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Dresdner Journal : 11.09.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187709114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18770911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18770911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-09
- Tag 1877-09-11
-
Monat
1877-09
-
Jahr
1877
- Titel
- Dresdner Journal : 11.09.1877
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WSIO l» . ISN«» z^^üdrlied: 4 Harb öoL^ ^t-»a>v«l»Wodl»zF UimKu Liorvlo« dluww«r°: 10 ?k. f " InoeratoNproloo« kür äoo k»iu» «uior go«p»tt»»«o kotiwoü« A> Ovt« ^llo^omüxlt- äi« 2«t» üü kk Li-oodot»«» r l^liod mit Xa»»»tziv» äar kam»- «mä M«i«4»8a Xb«<i» kür 6«o kot«»«I«> Dienstag, den t1. September. Dres-MrÄomMl. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. 1877 l»»«rat«»»»»»d»v a»,»üi-1»r Lojg^g; » Ovmou«ion»r sri Droocivor )ourmtlo; S»»d«U-»«rU»-^>«» »»—rnm»t»r» « ».: Laaoo—t«"« L ,' >«r!I» Vi«» «»wdor, - Nr»g.I^t»iig «. » >»»ek«» »«rU»: ä L. Lc/Uvtte, Nr>,l»«: ä'ta»pe»>'« Nürvau; »»«»»»>«,: ?> ^oiAk,- ?nm«»rl ». ».: L ^a«j/e^»ob<- u. t). -/«^Maan'iek» Vuvbb., SV«»: , «»»»„«-: 6'. Scbü«k«r, ?»^, -ZorU» kr»»kean» ».-M»reg»r»: DaaL« L L'n , »«»»«,: L Mt«o: X/. O/P«k»t »orauogodorr Xüoigl. Lrpeüitio» 6t« Vrv»6u«r Uourn»!», Dr«6so, /vio^orok»«»« Xo. LV. Amtlicher Lheil. Dresden, 31. August. Sc. KLuigU«-« Majestät bat dem Finanz Rechnunjpssecretär Carl Traugott Scholz da- Ritterkreuz II. Elaste de- Albrrchttordeus und dem Aufwärter im Finanzzahlamte Christian Friedrich Reh da- Albrecht-kreuz allcignädigst zu verleihen geruht. Sc. Majestät der König hat allergnädigst zu ge- nehmigen geruht, daß dcr Hofopemsänger a. D. Scharfe zu Dresden die von Sr. Hoheit dem Herzoge zu Sachsen- Coburg und Gotha ihm verliehene Berdleaftmedaille für Kunst und Wissenschaft annehme und trage. Bekanntmachung. DaS Ministerium de- Eultu- und öffentlichen Un- tentchts hat im Einverständnisse mir dem Mnisterium des Innern bei dem für die Prüfung der Acrzte, Zahnärzte uud Apotheker bei der Universität Leipzig nach Maßgabe der Bekanntmachungen des BundeSrathes vom 25. September 1869 und vom 5. März 1875 zu bestellenden Examinations- Commissionen auf das Prüfungsjahr 1877/78 den Vorsitz dem Geheimen Medictnalrathe, Professor Dr. Radius in Leipzig, übertragen und zu Mitgliedern ») der Examiuattous-Commijsion für Aerzte: die ordentlichen Professoren der medicinischcn Facul- tät. Geheimen Rath Dr. Wunderlich, Geheimen Medicinalrath Dr. Crrd«, Gcheimen Medicimstrath Dr. Wagner, Geheimen Hofrath Di. Ludwig, Gehei men Medicinalrath Dr. Thiersch, Geheimen Mcdici- ualrath Dr. Cocciu», Professor Dr. His und Pro- fesivr Dr. Braune, sowie die außerordentlich« Pro scssoren genannter Facultät Medicinalrath Dr. Son nenkalb, Dr. Hennig, Medicinalrath Dr. Schmidt uud Dr. Heubner, sämmtlich zu Leipzig, b) der Examinations-Commission für Zahnärzte: außer den vorgenannten Mitgliedern der Plüsungö Commission für Arrzte den practischrn Zahnarzt Dr. Klare zu Leipzig und v) der Examtuations-Commisston für Apotheker: die ordentlichen Professoren, Geheim«. Holraih Dr. Hankel, Geheimen Hofrath Vr. Kolb«, Hofrath Dr. Schenk, sämmtlich in Leipzig, die Apotheker Kohl mann in Reudnitz und Dr. pdit. Lößner in Leipzig auf dieselbe Zeit ernannt. Dresden, am 3. September 1877. Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts. Gerber. G. Nichtamtlicher Theil. o e b e r s i» t. relegraphische Nachrichten. Zur orientalischen Krage. LaaeSgrschichte. (Dresden. Berlin. Frankfurt a. M. München. Karlsruhe. Wien. Prag. Teplttz. Paris. Bern. Rom.) Ernennungen. Versetzungen re. iw Sffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Proviuzial-Nachrichte«. (Leipzig Chemnitz. Döbeln.) Vermischtes. Statistik und Volkswivthschuft. Eingesandte». Feuilleton. Taaeskalender. Inserate —.» i7 i- Feuilleton. Redigirk »o« tveto Banes. .Thier«' »egräbniß. r»i Pari«, 8. September. Das Leichenbkgängniß Thiers^ ist in dcr befriedigendsten und würdigsten Weise von Statten gegangen und trug, nachdem die Regierung auf jede officirlle Thetlnahmr verzichtet hatte, einen ab solut republikanischen Charakter. Ganz Paris hat sich an der Feierlichkeit brtheiligt, und doch ist nicht die ge ringste Ruhestörung vorgrfallen. Auch die Ungunst des Wetters — seit 24 Stunden gießt es vom Himmel herunter — konnte die Ceremonie nicht stören. Dieselbe vrrlief streng dem Programm gemäß. Heute (Sonnabend) vom frühen Morgen vrrsam- netten sich die Senatoren, di« Deputieren, die Vertreter der französischen Städte und alle Diejenigen, welchr Ein ladungskarten erhalten hatten, in de» Thiers'schrn Hause. Alle Umgebungen des Platzes St. George» waren von Polizei und Militär abgesprrrt, und man hatte nur ge gen Vorzeigung der Kart« Zutritt. In den umliegenden Straßen waren alle Läden geschloffen. Di« der Reihe nach eintretenden Leidtragenden wurden von vatthslemy- St. Hilaire empfangen. Frau Thiers selbst «wpfing die Deputationen von auswärts. Um Hl2 Uhr waren alle Salon» de» Hause» überfüllt. Frau Thier» durchschritt am Arme de» russischen Botschafter», Fürsten Orlow, mid von chrer Schwester, Krl. Do»ne, be^eWst, die dort persammeltr Meng« und stieg in den Wagen, der sie pir Kirch« führst. Dann setzt« sich der Zug in ve- dugnng, nnd gegen Mittag langte er in Rotte-Dame- dr Lorettr an. Ar Kirch« war ganz schwarz auögrschla- gm und ans» Glänzendste beleuchtet. Der in der Mitte Beilage. Börseunachrichten. Telegraphische Witternngsberichte. Inserate. Telegraphische Nachrichte«. Cattaro, Sonntag, v. September. (Tel. d. Palit. Corr.) Die Kestung Niksic hat sich mit 1S Geschützen uud der Garnisou deu Montenegriner» auf Guade und Ungnade ergeben, doch erhielten die Garnison und die Einwohner von Rikfic die Erlaubviß, sich nach Gacko zurückzuziehen. Ragusa, Sonntag, v. September, (Tel. d. Wiener Presse.) Die Einwohner vou Rikfic haben ihre Waffen i» Lager des Kürsten Nikolaus ab- geliefert. Montenegrinische Truppen in der Stärke von SVV0 Man» marschiren gegen Trebinje. St. Petersburg, Montag, 10. September. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Lom asiatischen Krie»S- schauplatze aus dem Hauptquartier des Großfürst« Michael, Karajol, wird officiell gemeldet, da- iu der Nacht zu« 7. d M. Kreiwilliae der russischen irreguläre« Tavallerir das Cavallerielagrr Muk- thar Paschas angriffeu, gegen 60 Mann tödteteu uud Gewehre, sowie Pferde erbeuteten. Dieselben verlockten die sie verfolgenden Türken iu ein« Hinterhalt, woselbst der Feind neue, große Ler- lüfte erlitt. Russischerseits wurden 11 Mann ver wundet. — Lei der Kabuletcolonne wurde am 3. September der Oberftlieuteuaut Kakepiw ver wundet St. Petersburg, Sonntag, L. September, Abends. (W. T. B^ Ein omcielle» Telegramm aus Parodi«, de« Hauptquartier des Großfürsten Nikolaus, vom heutigen Tage meldet: Gestern (Sonnabend) früh bei Tagesanbruch nähert« sich unsere Batterien «och mehr Plrvaa. Die Ka- «ouade dauerte de« ganzen Tag. L« Lb«d be- «Lchttgt« fich unsrr liuker Klügel der Antz-Heu südlich von Plevna mit einem Verlust »oa 30« Mmm. Da« E«trnm and der rechte Klügel näherten fich den türkischen Beseftigun gen bi« auf 600 bis 700 Kaden. Das Dorf Uschitza wurde von unseren Truppen besetzt. Unsere Verluste auf de« rechten Klügel und im Centrum find im Allgemeinen nicht groß Das Geschützfeuer bauerte die ganze Nacht hindurch und nahm heute (Sonn tag) früh noch an Heftigkeit zu. (Vgl. die ausführ- lich« Mittheilungen in der Rubrik „Zur orientalischen Frage* unter Bukarest) Bukarest, Sonntag, S. September. (Tcl. d. Polit. Corr.) Die ganze unter dem Oberbefehle des Großfürßen-Thronfolgers stehende sogenannte Rust- schuker Armee hat neue coucentrirtere Stellungen bezogen. Im Laufe des gestrigen Nachmittag- »ar das russische Bombardement gegen Plevna so intenfiv, daß man es in Turna-Magurelli deut lich vernahm. Der allgemeine Angriff auf Plevna erfolgt wahrscheinlich heute. Es verlautet, daß ein 20,000 Mann starkes türkisches Corps, welches Osman Pascha zu Hilfe eilen wollte, von den Russen unter Kürst Mirski abgeschuitten wurde. Bei Slobozia haben die Russen ein neues MoustregHhüh in Position gebracht, welches S türkische Batterien vor Rustschur zum Schweigen brachte. Bukarest, Sonntag, 0. September. (Tel. d. Wiener Presse.) Gerüchtweise verlautet, Plevna anfgestellte Katafalk war ebenfalls mit großer Pracht ausgestattet. Neben diesem Katafalk recht» nnd links nahmen die 360 republikanischen Deputirten der aufge lösten Sammer Platz, die so gewissermaßen eine Ehren wache für Thier» bildeten. Frau Thiers und Frl. Dosne wohnten in einer Seitenkapelle der Messe bei. Nach H2 Uhr war der Gottesdienst beendet, und der Zug ordnete sich draußen für den Gang nach dem Der Zug wurde von mehreren Militärabtheilungen rScortirt: von Kürassieren, Dragonern, mehreren Jn- fanterieabtheilungen, einer Batterie Artillerie; zwei Mi litärkapellen begleiteten ihn. Die Schnüre deS SargeS waren folgenden Männern anvertraut worden: de Sacy und Vuitty vom Institut, de Cifley, Mariel, JuleS Simon, JuleS Favre, Admiral Pothuau und Jules Grövy. Dem Leichenwagen, der von 6 Werden gezogen wurde und der unter Blumen verschwand, folgten die Senatoren, Deputirten, Deputationen von au-wärts; unter den letztem schritt diejenige der Stadt Belfort mit einem schwarzen Banner voran. ES ist ausgefallen, daß eine- der beiden MuflkcorpS beim Beginn de» Zuges rin höchst unpassendes Stück, eine Art Tanzmusik, spielte, von der Kirche an bi- zum Pörr-Lachaise war der Zug von einer dichten Menschenhecke eingefaßt. Niemals haben wir eine so ungeheure Menschenmenge beisammen gesehen. Alle Faubvurg» waren in die Stadt nieder- gestiegen Auf dm Trottoir- standen die Leute dicht gedrängt. Au» allen Straßen, di« auf die BoulevardS münden, quoll die Menschenfluth heraus. An den Fen stern, auf den Baiconrn Kopf an Kops bi» aus die Dächer hinauf. Diese Menge verhielt sich ruhig und schweigsam: hier nnd da wollte sich der Ruf: „Viv« I» lispudliquol" Lust machen, aber vom Zug au» gab« die Senator« und Dcputirt« da» Zeichen zum sei gefallen, nachdem die Russen zwei Reihen der türkisch« Positionen geuo««en hatte«. Sistova, Sonntag, v. September, Abends. (Tri. Londoner Blätter.) Privataachrichten melden, daß der russische Angriff auf Plevna heute Morgen von allen Seiten begann «ad de« ganze« Tag dauerte. Gegen 6 Uhr Abends »ar Plevna in den Händen der Russe«, vir Türke« zogen sich in großer Unordnung zurück. Die Verluste find bedeutend. Details fehlen. Konstantinopel, Sonntag, v. September, Abends. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der deutsche Botschafter, Prinz Reuß, und dessen Gemahlin (Prinzessin Marie von Sachsen-Weimar) haben gestern dem Sultan einen Besuch abgestattrt. Eine vom asiatischen Kriegsschauplätze eivge- troffene Depesche Mukhtar Paschas meldet ein Gefecht auf den Höhen von Kizil - Tepe zwischen türkischer Auxiliarcavaüerie unter dem Sohne Schamyl's und einer au- mehreren Dragonerregi- menteru, 2 Bataillonen Infanterie und 1 Batterie bestehende« russische« Abtheilung. Die Russen wurde« «ach mehrmalige« Rückwärt-, uvd Lor- wärtsgehen geschlagen und mit einem Verluste vou 6V Mann zum Rückzüge in ihr Lager genöthigt. Der türkische Lerlust ist sehr unbedeutend. Kur dir Russen trifft von Alexandrapol täglich Ar- tillerirverstärkung in Kürükdera ein. Konstantinopel, Montag, 10. September. (Tel d. Dresdn. Journ ) Eine Depesche Ali Saib Pascha- meldet, daß er am vorigen Donnerstag gegen die Montenegriner Bortheile errungen habe. Ueber die Lage bei Plevna, bei Rasgrad und am Schipkapaß hat die Regierung officirlle De peschen neuerdings nicht veröffentlicht. <Aur orientalischen /rage. Cetivje, 8. September. Ein von heute Nach mittags datirtes Telegramm der „Pr. * meldet: Glockcn- geläute und Freudenschüsse verkünden uns soeben die Eapttulation von Niksic. (Nach einem Tele gramm au» Ragusa ging der Capitulation ein heftiges Bombardement voraus.) Belgrad, 8. September. Privattelegramme der „Alla. Ztg.* melden: Stach Anordnung des Kriegs- Ministers werden aus den bestehenden 8 Bataillonen der regulären Armee 32 combinirte Bataillone der activen Armee gebildet. Je eine Compagnie der regu lären Truppen dient als Cadre für ein Bataillon ecr Gesammtarmee. — Die Regierung hat ein Nescnpt er lass«, nach welchem vom Volk auf dem Weg einer Steuer io natura 3 Millionen Silo Weizen und Kukuruz f,ür Kriegszwecke gesammelt werden soll. Infolge dieser Maßregel fürchtet man Ruhestörungen. Bukarest, 9. September. Der hiesige Berichterstat ter der „Polit. Corr." telegraphirt: Am 5. September hat Fürst Karl von Rumänien die seinem Befehle unterstehende russisch-rumänische Armee vor Plevna einer Besichtigung unterzogen, worauf er unmittelbar eine leichte Recognoscirung der türkischen Stellungen bei Plevna anordnete. Bei diesem Anlasse hatten die rumänischen Truppen 3 Verwundete. Am 6. Septem ber wurden alle Dispositionen getroffen, um Plevna von allen Seiten gleichzeitig anzugreifcn. Das russische Hauptquartier wurde näher gegen Plevna verlegt; Groß fürst Nikolaus begab sich nach Parodim, während Kaiser Alexander sich in Tschautsch-Mahala befindet. Nichts destoweniger wurde der Angriff bis zur Beendigung einer in Angriff genommenen neuen Brücke bei Nikopolis verschoben. Die rumänische Armee allein machte in sofern eine Vorwärtsbewegung, als die 4. rumänische Division ihre bisherige Stellung gegen Plevna vor- Schweigen, und sofort trat Stille ein, so den ganzen Weg entlang. Man kann die Zahl der Pariser, die sich hcrbeigedrängt hätten, um den Leichnam Thiers' zu begrüßen, auf mehr als H Million schätzen. Wir haben nirgends eine Unordnung bemerkt, und da, wo das Ge dränge am stärksten war, hatten die Stadtfirgcnten keine Mühe, die größte Ordnung aufrecht zu erhalten. In brr Menge bot man das Portrait Thiers' und kleine Jmmortellensträuße feil. Hundcrttausende der Zuschauer Hitten solche Jmmortellensträuße vorgestcckt. Der Zug kam gegen H4 auf dem Pörr-Lachaise an. Ter Zutritt in den Kirchhof war nur gegen besondere Einlaßkarten gestattet. Fünf Redner sprachen am Grabe: de Saey, Vuitry, Jules Simon, Jules Grövy, und Admiral Pothuau. Der Erstgenannte vertrat die Akademie. Emile Ollivier, der Direktor dieser hohen Versammlung, hatte seine College» nicht in die un- aigmehme Nothwendigkeit versetzt, ihn von dieser Cerr- monie auszuschließen. Er war nicht in Paris, als Thier- starb, und hat nichts von sich hören lassen. Zuerst sprach Jules Grsvy. Er zeigte, wie der große Patriot, dm Frankreich verloren hat, der Minister deS Juli- königthums, in dm letzten Jahren sich der Republik aigeschlossrn, und welche Gründe ihn dabei leitet«. „ES mußte", sagte Wr«vy. „diesem berühmten Veteran der mruarchilcheo Partei schw.r fallen, einer Sache Pi mtsa>eu, Milcher so lange seine Reizungen augchdrt hatten uud au welche sich s, »rett thtvre Erinneruoam müpft« Aber kein Otter »ar seinem Patrioti«»»» and seiner Wad d-n' i- e »u schwer Er »ögert« nickt, feierlich zu etttüren, and er mie- decholte e» nach raen^', läge »ar seine« Tode, daß die N«. publik i» Franlr-.ch di, ei»,ig urüalich« Regierung iß. Ei» sa großes Beispiel von sa hader Stelle gegeben, führte der A»«bUk jene glüo,e»der Schaar liberaler Weister »u, welch« hra Thier« Helot,e bildeten, uud seum Theil der Ratio», der uvd von grundlosem Sid-.le» oder »an ua-erech», Bar- urcheil «imgriacht »urde Hrn Thiers dank es di« Re- schob, während die ihr als Reserve dienende 3. rumänische Division in ihre bisherigen Stellungen vorrückte. Da» rumänische Hauptquartier wurdr nach Verbitza verlegt. Am 7. September Morgens begann die rumänische Ar tillerie, aus allen ihr« Batterien die türkischen Positio nen in Plevna zu beschießen. Dir Beschießung wurde ununterbrochen fortgesetzt und dauerte am 8. September Morgens mit ungeschwächter Kraft fort. Bis gestern hatten die Rumänen weder Tobte, noch Verwundete. — In der Nacht vom 7. aus den 8. begannen die Russen wieder mit aller Heftigkeit Rustschuk zu beschießen, und hielt das Bombardement gestern (Sonnabend, d. 8.) den ganzen Tag mit der gleichen Heftigkeit an. — Der Specialcorrespondent dcr „Pr." in Sistova kündigt bereits in einem vom 3. d. datirten Schreiben für die nächsten Tage den dritten großen und entschei denden Angriff der Russen auf Plevna an. 2 russische Armeecorps und die rumänisebe Armee sind zu dieser laug vorbereiteten Action ausgeboten. Ein aus Parodim, dem Hauptquartier des Großfürsten Nikolaus, datirtes amtliches russisches Telegramm vom 8. d. meldet: Am 6. d. näherten sich Truppen unserer westlichen Colonne bei einbrechcnder Dunkelheit Plevna und errichtet« Nachts auf dcn die türkischen Befestigungen umgebenden Anhöhen Batterien. Unsere Truppen arbeiteten hier die ganze Nacht hindurch, ohne von den Türken bemerkt zu werden Am 7. d. um 6 Uhr Morgeus eröffneten unsere Bclagcrungsbattericn ihr Feuer auf die türkischen Positionen, indem sie eine Salve abgaben. Die Kano nade dauerte den ganzen Tag. Von unsern Truppen wurde der Batteriecommandeur Gudim von der 16. Artilleriebrigade getödtet und 2 andere Artillerieoffiziere verwundet. Eine genaue Angabe unseres Verlustes in dem Kampfe am 7. d. M. siegt noch nicht vor, jedoch ist ders lbe nicht bedeutend. In der darauf folgenden Nacht wechselten unsere Truppen nur einige Schüsse mit den Türken. Heute, am 8. September, Morgens '46 Uhr wurde der Artillcrickampf mit großer Kraft erneuert. Auf den übrigen Punkten des Kriegsschau platzes herrschte am 7. d. vollkommene Ruhe. — Bei der Einnahme von Lovacz fiel« der Kommandeur des Pjkow'sch« Regiments, Oberst Küssow, und der Com- mandeur des 11. Schützendataillons, Oberst Lirdam; ein anderer Offizier wurde verwundet. — Die Kon stantinopeler Journale behaupten, Lovacz sei von nur 8 türkischen Bataillon« besetzt gewesen, als es von 40,0)0 Russ« angegriffen worden sei Osman Pascha sei mit 28 Bataillonen aufgebrochcn, um dasselbe wieder zu nehmen. Laut einem Telegramm dcr „N. sr. Pr." befand sich dis Hauptquartier Mehcmed Ali Paschas am 7. September Nachmittags nordöstlich von Katsche le wo. Einem Telegramm aus dem russischen Hauptquartier zu folge schlug nach der Besetzung des Ortes Katschelewo durch die Türken die Rustjchuker Colonne dcn Angriff der Türken auf Oblanowo ab, zog sich jedoch auf neue Positionen zurück. — Nachrichten, welche der „Agencc Havas* in Kon stantinopel aus Rasgrad zugegangen sind, melden, daß N.djib Pascha am Freitag den Lomfluß überschritten und nach einem Kampfe mit dcn Russen Opaka besetzt hat. Die Russen soll« starke Verluste erlitten und in der Richtung auf Birla zurückgcgang« sein. Die türki sch« Truppen setzen die Offensivbewegungen fort. — Aus Sistova vom 7. September telegraphirt der Specialberichterstatter der „Pr.": Die Truppen des Generals Zimmermann in dcr Dobrudscha wcrdrn bedeutend verstärkt. Heute ging das Husarenregimcnt „Weißrußland" dahin ab, und morgen folgt eine große Anzahl Infanterie und Jäger nebst beträchtlicher Ar tillerie, im Ganzen an 12,000 Combattanten. Konstantinopel, 31.August. Man schreibt dcr „Köln. Ztg ": Auf der Pforte herrscht große Bestürzung in folge einer Note, die vom deutsche Botschafter, Prinzen Reuß, und dem französischen Geschäfts träger Grafen Mouy, überreicht wordcn ist und welche die Auslieferung der Verbrecher von Salonichi publik zum große» Theil, daß sie da» Zutrauen uud die Zu- stimmuna FraukreichS gewouneu. und ihm dankt sie. weun sie Europa davon überzeug« bat, daß sie eine Regierung d«r Ord- douug uud des Frieden-ist- Aber umgekehrt verdankte Hr.Lhiers der Kraft der republikanischen Regierung, an deren Spitze er stand, da- Bermvaen, Frankeich mit einer Schnelligkeit und eine» Er folge, tvelche die Welt in Erstaunen letzten, »ach seinen Nie- derlagcn wieder ausrichtea zu können. Gründung der Re publik, Wiederausrichtung Frankreich«, da- find die beide» großen Dienste, wrlche Herr Thiers seinem Vaterland« aettiftet hat. DaS find seine schönsten RuhmeSansprüch« in de» Augen der Nachwelt. Sie werden sein Andenken verewige» und dir Dankbarkeit de- sraozvfische» Volke- zu einer unvrrgönglich«» machen Welche Dienste Hütt« «r »och leisten könne»! Aber da wir ihn verloren bal eu, bewahren wir w«»igfte»- sei» Bei spiel und seine Ueberliestrung." Dcr Admiral Pothuau, dcr in seiner Eigenschaft als ehcmaliger Minister Thier»' das Wort ergriff, hob ins besondere ThierS' Verdienste um die Reorganisation der Armee und die unausgesetzte Sorgfalt, welche er der selben gewidmet, hervor; dc Sacy, der Wortführer der Akademie, feiert, den Schriftsteller und Redner ThierS, seine Lieb« zur Kunst, seine Gewandtheit und Lieben-- Würdigkeit im geselligen Gespräch, endlich seine Herzens- güte, welche ihn auch seinen Dienern theuer «achte. Vuitry vom Institut machte nur in kurzen Worte,« auf die' erstaunliche Vielseitigkeit von Thiers' Grist und Schaffen aufmerksam. Jules Simon wie» darauf hin, wie Thiers durch seine Laufbahn gezeigt habe, daß wir niemals verz«eifcln sollen; er hat sein Land und die Wahrheit geliebt, das hat er selbst in sein Testament grschrirbcn und das wird man auf sein Grab schreiben. Der Patriotismus bricht au- allen scinrn Handlungen hervor und zugleich der Enlschluß, in allen Ding« nur da- Mögliche zu ver suchen. Im Jahre 1830 setzte er sei« Leben auf» Spiel, um die persönliche Gewalt zu bckämpftn Er dirntr einem Könige, aber unter etucr Bedingung und
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