige Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit zwischen England und den USA." Der australische Gesandte in Washington, Caffey, erklärt« in einer Rede vor dem Verband der Newyorker Reklamesach- leme, er sehe in der Zusammenarbeit zwischen dem britischen Empire und den Vereinigten Staaten in der Nachkriegszeit einige Schmierigkeiten. Diese gemeinsame Zusammenarbeit sei jedoch in der Nachkriegszeit genau so notwendig wie heute. Diese Schwierigkeiten erblickte er darin, daß die USA. der Ansicht seien, England sei keine Demokratie und die Englandes beuteten die Völker des Empire aus. Mit anderen Worte«?, die USA. seien der Ansicht, daß England etwas sei, daS tm Gegensatz zu den amerikanischen Idealen stthe. Wenn sich jedoch die Engländer in die britische Flagg« und die Vereinigten Staaten in die USA.-Flagge einwtckel- ten und den Weg des individuellen Nationalsozialismus ein schlügen, sehe er, Casey, der Zukunft sehr pessimistisch entgegen. Rach dem Krieg, so erklärte Casey, würden Problem« zu lösen sein und Schwierigkeiten austreten, die alle in dem Hauptproblem der Arbeitslosigkeit endeten. Er glaube nicht, daß die Vereinigten Staaten oder das britische Empire, wen« sie getrennt arbeiteten, diese Probleme lösen könnten. Wenn 8« jxdoch nicht gelöst würden, würden all« untergeh««.